Ansichten eines Informatikers

Zum Rücktritt des Grünen-Vorstandes

Hadmut
25.9.2024 13:28

Ach, ist das jetzt ärgerlich …

Versteht mich nicht falsch. Es ist nicht so, dass ich denen nachtrauere. Aber die sind viel zu früh gegangen. Ich stecke gerade tief in Arbeit, um solche Skandale wie die Kontenabfrage und -kündigung, einige Datenschutzskandale, die Sache mit dem Beirat im Bundestag aufzudecken, und dann treten die einfach zurück und entwerten den Skandalwert wie den Euro und die Bildung.

Allerdings passt das genau dazu, dass die Grünen ein großes Maul hatten, solange sie dachten, sie sind die Siegerpartei, stellen den Kanzler, übernehmen den ganzen Staat und diktieren künftig Wirtschaft, Recht, Moral und Bevölkerungszusammensetzung. Die dachten ja, gerade so in der Fridays-for-Future-Phase, dass sie jetzt groß an die Macht kommen und sich dann auch die Korruption leisten können, mit allen kriminellen Mitteln ihre Macht zu sichern, weil sie ja die sind, die dann auch die Justiz steuern und nicht mehr angreifbar sind – diesen Zustand haben sie zumindest in Berlin, Baden-Württemberg und anscheinend auch Hessen tatsächlich erreicht. Aber eben doch nicht flächendeckend.

Und so hatte man sich befähigungsarme Narzissten als Funktioninäre gewählt, deren Aufgabe und Selbstverständnis nichts anderes war, als großzügig geschminkt, mit Zahnpastalächeln und einem Repertoire an auswendig gelernten Phrasen und Reden, aber ohne Sachverstand und Interaktionsfähigkeit durch die Talkshows zu ziehen und sich von unterwürfigen ÖRR-Millionären, die deshalb so unterwürfig waren, weil sie ihre sittenwidrig hoch bezahlten Sendeplätze behalten wollen, den Bauch haben pinseln lassen, um letztlich und im Ergebnis eigentlich nichts anderes zu tun, als Sonnenbaden in Scheinwerferlicht und sich dabei in der eigenen Arroganz zu marinieren, während man eben leere Phrasen abspult und allen anderen Vorschriften macht, wie sie zu leben, zu meinen und zu denken haben, garniert mit einer Freakshow aus Studienabbrechern, Zivilversagern, Spinnern und solchen, die man vor 30, 40 Jahren noch in einem Panoptikum, Zirkus oder als Jahrmarktskurilität ausgestellt hätte, und die man heute als Härtetest für Gehorsam und Unterwerfung einsetzt, nämlich als Messeisen, ob man bereit ist, selbst die noch für „normal“ zu halten – und in der Folge dann einfach alles, was sich bewegt.

Nun lief das nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte, der Durchmarsch blieb aus. Noch vor der letzten Bundestagswahl hatte man sich als stärkste Partei gesehen und gedacht, dass man den Kanzler stellt und – falls es dann wider Erwarten doch nicht zur absoluten Mehrheit für die Klimadiktatur reicht – noch einer der kleinen alte-weiße-Männer-Parteien wie SPD oder CDU das Gnadenbrot erweist, als Mehrheitsbeschaffer zu dienen und die Grünen in ihrer Herrlichkeit aus der Nähe sehen zu dürfen.

Genau darauf hatte man nämlich die Parteiämter eingestellt: Blumen, Lorbeeren, Talkshoweinladungen und Kotaus einsammeln und sich in strahlender Oscar-Gewinner-Pose zum erneuten Sieg gratulieren zu lassen. Mehr muss man als Bundesvorsitzende der Grünen ja nicht tun.

Dachte man.

Es kam bekanntlich etwas anders. Die ersten zwei Jahre hat das zumindest mit den Talkshows durchaus so geklappt, wie man sich das vorstellte, denn beim Fernsehen läuft es ja wie geschmiert.

In der Wirtschaft, der Außenpolitik, der Selbstdarstellung aber eben nicht, und dann kamen durchaus Fragen der Sorte auch in den Talkshows auf, auf die man nicht mit auswendig gelernten Phrasen antworten kann, und prompt ging das schief. Da merkte man schon, dass man ohne Bildung und Sachkompetenz doch nicht so durchkommt, wie man das erhofft und als „Gleichstellung“ verlangt hatte.

