Ansichten eines Informatikers

Und die nächste Hausdurchsuchung – wieder Bayern

Hadmut
11.12.2024 16:56

Oder sollte man es besser „Heimsuchung“ nennen? Muss man den Standortnachteil Bayern nicht schon zu den sieben biblischen Plagen zählen?

Die Online-Dogmatik (allerdings evangelisch):

Die Bibel gebraucht viele Worte, die unserer Alltagssprache fremd geworden sind. Und zu diesen „angestaubten“, aber interessanten Begriffen gehört auch die „Heimsuchung“. Denn wer könnte spontan sagen, was es bedeutet, wenn in der Bibel steht, Gott habe jemand „heimgesucht“? Vom Gefühl her vermutet man, dass eine „Heimsuchung“ nichts Angenehmes ist. Irgendwie klingt „Heimsuchung“ nach drohendem Unheil. Und wenn man hört, ein Ort sei „heimgesucht“ worden, dann meist von Bränden oder Überschwemmungen. Eine „Heimsuchung“ bedeutet demnach nichts Gutes. Sie bricht als böse Überraschung über den Menschen herein. Die „Heimsuchung“ besucht ungefragt sein Heim und stört seinen Frieden. Sie mischt ihn auf und stellt sein Leben auf den Kopf. Und tatsächlich wurde das deutsche Wort früher auch für „Hausdurchsuchungen“ der Polizei verwendet. Die „Heimsuchung“ dringt in die Privatsphäre ein wie eine Razzia. Sie ist eine Art „Hausfriedensbruch“. Und wenn die Bibel von Gott sagt, dass er jemanden „heimsucht“, hat das oft einen ähnlich rabiaten Sinn, weil Gott sich dann einem Übeltäter zuwendet und über ihn wie ein strafendes Gewitter hereinbricht. Im 2. Buch Mose lesen wir, dass Gott „die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied“ an den Kindern derer, die ihn hassen (2. Mose 20,5).

Amen, Brüder und Schwestern! Halleluja!

Die Junge Freiheit: Wegen TikTok-Hashtag: Hausdurchsuchung bei Minderjährigem in Bayern

Ein 14jähriger nutzt auf TikTok den Spruch „Alles für Deutschland“. Seine Familie kassiert dafür am Nikolaustag in aller Frühe eine Hausdurchsuchung. Die JUNGE FREIHEIT kennt die Akten. Ist das noch verhältnismäßig?

Der Rest leider hinter Paywall.

Nein, es ist nicht nicht verhältnismäßig.

Es ist noch nicht einmal rechtmäßig.

Mal ganz abgesehen davon, das sich es nicht nachvollziehen kann, wie ein Spruch wie „Alles für Deutschland“ aus der Allerweltssprache überhaupt strafbar sein können soll. Patent- und Markenrechtler würde dazu sagen, dass er nicht kennzeichnungsfähig ist, aber für die deutsche Justiz ist inzwischen alles möglich, zumal das inzwischen wohl schlimmer ist, dass Höcke das gesagt hat, als dass es Hitler gesagt hat.

Ich halte es auch für verfassungswidrig, weil nicht mit den Mittel des Strafrechts ein Gesinnungsstaat durchgesetzt werden kann.

Aber, was wir bei der Justiz nicht nachvollziehen und bei der Jungen Freiheit hinter Paywall nicht lesen können – Die Bibel offenbart es. 2. Buch Mose.

Aber hütet Euch, Bibelzitate auf TikTok zu posten. Sonst bekommt Ihr eine Hausdurchsuchung wegen Islamophobie.

In Berlin dagegen würde mich durchaus mal interessieren, wie sie da eine Wohnungsdurchsuchung bei einem Wohnungslosen machen.