Jesus nicht woke genug und wird durch Maskottchen ersetzt
Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.
Ein Leser fragt an:
Hallo Hadmut,
ganz frisch im ARD-Videotext:
Vatikan erstmals mit Maskottchen
Bei Olympischen Spielen oder Fußball-
Turnieren gehören sie schon lange dazu,
jetzt hat auch der Vatikan sein erstes
eigenes Maskottchen. Für das Heilige
Jahr 2025 präsentiert die katholische
Kirche eine grellbunte Figur mit gro-
ßen, leuchtend blauen Augen und blauen
Haaren, gelbem Regenmantel und grünen
Gummistiefeln. Ihr Name: Luce (Licht).“Heilige Jahre” ruft der jeweilige
Papst seit Jahrhunderten alle 25 Jahre
aus. 2025 werden über 30 Mio.Gläubige
in Rom erwartet, darunter viele junge
Leute aus der ganzen Welt. Das Maskott-
chen ist vor allem für sie gedacht.Tja, Jesus ist nicht mehr gut genug.
Jetzt braucht man Licht, dabei wäre eine Erleuchtung besser.
Lucifer war der Lichtbringer, dann wurde er mit dem Teufel gleichgesetzt.
Peinlich.
Papa, pone! Maxime insufficiens.Viele Grüße
Ich dachte ja auch immer, Jesus sei das one-and-only-Maskottchen der Kirche. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir, wobei der ja noch unter die bekannte „Ich bin Dein Vater!“-Klausel fällt. Hätte nicht gedacht, dass noch jemand Videotext liest.
Nun also muss da ein Maskottchen herhalten, das aussieht wie ein japanisches Kulleraugenanime.
Anscheinend laufen denen die Gläubigen davon. Anscheinend kann man mit weißen Männern nicht mal mehr dann punkten, wenn man sie irgendwo dran nagelt. Das erscheint mir wie ein sehr verzweifelter Versuch, noch irgendwie die Jugend und ein paar Frauen anzusprechen. Es gibt ja die Diskussion, wie es mit Frauen in der Kirche aussieht, aber offiziell wollen sie nicht. Nun hätte man zwar noch die heilige Maria und einige andere heilige und selige Frauen, aber die kann man schlecht grinsend beim Pilgern darstellen, die ist fest darauf abonniert, irgendwo mit leidendem Blick rumzustehen. Die kann man PR-mäßig nicht aufmöbeln. Also muss eine neue Figur her.
Ach, gar, habe ich das richtig eingeschätzt:
Zum «Heiligen Jahr» werden 2025 mehr als 30 Millionen Gläubige in Rom erwartet, darunter viele junge Leute aus allen Teilen der Welt. Das Maskottchen ist vor allem für sie gedacht. Kardinal Rino Fisichella sagte, das Maskottchen solle den «Dialog zwischen den Generationen fördern».
Entwickelt wurde die Figur von dem in Rom geborenen Künstler Simone Legno (Tokidoki), der in seine Arbeit viele Verweise auf japanische Animes einfliessen lässt.
Jo, weil die Jugend eben Animes und nicht Bibel liest, muss es eben damit gehen.
Und wie ich noch überlege, wie sie das noch im Zeitgeist unterbringen, dass sie ja weiß und blauäugig ist – im Artikel runterskrollen.
Luce hat natürlich „friends“ in allen Hautfarben, für jeden was dabei.
Die veralbern sich gerade selbst. Das sieht schon sehr nach Verzweiflung aus, wenn man jetzt versucht, die Leute noch mit Kindchen-Schema-Animes anzusprechen.
Mal sehen, ob’s hilft …