„Spülmaschinenfest bis 70 Grad“
Von der EU.
Leserzuschrift:
Plastikunterhosen und Plastikstrohhalme
Guten Tag Herr Danisch,
hier in Spanien werden in den unzähligen China-Läden alle Arten von Plastikstrohhalmen, Plastikbechern und -Tellern und Plastikbestecken in unzähligen Varianten und Mengen Angeboten. Überall ist aufgedruckt “Spülmaschinenfest bis 70Grad”. Damit ist es kein Einweggeschirr und darf in die EU eingeführt und verkauft werden.
Die Intelligenzbestien der EU, ausgehebelt durch ein paar clevere Chinesen.
Der ist auch gut.
Ich kenne es – von Metro in Deutschland und den Haushaltsläden auf Zypern – etwas anders, nämlich so, dass „Wiederverwendbar“ draufsteht und sogar ein bisschen mehr Plastik dran ist, damit es etwas stabiler aussieht und unangreifbar ist, obwohl natürlich jeder das Zeug nach Gebrauch wegwirft.
Der Brüller ist dann aber, wenn an der Frittenbude zum gewöhnlichen Plastikwegwerfbesteck ein Schild hängt, dass das Besteck im Preis mit drin ist, einem das dann gehöre und man das hinterher zum Spülen und weiteren Gebrauch mit nach Hause nehmen dürfe. Dann nämlich ist der Frittenfritze aus dem Schneider und weggeworfenes Besteck eine Privatangelegenheit allein des Kunden.
Ziemlich schräg ist auch, dass es auf Zypern kein (für Endkunden erkennbares) Flaschenrecycling gibt und jede Menge Plastikflaschen im Hausmüll landen (keine Ahnung, ob die dann später aussortiert werden), aber die Trinkhalme und die Gabeln nicht aus Plastik sein sollen. Ist natürlich lächerlich, es gibt jede Menge „wiederverwendbare“ Trinkhalme und Gabeln in den Läden.
Fairerweise muss man aber sagen, dass man auch Trinkhalme aus Glas und Stahl für Pfennigbeträge bekommt und viele die verwenden. Ich habe zwar vorsorglich je eine Tüte Plastiktrinkhalme, Messern und Gabeln, aber verwende, wenn ich überhaupt Halme verwende, zuhause nur noch welche aus Glas oder Stahl. Und im Auto habe ich im Handschuhfach ein Campingbesteck aus Stahl in einer passenden Gummihülle liegen, um mich unterwegs nicht mit diesen verfluchten Holzgabeln herumärgern zu müssen.
Sehr empfehlenswert sind (zumindest manche davon) die „erweiterten“ Campingbestecke aus dem Chinaversand, teils sogar aus Titan (je nach Preis) bei denen neben Messer, Gabel, Löffel auch noch ein paar Stäbchen und ein Trinkhalm aus Metall dabei sind, und manchmal auch eine Reinigungsbürste für den Halm. Es empfiehlt sich heutzutage, auf Reisen (aber natürlich nicht im Bordgepäck, nur im eingecheckten Gepäck) so ein Besteck dabei zu haben, weil man ja immer mal abends noch irgendwo eine Schüssel Salat, ein Stück Kuchen, oder mal einen Burger mit Zubehör oder Kebab mit aufs Zimmer holt, und man oft nur noch diese Scheiß-Holzgabeln dazubekommt.
In Berlin habe ich das schon erlebt, dass sie einem ein Plastikcampingbesteck (tatsächlich einige Male wiederverwendbar) in einer Plastikdose für 1,50 dazuverkaufen wollen.