Ansichten eines Informatikers

Ende Sozialstaat

Hadmut
12.10.2024 1:51

Und zwar nicht vom „Sozial-“ her, sondern vom „-staat“ her.

Focus hat einen – aus dem Englischen übersetzten – Artikel: Mittelstand stirbt aus: „Nachwuchs will sich nicht die Hände schmutzig machen“

Das Problem sei, dass der Mittelstand von Leuten der Boomer-Generation aufgebaut oder noch betrieben worden sei, und jetzt in Ruhestand gehen, aber keine Nachfolger finden. Nicht mal die eigenen Kinder wollen den Laden übernehmen.

„Wir wissen nicht, wie wir in Deutschland als Unternehmen überleben können. Unsere Kunden sind sich sehr bewusst, dass deutsche Technologie nicht mehr einzigartig ist“, sagt die 25-jährige und fügt hinzu, dass dieselben Produkte in China „sehr viel billiger“ produziert werden könnten.

Dieses Bewusstsein von Risiko und schwindender Wettbewerbsfähigkeit entfernt immer mehr junge Deutsche von ihrem Familienerbe. So planen weder Carolin noch ihre Schwester, den Eltern nachzufolgen, wenn diese sich zur Ruhe setzen – ein Szenario, das im ganzen Land zu beobachten ist.

Einer Untersuchung des Ifo-Institutes zufolge haben mehr als 40 Prozent der untersuchten Familienbetriebe keinen Nachfolger in der eigenen Familie gefunden.

Und da reden Linken immer so gerne davon, dass Erben hieße, völlig leistungsfrei an großen Wohlstand zu kommen. So toll scheint es aber nicht zu sein, wenn die nicht mehr wollen, weil wir einfach nicht mehr konkurrenzfähig sind. Wir kommen gegen China nicht mehr an, weil die inzwischen genauso gut sind, aber viel billiger. Die haben den ganzen Sozialkram nicht.

„Trotz der großen Möglichkeiten ist das Geschäftsumfeld in Deutschland für junge Firmenleiter unattraktiver geworden“, sagt er der DW. Er verweist auf hohe Unternehmenssteuern, steigende Energiekosten und schwindende Wettbewerbsfähigkeit.

Dazu kämen noch „Bürokratie, Gesetze und Regulierungen“ in Deutschland und der EU, die langfristige Planungen erschweren. „Viele Firmen müssen Spezialisten einstellen, nur um einen Weg durch die Labyrinthe der Regeln und Finanzoptionen zu finden.“ Schöfer beschreibt die Regeln als einen „Dschungel“, besonders wenn es um Förderprogramme geht, die eigentlich helfen sollen, aber oft zu kompliziert sind.

In ihrem Bericht beschreibt auch die KfW-Bank die bürokratischen Hindernisse als Abschreckung für potentielle Erben.

[…]

Nun, da Moritz’ Onkel sich bald zurückziehen möchte, steht die Familie vor einem Dilemma: Moritz fehlen die Fähigkeiten und Qualifikationen, die es braucht, um die Firma zu übernehmen. „Ich bin mit dem Rucksack um die Welt gereist und habe einen Uni-Abschluss – aber ich habe nie ein Stück Holz gehobelt“, gesteht er selbstkritisch.

Das Problem daran ist, dass unsere Politik und unser Gesellschaftssystem auf dem Abmelken des Mittelstandes beruht, der nicht weg kann.

Und nun stirbt der ab, und bald ist nichts mehr zu melken da, weil die großen Unternehmen längst alle ins Ausland abhauen.

Das wird alles noch sehr, sehr lustig.