Ansichten eines Informatikers

Die IT-Fachkräfte von morgen

Hadmut
3.12.2024 23:03

So schlimm steht es.

Ein Leser schickt mir diesen Link und diesen Screenshot.

Und fragt, was ich davon halte.

Das ist einfach zu beantworten: Nichts.

Im Prinzip könnte der Blogartikel hier zu Ende sein, aber ich schreibe doch noch etwas dazu. Ich halte das nämlich für einen Schwindel/Vertrag „zu Lasten Dritter“. Juristen wissen, dass so etwas nicht geht.

Das Arbeitsamt reduziert damit künstlich die Arbeitslosenzahl, indem sie vorgaukelt, die Leute seien in Fortbildung. Das Unternehmen verdient Geld mit den Schulungen. Viel mehr bringt das aber nicht, je nachdem, wie man Fachkraft definiert. Wobei da ja nicht „Fachkraft“, sondern gleich „Expert:in für Cloud- & Webentwicklung“ da steht. Das sind Themen, an denen so manche Profis mit Ausbildung einige Zeit zu knabbern hatten. Und die wollen da Leute reinpumpen, denen man erst einmal einen Laptop schenken muss. Alter 25 – 60 Jahre.

Und dann geht es ja nicht darum, arbeitslose IT-Kräfte umzuschulen oder auf einen neueren Stand zu bringen. Es geht um „Quereinstieg“ – also Laien.

Gut, es könnte einen gewissen Placebo-Effekt haben, indem man Leuten einredet, sie könnten jetzt was, damit sie dann endlich mal den Arsch vom Sofa hochkriegen und sich bewerben gehen. Aber letztlich halte ich das für völlig Bullshit-Aktionismus. Und dann noch „Einstiegsgehalt von 45.000 Euro“. Das schaffen manche Abgänger von der Uni mit Master in Informatik nicht. Und dann wollen die Leuten erzählen, irgendein alter Arbeitsloser könne mit einem geschenkten Notebook und ein paar Arbeitsamt-Schulungen an ein Einstiegsgehalt von 45.000 Euro kommen.

Was jetzt nicht so direkt da steht: Es könnte sich um ein Angebot für Frauen handeln, denen man irgendeine Pro-Forma-Ausbildung angedeihen lässt, um sie dann per Quote, Gleichstellung und Gleichbezahlung irgendwo unterbringt, wo sie dann nicht mehr zu tun brauchen, als sich einzubilden, IT-Expertin zu sein.

Für Firmen könnte das durchaus positive Aspekte haben, weil man so billigere Exemplare für die Frauenquote bekommt als wenn man Uni-Absolventinnen einstellt. Lieber eine arbeitslose „Quereinsteigerin“, die sich über 45.000 freut und die Klappe hält, als eine Gender-Tussi, die 90.000 will und nichts als Ärger macht.

Schrecklich.