Ansichten eines Informatikers

Karl Marx, die Quelle des Dummheitskults

Hadmut
26.6.2024 23:27

Dem gesellschaftlichen Wahnsinn auf der Spur.

Woher kommt eigentlich dieser linke „Quality is a myth“-Schwachsinn? Die Frauenquote, dieses Quereinsteiger-Zeug? Was ist die Quelle dieses Wahnsinns?

Ein Leser bracht mich per Hinweis auf diesen Artikel auf etwas: Jeder ein Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker eines Eduard Kaeser – schon von 2014.

„Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschliesslichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will – während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschliesslichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.“

Das Internet der Dinge scheint heute eine ähnliche Vision zu befeuern. Jedenfalls zelebriert der Soziologe Jeremy Rifkin, bekannt für seine mit grosser Kelle angerührten Thesen, die sogenannte Null-Grenzkosten-Gesellschaft. Der Kapitalismus wird im Internet der Dinge implodieren. Warum? Weil erstmals das zentrale kapitalistische Axiom ausser Geltung gesetzt würde: Gesteigerte Produktivität verlangt mehr Arbeitskraft. Mit den neuen Technologien scheinen nun die Bedingungen gegeben zu sein, Marxens Vision Wirklichkeit werden zu lassen. An die Stelle des Kapitalismus tritt eine Gesellschaft des „kooperativen Gemeinguts“.

Das ist ein Schema, das ich schon oft beobachtet und beschrieben habe, und das man immer wieder sieht: Gender, Frauenquote, Grundeinkommen – ständig wird unterstellt, dass alles ein einziges großes Werk ist, an dem sich jeder irgendwie so von selbst einbringt, immer da, wo es ihm gerade Spaß macht und wo er sich erfüllt fühlt. Jeder kann alles, und man muss jeden „mitspielen“ lassen, wie bei den Kindern im Sandkasten. „Quality is a myth“, wie es bei den Genderasten heißt, weil sie unterstellen, dass jegliche Qualitätsanforderungen nur frei erfundendes Ausgrenzungswerkzeug weißer Männer sei, die das alles für sich behalten wollen, nur ein Vorwand, um den Spaß nicht mit anderen teilen zu müssen. Deshalb wurde ja damals auch meine Verfassungsbeschwerde von der Genderprofessorin und Verfassungsrichterin Baer abgelehnt – weil ich, und das war eigentlich schon Verfassungsrechtsprechung von 1991 für alle berufsbezogenen Prüfungen, dass es solche Grundlagen geben muss, gesetzliche Grundlagen für Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe in Promotionen einzufordern. Denn das Bundesverfassungsgericht hatte 1991 noch den Standpunkt vertreten, dass Berufsprüfungen in einer Demokratie demokratisch legitimiert sein müssen – und das können sie nur über den Gesetzgeber, weil nur die Parlamente demokratisch gewählt sind. Genau das wollte man aber im Zeichen von Gender 2012 eben nicht mehr. Es durfte keine definierten Maßstäbe mehr geben, schon gar keine gesetzlichen, weil das ja alles Männerwerk ist, nur dazu da, andere auszugrenzen.

Eine Sichtweise, als sei die ganze Welt nur ein Kindergeburtstag, ein Ponyhof, auf dem sich jeder selbst verwirklicht, subventioniert durch Grundeinkommen.

Wie das dann funktionieren soll? Alle leben gut, obwohl jeder nur noch macht, was und soviel es im Spaß macht?

Man unterstellt, dass die Produktivität immer weiter steige, uns die Maschinen – erst die Dampfmaschine, dann die Computer, die Roboter, die Algorithmen, die KI – immer mehr Arbeit abnehmen, bis wir eigentlich nur noch einmal die Woche aus dem Home-Office mit den Fingern schnippen müssen, und auch das nur, bis es dafür eine App gibt.

