Ansichten eines Informatikers

Die Politsekte „Marx 21“

Hadmut
27.11.2024 21:22

Passt genau an meine Blogartikel und erklärt einiges.

Es geht um zwei Themen, die ich schon im Blog beklöppelt habe:

Nun beschreibt der Tagesspiegel etwas, was da genau reinpasst: Antisemitismus-Streit in der Berliner Linken: Wie die Politsekte „Marx 21“ die Partei unterwandert hat

Ich glaube denen politisch kein Wort, denn das ist ja nicht neu, dass die Linke antisemitisch ist. Das ist ja bekannt und belegt, dass die RAF in den 70er Jahren von der Stasi/SED beherbert, trainiert und gesteuert wurde und die in palästinensischen Lagern ausgebildet und propalästinensisch war. Insofern ist eher anzunehmen, dass der Tagesspiegel hier ein tumbes Märchen auftischt, um eine Ausrede dafür zu finden, warum die Linke so antisemitisch ist, was man bisher ja immer mit „rechts“ identifizierte und als Nachweis rechter Gesinnung hinstellte. Nun stellt sich heraus, dass die Linken die größten Antisemiten sind und Importantisemiten ins Land holen (etwas paradox, weil die arabische Sprache auch eine semitische Sprache ist), und das ganze Antisemitismus-Gebashe Fakenews und Propaganda war. Stichwort Landshut.

Trotzdem – oder gerade deshalbt – ist interessant, was da laut dieser Darstellung so vor sich geht:

Seit Jahren versucht ein Netzwerk namens „Marx 21“, die Linkspartei für ihren Kampf gegen Israel zu gewinnen. Besonders stark fällt das in Berlin auf.

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Er sagt, seine Partei „Die Linke“ habe einen Fehler begangen, er selbst letztlich auch: „Wir hätten nie zulassen dürfen, dass sich diese Leute in unseren Strukturen derart breit machen.“ Einen Kaffee später wird er noch drastischer: „Wir hätten die damals gar nicht erst aufnehmen dürfen.“ Warnungen habe es genug gegeben.

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Seit Wochen wird in der Partei Die Linke über den Umgang mit Antisemitismus gestritten – auch über jenen in den eigenen Reihen. Mitglieder sympathisieren offen mit der Hamas, lehnen das Existenzrecht des jüdischen Staats ab. Als Außenstehender konnte man zuletzt gar den Eindruck gewinnen, Israelfeinde könnten in der Partei Mehrheiten organisieren.

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Dass dieses Zerrbild entstehen konnte, geht wesentlich auf eine Entscheidung zurück, die bald zwei Jahrzehnte zurückliegt. Denn schon seit Gründung der Partei agiert in dieser ein zahlenmäßig kleines, jedoch straff organisiertes und deshalb wirkmächtiges Netzwerk namens „Marx 21“. In Berlin dominiert es den Bezirksverband Neukölln.

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Bei „Marx 21“ handelt es sich um Trotzkisten, also Anhänger des russischen Revolutionärs Leo Trotzki. Beobachter sprechen von sektenartigen Strukturen, klaren Vorgaben „von oben“, die dann von Aktivisten an der Basis umgesetzt werden müssen. Internen Abweichlern drohten „Kadergespräche“, in denen sie auf Linie gebracht werden.

Anhänger von „Marx 21“ sehen sich als „Antiimperialisten“ und unterstützen das „Recht der Palästinenser auf Widerstand“ – und zwar „uneingeschränkt“. Die Terrortaten vom 7. Oktober 2023 deutete Marx 21 zum „Gegenschlag“ um: Die Palästinenser hätten doch lediglich von ihrem „Recht auf Widerstand“ Gebrauch gemacht.

