Wie linke Ideologie Software wie Linux zerstört
Auch ein Aspekt der Zerstörung unserer Infrastruktur.
Ja, er redet lange, eine halbe Stunde. Aber er redet ein sehr gut verständliches Englisch, und wenn man sich für Linux interessiert, sollte man sich das mal anschauen (ich blende es ein, aber um den Text lesen zu können, der wichtig ist, ist das sinnvoll, das auf Youtube in höherer Auflösung zu schauen):
Die bringen es fertig, und sperren wichtige Änderungen und Funktionserweiterungen für ein Dateisystem aus dem Linux-Kernel aus, weil ihnen die Ausdrucksweise des Autors nicht gefällt, „Code of Conduct“.
Es geht nicht mehr um Code-Qualität, ob jemand recht hat oder nicht, ob eine Änderung erforderlich ist oder eine Verbesserung darstellt, das ist jetzt alles egal. Es geht nur noch „ad personam“, ob derjenige sich irgendwelchen willkürlichen, absurden Regeln unterwirft.
Was effektiv nichts anderes heißt, als dass die da archaische Rudel bauen und die Rudelmechanik durchsetzen. Ratio und Logik sind raus, es geht nur noch um Rudelmechanik und Freund-Feind-Einteilung.
Man hat per Gleichheit und Diversität die Dummen in die Projekte gedrückt, und jetzt regiert eben die Dummheit.
Wieder das dumme Prinzip: Quality is a myth. Es ist wichtiger, dass jeder, auch der letzte Depp, ungehindert mitmischen kann, ohne sich unwohl zu fühlen, als auf elementare Sicherheit und Qualität zu achten.
An einem Punkt hätte ich in diesem Video allerdings einen Fehler anzumeckern. Er bringt als Beweis dafür, dass es die Linux Foundation sonst nicht so eng mit dem Ansehen sieht, dass man ja auch das Reiserfs, das nach seinem Autor Hans Reiser benannte Dateisystem inhaltlich und dem Namen nach im Linux-Kernel hat, obwohl der ja ein verurteilter Mörder sei, seien Frau umgebracht habe und deshalb immer noch im Gefängnis sitzt.
Das stimmt so nicht ganz, denn der Mord an seiner Frau fand erst Jahre nachdem sein Dateisystem in den Kernel aufgenommen wurde, statt. Die konnten das zu dem Zeitpunkt der Aufnahme ja noch nicht wissen, weil es noch nicht passiert war. Reiserfs wurde ungefähr ab Ende der 90er Jahre entwickelt, der Mord passierte 2006. Verurteilt 2008. Außerdem war Linux damals noch eine ziemlich kleine Experimentalnummer. Als das damals bekannt wurde (ich kann mich noch erinnern, dass ich das auf einer Entwicklerliste las und damals dem Heise Newsticker schickte, die mir das erst einmal gar nicht glauben wollten und für einen Hoax, für Fake hielten), galt Reiserfs zwar noch als sehr wichtgi, war eigentlich aber auch schon wieder aus der Mode. Die Frage stellte sich, wie die weitere Wartung gewährleistet werden könne und ob man das im Kernel behält, ob die Entwicklung damit tot war, aber man musste es eben aus Rückwärtskompatibilität und für eine gewisse Übergangszeit halten. Weil mit Sicherheit Leute sagen werden, das benutzt doch keiner mehr, das hätte man doch längst ersetzen können: Und was ist, wenn Ihr noch alte Backup-Festplatten lesen müsst?
Also, an dem Punkt bin ich nicht mit dabei. Weder bin ich der Meinung, dass man reiserfs wegen des Mordes hätte rauswerfen müssen, noch dass man das der Linux-Foundation vorwerfen kann, es nicht getan zu haben. Allerdings könnte man es jetzt nach fast 20 Jahren wirklich aus dem Kernel werfen und für die wenigen Fälle, falls das überhaupt jemand braucht, entweder darauf verweisen, einen alten Kernel in einer virtuellen Maschine zu verwenden, oder das in ein userspace-Dateisystem zu verwandeln. Selbst wenn man das jetzt rauswirft, sind beispielsweise die Ubuntu-LTS-Versionen teils noch bis zu 10 Jahren im Support, und auch danach noch zugänglich, kommt man also auf 30 Jahre. Das sollte dann doch reichen.
Ansonsten aber ein sehr schönes Beispiel, dass dieses linke Denken einfach alles zerstört.
Und – „Überraschung“ – Coraline Ada Ehmke findet wieder Erwähnung, „die“ hinter dem ganzen Theater steckt.