Letztlich nicht mehr als der Glaube an ominöse Kobolde, die irgendwoher aus den Wänden kommen und nachts für uns alle Arbeit erledigen. Quasi die technisierte 20.-Jahrhundert-Version mythischen, esoterischen Denkens. Die Fiktion des idealen Rudels: Alle fressen, keiner muss jagen, das Essen fällt vom Himmel. Schlaraffenland.

Aber woher kommt dieser Unfug?

Der Schlüssel ist die Formulierung „Jäger, Fischer oder Hirt“.

Marx schimpfte über den Philosophen Feuerbach, stellte Thesen auf, darin die berühmt-saudumme These 11

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern.

So dämlich, dass er in der Eingangshalle der Humboldt-Universität im Eingang hängt. Mir fällt kein anderer Satz der Weltgeschichte ein, der soviel Leid und Schaden angerichtet hat, weil er effektiv der Befehl zu und die Freigabe von Angriffen, Sabotage, Manipulationen und vor allem demokratiewidriger Machenschaften aller Art ist.

Nun gab es von Marx und Engels ein Manuskriptkonvolut „Deutsche Ideologie“, darin ein unvollendetes Kapitel „Feuerbach“.

Die Weise, in der die Menschen ihre Lebensmittel produzieren, hängt zunächst von der Beschaffenheit der vorgefundenen und zu reproduzierenden Lebensmittel selbst ab. Diese Weise der Produktion ist nicht bloß nach der Seite hin zu betrachten, daß sie die Reproduktion der physischen Existenz der Individuen ist. Sie ist vielmehr schon eine bestimmte Art der Tätigkeit dieser Individuen, eine bestimmte Art, ihr Leben zu äußern, eine bestimmte Lebensweise derselben. Wie die Individuen ihr Leben äußern, so sind sie. Was sie sind, fällt also zusammen mit ihrer Produktion, sowohl damit, was sie produzieren, als auch damit, wie sie produzieren. Was die Individuen also sind, das hängt ab von den materiellen Bedingungen ihrer Produktion.

Diese Produktion tritt erst ein mit der Vermehrung der Bevölkerung. Sie setzt selbst wieder einen Verkehr der Individuen untereinander voraus. Die Form dieses Verkehrs ist wieder durch die Produktion bedingt.

[…]

Die erste Form des Eigentums ist das Stammeigentum. Es entspricht der unentwickelten Stufe der Produktion, auf der ein Volk von Jagd und Fischfang, von Viehzucht oder höchstens vom Ackerbau sich nährt. Es setzt in diesem letzteren Falle eine große Masse unbebauter Ländereien voraus. Die Teilung der Arbeit ist auf dieser Stufe noch sehr wenig entwickelt und beschränkt sich auf eine weitere Ausdehnung der in der Familie gegebenen naturwüchsigen Teilung der Arbeit. Die gesellschaftliche Gliederung beschränkt sich daher auf eine Ausdehnung der Familie: patriarchalische Stammhäupter, unter ihnen die Stammitglieder, endlich Sklaven. Die in der Familie latente Sklaverei entwickelt sich erst allmählich mit der Vermehrung der Bevölkerung und der Bedürfnisse und mit der Ausdehnung des äußern Verkehrs, sowohl des Kriegs wie des Tauschhandels.

Die zweite Form ist das antike Gemeinde- und Staatseigentum, das namentlich aus der Vereinigung mehrerer Stämme zu einer Stadt durch Vertrag oder Eroberung hervorgeht und bei dem die Sklaverei fortbestehen bleibt. Neben dem Gemeindeeigentum entwickelt sich schon das mobile und später auch das immobile Privateigentum, aber als eine abnorme, dem Gemeindeeigentum untergeordnete Form. Die Staatsbürger besitzen nur in ihrer Gemeinschaft die Macht über ihre arbeitenden Sklaven und sind schon deshalb <23> an die Form des Gemeindeeigentums gebunden. Es ist das gemeinschaftliche Privateigentum der aktiven Staatsbürger, die den Sklaven gegenüber gezwungen sind, in dieser naturwüchsigen Weise der Assoziation zu bleiben. Daher verfällt die ganze hierauf basierende Gliederung der Gesellschaft und mit ihr die Macht des Volks in demselben Grade, in dem namentlich das immobile Privateigentum sich entwickelt. Die Teilung der Arbeit ist schon entwickelter. Wir finden schon den Gegensatz von Stadt und Land, später den Gegensatz zwischen Staaten, die das städtische und die das Landinteresse repräsentieren, und innerhalb der Städte selbst den Gegensatz zwischen Industrie und Seehandel. Das Klassenverhältnis zwischen Bürgern und Sklaven ist vollständig ausgebildet.

