Religion als Ordnungsschema
Um mal ein altes Steckenpferd wieder auszugraben.
Vor einigen Jahren hatte ich mal eine Reihe von Blogartikeln über Religion und den Zusammenhang mit dem Gehirn.
Meine Vermutung war, dass Religion im Prinzip eine ähnliche Rolle einnimmt wie das Social Scoring in China: Dort hat man in manchen Städten überall Überwachungskameras mit Gesichtserkennung: Geht der bei Rot über die Ampel? Wirft der etwas bei der Mülltrennung in die falsche Tonne? Und so weiter und so fort. Das Konzept wie in 1984: Big Brother is watching you! Immer und überall! In China Realität.
Im Prinzip auch in der DDR Realität: Jeder könnte ein IM, ein „inoffizieller Mitarbeiter“ sein und einen verraten. Nur kein falsches Wort sagen.
Ich hatte vor einiger Zeit mehrere Artikel darüber geschrieben, dass „Gott“, der strafende, allmächtige, alles sehende, für die Ewigkeit verdammende Gott, im Prinzip nichts anderes als
- ein permanent mit und vor sich hergetragener fiktiver Leithammel ist, man leicht überall hin folgen kann, weil man ihn ja überallhin, wo man hin will, vor sich her trägt, damit also den Rudeldrang, das Leithammelbedürfnis befriedigt, deshalb der Moraldrüse im Hirn Erleichterung verschafft, weil sie sich ständig umsorgt ein einrudelt fühlen kann, Religion letztlich also eine meditative Übung ist, um sich imme rund überall rudelig zu fühlen und dem Hirn inneren Frieden vor seiner Moral- und Rudelmechanik zu verschaffen,
- ein politisches Ordnungsschema ist, mit dem man in einer Zeit, als es noch keine Polizei, keine Legislative, keine Gesetze, die Leute dazu brachte, sich an Regeln zu halten und ständig überwacht zu fühlen, indem sie sich einfach einbilden, ständig überwacht zu werden.
Kennt Ihr noch den Schauspieler James Garner? Bekannt durch Serien wie Maverick und Detektiv Rockford – Anruf genügt?
Es gibt irgendeinen Klamauk-Western mit ihm in der Hauptrolle. Er soll als Sheriff in einem Kaff für Ordnung sorgen, aber in seinem Gefängnis wurden die Gitter und die Türen noch nicht eingebaut. Er soll Leute einbuchten, obwohl man aus seinem Knast einfach rausspazieren kann. Also macht er an die Stelle der Tür einen Kreidestrich und etwas außerhalb mit roter Farbe einen Fleck auf den Boden. Seinem Gefangenen sagt er dann, er solle in der Zelle bleiben, und keinesfalls den Kreidestrich überschreiten. Der kommt sich verarscht vor und fragt, was denn dann der rote Fleck bedeute. „Ach, gar nichts, einfach nicht beachten. Das war der, der den Kreidestrich überschritten hatte.“ Im Klamaukfilm hat der dann natürlich drehbuchgemäß Angst und bleibt in der offenen Zelle sitzen, bis die Gitter eingebaut werden (hilft aus Langeweile sogar dabei), und seine Verwandten halten ihn für bekloppt, weil er sich nicht traut, einfach rauszugehen.
Genau so funktioniert „Gott“: Es gab noch keine Überwachungskameras. Man redete den Leuten aber ein, sich ständig überwacht zu fühlen, um sich an Regeln zu halten.
Kennt Ihr den Spruch, den man früher Kindern sagte? Wenn Du nicht brav bist, dann kommt der … und holt Dich!
Genau so.
Viele „religiöse“ Regeln sind bei Licht betrachtet nur soziale Ordnungs- und Hygieneregeln.
Man soll sich waschen. Kein Schweinefleisch essen (Islam). Milchiges nicht mit Fleischigem zubereiten und essen (koscher). Freitags Fisch (Christentum). Beschneidung.
Oder Streit vermeiden und Grundregeln einhalten. Die 10 Gebote. Wenn Sie dich auf die linke Wange hauen, halte auch die rechte hin (sei nicht aufdringlich).
Oder Arbeits- und Arbeitsschutzgesetze: Du sollst nicht faul sein, Du sollst im Schweiße Deines Angesichts arbeiten. Aber: Ruhepausen einlegen. Du sollst den Feiertag heiligen. Am Sabbat nicht arbeiten.
Mir ist das in vielen islamischen Ländern aufgefallen: Obwohl es dort viel heißer und in manchen auch schwüler, feuchter ist, stinken die Leute nicht, oder zumindest nicht so wie unzählige Leute in Berlin. In Berlin stinken grässlich viele Leute, manchmal so, dass man es kaum aushält. Ich kann manchmal im Supermarkt genau riechen und sagen, wer welchen Gang entlangegegangen und vor welchem Regal er länger gestanden hat. Es gibt auch Leute, bei denen ich den Gang nicht mehr betreten kann, auch wenn sie schon wieder weg sind, weil sie so erbärmlich stinken.
In islamischen Ländern müssen die Leute fünfmal am Tag in die Moschee, und vor der Moschee hat es Wasserhähne. Während man sich bei uns dick eingepackt in kalte, zugige Kirchen setzte und nicht daran dachte, mit irgendwelchem Wasser außer Weihwasser und Messwein in Kontakt zu treten, trägt man dort leichte Kleidung und wäscht sich vor dem Betreten. Etwa weil man barfuß hineingeht und den Teppich nicht dreckig machen soll.
Es ist ein religiöses Gebot. Aber effektiv nicht, weil Allah es riechen könnte, sondern weil man will, dass eine große Zahl von Menschen eng zusammen beten und sich verbeugen, während vor ihnen einer kniet und den Hintern und die Füße zeigt. Das geht nur gewaschen.
Der Islam und die Verhüllung der Frau
Im Kommentar des Fachblatts für Religion und Sexualmoral, die BILD, über die Verpixelung der Außenministerin Baerbock, heißt es:
Islam-Expertin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş, die für einen liberalen Islam mit Geschlechter-Gleichberechtigung kämpft, erklärt den absurden Umgang mit Baerbock mit dem gestörten Frauenbild der Islamisten.
Ateş zu BILD: „Die Motivation bei solchen Menschen und ihrer Ideologien ist immer die Frau als Sexualobjekt. Die Vorstellung, dass Menschen sich die Hand zur Begrüßung geben und dabei nicht sexuelle Gedanken haben, existiert in der Welt der Islamisten nicht.“
Ich hatte schon oft von dem Gespräch erzählt, das ich in Dubai mit einem Imam und einer Gruppe sehr strenggläubiger betender Muslime hatte. Eigentlich darf man in Dubai als Nichtmuslim nur die eine, große Moschee betreten und besichtigen. Ich hatte aber vor der Moschee fotografiert, weil ich gerne regelmäßige Muster und wiederkehrende Objekte fotografiere, und deshalb damals nicht nur die vielen gekachelten Ornamente an Moscheen, sondern bei dieser Moschee die von außen, ohne sie zu betreten, gut einsehbare Reihe von Wasserhähnen an einer Wand und das Regal mit den säuberlich aufgereihten Schuhen fotografiert hatte. Das passte zu einer Motivserie, weil ich vorher schon in einem Souq Reihen von Hausschuhen in verschiedenen Seidenfarben fotografiert hatte. Offenbar hatte der Imam mich dabei gesehen und nach Ende seines Gottesdienstes angesprochen und hereingebeten, man hat das Gespräch mit mir als Europäer gesucht, weil man der Meinung war, dass wenn einer die Moschee fotografiert, er jetzt nicht islamfeindlich, sondern ansprechbar ist. Anlass war damals die Auseinandersetzung um die Mohammedkarrikaturen. Sie hatten überhaupt nicht verstanden, warum sich die Europäer so darüber aufregten, dass die Muslime sich über die Mohammed-Karrikaturen aufregten, hatten das auch diskutiert, aber nicht verstanden, aber sie hatten verstanden, dass sie es nicht verstanden hatten, und suchten nun das Gespräch mit einem Europäer, der es ihnen erklärt, warum uns das so reizt. Deshalb hatten die mich hereingebeten, obwohl ich als Nichtmuslim die Moschee ja eigentlich nicht betreten darf. Sie sagten, auf Erlaubnis und Bitte des Imam gehe alles. Schuhe ausziehen, in das Regal stellen, Füße waschen, war dann aber auch bei mir fällig.
Im Laufe dieses längeren Gesprächs über kulturelle Unterschiede und warum und wieso kamen wir auch auf die Bekleidungsvorschriften, und ich sagte, dass das im Westen gar nicht gut ankäme, was sie da machten. Bei uns stehe die Freiheit des Individuums sehr hoch, und gehe sehr weit, und es sei (damals war das eben so und in der DDR ja ohnehin) bei uns auch nicht anstößig, zusammen Baden oder in die Sauna zu gehen, wo Frauen oben ohne oder ganz nackt seien. Und gerade weil wir das so machten, und das ohne weiteres funktioniere, würden wir nicht verstehen, warum sie Frauen so einpackten.
Der Imam erklärte es mir.
