Diversität, Geschmacksrichtung Kanada
Man könnte ja, wenn man Hirn hätte, einfach mal schauen, wie es in der Realität so läuft.
Ich hatte die Tage einen Blogartikel darüber, dass ein Amerikaner die USA im Zerfall sieht, dass die in mehrere Teile auseinanderbrechen. Man kann sich darüber streiten, wieviele Teile das wohl würden und wie die Bruchlinien verlaufen, aber sicherlich würde die kommunistische Westküste ein Teil, der Nordosten mit der industriellen Ostküste, vermutlich ein Südstaatenteil so ungefähr mit Texas bis Florida, und ein mittelnördlicher Teil von Staaten, die eigentlich keiner haben will. Man könnte vermuten, dass es einen Bereich der Politik und Finanz an der Ostküste gibt, einen technologischen Bereich im Süden, einen Agrarstart in Mitte und Norden, und den kommunistischen Müllhaufen im Westen.
Dazu schrieb mir ein Leser, dass das in Kanada auch nicht besser aussehe, dass die wohl in einen englisch- und in einen französischsprachigen Teil zerbrechen würden.
Nun habe ich von Kanada gar keine Ahnung. Ich war da noch nicht, und das Land spricht mich auch eher wenig an. Schon schön, aber ich kann damit wenig anfangen, ich bin mir so der Typ für Meer, Wüsten, heiße Länder. Ich hab’s nicht so mit der Kälte. Ich habe mich mit Kanada bisher auch nur wenig oder eigentlich gar nicht befasst. Ich habe aber einen Leser in Kanada, der mir enorm viel darüber erzählt und mir die Probleme Kanadas erläutert hat. Eigentlich ein extrem (bodenschatz-)reiches Land, aber sehr schlecht regiert und von den USA ferngesteuert.
Den habe ich dazu gefragt, und der meinte, das Zerbrechen drohe nicht, das läge schon längst vor, eigentlich hätten sie noch nie zu einem Stück zusammengehört. Kanada sei nur ein Begriff auf der Landkarte, existiere faktisch aber eigentlich nicht. Kanada sei einfach viel, viel Platz, wo Leute wohnen, die da ihr eigenes Ding machten. Den englisch- und den französischsprachigen Teil verbinde eigentlich gar nichts, was noch auseinanderbrechen könnte.
Es gäbe zwar Gesetze bis in die Absurdität, um alles auf links und gleich zu trimmen, ab er es fehle außerhalb der großen Städte schlicht an der Durchsetzungsfähigkeit. In den Weiten des Landes käme ein Polizist auf 1000 Einwohner, und der könne praktisch gar nichts durchsetzen. Draußen auf dem Land würden die Leute mehr oder weniger tun und lassen, was sie für richtig hielten. So gäbe es zwar in Kanada natürlich die Pflicht, eine Steuererklärung abzugeben und Steuern zu zahlen, aber neulich sei im Radio gekommen, dass 30% der Kanadier seit mindestens 15 Jahren keine Steuererklärung mehr abgegeben hätten, oder auch einfach noch nie. Viele würden da einfach keine Steuern zahlen. (Ich habe es nicht verstanden, aber anscheinend gibt es da die Form der Abführung der Einkommensteuer durch den Arbeitgeber direkt an das Finanzamt, wie es bei uns gemacht wird, nicht.) Und der Staat sei auch gar nicht in der Lage, das außerhalb der Städte durchzusetzen. Es sei auch nicht unbedingt allgemein üblich, vor dem Bau eines Gebäudes eine Baugenehmigung einzuholen. Darin unterscheide sich Kanada fundamental von den USA, wo es sehr effektive Steuerbehörden gäbe.
Und dementsprechend ließen sich auch die sozialistischen Gleichheits- und Antidiskriminierungsgesetze nicht durchsetzen.
Das Ergebnis sei, dass sich in Kanada viele Parallelgesellschaft gebildet haben, die völlig isoliert aneinander vorbei lebten, und sich um Gesetze nicht scherten, also das, was wir hier Balkanisierung nennen.
So seien viele Läden und Immobilien in der Hand von Chinesen, und es gäbe Shopping Malls, in denen fast alles nur noch chinesisch beschriftet ist und Weiße erst gar nicht mehr bedient, sondern höflich aber bestimmt aus dem Laden gewiesen. Man könne als Weißer oft auch keine Immobilien von ihnen erwerben. Rechtswidrig, interessiert aber niemanden.
Dann gäbe es die Inder, die die Taxi- und Transportbranche innehätten und grundsätzlich keine Weißen einstellten. Auch rechtswidrig, auch egal.
Dann gäbe es ganze Wohngegenden mit Iranern, die sich auch völlig abschotten.
Also funktioniert – sage ich ja seit Jahren – das mit der „Diversität“ überhaupt nicht. Man stellt sich da immer vor, als würde aus allen Zutaten so ein homogener, wohlschmeckender Teig, aber je mehr „Diversität“ es gibt, desto stärker sortieren sich die Komponenten auseinander und schotten sich gegenüber den anderen ab.
Ich sage ja gerne, dass es eine „diverse Gesellschaft“ nicht geben kann, weil sich „divers“ und „Gesellen“ ja widersprechen – entweder ist man gleichartig, oder eben nicht.
Es zeigt sich aber, dass sich das nicht nur nicht mischen lässt, dass es den sozialistischen Emulgator nicht gibt, sondern dass das im Gegenteil zu einer immer dichteren Abschottung gegen die anderen führt, und die sich nicht mischen, es also eben nicht „divers“ wird, sondern sich völlig getrennte Phasen bilden und die Gesellschaft im Ergebnis völlig zerstört wird, es bestenfalls noch ein halbwegs friedliches Nebeneinander gibt, weil sich verschiedene Themen und Reviere bilden.
Mit einem Mindestmaß an Hirn könnte man ja einfach hinfahren und empirisch beobachten, dass „Diversität“ nicht funktioniert. Aber soviel Hirn haben wir nicht, dafür zuviel Ideologie.