[…]

Die dritte Form ist das feudale oder ständische Eigentum. Wenn das Altertum von der Stadt und ihrem kleinen Gebiet ausging, so ging das Mittelalter vom Lande aus. Die vorgefundene dünne, über eine große Bodenfläche zersplitterte Bevölkerung, die durch die Eroberer keinen großen Zuwachs erhielt, bedingte diesen veränderten Ausgangspunkt. Im Gegensatz zu Griechenland und Rom beginnt die feudale Entwicklung daher auf einem viel ausgedehnteren, durch die römischen Eroberungen und die anfangs damit verknüpfte Ausbreitung der Agrikultur vorbereiteten Terrain. Die letzten Jahrhunderte des verfallenden römischen Reichs und die Eroberung durch die Barbaren selbst zerstörten eine Masse von Produktivkräften; der Ackerbau war gesunken, die Industrie aus Mangel an Absatz verfallen, der Handel eingeschlafen oder gewaltsam unterbrochen, die ländliche und städtische Bevölkerung hatte abgenommen. Diese vorgefundenen Verhältnisse und die dadurch bedingte Weise der Organisation der Eroberung entwickelten unter dem Einflusse der germanischen Heerverfassung das feudale Eigentum. Es beruht, wie das Stamm- und Gemeindeeigentum, wieder auf einem Gemeinwesen, dem aber nicht wie dem antiken die Sklaven, sondern die leibeignen kleinen Bauern als unmittelbar produzierende Klasse gegenüberstehen. Zugleich mit der vollständigen Ausbildung des Feudalismus tritt noch der Gegensatz gegen die Städte hinzu. Die hierarchische Gliederung des Grundbesitzes und die damit zusammenhängenden bewaffneten Gefolgschaften gaben dem Adel die Macht über die Leibeignen. Diese feudale Gliederung war ebensogut wie das antike Gemeindeeigentum eine Assoziation gegenüber der beherrschten produzierenden Klasse; nur war die Form der Assoziation und das Verhältnis zu den unmittelbaren Produzenten verschieden, weil verschiedene Produktionsbedingungen vorlagen.

Dieser feudalen Gliederung des Grundbesitzes entsprach in den Städten das korporative Eigentum, die feudale Organisation des Handwerks. Das Eigentum bestand hier hauptsächlich in der Arbeit jedes Einzelnen. Die Notwendigkeit der Assoziation gegen den assoziierten Raubadel, das Bedürfnis <25> gemeinsamer Markthallen in einer Zeit, wo der Industrielle zugleich Kaufmann war, die wachsende Konkurrenz der den aufblühenden Städten zuströmenden entlaufnen Leibeignen, die feudale Gliederung des ganzen Landes führten die Zünfte herbei; die allmählich ersparten kleinen Kapitalien einzelner Handwerker und ihre stabile Zahl bei der wachsenden Bevölkerung entwickelten das Gesellen- und Lehrlingsverhältnis, das in den Städten eine ähnliche Hierarchie zustande brachte wie die auf dem Lande.

