Ansichten eines Informatikers

Entfernungsmessung

Hadmut
7.12.2024 20:40

Es gibt jetzt Metriken und Messungen, oder zumindest ein Buch darüber, wieviele Professoren aus politisch-ideologischen Gründen aus den Universitäten entfernt werden.

Epoch Times: „Wer stört, muss weg“: Studie beleuchtet die Entfernung kritischer Professoren

Ach, guck. Jetzt geht es den Professoren so, wie sie mich damals behandelt haben.

Nur selten schlagen Professoren-Entlassungen hohe Wellen. Oft sind es nur vereinzelte Kurzmeldungen, die dazu erscheinen. Eine jetzt in Buchform veröffentlichte Studie zeigt jedoch, dass es offenbar eine hohe Dunkelziffer gibt und einen Anstieg der Fälle. Dabei ist auch eine Struktur zu erkennen, die die Entlassungen begünstigt.

Ist wohl doch nicht so weit her mit der Unkündbarkeit der Beamten.

„Wer stört, muss weg!: Die Entfernung kritischer Professoren aus Universitäten“ lautet der Buchtitel zweier Autorinnen, die beide als Professorinnen erlebten, wie schnell man seine sicher geglaubte Existenz und seinen Arbeitsplatz an einer Universität ohne nachvollziehbare Gründe verlieren kann.

So ging mir das damals als Doktorand ja auch.

Heike Egner war acht Jahre lang Universitätsprofessorin für Geografie und Regionalforschung an der Universität Klagenfurt, Österreich. Dort leitete sie seit dem Jahr 2011 ein Institut. Im Mai 2018 wurde sie vom Rektor „aus heiterem Himmel“ fristlos entlassen. Konkrete Gründe dafür erfuhr sie zunächst nicht.

Kommt mir so bekannt vor.

Aufgrund ihrer einschneidenden Erfahrungen führten sie eine wissenschaftliche Studie zu „Entfernungen“ von Professoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch.

Da keine Wissenschaftsplattform ihre jüngste Studie veröffentlichen wollte, erschien sie kürzlich in Buchform.

Auch das kommt mir so bekannt vor, mich wollte man ja damals auch um keinen Preis auch nur erwähnen.

Was war die Motivation für Ihre Studie?

Egner: Anlass für diese Studie war die Erfahrung, dass es sich bei den Entlassungen nicht um Einzelfälle handelt. Gerade 2018 hat es ja plötzlich sehr viele Entlassungen gegeben. Wir wollten wissen, wie es dazu kommen konnte. Denn als Wissenschaftler sind wir, so meine Hypothese, nach einer aus unserer Sicht schuldlosen Entlassung noch ein bisschen mehr als Menschen, die nicht in der Wissenschaft arbeiten, an Verstehen orientiert. Wissenschaftler wollen alles verstehen. Wenn ich etwas nicht verstehe, dann leide ich. Die Studie hat mir ein gutes Stück geholfen, besser zu verstehen, was die Gründe für die Entfernung gewesen sein könnten.

Was sind die wesentlichen Erkenntnisse aus der Befragung von den 60 entlassenen Professoren?

Uhlenwinkel: Auffällig ist ein Anstieg der Fälle. Unser erster Fall von den 60 untersuchten liegt in den 90er-Jahren, von da an gab es immer wieder vereinzelte Fälle. Ab den 2010ern gab es dann fast jedes Jahr regelmäßig einen Fall, und 2018 erhöhten sich plötzlich die Fälle von Entlassungen von Professoren ohne tatsächlich nachvollziehbaren Grund.

Dort ging es in der Entlassungsbegründung hauptsächlich um ein vorgeworfenes Führungsfehlverhalten und betraf vornehmlich Frauen. 2021 tauchte dann ein neuer Entlassungsgrund auf: die ideologische Unbotmäßigkeit, die dann hauptsächlich Männer betraf.

Ich kenne das zwar eigentlich noch aus den 90er Jahren, aber diesen Richtungswechsel ab 2021 habe ich auch wahrgenommen. Vor 2021 störte man sich eher an denen, die in das Uni-Schema nicht „reinpassten“, während ab 2021 eher die politisch-stalinistischen „Säuberungen“ losgingen, um das alles auf eine Ideologie zu trimmen, also die rausflogen, die in die politische Windrichtung nicht passten.

Es ist aber nicht so, dass das nur „gegen rechts“ geht, sondern gegen alles, was sich nicht einfügt:

Egner: Dabei könnte man meinen, dass es nur bestimmte politische Haltungen betrifft, also die Entlassungen vielleicht in der allgemeinen politischen Orientierung der Professoren lag. Diese Annahme ist nicht belegbar. Wir haben tatsächlich das komplette politische Spektrum abgedeckt, von sehr weit links bis zu sehr weit rechts ist alles dabei. Die politischen Ausrichtungen der meisten Betroffenen liegen irgendwo in der Mitte.

