Ansichten eines Informatikers

Das Geschwätz der Gynäkologieprofessorin Mandy Mangler

Hadmut
31.10.2024 1:52

Wenn man linke Ideologie statt Bildung hat.

Auch in der Gynäkologie muss jetzt dieser linke Sprachquatsch durchgesetzt werden. Die BZ: „Vaginale Zirklusion“ – Lesen Sie mal, wie Gynäkologen jetzt über Sex reden

Das wird jetzt auch alles auf „gerecht“ und „diskriminierungsfrei“ gebügelt.

„Scheide“: Entstamme einer Zeit, in der man mit Schild und Harnisch unterwegs gewesen sei. „Das Schwert fährt in die Scheide. In diesem Bild wird die Scheide als passiv dargestellt“, sagt Mangler. Stattdessen sollte man Vagina sagen. „Das Bild ist auch anatomisch falsch. Nicht Penis und Vagina bilden ein Paar, sondern Penis und Klitoris.

Ach, Du liebe Zeit. Es gab eine Zeit, in der musste man für das Medizinstudium das große Latinum haben. Was heißt das lateinische Wort „vagina“? Es heißt Schwertscheide. Die argumentiert, dass man die Scheide nicht mehr Scheide nennen soll, weil das Bild falsch sei, dass das Schwert in die Scheide fährt, und wählt dafür dann das lateinische Wort für Schwertscheide.

Und es mag ja sein, dass die Klitoris das anatomische Gegenstück zum Penis ist und nicht die Scheide. Das ändert aber nichts daran, dass der Penis trotzdem in die Scheide gesteckt wird und nicht in die Klitoris. Sie ist nämlich das funktionale Gegenstück zum Penis.

„Kitzler“: Aus anno dunnemals – und vermittle, dass der Mann nur den Knopf drücken und an der richtigen Stelle kitzeln musste, um seine Ziele zu erreichen. Sachlich besser: Klitoris.

Auch falsch. Kitzler ist anatomisch richtiger als Klitoris. DWDS:

Klitoris f. Schwellkörper des weiblichen Geschlechtsorgans, ‘Kitzler’. Der bereits bei den griechischen Ärzten bezeugte Ausdruck wird in seiner latinisierten Form Clitoris Bestandteil der medizin.-lat. Wissenschaftssprache (belegt 1716) und danach der Bildungssprache (Campe 1801). Griech. kleitorís (κλειτορίς) wird, bei Annahme einer Bedeutung ‘kleine Erhebung, kleiner Hügel’, aufgefaßt als Ableitung von *klé͞itōr (*κλείτωρ) ‘Hügel’ (belegt als Name einer arkadischen Stadt), einem Verbalnomen zu griech. klī́nein (κλίνειν) ‘(sich) neigen, (an)lehnen, beugen’. Dagegen möchte Chantraine 540 die Bezeichnung lieber vom Verb griech. klé͞iein (κλείειν) ‘verschließen, verriegeln’ ableiten.

Schön, aber anatomisch falsch. Denn früher dachte man, dass die Klitoris nur das kleine Ding ist, was da rausguckt, bis man dahinter kam, dass das nur die Spitze einer größeren Struktur ist. Also stimmt es anatomisch nicht, ihn als Hügel zu bezeichnen, zumal das eher auf den Venushügel zutrifft. Kitzler dagegen ist funktional zutreffend, denn bekanntlich ist die Klitoris medizinisch anerkannt das einzige Organ, das keinen anderen Zweck und keine andere Funktion als den Spaß hat. Außer zum Kitzeln zu gar nichts gut.

„Schamhaare“: Sollen ab sofort als Intimbehaarung bezeichnet werden. „Das Wort ‘Scham‘ impliziert, dass Frauen sich für ihre Genitalien schämen müssen.“ Nicht hinnehmbar, meint Mangler. „Arm und Bein sind schließlich auch nicht mit Scham besetzt.“

Wieder DWDS:

Scham f. ‘das Gefühl, bloßgestellt zu werden oder zu sein, Scheu, Verlegenheit’, ahd. scama ‘Beschämung, Zerknirschung, Bestürzung, Schande’ (8. Jh.), mhd. schame, auch ‘Ärgernis’ und (verhüllend, wie noch heute) ‘Geschlechtsteile’, asächs. skama, mnd. schām(e), mnl. scāme, aengl. sc(e)amu, engl. shame (germ. *skamō f.) und das schwache Verb got. skaman ‘sich schämen’ haben keine sicheren Anknüpfungen außerhalb des Germ., so daß die Etymologie ungeklärt bleibt. Eine Herleitung von der Wurzel ie. *k̑em- ‘bedecken, verhüllen’ (s. Hemd) ist wenig wahrscheinlich. – schämen Vb. reflexiv ‘Scham empfinden’, ahd. scamēn (8. Jh.), scamōn (9. Jh.), mhd. schamen, schemen, schämen, auch ‘schmähen, schänden’. beschämen Vb. ‘Schamgefühl bereiten, verlegen machen’, mhd. beschemen ‘in Schmach oder Scham bringen, schänden’. verschämt Part.adj. ‘scheu, voller Schamgefühl’ (18. Jh.), ‘schamlos, voller Schande’ (16. Jh.); vgl. mhd. verschemen, verschamen ‘in Scham, Schande versinken’ und ahd. firscamēn ‘aufhören, sich zu schämen’ (um 1000). unverschämt Part.adj. ‘ohne Schamgefühl, frech’, spätmhd. unverschamet. schamhaft Adj. ‘voller Scham, scheu, schüchtern’, ahd. scamahaft (8. Jh.), mhd. schamehaft. schamlos Adj. ‘ohne Schamgefühl, frech’, ahd. scamalōs (10. Jh.), mhd. scham(e)lōs.

