Ansichten eines Informatikers

Soylent Red

Hadmut
5.11.2024 18:12

Es geht los.

Wenn man sich sein Fleisch vom 3D-Drucker aus Zellkulturen drucken lässt, kann man auswählen, welche Rinderart man simulieren will.

Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass eine Fast-Food-Kette namens „Burger on Demand“ aufmacht, bei der man dann wählen kann, welche Gegend der Welt man als Fleischquelle simulieren will. Bei Subway wird man ja schon mit einem Fragenkatalog zum Sandwich-Baukasten konfrontiert.

Hat natürlich auch Vorteile. Wenn die Fettmarmorierung im Steak aus dem 3D-Drucker kommt, kann man sich Logos, Sprüche, Portraits reindrucken lassen. Oder Werbung. Ihr Steak wird ihnen präsentiert von … Oder kurz vor der Wahl natürlich Wahlwerbung. „Dieses Steak aus dem 3D-Drucker ist reduziert klimaschädlich.“

Fortschrittlich wäre natürlich auch, wenn man zur Bestellung die Krankenkassenkarte mit Zugang zur digitalen Patientenakte reinstecken müsste, damit das Ding ausrechnet, wieviel Fett und Salz man konsumieren darf und den Konsum gleich in die Krankenakte einträgt.

Auch Dönerspieße könnte man so anders konstruieren. Ich stelle mir statt einem Spieß eine Art Spirale vor. Oben eine Druckerzeile, die entsprechend Fleisch- und Fett-Filament reinspritzt, außen die Bratröhren, und bis das Ding durch die Spirale gelaufen und unten angekommen ist, ist es gar und geröstet. So als langes Band. Auch prima für Schriftzüge.

Wird auch Einzug im Haushalt finden. So, wie man heute Eiswürfelbereiter im Kühlschrank hat, wird man dann Filamentflaschen im Kühlschrank haben, die direkt mit Schläuchen an den Drucker angeschlossen sind, und über die Tastatur des Smart Kühlschranks kann man dann sein Steak bestellen. Heute bitte Angus.

Früher fragte einen der Kellner, wie man sei Steak möchte, und man sagte so etwas wie „medium“ oder „well done“. Oder auch „blutig“. Künftig wird er fragen, welches Marmorierungsmuster man bevorzugt. Schachbrett. Streifen. Bayern-Rauten. Oder welchen Prozentanteil Fett.