Ansichten eines Informatikers

Wärmepumpen

Hadmut
7.12.2024 19:43

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser fragt an:

Hallo Hadmut,

magst du etwas über deine Wärmepumpen schreiben?

Ich bin auf der Suche nach einer DIY Lösung, ohne Fremdmontagekosten.
Sind Deine selbst installiert?

Weiß ich nicht.

Es tut mir leid, aber: Ich habe überhaupt keine Ahnung von Wärmepumpen.

Ich kokettiere nur gern damit, dass ich pro Forma drei habe, weil das auf Zypern – wie in vielen wärmeren Ländern, vor allem in Asien, man kennt das von Fotos aus asiatischen Städten – nicht üblich ist, eine Zentralheizung zu installieren, sondern eine Klimaanlage in jedes Zimmer zu bauen, die aus dem bekannten länglichen Kasten oben an der Zimmerdecke, und einem Lüfterkasten außerhalb (an der Wand oder auf dem Dach) besteht, um den Raum im Sommer zu kühlen. Oder im Winter zu wärmen. Und in drei Zimmern ist eben so ein Ding installiert, weshalb ich Besitzer dreier solcher Dinger bin, mit denen ich mich aber noch nicht näher befasst habe, außer sie ein- und auszuschalten und das Bedienkonzept für bescheuert zu halten. Soweit ich das verstanden habe, und weil die Originalfernbedienungen ziemlich sperrig und altmodisch sind, habe ich mir im Supermarkt etwas schickere und handlichere, schönere Universalfernbedienungen mit besserem Display und eingebauter Taschenlampe gekauft (Stück zu 3 Euro), und soweit ich das durch Beobachtung und Ausprobieren herausgefunden habe, liegt das komische Bedienkonzept darin, dass die gesamte „Intelligenz“ wie der Uhr zur gesteuerten Ein- und Ausschaltung allein in der Fernbedienung steckt, und die Klimaanlage an der Zimmerdecke „dumm“ ist und per Infrarot immer ein ganzes Datenpaket mit allen Einstellungen erhält, und das dann einfach macht, bis das nächste kommt.

Man empfahl mir irgendwo, dass man unbeding auf „Inverter“-Geräte aufrüsten solle, die sparten soviel Strom, dass sich das sehr zügig amortisiere. Man sagte mir anderenorts, dass das zwar stimme, aber man die Inverter-Geräte daran erkennen können, dass sie beides, Kühlen und Heizen könnten, man also bereits eine Inverteranlage habe, wenn sie beides kann.

Mehr vermag ich dazu bisher aber nicht zu sagen, außer dass mir Leser bestätigten, dass so ein Klimagerät im Prinzip schon unter „Wärmepumpe“ falle, aber nicht so richtig, weil es eine Luft-Luft-Wärmepumpe sei, während man in Deutschland auf die Luft-Boden- oder Luft-Grundwasser- oder Luft-Geothermie-Wärmepumpen setze.

Ich kann allerdings von Zypern exakt das bestätigen, was einst ein portugiesisch-deutscher Kollege sagte. Der wohnte eigentlich in Berlin, an dem war augenscheinlich nur sein Name portugiesisch, ansonsten wirkte der deutsch, und der wurde vom Anfang der Corona-Sperren überrascht, als er gerade zu Familienbesuch in Portugal war, wo er wohl auch eine Wohnung hat, und es gerade nicht mehr nach Deutschland schaffte. Die Firma stand jedoch auf dem Standpunkt, dass wir sowieso gerade alle auf unbestimmte Zeit ins Home-Office verbannt seien, und es deshalb völlig wurscht sei, ob das Home in Berlin oder in Portugal sei, er da also ruhig bleiben könne, sofern er – was er hatte – seinen Dienstnotebook dabei habe. Was nun wiederum dazu führte, dass ihm die Kollegenschaft in der Videokonferenz ihren aufrichtigen Neid aussprach, es sei doch so toll, am Meer zu arbeiten. Woraufhin er sagte, dass das nicht so toll sei, weil man im Winter in Portugal mehr friere als in Deutschland, obwohl es da wärmer sei, weil in Deutschland die Häuser isoliert und richtig beheizt, im Winter also warm seien, während man in Portugal nur so ein bisschen warme Luft aus dem Heizlüfter oder der Klimaanlage habe, das Haus an sich aber nicht warm werde. Selbiges kann ich aus Zypern vermelden. Da ist es auch so, dass es im Dezember/Januar/Februar nicht so angenehm ist, weil es tagsüber draußen T-Shirt-Wetter hat, was aber auch damit zu tun hat, dass dann die Luft irgendwann kalt ist, während die Sonne per Infrarot heizt, man also Strahlungswärme abbekommt und sich draußen warm fühlt, im T-Shirt rumläuft, während die – überhaupt nicht isolierten – Häuser nachts auskühlen und es dann in den Häusern kälter ist als draußen. Oder umgekehrt, im Sommer sich die Häuser tagsüber so aufheizen, dass es im Haus noch wärmer ist als draußen. Ich kenne den Effekt (ist auch gerade so), dass man in diesen etwa 2 bis 3 Monaten draußen in T-Shirt und manchmal sogar kurzen Hosen rumläuft, und wenn man dann in die Wohnung kommt, erstmal die Plüschhosen und dicken Pulli mit Weste drüber anzieht – oder die Klimaanlage anschmeißt, damit sie warm pustet. Das ist aber immer nur so eine kurze, lokale Wärme, weil die eben nur die Luft erwärmt, nicht das Gebäude, und die zwar doppelglasigen, aber nicht völlig luftdichten und deshalb etwas zugigen Fenster die auch schnell wieder auskühlen lassen.

Ich hatte das schon mal beschrieben, und damals bestätigte mir das ein Leser ebenfalls aus Spanien. Der Unterschied zwischen einem Deutschen und einem Spanier sei, dass der Deutsche im Winter rein geht, wenn ihm zu kalt ist, und der Spanier raus.

Es reicht aber für Zypern, und auch das ist „Wärmepumpe“ – und trägt zu deren Ruf bei, einfach und energiegünstig zu sein.

„Deutsche“ Wärmepumpen unterscheiden sich zwar vielleicht nicht vom physikalischen Prinzip, aber von der Umsetzung, weil da größere Geräte zum Einsatz kommen, als Gegenstück nicht Luft, sondern der Boden oder Geothermie eingesetzt wird, und die dann nicht die Zimmerluft, sondern ein isoliertes Gebäude über die Fußbodenheizung beheizen (sollen).

Und dazu kann ich nichts sagen, damit habe ich noch nichts zu tun gehabt. Ich hatte früher nur mit Ölheizungen zu tun, bin aber seit Jahren und mehreren Umzügen nur noch in Wohnungen mit Fern- und Fußbodenheizung, wobei die in München ein ständiges Ärgernis war, und nie richtig funktionierte, während die in Berlin tadellos funktioniert. Und nun halt mit „Wärmepumpen“ in Form von Luft-Luft-Klimaanlagen, die kühlen und heizen können.