Ansichten eines Informatikers

Bundestagsdrucksache 20/12983: Antrag der Fraktion der CDU/CSU

Hadmut
19.10.2024 16:51

Zuerst dachte ich, da will mich jemand verarschen und mir einen gut gemachten Fake unterjubeln.

Es gibt so Leserzuschriften, bei denen ich im ersten oder zweiten Augenblick denke, dass mir jemand absurden Blödsinn unterjubeln will, um mich lächerlich zu machen und als Fake Newser hinzustellen. Wird ja auch immer wieder mal probiert.

Aber: Das Ding ist echt und auf den offiziellen Seiten des Bundestags als Drucksache zu finden.

Antrag der Fraktion der CDU/CSU

Gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre der Frau – Für eine nationale Menopausen-Strategie nach internationalem Vorbild

Die Wechseljahre sind ein bedeutsamer Lebensabschnitt einer jeden Frau, der mit physischen, psychischen und sozialen Veränderungen einhergeht. Die Wechseljahre markieren das Ende der regulären reproduktiven Phase und bringen zahlreiche hormonelle Veränderungen und damit verbundene Symptome mit sich („menopausale Transition“). Laut der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) und der Deutschen Menopause Gesellschaft e. V. (DMG) bezeichnet der Begriff „Menopause“ nach der in Deutschland üblichen Terminologie die letzte Regelblutung, der ein Jahr lang – bei über Fünfzigjährigen – keine weitere Menstruationsblutung folgt und wenn keine anderen medizinischen Gründe für das Ausbleiben der Menstruation bestehen. Das Durchschnittsalter der Menopause liegt in den westlichen Ländern bei 51 bis 52 Jahren (Deutsche Menopause Gesellschaft e. V.). Die Jahre insbesondere davor werden als Perimenopause bezeichnet, welches die sogenannten „Wechseljahre“ im eigentlichen Sinne sind. Daran schließt sich die Postmenopause als letzte Phase der Wechseljahre an. Obwohl die Wechseljahre nun vorbei sind, leiden viele Frauen weiterhin unter den Folgen des Östrogenmangels: Insbesondere Knochen, Herz-Kreislauf-System, Schlaf und Psyche sind jetzt betroffen. Im üblichen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Wechseljahre“ und „Menopause“ häufig synonym ver-
wendet. Ein dritter Begriff ist das „Klimakterium“, das gleichbedeutend mit den Wechseljahren ist.

[…]

Derzeit bemüht sich das Junge Forum der DMG e. V., ein Register für Frauen mit vorzeitiger Menopause zu erstellen, um diese oft unterbehandelten Frauen frühzeitig zu erfassen und eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen. Wir benötigen einen neuen Blick auf effektive Behandlungsmöglichkeiten. Für den sinnvollen Umgang mit Wechseljahresbeschwerden sind differenzierte Kenntnisse
über die spezifischen pathophysiologischen und physiologischen Veränderungen in dieser Lebensphase der Frau wichtig. Zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung, u. a. die Hormonersatztherapie (HRT).

[…]

Trotz der offensichtlichen gesamtgesellschaftlichen Relevanz und der internationalen Erfahrungen spielt das Thema im Koalitionsvertrag zwischen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP keine Rolle. Nichtsdestotrotz hat auch die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU auf Bundestagsdrucksache 20/8755 die Relevanz des Themas betont. Die Wechseljahre bei Frauen werden auch nach Einschätzung der Bundesregierung in der Gesellschaft weitgehend tabuisiert. Gleichzeitig legte die Bundesregierung in ihrer Antwort offen, dass es keine von ihr geförderten Programme oder Initiativen gibt, die Frauen bei der Bewältigung von Symptomen der Menopause unterstützen. Es klafft eine Lücke an Forschung, Forschungsprogrammen und Forschungsgeldern.

[…]

II. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel auf,

1. die Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit von unterschiedlichen Zielgruppen und Akteuren für das Thema „Wechseljahre“ zu unterstützen;

2. den Zugang zur (medizinischen und psychosozialen) Gesundheitsversorgung von Frauen zu gewährleisten und sicherzustellen, dass diese Leistungen leicht zugänglich und für die Patientinnen kostenlos oder kostengünstig sind;

3. gemeinsam mit den entsprechenden Partnern in den Ländern die spezifische Fortbildung von Fachkräften in medizinischen und artverwandten Berufen sowie eine stärkere Verankerung des Themas „Menopause“ im Medizinstudium umzusetzen, nicht zuletzt, um falsche Diagnostik und entsprechende Fehlbehandlungen zu vermeiden;

4. das Thema „Wechseljahre“ in das betriebliche Gesundheitsmanagement aufzunehmen und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu sensibilisieren, Frauen in den Wechseljahren die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeitsbedingungen anzupassen, sodass sie eine Unterstützung am Arbeitsplatz erfahren, um ihrer Arbeit ohne größere Beeinträchtigungen nachgehen zu können;