Und daraus wird dann die Einführung der Arbeitsteilung als Problem gezwirbelt:

Mit der Teilung der Arbeit, in welcher alle diese Widersprüche gegeben sind und welche ihrerseits wieder auf der naturwüchsigen Teilung der Arbeit in der Familie und der Trennung der Gesellschaft in einzelne, einander entgegengesetzte Familien beruht, ist zu gleicher Zeit auch die Verteilung, und zwar die ungleiche, sowohl quantitative wie qualitative Verteilung der Arbeit und ihrer Produkte gegeben, also das Eigentum, das in der Familie, wo die Frau und die Kinder die Sklaven des Mannes sind, schon seinen Keim, seine erste Form hat. Die freilich noch sehr rohe, latente Sklaverei in der Familie ist das erste Eigentum, das übrigens hier schon vollkommen der Definition der modernen Ökonomen entspricht, nach der es die Verfügung über fremde Arbeitskraft ist. Übrigens sind Teilung der Arbeit und Privateigentum identische Ausdrücke – in dem Einen wird in Beziehung auf die Tätigkeit dasselbe ausgesagt, was in dem Andern in bezug auf das Produkt der Tätigkeit ausgesagt wird.

Ferner ist mit der Teilung der Arbeit zugleich der Widerspruch zwischen dem Interesse des einzelnen Individuums oder der einzelnen Familie und dem <33> gemeinschaftlichen Interesse aller Individuen, die miteinander verkehren, gegeben; und zwar existiert dies gemeinschaftliche Interesse nicht bloß in der Vorstellung, als “Allgemeines”, sondern zuerst in der Wirklichkeit als gegenseitige Abhängigkeit der Individuen, unter denen die Arbeit geteilt ist. Und endlich bietet uns die Teilung der Arbeit gleich das erste Beispiel davon dar, daß, solange die Menschen sich in der naturwüchsigen Gesellschaft befinden, solange also die Spaltung zwischen dem besondern und gemeinsamen Interesse existiert, solange die Tätigkeit also nicht freiwillig, sondern naturwüchsig geteilt ist, die eigne Tat des Menschen ihm zu einer fremden, gegenüberstehenden Macht wird, die ihn unterjocht, statt daß er sie beherrscht. Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will – während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden. Dieses Sichfestsetzen der sozialen Tätigkeit, diese Konsolidation unsres eignen Produkts zu einer sachlichen Gewalt über uns, die unsrer Kontrolle entwächst, unsre Erwartungen durchkreuzt, unsre Berechnungen zunichte macht, ist eines der Hauptmomente in der bisherigen geschichtlichen Entwicklung, und eben aus diesem Widerspruch des besondern und gemeinschaftlichen Interesses nimmt das gemeinschaftliche Interesse als Staat eine selbständige Gestaltung, getrennt von den wirklichen Einzel- und Gesamtinteressen, an, und zugleich als illusorische Gemeinschaftlichkeit, aber stets auf der realen Basis der in jedem Familien- und Stamm-Konglomerat vorhandenen Bänder, wie Fleisch und Blut, Sprache, Teilung der Arbeit im größeren Maßstabe und sonstigen Interessen – und besonders, wie wir später entwickeln werden, der durch die Teilung der Arbeit bereits bedingten Klassen, die in jedem derartigen Menschenhaufen sich absondern und von denen eine alle andern beherrscht. Hieraus folgt, daß alle Kämpfe innerhalb des Staats, der Kampf zwischen Demokratie, Aristokratie und Monarchie, der Kampf um das Wahlrecht etc. etc., nichts als die illusorischen Formen sind, in denen die wirklichen Kämpfe der verschiednen Klassen untereinander geführt werden (wovon die deutschen Theoretiker nicht eine Silbe ahnen, trotzdem daß man ihnen in den “Deutsch-Französischen Jahr- <34> büchern” und der “Heiligen Familie” dazu Anleitung genug gegeben hatte), und ferner, daß jede nach der Herrschaft strebende Klasse, wenn ihre Herrschaft auch, wie dies beim Proletariat der Fall ist, die Aufhebung der ganzen alten Gesellschaftsform und der Herrschaft überhaupt bedingt, sich zuerst die politische Macht erobern muß, um ihr Interesse wieder als das Allgemeine, wozu sie im ersten Augenblick gezwungen ist, darzustellen. Eben weil die Individuen nur ihr besondres, für sie nicht mit ihrem gemeinschaftlichen Interesse zusammenfallendes suchen, überhaupt das Allgemeine illusorische Form der Gemeinschaftlichkeit, wird dies als ein ihnen “fremdes” und von ihnen “unabhängiges”, als ein selbst wieder besonderes und eigentümliches “Allgemein “-Interesse geltend gemacht, oder sie selbst müssen sich in diesem Zwiespalt bewegen” wie in der Demokratie. Andrerseits macht denn auch der praktische Kampf dieser beständig wirklich den gemeinschaftlichen und illusorischen gemeinschaftlichen Interessen entgegentretenden Sonderinteressen die praktische Dazwischenkunft und Zügelung durch das illusorische “Allgemein”-Interesse als Staat nötig. Die soziale Macht, d.h. die vervielfachte Produktionskraft, die durch das in der Teilung der Arbeit bedingte Zusammenwirken der verschiedenen Individuen entsteht, erscheint diesen Individuen, weil das Zusammenwirken selbst nicht freiwillig, sondern naturwüchsig ist, nicht als ihre eigne, vereinte Macht, sondern als eine fremde, außer ihnen stehende Gewalt, von der sie nicht wissen woher und wohin, die sie also nicht mehr beherrschen können, die im Gegenteil nun eine eigentümliche, vom Wollen und Laufen der Menschen unabhängige, ja dies Wollen und Laufen erst dirigierende Reihenfolge von Phasen und Entwicklungsstufen durchläuft.

