Ansichten eines Informatikers

Meine unfreiwillige Eishöhle

Hadmut
30.7.2024 21:30

Boah, wie ärgerlich. [Nachtrag]

Ich war vorhin einkaufen und dachte, ich kaufe mir jetzt auch mal zwei Packungen Eiscreme, weil doch endlich große Hitze auch in Berlin angekündigt war.

Ich komme also nach Hause, wollte sie in den Tiefkühlteil des Kühlschranks legen – und es ging nicht.

Was erstaunt, denn eigentlich ist der Tiefkühlteil gerade ganz leer, und hat drei Schubladen, also jede Menge Platz. Ging nicht. Alle drei Schubladen am Block komplett zugeeist, das ganze Tiefkühlteil zugefroren, ein einziger Eisblock. Von einer Schublade fiel mir von der Vorderseite gleich ein exakt rechteckiges, glattes, daumendickes Stück Eis entgegen.

Der Kühlschrank war nicht richtig geschlossen, deshalb ist Außenluft zirkuliert, hat Feuchtigkeit reingebracht und den ganzen Tiefkühlteil zum Eisblock werden lassen.

Also die gerade eben gekaufte Eiscreme erst einmal zur Rettung an Nachbarn verschenkt, bevor es schmolz, und attackemäßig den Kühlschrank abgetaut. Was mich jetzt fast 3 Stunden in Beschlag gehalten hat. Ich habe versucht, das so schnell wie möglich zu machen, damit die Sachen im normalen Kühlteil hoffentlich überleben, und einen Turmventilator vor den offenen Tiefkühlteil gestellt, der reinpustet. Heizlüfter wollte ich dann doch nicht verwenden, weil mir das zu heikel schien, vereiste Teile zu stark zu erwärmen, und der tief im Keller vergraben ist.

Wenn man einen Lüfter einsetzt und sich Mühe gibt, Eis zu entfernen, sobald es sich löst, geht das tatsächlich in unter drei Stunden, obwohl das Ding schon ziemlich zugefroren war. Zwar nicht vom Volumen her, aber doch überall, und anfangs saßen die Schubladen auch wie zubetoniert, rückten keinen Millimeter. Aber wenn man sich darum kümmert, alles Eis, was sich ablösen lässt, sofort zu entfernen, geht das schon. Der Kühlschrank ist nun trocken gelegt, aber die Küchenspüle noch gehäuft voll Eis.

Das ist natürlich überaus ärgerlich, weil der Kühlschrank damit in den letzten Tagen zuviel Strom verbraucht hat. Ich hatte mich gestern schon gewundert, warum das Kühlblech im normalen Kühlteil vereist war, anscheinend war die normale Tür auch nicht völlig geschlossen – obwohl ich mir eigentlich sicher war, beide Türen ordentlich geschlossen zu haben. Passiert mir doch sonst nicht.

Dann die Ursache gefunden:

Beide Türen sind eigentlich exakt, millimetergenau so breit, wie der Kühlschrank selbst.

Aber an den Türen ist ja jeweils ein Griff angeschraubt. Der Griff am unteren Tiefkühlteil am oberen Ende der unteren Tür, und der Griff am oberen, normalen Kühlteil am unteren Ende der oberen Tür, damit die Griffe direkt übereinander sind und das adrett aussieht.

Die Griffe selbst sind aber auf die Türen aufgesetzt, womit die Türen samt Griffen doch etwas breiter sind als der Kühlschrank, zumal sie mit jeweils zwei Schrauben an der Tür angeschraubt sind (kann man, wie bei jedem Kühlschrank, umschlagen, was ich beim letzten Umzug auch schon gemacht habe). Und die Schrauben sind mit Gummikappen abgedeckt, die auch nochmal etwas herausstehen. Griffe und Kappen stehen also etwas über die Tür hinaus.

Und irgendwie war der Kühlschrank etwas verrutscht, weil der auf den Steinfliesen keinen Halt hat und sich ganz leicht verschieben lässt. Vielleicht einen Zentimeter in Richtung des benachbarten Küchenschrank. Und zwar so ungünstig, dass es sich so anfühlte, als hätte man die Türen geschlossen, sie aber in Wirklichkeit am Nachbarschrank hängen blieben statt richtig geschlossen zu sein. Und das fiese daran war, dass man ja eigentlich spüren müsste, dass die Tür nicht in die normale umlaufende Gummidichtung fällt, sondern gegen den Nachbarschrank stößt, und sich das hart statt weich anfühlte. Aber die abgerundeten Gummikappen, mit denen die Schrauben der Türgriffe abgedeckt sind, sorgen dafür, dass es sich exakt so weich anfühlte, als hätte man die Türen geschlossen, obwohl sie noch ein etwa einen halben Zentimeter offenstanden.

So’n Scheiß.

Keine Ahnung, wieviel mich das jetzt an Strom gekostet hat, zwei Packungen Eis außerdem. Eine Ahnung, wie es im oberen Kühlteil aussieht, aber da müsste das Zeug überstanden haben, weil ich die Tür zugelassen habe (oder das, was ich bis zur Entdeckung des Problems für „zu“ hielt). Ist mir noch nie zuvor passiert.

Wieder was gelernt. Mal überlegen, ob ich da eine Leiste dazwischenschiebe, damit der Kühlschrank nicht zu nahe an den Nachbarschrank rutschen kann.

Wieder ein Fehler, der auf die künftig-vermeiden-und-nicht-wiedermachen-Liste kommt.

Nachtrag: Vor lauter Ärger habe ich vergessen zu schreiben, was ich eigentlich schreiben wollte: Warum haben Kühlschränke für so etwas keinen Alarm? Womöglich gibt es sowas, weil die eisempfangenden Nachbarn gefragt hatten, ob der Kühlschrank nicht gepiept hat. Anscheinend gibt es so etwas, ich kannte es bisher aber nicht.

Wenn ich also wieder mal einen Kühlschrank kaufe, werde ich fragen, ob es so etwas gibt. Sollte eigentlich Vorschrift sein, dass jeder Kühlschrank so einen Alarm hat, wenn wir doch in der EU sonst jeden Furz regulieren, um Strom zu sparen.