5. die Lehrinhalte und Strukturen, speziell in der Endokrinologie, an den Universitäten zu erweitern und dafür zu sorgen, dass Gynäkologinnen und Gynäkologen für eine umfassende Beratung zu Wechseljahresbeschwerden und -therapien honoriert werden;

6. vorzusehen, dass die Beratung und Behandlung von Patientinnen, die sich in einer schwierigen Phase der Menopause befinden, bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten über eine separate, zusätzliche Abrechnungsziffer für menopausale Beschwerden im EBM-System abgebildet wird;

7. einen fachdisziplinen- und sektorenübergreifenden Ansatz zu entwickeln, sodass auch andere Fachärzte sensibilisiert werden, z. B. Internisten oder Orthopäden, zu denen Frauen in der Annahme eines entsprechenden Problems geschickt werden;

8. eine verbesserte und verstärkte Aufklärung zu betreiben über die notwendige medizinische Versorgung von Frauen in den verschiedenen Phasen der Wechseljahre;

9. im Bereich der Wissenschaft neue Forschungsformate zur Menopause einzurichten, um durch zusätzliche Forschungsgelder grundsätzlich mehr Wissen zu erzeugen sowie

10. auf der Basis internationaler Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele eine nationale Menopausen-Strategie zu entwickeln.

Berlin, den 24. September 2024
Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und Fraktion

Da bekommt der Begriff „Wahlperiode“ mal wieder eine neue Bedeutung. Unter rot-grün bedeutet „Wahlperiode“ ja, dass jeder frei wählen darf, ob er eine haben will.

Aber mal im Ernst: Was soll der Scheiß? Wenn das ein Thema ist, dann ist es ein Thema der Medizin und der Forschung und Wissenschaft, vielleicht auch der Krankenkassen, aber nicht der Politik.

Im ersten Augenblick nach dem Lesen habe ich noch überlegt, ob die da vielleicht besoffen waren und sich über Feminismus lustig machen wollten. Aber bei genauerem Nachdenken kommen mir ganz andere Gedanken:

  1. Vielleicht will man gezielt Frauen der betroffenen Altersgruppe als Wählerinnen ansprechen.
  2. Es könnte sein, dass man gerade vorbereitet, Frauenförderung, Frauenquote und das Märchen von der totalen Gleichheit und dass es keinen biologischen Geschlechter gibt, wieder abzuräumen, indem man ganz besonders betont, dass es körperliche, biologische Geschlechtsunterschiede gibt und diese auch in Forschung und Politik drückt.
  3. Es könnte sein, dass man unterschwellig den Trans-Zirkus abräumen will, indem man subtil das Thema „biologische Frau“ auf die Tagesordnung bringt.
  4. Es könnte sein, dass die Schach gegen rot-grün spielen, den die Ampel muss sich zu dem Antrag ja irgendwie positionieren. Sind sie für den Antrag, widersprechen sie sich selbst, weil sie ja auf dem Gender-Trans-Trip sind, und die Gender Studies behaupten, die Menopause sei nur ansozialisiert um Frauen zu schwächen. Sind sie aber gegen den Antrag, machen sie sich lächerlich und sind frauenfeindlich. Das Ding könnte eine politische Falle sein.
  5. Es könnte ein von Feministinnen in der CDU lanciertes Versorgungskonzept sein. Denn die Forschung ist rappelvoll mit unfähigen Quotentussis, die nichts andere können als Genderquatsch und Feminismusgeheul, und die schlicht verhungern würden, wenn rot-grün nicht mehr am Drücker ist und nach Belieben Geld und Posten verteilen kann. Möglicherweise bastelt man hier an einer Exit-Strategie für den feministisch-genderistischen Sondermüll in der Forschung, indem man ein Thema finanziert, das einerseits so nahe am Feminismuskram dran ist, dass die das vielleicht gerade noch betüddeln könnten und wollten, andererseits aber nicht mehr unter Genderverdacht steht. Also quasi ein Entsorgungs-, Versorgungs- und Beschäftigungsprogramm für die Genderfront, sowohl die kündbare, die auf der Straße stehen würde, als auch die unkündbare, die dann als völlig nutzlos offensichtlich würde.

    Quasi die Endlagerstätte für radioaktiven Gendermüll aus der Forschung. Dann sollen die halt bis zur Rente Menstruationen und Menopausen erforschen. Das ist immer noch instrinsisch feministisch, südpolig und männerfrei, aber politisch neutral und unverdächtig.

  6. Oder recht ähnlich: Man sucht jetzt nach einem „rechtsruckkompatiblen“ Feminismus, der die Wähler nicht in die Flucht schlägt wie SPD und Grüne, aber die Korruption weiterlaufen lässt. Schema: Der Geschäftsname ändert sich, wir machen jetzt Menopause statt Trans, aber das kriminelle System dahinter läuft weiter. Quasi so ein Feminismus, den auch Ossis wählen können.