Von Enteignung und Schuldenbremse
Ist Euch mal ein elementarer linker Selbstwiderspruch aufgefallen?
Ist Euch mal aufgefallen, was für einen Schwachsinn die linksgrünen Parteien und Aktivisten in hoher Kadenz abfeuern?
- Einerseits schreien sie alle, der Kapitalismus sei unser Untergang, es müsste dringend alles vergesellschaftet werden. Und dazu enteignet, was Entschädigungszahlungen erforderlich macht. Was ohnehin schon Blödsinn ist, weil die meisten Wohnungsgesellschaften ja schon Aktiengesellschaften, also schon vergesellschaftet sind. Der konsequente Schritt wäre nicht die Enteignung, sondern schlicht und einfach, die Aktien zu kaufen.
- Andererseits aber, und das gerade besonders wieder nach dem Kollaps der Carolabrücke in Dresden, wird gefordert, die Schuldenbremse abzuschaffen, mehr Schulden zu machen und in Infrastruktur zu investieren.
Merkt Ihr was?
Nein?
Denkt mal nach.
Je mehr Schulden der Staat aufnimmt, desto mehr privatisiert er seine Infrastruktur, denn je höher die Schulden, desto mehr wandert der Staat in Privateigentum. Im Prinzip wird jeder Geldgeber, bei dem man Schulden aufnimmt, quasi ein Aktionär Deutschlands. Es ist, als würde man eine notleidende Firma an die Börse bringen, damit man von Geldgebern Betriebskapital bekommt und sich dafür dann selbst verkauft und aufgibt.
Während man also über Wohnungsbaugesellschaften, die meist schon Aktiengesellschaften sind, schimpft, dass sie kapitalistisch seien und unbedingt enteignet, vergesellschaftet werden müssten, macht man gleichzeitig genau das Gegenteil, indem man das ganze Land in eine Schuldenrepublik verwandelt und dafür sorgt, dass dann eben nicht mehr der Allgemeinheit, sondern Geldgebern wie Blackrock gehört. Man führt auf Staatsebene genau das ein, was man auf Wohnungsebene so sehr beschimpft und bekämpft.
Ich habe aber noch nie gehört oder gelesen, oder gar im Rundfunk gesehen, dass sich irgendwer an diesem Widerspruch gestört oder irgendwen darauf hingewiesen hätte.
Lügen die alle? Oder merken die das nicht? Oder sind Linke und Journalisten schon so völlig daran gewöhnt, sich selbst zu widersprechen und sich nicht daran zu stören? Zwiedenk? Doppeldenk?