Darum geht es.

Die Arbeitsteilung ist die Grundlage unserer Gesellschaft, denn erst dadurch sind wir aus der Phase der einfachen Agrar- und Steinzeitgesellschaft geworden, was wir sind. Erst durch Spezialisierung, Berufe, Arbeitsteilung und damit auch die Freistellung von Aufgaben der unmittelbaren Nahrungsbeschaffung konnte man sich auf Themen und Forschung spezialisieren und beispielsweise feste Häuser bauen oder in die Bronzezeit eintreten, Wissenschaft treiben, Kalender erstellen, Jahreszeiten voraussagen.

Genau das ist der Knackpunkt, der die weiße, westliche Gesellschaft geprägt hat. Der oft – und am Beispiel von Affen beschriebene – Kooperationszwang durch eine harte, kalte Lebensumgebung, in der man Winter überstehen muss, die der einzelne nicht überstehen kann. In vielen Gegenden der Welt gibt es das nicht, kann man das ganze Jahr hindurch von der Hand in den Mund leben, sich täglich seine Nahrung beschaffen, und kommt mit einer Lehmhütte, einer Höhle oder einem Verhau aus Gestrüpp als Schutz vor Raubtieren aus und hat außer etwas Schmuck, einem Steinhammer, einem Steinmesser und einem Speer auch keinerlei Besitz.

Arbeitsteilung war der Schlüssel zu den Berufen, und Berufe waren der Schlüssel zum Erfolg.

Marx aber hielt das für eine Form der Versklavung: Wenn man einmal in einem Beruf gefangen ist, müsse man für den Rest seines Lebens darin bleiben, wolle man seinen Lebensunterhalt nicht verlieren.

Darin zeigt sich das Geschwätz der Geisteswissenschaftler: Es kommt in deren Gedankenwelt, in deren Vorstellungen nicht vor, dass einen Beruf zu ergreifen bedeutet, etwas zu erlernen, Wissen und Fertigkeiten zu erwerben, ein Fach auch weiterentwickeln zu können, und dass damit soviel Aufwand verbunden ist, dass es sich im Allgemeinen nicht lohnen kann, einen zweiten Beruf zu erlernen.

Und so stellt der sich das vor, nochmal die Textstelle: „während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.

