Ansichten eines Informatikers

Trump und das Attentat

Hadmut
14.7.2024 13:02

Ein paar Überlegungen.

In den ersten Meldungen hieß es noch, Trump sei nicht direkt von einem Geschoss getroffen worden, sondern „nur“ von den umherfliegenden Glassplittern eines Teleprompters, der getroffen wurde. In den USA verwenden sie ja bei politischen Reden diese Teleprompter, die auf dem Boden stehen und die nach oben nur eine dünne Stange haben, auf der ein geneigte, nur leicht verspiegelte Glasscheibe steckt, in der sich der Telepromptertext spiegelt, ohne aber die Sicht des Redners oder die Sicht auf den Redner zu verdecken. Gut möglich, dass ein Schuss durch diese Glasscheibe ging. Und vielleicht denkbar, dass die Scheibe den Schuss etwas abgelenkt hat.

Inzwischen heißt es ja, dass ihm der Schuss durch das Ohr ging, und angeblich hat er selbst inzwischen gesagt oder geschrieben, dass er das gespürt habe, wie die Kugel durchging, und dabei auch ein zischendes Geräusch gehört habe. Demnach hätte der wahnsinniges Glück gehabt. Vielleicht nur im richtigen Augenblick den Kopf bewegt.

Was zwei Fragen aufwirft:

  • Was wäre in den USA politisch los gewesen, wenn das Attentat erfolgreich und Trump jetzt tot gewesen wäre?
  • Was wäre in den USA politisch los gewesen, wenn das andersherum passiert wäre, wenn also Joe Biden erschossen worden wäre? (Die Frage ist hypothetisch, weil ja jeder Trump-Anhänger blöd wäre, Joe Biden zu erschießen, denn er hat ja im Moment ganz schlechte Chancen, wiedergewählt zu werden, und jeder Ersatz hätte wohl höhere Chancen, weshalb Biden wohl eher von seinen eigenen Leuten als vom Gegner erschossen würde.)

Beides hätte wohl einen Bürgerkrieg ausgelöst. Was würde man für ein Geschrei, was für Aktionen ergreifen, wenn „Rechte“ einen linken Politiker erschossen hätten?

Es kursiert mittlerweile ein Foto, dessen Echtheit ungeklärt ist, und auf dem man neben Trumps Kopf einen grauen Strich sieht, angeblich die fliegende Kugel, woran ich aber Zweifel habe. Denn wenn das Verhältnis von Belichtungszeit zur Geschwindigkeit der Kugel so lang wäre, dass man da die Kugel auf einer so weiten Strecke sieht, wäre die Bewegungsunschärfe so hoch, dass man da bestenfalls einen unscharfen Schatten sehen würde. Ich kann aber nicht abschätzen, wie sich die Konstruktion moderner Kamerasensoren auf so etwas auswirkt, weil moderne Kameras heute sehr abgefahrene Methoden haben, Sensoren auszulesen, und es noch den „Rolling Shutter“-Effekt gibt, bei dem bewegliche Dinge verzerrt erscheinen, weil nicht alle Pixel gleichzeitig aufnehmen und ausgelesen werden. (Wie bei den Zieleinlauffotos im Sport, die ja im Prinzip auch nichts anderes als „Rolling Shutter“ sind, man es sich da aber zunutze macht.) Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da, je nachdem, wie die Kamera gehalten wurde, der Rolling Shutter-Effekt oder ein ähnlicher Effekt beim Auslesen zur Bewegung passte und deshalb die Kugel von mehreren Pixeln aufgenommen wurde. Könnte aber auch einfach sein, dass die Lichtverhältnisse durch Beleuchtung so waren, dass die Kugel selbst im Vorbeiflug noch dominant gegenüber dem Himmel reflektiert hat, aber ich finde es trotzdem sehr seltsam, weil es ja schon oft systemtisch hergestellte und auch zufällige Fotos von fliegenden Kugeln gab, die nie so aussahen (aber dazu meist sehr kurze Belichtungszeiten wählen, für die der Fotograf hier ja keinen Grund hatte).

Beachtlich, dass das ja prophezeit wurde:

Es gibt Anmerkungen, dass man mit dem Secret Service nicht sonderlich zufrieden sei: