Vom überraschend subtilen Unterschied zwischen Luisa Neubauer und Elon Musk
Man muss schon ganz genau hinschauen, um sie unterscheiden zu können.
Gestern habe ich über mit 100 Menschen an ihren Haustüren gesprochen, mitten in einem der entscheidenden Wahlkreise in Pennsylvania. Von überzeugten Trumpwähler:innen bis Jill-Stein-Unterstützern, war alles dabei. Was mich dabei bedrückt hat, waren nicht die MAGA Haushalte. 1/ pic.twitter.com/pVdTE5yEbn
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) November 4, 2024
[…]
Aber auch: Viele Gespräche mit Menschen, die sich über Besuch freuen, weil sie nicht wissen, wie genau sie wählen können, oder wo ihr Wahllokal ist, Menschen in kleinen Reihenhäusern, mit Trubel von Kind, Hund & Großmutter im Hintergrund, die nach mehr Informationen fragen. 6/ pic.twitter.com/x2sNRBM11n
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) November 4, 2024
Beeindruckende Logistik offensichtlich, Haustürwahlkamp in den Suburbs geht nur mit Auto und Fahrerin, so weit die Distanzen. Aus DC sind 20 Busse angereist. Gestern waren 80 % aller Freiwilligen von der Anreise-Orga bis zur Verpflegung und Logistik, alles Frauen, oft über 40. 7/ pic.twitter.com/x0iph5IbzL
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) November 4, 2024
Klingeln an Haustüren in Cleveland zur Unterstützung von Hillary Clinton und den Demokraten pic.twitter.com/kSq7cCvdhe
— Ralf Stegner MdB (@Ralf_Stegner) October 24, 2016
In den #USA läuft gerade der Parteitag der Demokraten – mit Unterstützung von #SPD-Chef Lars Klingbeil, der nach Chicago gereist ist. Er sagt ganz klar: "Wir wollen Kamala Harris im Weißen Haus." https://t.co/ACBWia67dr
— rbb|24 (@rbb24) August 20, 2024
Wenn Luisa Neubauer von den Grünen (unbestätigten Gerüchten unbekannten Wahrheitsgehaltes zufolge selbst Millionärin durch Erbe von Reemtsma-Vermögen aus der Nazi-Zeit) oder Ralf Stegner und Lars Klingbeil von der SPD (Medienkonzern) in den USA in Swing-States von Haustür zu Haustür gehen, um zugunsten der „Demokraten“ im Wahlkampf Klinken zu putzen, obwohl das ja überhaupt nicht ihr „business“ ist und sie eigentlich gar nichts angeht, dann finden Parteien und Medien das völlig normal, demokratisch und entweder lobens- oder gar nicht erwähnenswert. Dann nennt man sie „Freiwillige“ und Ähnliches.
Auch zum Anhören und Herunterladen:
Klingbeil: SPD und US-Demokraten arbeiten gut zusammen
Die SPD arbeite schon lange mit den US-Demokraten zusammen, betont Klingbeil. Es gebe ein “gutes, belastbares Verhältnis” zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und Biden. Es sei wichtig, dass im Weißen Haus jemand sitze, der “internationale Politik kann und weiß, was das Bündnis mit Europa, mit Deutschland bedeutet”. Und das treffe auch auf Harris zu.
Bei seiner dreitägigen Reise in den USA spreche er unter anderem mit Gouverneuren, Senatoren, Kongressabgeordneten und dem Wahlkampfteam. “Es gibt ja vieles, was man da auch für die deutschen Wahlkämpfe lernen kann”, bemerkt der SPD-Chef. Seine Partei wünsche sich ganz klar, dass Harris die Wahl gewinne. “Da gibt es auch keine zweite Meinung”, so Klingbeil. “Da sind die Daumen fest gedrückt.”
Das mal anhören:
Würde gern nur einmal erleben, dass Luisa Neubauer in einem der zahlreichen Interviews, die sie gibt, kritisch befragt wird, wie die lebensbedrohliche „Klimakrise“ und eine Flugreise in die USA für Kindergartenstreiche gegen Donald Trump Rally zusammenpassen. pic.twitter.com/c5oDIil81Y
— Beatrice Achterberg (@BeaBovary) October 29, 2024
Wenn Luisa Neubauer nicht nur selbst Trumps Wahlkampf aktiv stört, sondern auch andere öffentlich dazu anleitet und anstiftet, dort Plätze zu belegen und dann nicht hinzugehen, um a) Trumpwähler vom Besuch abzuhalten und b) Trump auf Fotos und Videoaufnahmen blöd aussehen zu lassen weil vor leeren Rängen (wie das in den USA gängige Taktik der „Demokraten“ ist), dann stört sich hier in Deutschland auch überhaupt niemand daran.
Und wenn sich dann Trump- oder Republikaner-Wähler über manipulierte Wahlen beklagen, schimpft man sie „Lügner“ und „Verschwörungstheoretiker“.
Wenn aber Elon Musk etwas zugunsten der AfD sagt, und sei es nur, um den Deutschen ein Spiegel ihres eigenen Verhaltens vorzuhalten und die Einmischung zu quittieren, dann schreien Politik und Medien „Einmischung in den Wahlkampf“ und eine „Journalistin“ kündigt aus Protest – obwohl Elon Musk die deutsche Politik – im Gegensatz zu Luisa Neubauer und Ralf Stegner die amerikanische – unmittelbar etwas angeht, denn
- er hat eine Tesla-Fabrik im Milliardenwert in Brandenburg und 12.000 Angestellte, von denen er nach Absatzschwierigkeiten 400 Stellen streichen muss,
- die Bundesregierung will Twitter/X massiv regulieren, setzt die schon mit Netzdurchsetzungsgesetz usw. unter Druck und SPD/Grüne rufen zum Wechsel auf andere Plattformen auf.
Musk die Bundespolitik also durchaus ziemlich viel angeht.
BZ, 08.01.2024:
"Elon Musk unterstützt Berliner BAUERNPROTESTE…
Der Bauernprotest am Mo. sorgt auch außerhalb
von Deutschland für Aufmerksamkeit."
SATIRE:
Faeser: Dieser amerik. Milliardär Musk muss seine
bösartige Einmischung sofort unterlassen!
EINREISEVERBOT. pic.twitter.com/OfSYPpwf1C— Schwarz, Armin (@AS_ArminSchwarz) January 9, 2024
Das Faeser-Zitat (als Satire gekennzeichnet) habe ich in dieser Form nirgends gefunden, aber sinngemäß benehmen sie sich genau so:
Es sei „beschämend und gefährlich“, dass der Springer-Verlag Elon Musk für seinen Pro-AfD-Beitrag eine Plattform geboten habe, sagt SPD-Generalsekretär Miersch. Der Journalistenverband spricht von einem „Freifahrtschein“. https://t.co/MISdM2VBEL
— manager magazin (@manager_magazin) December 29, 2024
Aber niemand stellt die Frage, wie das zusammenpasst und wie man so unterschiedliche Maßstäbe anlegen kann. Als ob unsere Medien nicht seit 10 Jahren mit aller Gewalt auf Trump eindroschen. Und ob wir uns hier nicht im äußersten Bereich von Verlogenheit bewegen.
Bildet Euch eine Meinung und überlegt Euch, wen Ihr wählt. Und vor allem: Wen nicht.