Ansichten eines Informatikers

„Doktor“ als Vorname

Hadmut
19.7.2024 10:55

Nee, eher nicht.

Ein Leser fragt an:

Hallo Herr Danisch,
bzgl. der Vornamen hätte ich da noch einen Tip für Sie.

Ephrahim Kishon hatte in einer seiner Erzählungen mal überlegt, seinem Sohn den Vornahmen “Doktor” zu geben, weil das doch so gut klingen würde, wenn man ihn riefe: Doktor Kishon, Telefon!

Wäre das nichts für Sie?
Wo Sie sich doch so ärgern, dass sie ihn nicht bekommen haben.
Dann können Sie allen eine lange Nase drehen.

Nein, das wäre unter meiner Würde. Erschwindeln würde ich mir das nie. Ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich überhaupt noch einen Doktor haben wollte, weil der so entwertet und verramscht wurde, dass ich eigentlich nicht mit denen auf eine Stufe gestellt werden möchte, denen man den Doktor in den letzten 25 Jahren hinterhergeworfen hat. Ich kannte mal einen Dieter, der es witzig fand, seinen Vornamen mit „Dr.“ abzukürzen.

Viel leichter auszunutzen wäre es, sich „Doktor“ als Geschlechtspronomen zu wählen und dann jeden anzuzeigen und zu verklagen, der einen nicht „Doktor“ nennt. Aber auch das wäre aus besagten Gründen mit meiner Würde unvereinbar.

Ich ziehe deshalb Geschlechtspronomen wie „Herrlichkeit“ vor, und begründe das damit, dass das die gegenderte Version von „Herr Danisch“ sei. „Gebieter der Sonne und des Universums, Herr über Nullen und Einsen, Bändiger der Information“ geht auch, das ist dann auch nicht so neoakademisch proletarisch wie „Doktor“, was ja inzwischen nur noch das neue „Genosse“, die SPD-und-Geisteswissenschaftler-Version davon ist.

Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass der linke Zeitgeist jede Menge Geschlechter und deren Pronomen eingeführt hat, also den Südpol bedient, es von denen aber bis heute nichts fürs Hirn gibt?