Und dann brennen auch noch solche Dinger wie Migration und Wohnungsmarkt an, bei denen man die ideologische göttliche Wahrheit vertritt, aber schon die Realität sagt, dass das so nicht geht und es wirklich jeder außer den Grünen merkt.

Dann hat man sich in der Machtstrategie völlig verschwätzt. Nein, Tastatur-Schreibfehler, ich meine verschätzt, aber verschwätzt eigentlich auch. Man war der Auffassung, dass man die Partei der Jugend sei, dass die Jungen alle völlig grün sind und auf den ganzen Klima-, Öko- und Fahrradkram stehen, aber auch auf Queer, Trans und Migration, und dass es die Alten sind, die noch Restnazi spielen und gegen die Grünen stimmen, man also eigentlich nur noch die Geduld haben müsse, bis die Boomer endlich wegsterben, um vor dem totalen Triumph und einer Machtübernahme zu stehen, gegen die 1933 nur Gedichtaufsagen war.

Lief nicht so. Die Realität zeigte, dass es andersherum war. Dass nämlich rot-grün nur noch von irgendwelchen weltfremden alten – altlinken – Schrappnellen gewählt werden, die sich in der Übergangsphase zwischen Aktivismus und Alzheimer befinden und als Omas gegen Rechts ihre eigene Freakshow-Fraktion eröffnet haben und von Migration und Feminismus träumen, während die Jugend in der Schule, dem Schulbus, in der Stadt der immer größeren Gewalt durch Migration ausgesetzt ist und unmittelbar erfährt, wie kaputt das Land gegrünt wurde.

Und damit war es kein Durchmarsch, für den man nicht mal marschieren, sondern einfach nur hinsitzen, abwarten und sich die Zeit mit Essen überbrücken musste, um von selbst zum Sieg und zur Diktatur getragen zu werden. Nein, sie war eben nicht die XXXL-Ausgabe von Kleopatra, auch wenn sie sich dafür hielt.

Sie sind aus drei Landtagen ganz rausgeflogen, aus einem vierten fast, und die Zukunftsaussichten sind schlecht, denn nicht die „Nazis“, sondern die Grünwähler sterben aus.

Und damit sind die Wahlpartys eben keine Champagner-Events mehr, auf denen man sich selbst gratuliert, sondern Heul-Events, auf denen man „ein bitterer Tag für uns“ in die Kamera sagen und versuchen muss, dabei das Schluchzen zu unterdrücken.

Das können sie nicht.

Das ist ein Ding der Unmöglichkeit für Narzissten, ihren Laden auch in schlechten Zeiten zu verkörpern, sie sind nur für das Scheinwerferlicht, den Diva-Auftritt und das Filmstar-Lächeln da. Kritik oder inhaltliche Rede gehören nicht zur Stellenbeschreibung, man war nur auf Dankesreden wie bei der Oscar-Verleihung eingestellt.

Es ist auch Feigheit vor dem Feind.

Denn der Schaden ist angerichtet, das Land ruiniert. Gestern stand noch irgendwo, dass Ökonomen jetzt befürchten, dass Deutschland richtig abstürzt und in eine richtig schwere, tiefe Rezession stürzt. Damit will man dann – obwohl Verursacher – nichts mehr zu tun haben, denn man sieht sich in der Rolle derer, die Steuern einnehmen und das Geld mit vollem Armen rauswerfen. Sparen ist nicht ihr Ding.

Und so treten sie nun auch die Flucht vor sich selbst, vor den Konsequenzen ihres Handelns an. Sollen andere den Karren wieder aus dem Dreck ziehen.

Natürlich haben sie damit der FDP die Wurst vom Brot geklaut, denn die FDP bereitete sich doch gerade darauf vor, die Ampel hochgehen zu lassen, nun wird die schon am grünen Ende offensichtlich schwindsüchtig. Das könnte jetzt sehr schnell gehen. Schon manche Fregatte ist, nachdem sie leck geschlagen war, überraschend schnell gesunken.

