Ansichten eines Informatikers

Das Ordnungsamt und die Nackten

Hadmut
22.9.2024 13:00

Die Berliner Obrigkeit dreht völlig durch.

Irgendwie drehen die gerade alle am Rad.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben am Plötzensee Nacktschwimmern die Klamotten weggenommen. Die standen dann völlig nackt da. Dabei ist das Nacktschwimmen dort nicht spezifisch verboten, anscheinend aber das Schwimmen allgemein.

„Sie haben uns halb nackt auf der Straße stehen lassen, um uns zu demütigen“, sagt Tretter. „Sie wollten ein Exempel statuieren und ihre Macht demonstrieren.“ Er erstattete Anzeige und reichte eine Beschwerde beim Petitionsausschuss ein.

[…]

Das Bezirksamt weist die Vorwürfe zurück: Die Maßnahme sei „geeignet, erforderlich und angemessen“ gewesen. Laut Penn soll es demnächst ein klärendes Gespräch zwischen Amt und den Nackt-Schwimmern geben.

Erforderlich wofür?

Jemanden in der Öffentlichkeit nackt hinzustellen und zu zwingen, nackt nach Hause zu laufen (und womöglich noch von Verkehrsmitteln, Lebensmitteln usw. abzuschneiden, wenn Geldbeutel, Fahrkarten, Autoschlüssel usw. in der Kleidung waren), und damit noch der Gefahr von Angriffen auszusetzen, geht gar nicht. Das ist nicht nur keine zulässige oder gar verhältnismäßige Ordnungsmaßnahme, sowas gibt es in unserer Rechtsordnung gar nicht.

Es ist Nötigung, Diebstahl (weil sie sich die Verfügungsgewalt angeeignet haben), und hier dürfte dann auch die sonst so oft strapazierte Menschenwürde in Form von Persönlichkeitsrechten massiv verletzt sein. Diebstahl kann auch in einer vorrübergehenden Aneignung liegen, wenn die Absicht darin liegt, sich oder einem Dritten rechtswidrig die Verfügungsgewalt zu- und dem Eigentümer/Besitzer zu entziehen.

Dazu kommt, dass die Leute wohl noch nicht einmal ein Handtuch mehr hatten, einer sagte ja, dass er sich mit einem alten, dreckigen Handtuch behelfen musste, das jemand verloren hatte und das er irgendwo fand. Das ist ja auch eine gesundheitliche Gefährdung.

Nun könnte man auf den Gedanken kommen, dass da muslimische Mitarbeiter wieder einmal ihre Ideologie über deutsches Recht stellen, wie man das ja schon oft erlebt hat, wenn sich Frauen oben ohne am Strand oder im Freibad sonnen. Das halten manche ja nicht aus. Es gibt aber im Artikel ein – sehr unscharfes – Bild der Ordnungsmitarbeiter. Sie sehen recht deutsch aus.

Ich halte das generell für ein Symptom des Verfall des Staates. Die Staatsbediensteten haben immer weniger Ahnung von Recht, handeln dafür immer übergriffiger nach eigenen willkürlichen Moralvorstellungen.

Man müsste die Sache mal genauer betrachten und beide Seiten anhören, und klären, auf welche Rechtsgrundlage das gestellt worden sein soll, um die Absicht zu bewerten. Und wer da politisch die Leitung hat.

In der Sache an sich halte ich es aber für völlig außerhalb unserer Rechtsordnung und für gänzlich unzulässig, jemanden zu „bestrafen“, indem man ihm die Kleidung wegnimmt und ihn damit dazu zwingt, nackt in der Öffentlichkeit herumzulaufen.

Meines Erachtens wären da – vorbehaltlich näherer Prüfung des Sachverhaltes – deftige Disziplinarstrafen bis hin zum Rauswurf fällig. Sowas geht sowas von gar nicht.

Stellt sich die Frage, ob da wieder irgendwelche unqualifizierten Quotentussis oder Parteihonks die Kontrolle über staatliche Gewalt übernommen haben.

Mir fällt immer öfter auf, dass diesem Staat an immer mehr Stellen schlicht und einfach die charakterliche Reife fehlt. Ich komme mir immer mehr vor wie in Kindergarten oder Grundschule.