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Dass es in der Linkspartei nicht längst zum Aufschrei kam, liegt auch daran, dass Anhänger von Marx 21 effiziente Strategien entwickelt haben, kritische Berichterstattung zu unterbinden. Eine gängige Argumentation lautet: Hinter Kritik an Marx 21 steckten „neoliberale Eliten“. Wer Marx 21 kritisiere, verfolge in Wahrheit bloß das Ziel, die Gesamtpartei zu zerstören. Derjenige sei dann eben auch verantwortlich, dass die Bundesrepublik insgesamt weiter nach rechts rutsche.

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Wer sich ihrem radikalen Kurs verweigert, wolle migrantische Stimmen zum Schweigen bringen, behaupten Unterstützer von Marx 21. Dies ist bemerkenswert, denn die Neuköllner Trotzkisten heißen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Werner, Martin oder Irmgard, Carla, Hans oder Moritz. Die Vorstellung, hier würden migrantische Stimmen erklingen, ist eine Illusion. Aber eine, die sich nutzen lässt.

[…]

Der Hauptgrund, weshalb Marx 21 gerade in Neukölln so stark vertreten ist, reicht bis in die Nullerjahre zurück. Damals hieß Marx 21 noch Linksruck und war bei anderen Linken verrufen – auch wegen des trotzkistischen Konzept des „Entrismus“: der gezielten Unterwanderung fremder Organisationen und Bewegungen, um dort eigene Inhalte durchzusetzen und neue Mitstreiter für die eigene Strömung zu gewinnen. Exakt dies hatte der Linksruck zunächst bei den Jusos versucht, war allerdings aufgrund massiver Gegenwehr gescheitert. Erheblich leichter fiel die Unterwanderung von Bewegungen wie Attac.

Als sich dann die Fusion der vor allem im Osten starken PDS mit der westdeutschen „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WASG) anbahnte, erkannte der Linksruck seine historische Chance: eine große, gesamtdeutsche Partei links der SPD. Systematisch traten Linksruck-Mitglieder in die WASG ein, etliche zogen nach Berlin – und dort vor allem in den Westbezirk Neukölln. Einer, er damals dabei war, erzählt: „Das war natürlich gesteuert.“

[…]

Die Frage ist natürlich: Wieviel davon stimmt und wieviel davon ist die Propaganda, den Antisemitismus anderen in die Schuhe zu schieben. Aber vielleicht stimmt auch beides, es schließt sich ja gegenseitig nicht aus.

Es ist natürlich eine interessante Frage, wie groß diese „Sekte“ ist, und wo die noch überall drin stecken.

Was ich nicht nachvollziehen kann, wie man diesen Armleuchter Marx so verehren und anbeten kann. Der war doch der letzte Charakterkrüppel, Parasit und Taugenichts. Aber irgendwie scheint gerade die Verkommenheit dabei zu helfen, für Leute zum Idol zu werden, die dieser Verkommenheit nacheifern.

Man findet in der Sache allerdings immer mehr interessante Fragen. Zum Beispiel die, warum Nancy Faeser nicht gegen Marx 21 vorgeht, wenn sie doch immer so gerne den Antisemitismus anprangert.

Obwohl – war da nicht was? Hat die nicht mal für die Publikation der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA)“ geschrieben?

Laut bayerischem Verfassungsschutzbericht ist das „die größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus“.

Die VVN bekämpft alle nicht marxistischen Systeme, also auch die parlamentarische Demokratie, weil diese als „potenziell faschistisch“ gelte.

Und eben diese Nancy Faeser hat sich ja ausgesprochen migrationsfreundlich dargestellt und begrüßt Migranten gerade aus den israelkritischen Gengenden sehr liebevoll.

Nun würde man aber denken, dass die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ ihrer Bezeichnung nach israelfreundlich und antideutsch ist. Wie kommt es dann, dass man so viele Antisemiten (Israelfeinde) in Deutschland begrüßt?

Und wie ordnet man die Grünen da ein?

Da wird man noch viel lesen, zuhören, nachdenken müssen.

Aber: Dranbleiben.