Wo bleiben die Reaktionen?

Von Katharina Schulze habe ich noch kein Grins-Video auf Twitter, und von Emilia Fester noch kein Tanz-Video auf Tiktok dazu gesehen, obwohl doch beides bisher immer obligatorisch war. Dabei hätte ich so gerne gesehen, wie Schulze versucht zu grinsen oder wie man den Rücktritt tanzt.

Ein Neustart. Im Radio war vorhin die Rede von „neuen Gesichtern“, die man brauche. Nach nur drei Jahren schon alles so verbockt und gegen die Wand gefahren.

Nur wer?

Trans-Frauen wie Tessa Ganserer?

Wäre zu wünschen. Wäre nicht nur ein anderes Gesicht, sondern die Hoffnung, dass die Grünen auch auf Bundesebene an der 5%-Hürde hängen bleiben.

Vermutlich werden jetzt Leute wie Luisa Neubauer überlegen, ob sie nach vorne stürmen. Die Frage ist, ob es ratsam ist. Eine Börsenweisheit lautet, dass man nicht in ein fallendes Messer greifen soll. Wer immer jetzt Vorstand wird, wird Lenker des Absturzes. Womöglich hat es sich auch ganz ausgegrünt.

Mich erinnert das an meinen letzten Besuch bei der Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD. Dort gab es ja immer diese durchgeknallten und unfassbar dummen, hochaggressiven Brachialfeministinnen, die von ihrer eigenen Blödheit besoffen waren, und die SPD ruinierten. Als ich neulich dann wieder mal auf einer feministischen Veranstaltung der FES war, war plötzlich alles ganz anders: Kein Theater, kein Geschrei, kein Gender, die saßen alle nur bedröppelt da zum Wundenlecken und fragten sich, wie das alles passieren konnte. Ich – ausgerechnet ich – kam zu Wort, wurde nicht unterbrochen und nicht beschimpft, stellte die Frage, wo die ehemalige 44%-Partei SPD heute ohne diesen Feminismus stünde, wofür ich früher gelyncht, ersäuft, geshreddert worden wäre, und ein ganzer Saal voller Feministinnen in tiefer Trauer stimmt mir zu. Unfassbar. Eine Frage war: Wo sind all die durchgeknallten Spinner eigentlich hin? Stehen die wieder am Herd? Trauen die sich ohne Burka nicht mehr raus? Ist das Feminismusgehampel vorbei?

Eine ähnliche Situation dürfte jetzt bei den Grünen vorliegen.

Die besoffenen Jahre sind vorbei, es tritt die Ernüchterung durch Realität ein.

Der Karren ist in wirklich jeder Hinsicht im Dreck, gegen die Wand gefahren. Kein einziges linkes Projekt der letzten Jahre verlief oberhalb von Katastrophe. Der ganze Frauenzirkus war schon ein Totalschaden, und alles danach nur noch viel schlimmer.

Der Fehler war, jede Rationalität zu beschimpfen, draußen zu halten, und sich nur auf die Erwartung unendlicher Macht zu stützen. Man dachte, die Jungen würden nur noch grün wählen, und das sogar früher, wenn man das Wahlalter auf 16 senkt. Die Realität zeigt aber, dass sich die Grünen nur halten können, wenn man das Sterbealter auf 120 hebt.

Sagen wir es so:

Und steht ein sehr interessantes Jahr bevor.

Die sozialistisch-tyrannische Monotonie dürfte beendet sein.

Die Frage ist, wie lange die Ampelregierung hält, ob die das noch bis zur regulären Wahl halten oder vorher zusammenklappen. Gestern hieß es ja noch, die FDP arbeite bereits an der Abschaltung der Ampel. Das könnte jetzt verblüffend schnell gehen.

2021 hatten die Grünen 14,8 % erzielt (und sich damals schon viel mehr eingebildet, die hatten ja Baerbock schon als Kanzlerin gesehen).

Eine Halbierung würden die locker schaffen. Aber schaffen sie auch eine Drittelung, um unter die 5% zu kommen?

Kommt drauf an, was bis dahin noch ans Licht kommt.

Wären sie eine Aktiengesellschaft, würden sie nun wohl auf Ramschniveau bewertet.