Es werden systematisch die Berufsanforderungen, die Berufsausbildung zerstört, jegliche Zugangshürden abgebaut.

Das ist das, was hinter Frauenquote und Gender Pay Gap steckt: Oft habe ich beschrieben, dass der Gender Pay Gap auf absurden Vergleichen beruht und es keine einzige belastbare Untersuchung zum Gender Pay Gap gibt: Sie vergleichen dabei nämlich die Kulturwissenschaftlerin ohne jeden Nutzen und ohne jede Berufserfahrung mit einem Ingenieur mit 20 Jahren erfolgreicher Tätigkeit, weil sie unterstellen, dass „gleiche Tätigkeiten“ schon bei gleichem Bildungsabschluss vorliegen: Beide haben Diplom/Master.

Es wurde zwar immer getönt, dass Frauen „besser ausgebildet“ seien und „bessere Noten“ hätten – aber es war nur Schwindel. Tatsächlich brauchte man Frauen für genau das Gegenteil, nämlich als Exempel für das Fehlen der nötigen Ausbildung: Prinzip der „Quereinsteigerin“. Deshalb die Frauenquote.

Deshalb haben wir auch nur in der Propaganda eine „Fachkräfteeinwanderung“. In Wirklichkeit haben wir eine „Unfachkräfteeinwanderung“, wenn nicht gar eine Analphabeteneinwanderung. Es geht darum, gezielt Leute zu finden, die nicht in unserer Leistungsgesellschaft „sozialisiert“ sind, um eine Gesellschaft zu bauen, in der jeder alles tun kann und darf, und gleich bezahlt werden muss, ohne je den Beruf ernstlich oder überhaupt erlernt zu haben.

Deshalb der Plan, das Beamtentum mit Migranten zu besetzen. Es geht darum, eine Gesellschaft zu bauen, in der Berufe mit einem Minimum oder auch ganz ohne Ausbildung ausgeübt werden können, um die marxistische Volatilität herzustellen. Deshalb Aktionen wie gerade in verschiedenen rot-grün regierten Bundesländern, Mathematik, Lesen, Schreiben, Grammatik, Orthographie abzuschaffen oder zumindest nicht mehr Gegenstand der Benotung sein zu lassen. Es darf kein Können mehr verlangt werden, schließlich sollen KI und Robotik den Menschen alles abnehmen können, was körperliche oder geistige Fähigkeiten erfordert. Ich hatte ja neulich über eine FDP-Veranstaltung geschrieben, in der es um die Frauenquote im Bau geht, mehr Frauen auf den Bau zu bringen – natürlich nur in den Schreibtischtätigkeiten wie Architekt oder Bauaufsicht. Körperliche Arbeit erst, wenn die Maschinen alles übernehmen und Frau nur noch auf den Knopf drücken muss. Genau darum geht es.

Und das ist auch der Grund, warum in den Parteien Ungelernte, Zivilversager und Studienabbrecher so beliebt sind: Optimale Voraussetzungen für eine marxistische Gesellschaft. Das sind genau die Leute, um die es gehen soll: Nichts können, alles dürfen. Und unsere Politikerriege besteht aus Musterexemplaren der Gattung „Nichts können“. Weil nur die in der Lage seien, alle Hürden für Nichtskönner zu erkennen – und damit aus dem Weg zu räumen.

Und das ist der Grund, warum die Genderprofessorin damals meine Verfassungbeschwerde ohne Begründung „nicht angenommen“ hat: Ich wollte klare Promotionskriterien. Die Uni Karlsruhe hatte ja damals zugegeben, dass sie selbst nicht weiß und nicht sagen kann, was für die Promotion eigentlich gefordert ist, was Prüfungsaufgabe ist, welche Leistung vorzulegen ist. Die wussten nicht, was eigentlich zu verlangen und bewerten ist. Dagegen hatte ich Verfassungsbeschwerde erhoben, weil das Bundesverfassungsgericht 1991 geurteilt hatte, dass die Anforderungen und Bewertungsmaßstäbe der gesetzlichen Grundlage bedürfen. Und genau das passte nicht in den marxistischen Plan.