Wiktionary:

Das Wort geht über mittelhochdeutsch scham → gmh/schame → gmh und althochdeutsch scama → goh auf germanisch *skamo „Schande, Beschämung“ zurück; belegt seit dem 8. Jahrhundert; nur im Deutschen entwickelte sich die Bedeutung „Schamgefühl“ und das Verständnis des Begriffs als verhüllende Bezeichnung für die Geschlechtsteile; die genaue Herkunft ist nicht sicher geklärt[1][2]

Es ist unangenehm, aber so falsch nicht. Denn tatsächlich versuchen viele – nicht alle – Personen, vor allem Frauen, ihre Scham zu verbergen, und den Blick darauf nicht nur durch Verhalten, sondern auch durch die Behaarung zu verbergen. Das merkt man – auch in der Aktfotografie – sehr deutlich, dass verschiedene Personen da ganz verschiedene Schamgrenzen haben, und das auch nicht anerzogen oder antrainiert wurde. Die eine zeigt bis dahin und kein Stück weiter, und die andere zeigt viel mehr. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht anerzogen, sondern ein Regulierungsmechanismus ist, ähnlich dem roten Pavianarsch, mit dem die Weibchen signalisieren, ob sie empfangsbereit sind oder nicht. Man kann sich nämlich auch die Frage stellen, warum Männer Pornos und explizite Aktfotografie in nie endenden Mengen schauen, obwohl es da anatomisch betrachtet nicht mehr zu sehen gibt als schnödes Bindegewebe in Falten. Warum schauen sich Männer das trotzdem wie die Bekloppten in rauhen Mengen an?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir da wieder bei der Amygdala sind, jedem Teil des Gehirns, der nicht nur für Gefühle und Rudelmechanismen, sondern eben auch für Liebe und Erotik zuständig ist und über Mustererkennung funktioniert. Das ist die Stelle im Gehirn, über die wir scharf werden, wenn wir das Richtige sehen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schambehaarung bei Frauen eine sehr ähnliche Funktion hat wie die Burka im Islam: Zu verhindern, dass zuviel männliches Blut in Wallung gerät, wenn es gerade nicht gewünscht ist. Und umgekehrt als Signal verwendet wird, wenn man Blut in Wallung braucht.

Deshalb halte ich es funktional für gar nicht so verkehrt, da von „Scham“ zu sprechen, denn genau das scheint die Funktion zu sein: Steuerung der optischen Reize.

Nochmal DWDS:

intim Adj. ‘vertraut, eng verbunden, vertraulich, gemütlich’, Entlehnung (18. Jh.) aus dem Superlativ lat. intimus ‘der innerste, tiefste, vertrauteste’, zuerst intimer Freund, heute vielfach in der verhüllenden Fügung intime (‘sexuelle’) Beziehungen. Älter ist der Gebrauch der substantivierten lat. Form Intimus m. ‘vertrauter Freund’ in dt. Texten (um 1600). – Intimität f. ‘Vertraulichkeit, sehr enges Verhältnis’ (19. Jh.), frz. intimité.

Na, ob das besser und richtiger ist, seine Spalte „vertrauter Freund“ zu nennen, wage ich zu bezweifeln. Denn letztlich sagt es auch nichts anderes als Scham, nämlich sich nur den engsten Freunden zu zeigen.

Mir erschließt sich da kein einziger Fortschritt. Im Gegenteil, mir erscheint das so, als wisse die Dame gar nicht so genau, was die von ihr präferierten Begriffe eigentlich bedeuten. Vor allem, wenn man Scheide durch Vagina ersetzt, weil man das Bild vom Schwert in der Scheide nicht mag, aber nicht merkt, dass Vagina das lateinische Wort für Schwertscheide ist.

Schönes Beispiel dafür, wie bei uns Bildung und Wissen durch linkes und feministisches willkürliches Moralgeschwätz ersetzt wurden. Zur Zeit meines Abis galt das noch als Voraussetzung für ein Medizinstudium, dass man Latein in der Schule gehabt haben muss, um die vielen Begriffe überhaupt verstehen zu können.

Bildung ist aus, dafür machen wir jetzt feministisches Geschwätz. Bei den Informatiker darf der Git-Branch nicht mehr „master“ heißen, und bei den Gynnies darf es nicht mehr Scheide heißen.

Alles so am Ende, aber sie fühlen sich damit so gerecht.