Ansichten eines Informatikers

Fanta auf LSD

Hadmut
3.10.2024 18:26

Vom Überschnappen.

Leserzuschrift zum Smudo-Artikel:

Smudo und die drogenzerstörte Amygdala

Der Betreff soll darauf hinweisen, dass Du der Ansicht bist, dass Linken/Feministen was im Hirn fehlt und ich mir vorstellen kann, dass Drogen Linke machen:

Wenn ich mich richtig erinnere, dann gehörten Smudo und die Fanta 4 zu den Typen Mitte/Ende der 90er, die sich für superschlau hielten, weil sie sich Halluzinogene gegeben haben. Das ist ja ein Effekt, der universell zu beobachten ist. Halluzinogene vermitteln den Eindruck, dass man die innersten Wirkmechanismen des Universums erkannt hat, dass man Gott begegnet ist, und dass man nun im Gegensatz zu all den Blödis in der Gesellschaft, die meinen arbeiten gehen zu müssen, weil sie materialistisch eingestellt sind, und noch nicht den nächsten evolutionären Schritt auf dem Weg in die reine Spiritualität gegangen sind, die Weisheit gepachtet hat. Und in der Realität kommt dann so ein Dummgeschwätz wie das vom Smudo und seinem Kumpel, der gegen Rechts schreit, heraus.

Interessanter Gedanke. Aber: Ich habe mich mit den Fanta 4 nie befasst. Die waren auf Droge?

Ach, gar: Smudo und Michi Beck von den Fanta 4 scherzen: Auf LSD im Bregenzerwald

Vor jedem Album halten die Fantastischen Vier laut Smudo einen kreativen Workshop im Bregenzerwald ab. Im Coach-Interview bei The Voice of Germany sagt Smudo, dass sie vor den nächsten Battles mit ihren Talenten an eben diese besondere Wirkungsstätte fahren werden. “Es gibt dort eine kleine Hütte – der alte Schießstand in Egg. Dort machen wir dann immer ganz viele verschiedene Sachen: Nackt raus rennen auf LSD und Urschrei-Therapie zum Beispiel…”

Oder «Tag am Meer» war mal ein Trip auf LSD

Thomas D nahm LSD: Der Hiphopper, der mit seiner Band Die Fantastischen Vier noch immer nicht aus der deutschen Musiklandschaft wegzudenken ist, hat in einem Interview offen über seine Erfahrungen mit LSD gesprochen. Schon vor der Einnahme der Droge habe sich der Musiker «Gedanken über das Leben gemacht, philosophische Ansätze, Bücher gelesen über die Liebe oder die Zusammenhänge von der Welt in uns», erklärt er laut der «Freien Allgemeinen».

Wie sich die Einnahme der Droge auf seinen Schaffensprozess auswirkte, beschreibt er an dem Beispiel des Fanta-Klassikers «Tag am Meer», der von LSD handle, so Thomas D.: «Das Lied ‘Ein Tag am Meer’, das Michi und ich geschrieben haben, ist ein wunderbarer Song, der von LSD handelt. Man kann ihn aber auch ganz anders verstehen und man versteht ihn dann auch richtig, denn er handelt vom Leben im Augenblick, von dem Wunder dessen, was in jedem Augenblick passiert.»

Na, ich weiß nicht. Laut Wikipedia und dem, was ich aus dem LSD-Hype der Hippies der 60er und 70er Jahre weiß, soll LSD nicht süchtig machen, und die Wirkung völlig wieder abklingen, nachdem das Zeug vom Körper abgebaut bzw. ausgeschieden worden ist. Es gab auch keine LSD-Toten durch Überdosis. Das war ja damals der Grund, warum viele LSD so toll fanden, LSD galt als Droge ohne Reue, weil sie keine negativen Wirkungen habe. Was nicht stimmte. Denn LSD zerstörte einen zwar nicht körperlich, wie viele andere Drogen, aber psychisch. Man kann von LSD zum Psychowrack werden. Außerdem wäre mir nicht bekannt, dass man da meint, Gott zu begegnen, sondern dass die Wahrnehmung übertrieben wird, dass man alles in tollen, extremen Farben sieht, die Geometrie verbogen wird, die ganze Wahrnehmung überempfindlich werde, und man deshalb glaubt, den vollen Durchblick zu haben, weil man nun meint, viel mehr und viel detaillierter wahrnehmen zu können.

Kann LSD dazu führen, dass man sich – auch danach noch – für den großen politischen Superchecker hält?

Ich dachte in den 70ern, Leute auf LSD erkennt man daran, dass sie vor allem optisch halluzinieren und glauben, in irgendwelchen Nebensächlichkeiten und belanglosen Dingen phantastische Welten zu erblicken. Ich hatte mal irgendwo einen gesehen, der von seiner Begeisterung für einen Straßenverkehrsampelmast überwältigt war und den regelrecht anhimmelte, mit ihm sprach, und sich benahm, als würde ihm dieses Rohr ständig neue phantastische Dinge zeigen. Ich dachte damals, das müsse wohl LSD sein. Zu mir sagte die Ampel nämlich gar nichts.

Das war damals so im Zeitalter der Hare Krishna, aber damals war das alles noch weitaus moderater als mit heutigen Drogen. Das war die Zeit, als Drogen Eingang in Musik und Kunst nahmen, siehe etwa das Musical „Hair“. Daraus der bekannte Song „Age of Aquarius“ (Zeitalter des Wassermanns), weil Astrologie ja auch noch dick drin war. (Ich hatte ja schon erzählt, dass mein Vater schwer abergläublisch, auf Astrologie und den ganzen esoterischen Kram war, weil der ermöglichte, Dinge zu erkennen, die andere nicht sehen können.)

Das war damals so ein Zeitalter, in dem viele so drauf waren, dass sie glaubten, mit Esoterik oder „was einwerfen“ meinten, mehr Durchblick zu bekommen und die Welt erklären zu können. Und besser Musik machen zu können. John Lennon war ja auch schwer auf Alkohol, Marihuana, LSD, Kokain, Heroin.

Seither dachten viele Musiker, sie würden bessere Musik machen, wenn sie ihr Bewußtsein erweitern.

Interessante Frage, ob die daran signifikant häufig (Dach-)Schaden genommen haben.