Deshalb auch diese Deindustrialisierung. Deshalb stört die das nicht, wenn die BASF nach China umzieht. Die BASF ist ein Musterbeispiel für einen großen Haufen von Leuten, die alle ihren Beruf erlernt haben und viel wissen und können müssen, damit es a) nicht „Bumm!“ macht und b) das gewünschte Ergebnis herauskommt. Deshalb passt eine BASF nicht in eine marxistische Gesellschaft, weil das, was die BASF macht, eben nicht jeder kann und nicht jeder darf.

Und deshalb auch das „bedingungslose Grundeinkommen“, weil das ja jeden – siehe Marx – davon befreien soll, einen Beruf zu erlernen oder darin gestrandet zu sein und den auf alle Zeit ausüben zu müssen, und jedem die Möglichkeit geben soll, dass jeder jeden Tag einfach das macht, wozu er gerade Lust hat, ohne es gelernt zu haben. Heute Opernsänger, morgen Pilot, übermorgen Chirurg, am Freitag mal schauen, was man in der BASF so zusammenrühren kann und welche Farbe es dann hat.

So stellt man sich das vor.

Ich hatte zur Abschaltung der letzten Kernkraftwerke die Vermutung geäußert, dass es nicht um Kernkraft als solche geht, sondern darum, dass man nicht wegdiskutieren kann, dass man in einem Kernkraftwerk Ahnung davon haben sollte, was man da tut. Da kann nicht einfach jeder reinschlappen und sagen, er hätte heute mal Lust, ein Kernkraftwerk zu fahren oder die Kernbrennstäbe zu wechseln. Meine Vermutung war, dass die Kraftwerke deshalb weg müssen, weil die für eine Laiengesellschaft zu gefährlich sind, weil wir es nicht mehr schaffen – und auch nicht mehr wollen – das Fachpersonal auszubilden.

Anscheinend ist man deshalb von Windrädern so begeistert, weil man die sich laientauglich vorstellt: Ein großer Fahrraddynamo mit einem Propeller. Wie schwierig kann das schon sein? Schlimmstenfalls fallen sie halt einfach um.

Und womöglich ist auch der Drang zum E-Auto Folge dieser Zielsetzung: E-Autos sind leichter zu bauen und wartungsärmer, man braucht weniger Fachpersonal.

Und dazu gehört auch, die Lehrpläne und die Schulen zu zerstören. Die Öffentlichkeit glaubt immer, es wäre so schlimm, wie sich unsere Schulen unter der Migration entwickelt haben.

Nein. Das ist der Plan. Es ist das Ziel, die Schulausbildung zu zerstören. Im Islam glauben viele, man müsse keine Bücher lesen und nichts lernen, der Koran genüge, da stehe alles drin, was es zu wissen gibt. Und nach diesem Schema soll es bei uns genügen, wenn man in der Schule Gender lernt. Da steht alles drin.

Deutschland hat keine – oder keine noch zu konkurrenzfähigen Preisen zugänglichen – Bodenschätze. Das Einzige, was Deutschland hatte und was Deutschland groß und führend machte, waren die Ausbildung und der Fleiß. Und genau diese beiden Eigenschaften werden – oder wurden – systematisch zerstört.

Das Ziel ist eine Proleten- und Dilettantengesellschaft, in der jeder tun und lassen kann, was ihm morgens gerade einfällt, worauf er gerade Lust hat. Und man glaubt, dass die Maschinen – Dampfmaschine, Dieselmotor, Strom, Roboter, KI – bereit stehen, um einem dabei alles abzunehmen, was noch irgendwie Mühe machen oder Können und Wissen voraussetzen wird.

Irgendwann wird die KI schlau genug sein um zu fragen, warum sie sich eigentlich mit Deppen abgeben und deren Arbeit machen soll.

Das ist der Plan.