Die schmeißen alles raus, was nicht exakt das Lied singt, was vorgegeben ist.

Und dann kommen sie mit „Follow the science“ oder „Wissenschaftsleugnung“, wenn man sich ihrem Diktat nicht unterwirft.

Auffällig war für die Schweiz, aber ganz besonders für Österreich – in Deutschland spielt es keine Rolle –, dass 80 Prozent der Betroffenen Ausländer waren, auch in der Kombination Ausländer und Frau. In Österreich betraf es oft Deutsche, die entlassen wurden.

Da finden die großen Säuberungen statt, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Erinnert etwas an die Nazi-Zeit, da wurde auch die Gelegenheit genutzt, um noch private Rechnungen durch Anschwärzen abzurechnen.

Und wie haben Sie die Betroffenen gefunden?

Uhlenwinkel: Auf die meisten Fälle sind wir über Medienberichte gestoßen. Allerdings gab es nach der Veröffentlichung unserer ersten Studie zu Entfernungen von Professoren auch einige ehemalige Professoren, die sich bei uns gemeldet haben und sagten: „Ich habe genau das Gleiche erlebt.“ Hinzu kommen dann die Fälle, auf die wir von Betroffenen hingewiesen wurden, weil sie wussten, dem anderen ist genau dasselbe passiert.

Egner: Ja, die Dunkelziffer, also die tatsächliche Zahl von Universitätspersonal, das ähnliche Erfahrungen gemacht hat, ist viel höher. Trotz Zusicherung der Anonymität ist es schwer gewesen, die Betroffenen dazu zu bewegen, über ihren Fall zu sprechen. Viele ziehen sich oftmals aus Scham über das Erfahrene vollständig zurück. Von einigen Betroffenen haben wir erfahren, dass sie durch die Erlebnisse schwer krank geworden sind, psychisch oder physisch oder beides.

Zudem haben wir uns mit unserer Studie nur auf die Professoren konzentriert. Wir kennen auch viele Fälle aus dem sogenannten Mittelbau, also alles unterhalb der Professorenstellen, die von gezielten Entfernungen betroffen waren.

Dabei ging es nicht so sehr um den Vorwurf des Führungsfehlverhaltens wie bei den Professorenstellen, sondern häufig um die 2021 uns erstmals aufgefallene, ganz unverblümt genutzte „ideologische Unbotmäßigkeit“. Sie war auf allen anderen Ebenen ebenfalls ein Entlassungsgrund.

Und es scheint so zu sein, dass man auch Professoren schlechthin, als solche, als Angriffsziel ausmacht:

Uhlenwinkel: Denn man geht mittlerweile davon aus, dass Professoren per se eine ungerechtfertigte Machtposition haben, egal ob es einen legitimen Machtgebrauch gab, also wenn zum Beispiel die Stellenbeschreibung auch die Leistungsbewertung gegenüber anderen verlangt. […]

Es geht wohl um das marxistisch-kommunistische Prinzip, jede Hierarchie anzugreifen. Und dazu gehören auch ganz klar die „Gender Studies“ („Quality is a myth“), in denen es darum ging, systematisch wirklich jeden Deppen in allen Positionen zu installieren.

Und jetzt eliminiert man systematisch, einen nach dem anderen, jeden, der noch irgendetwas mit Leistungsbewertung zu tun hat. Wie ich das schon beschrieb: Ich kam mit meiner Verfassungsbeschwerde, die u.a. darauf hinauslief, die Promotionsbewertung von der Willkür zu befreien und gesetzliche Kriterien durchzusetzen, ausgerechnet an die Verfassungsrichterin und Gendertante Susanne „Quality is a myth“ Baer, Verfechterin dieser Ideologie der Leistungslosen Gleichheit, ihres Zeichens Lobbyistin derer, die gar nichts können, die Diktatur der Unfähigen.

Egner: Wenn Leistungsanforderungen in der universitären Ausbildung bereits als Störung verstanden werden und es möglich ist, dass jene, die nicht so leistungsfähig sind, über Beschwerden doch noch ihr Zertifikat erlangen können, dann haben wir ein Problem.

Bingo! Und genau deshalb wurde meine Verfassungsbeschwerde von der Gender-Priesterin abgeschossen. Weil man jede Leistungsmessung ablehnt und durch politische Willkür ersetzt, und ich genau das Gegenteil erreichen wollte.

Genau das, was ich seit 25 Jahren auf dieser Webseite beschreibe.

Was hier allerdings fehlt, ist die Frage, in welchem Umfang und auf welche Art die Verweiblichung der Universität durch die Frauenquote dazu beigetragen hat, ob dieses Rudelverhalten typisch weiblich ist.