Massiv daneben: Vermessen und verschätzt
Über das frappierende Zusammenwirkung aus Arroganz, Überheblichkeit und Inkompetenz bei den Grünen.
Was ich hochbeachtlich finde, ist der Umstand, wie sehr sich die Grünen – die ja immer glauben, alles zu können und alles besser zu wissen – in ihrer eigenen Klientel verschätzt haben.
Jahrelang waren die fest überzeugt und blubberten unentwegt, dass „rechts = Alte weiße Männer“ sei, dass irgendwie alle Alten, alle Boomer einfach ewiggestrig und Nazis seien, und dass die Jugend – Greta, Fridays for Future und der ganze Kram – total grün sei. Dass man also automatisch die Macht übernehme, wenn die Alten wegsterben.
Man wollte das ja auch vorwegnehmen, indem man das Wahlalter auf 16 oder noch weiter senkt, weil man fest überzeugt war, dass die Jungen alle grün wählen, als sei man die Partei dieser Generation.
Pustekuchen.
Die Analysen und Ergebnisse zeigen, dass es genau umgekehrt ist: Dass die SPD in Brandenburg noch ein erstaunlich hohes Wahlergebnis erzielen konnte, liegt nicht daran, dass die Leute SPD wählten. Kam vorhin irgendwo im Fernsehen: Drei Viertel der SPD-Wähler haben die SPD nicht wegen der SPD gewählt, sondern um eine Mehrheit der AfD zu verhindern. Und: Die SPD wurde fast nur von Alten und ein paar Frauen gewählt. Unterhalb der Rentner lag die AfD bei allen Altersgruppen vorne. Bei der Jugend ist die AfD stärkste Partei, und wie neulich schon erwähnt, hätte die AfD in Teilen von Brandenburg bei den Jungen eine absolute Mehrheit.
Das heißt, dass die Wahl- und Wählereinschätzung der Grünen nicht einfach nur falsch war, sondern komplett konträr zur Realität. Die Grünen dachten, die Alten wären alle rechts und die Jugend wäre komplett grün, und die Realität ist genau andersherum.
Da frage ich mich, wie das passieren kann, dass eine Partei ihre eigene Wählerschicht, ihr eigenes Erscheinungsbild bei den Wählern so falsch einschätzen kann – und trotzdem zu glauben, nur sie könnten wirklich Politik.