„Stationäre Kinderheilkunde kaputt“
Ein Arzt schreibt mir:
Lieber Hadmut,
Du kannst Dir kaum vorstellen, wie sehr das linke Arbeitsrecht und die Verweiblichung der Medizin die stationäre Kinderheilkunde in D kaputtgemacht hat. Ich erzähle mal aus dem Nähkästchen. Bin selber Arzt und meine Partnerin Kinderärztin, [anonymisiert] an einer Klinik [anonymisiert]. Viele Oberärzte, selbst Chefärzte kündigen mittlerweile und gehen in eigene Praxis. Viele kleinere Pädiatrieabteilungen sind kurz vor der Schließung.
Warum? Fast nur noch Assistenzärztinnen, die das linke System ausnutzen bis es bricht.
Zu viele junge Assistenzärztinnen feiern oft krank, gerade, wenn sie mal Druck/Kritik kriegen, überstehen mit Ach und Krach zwei Jahre Ausbildung. Werden schwanger, dürfen (Infektionsschutz) meist schon in der SS nicht mehr arbeiten, gehen jahrelang in Elternzeit und kommen dann wieder, reduzieren auf eine halbe Stelle. Dort dann erneut krank, kindkrank, so dann gar keine Verantwortung mehr für die Klinik. Feiertags- und Urlaubsplanung generell ist Krieg. Irgendwann verabschieden die sich in die Praxis, machen dort die Ausbildung zu Ende. Faule Oberärztinnen feiern krank, die Dienste müssen von den Oberarztkollegen übernommen werden, oft sehr kurzfristig. Die armen Chefärzte feuern zu selten, weil sie sonst gar keinen mehr hätten, müssen ständig Personal suchen, notgedrungen schlechte Leute einstellen, ständig bei Null anfangen. Sich mit Gastärzten rumschlagen. Und sie müssen mitansehen, wie die guten und fleißigen Ober- und Assistenzärztinnen zermürbt werden, weil sie ständig für die Parasiten mitarbeiten müssen. Letztlich springen die auch ab und denken sich :“ich bin doch nicht der Idiot vom Dienst, der ständig für die Faulen mitarbeitet.“
Man kann in der deutschen stationären Kinderheilkunde nicht mehr arbeiten. Es sei denn als Parasit. Dann hat man es gut. Als Vollzeitkraft wird man nur verarscht.
Die ganzen Regeln zu Lohnfortzahlung bei Krankheit, Schwangerschaft und Elternzeit waren gut gemeint. Aber wie immer im Sozialismus geht es schief.
Kommt mir sehr bekannt vor. Aus der IT. Nur ist da das Zahlenverhältnis von denen, die arbeiten, zu denen, die es ausnutzen, noch etwas günstiger als in der Medizin. Aber genau diesen Effekt habe ich auch in der IT beobachtet, und er ist einer der Gründe, warum ich mir gesagt habe, „Rutscht mir den Buckel runter und macht Euern Scheiß alleine!“ (MESA-Prinzip)
Und dasselbe Syndrom konnte man ja auch in der Tiermedizin beobachten. Da wurde auch alles mit Frauen geflutet, die dann aber nicht mehr in der Landwirtschaft Rinder untersuchen wollten, sondern in der Innenstadt eine leicht erreichbare Halbtags-Kuscheltierchen-Klinik betreiben. Was in der Tiermedizin das Meerschweinchen, ist dann in der Humanmedizin wohl die Kinderheilkunde.
Ein ähnliches Problem hat die US-Armee schon seit Jahrzehnten: Viele Hierarchieposten und Dienstgrade mit Frauen besetzt. Gibt es aber Krieg, sind die plötzlich alle schwanger.
Aber wehe, Du sagst was. Dann bist Du gleich Sexist, Chauvinist, Misogynist, Realist.