Die Brücke von Dresden: Im Osten nichts Neues

Ich möchte auf ein Detail hinweisen.

Weil mir in den letzten Tagen einige Leute geschrieben haben, dass sie das mit dem Brückensturz zu Dresden nicht glauben mögen, vor allem, weil ja kurz vorher noch eine schwere Straßenbahn über die Brücke gefahren ist, und die Brücke dann laut den Videoaufnahmen eine Viertelstunde später ohne erkennbare Belastung und ohne dass irgendwas darüber fuhr (auf dem mittleren Strang B fuhr gerade ein Lieferwagen) aus dem Nichts einfach so plötzlich einstürzte:

Leute, das stimmt so nicht. Die Brücke war zu diesem Zeitpunkt stark belastet, nur eben nicht in einer Weise, die auf dem Video zu sehen ist.

Es war die erste kalte Nacht nach dem Sommer.

Das heißt, die Brücke kühlte nachts aus und der Stahl und der Beton zogen sich zum ersten Mal nach dem Sommer wieder deutlich zusammen.

Die Straßenbahn war eine Druckbelastung von oben. Die Kälte brachte aber eine Zugbelastung in Längsrichtung. Womöglich ist die Brücke nicht gebrochen, sondern gerissen.

Unterschätzt auf keinen Fall die Kräfte, die durch thermische Ausdehnung oder Schrumpfung entstehen. Und das würde auch den Zeitpunkt um 3:08 erklären, denn soweit ich mich an meine Zeltabenteuer bei Pfadfindern und Y-Reisen erinnere, wird es um diese Zeit herum am kältesten. Wenn das Ding korrodiert war, kann das gut sein, dass die die Straßenbahn noch locker getragen hat und noch Wochen oder Monate weiter getragen hätte, aber nicht mehr die Abkühlung aushalten konnte.

Bitte vor Verschwörungstheorien die Temperaturen prüfen. Man müsste mal in die Wetteraufzeichnungen der Nachttemperaturen schauen. Aber es war doch so, dass wir vorher noch „Höllensommer“ hatten und dann plötzlich Kälte. Vielleicht ist das Ding auf einfach zu schnell und deshalb ungleichmäßig ausgekühlt. Im Prinzip so, wie wenn man ein heißes Glas in kaltes Wasser steckt.

Ich will Euch die Verschwörung ja nicht nehmen, aber nach der braucht Ihr nicht zu suchen, die sitzt im Stadtrat. Und die hat die Brücke nicht gesprengt, sondern niedergepfuscht.