Ansichten eines Informatikers

Die Freakshow-Diskussion

Hadmut
27.7.2024 16:00

Mir ist etwas aufgefallen.

Mir schreiben immer noch Leser, dass sie meinen Blogartikel für Satire gehalten hätten und sich immer noch fragten: Meint er das jetzt ernst? Und „Freakshow“ würde das, was da lief, doch noch am ehesten beschreiben.

Dabei ist mir etwas aufgefallen: Völlig unterschiedliche Wahrnehmungen.

  • Denn die, die die Eröffnungsfeier für eine Freakshow halten, reden ausschließlich von den Menschen, die sie da gesehen haben, und eigentlich gar nicht von der Show (außer, dass sie die Flagge verkehrtherum gehisst haben.)
  • Ich dagegen rede davon, dass es mir gefallen hat, die Stadt statt eines muffligen Stadions zu zeigen, und historische Städten einzubinden.

Wir reden völlig aneinander vorbei, weil die Leser, die sich beschweren, und ich da eine völlig unterschiedliche Wahrnehmung haben.

Dasselbe mit dem mysteriösen Fackelträger und der verkleideten Flaggenträgerin: Viele Leute sehen da Satanismus und eine Darstellung des Todes. Ich sehe da Schauspieler, die ein schickes und anonymisiertes Kostüm tragen, das optisch was her macht.

Manche meinen, die ganze Show sei eine Farce, weil man die Flagge verkehrtherum gehisst hat. Mir ist das ziemlich schnurz, ob jemand in einer 4-Stunden-Show im Regen in einem Sekundenfehler die falsche Öse eingehakt hat. Für mich ist das ein Lacher, mehr nicht.

Und so weiter und so fort.

Den Leuten blieb in Erinnerung, was sie für die Schändung des Abendmahles halten und die Transen.

Mir blieben die Can-Can-Tänzerinnen in Erinnerung. Die Beine von Lady Gaga. Das Pferd. Der Turm.

Mir blieben die Lasershow am Turm und der Ballon mit dem (Pseudo-)Feuer in Erinnerung, und ich habe auf Google Maps geguckt, wo die da sind. Manche Leute sehen dagegen eine Politshow.

Einer schrieb mir, das habe Macron geplant, um von seinen aktuellen Problem abzulenken. Ein anderer schrieb mir, es hätte auf irgendeinem Sportkanal eine tolle Doku über die jahrelangen Vorbereitungen, Planungen, Übungen gegeben, es kann also gar nicht kurzfristig geplant sein.

Oder auch ganz anders gesagt:

  • Mir blieb in Erinnerung, was mir gefallen hat.
  • Manchen Leuten blieb in Erinnerung, was ihnen nicht gefallen hat.

Warum?

Amygdala?

Freund-Feind-Zustand?

Oder eher sachliche und soziale Sichtweisen?