Es diene dem Schutz der Jünglinge und jungen Männer. Damit deren „Blut nicht in Wallung“ gerate beim Anblick einer Frau. Das lenke ab. Außerdem sei es ja gar nicht so, dass das nur für Frauen gelte, es gelte auch für Männer. Auch die hätten sich von unterhalb des Knies bis oberhalb des Bauchnabels zu bedecken. (In der Tat sieht man dort im Freibad oder am Meer Männer mit Badehosen dieses Formates, sogar von Adidas.)
Ich wollte es damals nicht allzusehr vertiefen oder angreifen, hatte aber irgendetwas rückgefragt. Sie waren tatsächlich der Auffassung, dass das Blut vieler, besonders junger Männer und Jünglinge, bei Anblick einer Frau, und sei es nur die Hand oder das Gesicht, aufkoche und in Aufruhr gerate.
Im Prinzip dasselbe, was diese Islam-Expertin in der BILD da sagt. Genau das hatte mir auch dieser Imam da erklärt, und die jungen Männer um ihn herum hatten zugestimmt.
Mag schon sein, dass die da vor Geilheit durchdrehen, wenn sie zum ersten Mal eine andere Frau als die Mutter und die Schwester sehen. Wobei, in Dubai sicher nicht, da laufen jede Menge Frauen in normaler westliche Kleidung herum, aber der Islam ist da ja nicht anpassungsfähig und es ging ja um den Ursprung.
Was ist, wenn es stimmt?
Ich hatte eingangs und früher schon geschrieben, dass viele religiöse Vorschriften eigentlich gar nicht religiösen, sondern weltlichen Ursprungs sind, und die Religion nur als Transportmedium diente. Beispielsweise sind der Kirchturm und die Kirchturmuhr bei christlichen Kirchen auch nicht religiös, sondern aus praktischen Gründen eingesickert, weil die Kirche damals das einzige feste und hohe Gebäude war, das dafür taugte.
Könnte es also sein, dass die Verschleierung der Frau, die Verpixelung Baerbocks, eigentlich gar keine religiöse Grundlage hat, sondern eine evolutionär-genetisch bedingte Libido das Problem ist?
Es erinnert mich an Australien. In Australien gibt es die giftigsten Viecher der Welt, da kann einen alles umbringen. Biologen und Evolutionsgenetiker sind der Auffassung, dass das einen Grund hat, nämlich dass das Land so karg, die Beuteaussichten so schlecht und die Konkurrenz so stark sind, dass den Tieren dort nichts anderes übrig blieb, als unfassbar starke Gifte zu entwickeln, weil jeder Biss sitzen muss und die Beute nicht mehr entkommen darf.
Dasselbe habe ich vor ein paar Tagen in einer Sendung über eine Insel in Südamerika gesehen, die als die tödlichste Insel der Welt gilt, weil es da eine bestimmte, sehr giftige Schlangenart gibt. Die Insel hat keine flache Stelle, sondern ist sehr steil, felsig, klein. Biologen meinen, dass das der Grund dafür ist, dass die Schlangen so giftig sind. Denn als Nahrung blieben ihnen nur Vögel. Wenn sie einen beißen und der kann noch ein bisschen davon flattern, dann fällt der tot ins Meer und die Oktopusse freuen sich, aber die Schlange hat nichts davon. Deshalb muss das Gift so stark sein, dass der Vogel sofort tot umfällt.
Wäre es also denkbar, dass die Evolution in manchen Gegenden der Welt eine besonders starke Libido als Überlebensstrategie entwickelt hat?
Nicht groß rumbalzen oder anbaggern, sondern „Frau – Zack, drauf!“? Was drin ist, ist drin?
Ich habe neulich irgendwo die Theorie gelesen, dass der Penis deshalb eine Eichel mit Rille außenherum hat, damit er damit das Sperma des Vorgänges herausschabt. Die Konkurrenzsituation könnte in archaischen Zeiten sehr hoch gewesen sein.
A breakdown of the ethnic backgrounds of the victims of Britain’s gang rapists: pic.twitter.com/4W6Kh706Ni
— Visegrád 24 (@visegrad24) January 5, 2025
A breakdown of the ethnic backgrounds of the UK gang rapists: pic.twitter.com/IQiBfWda7Y
— Visegrád 24 (@visegrad24) January 5, 2025
⚡️A shocking revelation in the British Parliament: "Over 250,000 white women & young girls have been r@ped by Mslim men in the last 25 years.
The entire Parliament stunned by this report… What does this mean for Britain’s future? Drop your thoughts below! pic.twitter.com/dl6oG76HEN
— SaffronSoul (@TheRealDharm) January 2, 2025
Wäre es also denkbar, dass es genetisch bedingte Überlebensstrategien gibt, so wie in den kalten Gegenden der Welt die Kooperation als Anpassung an Kälte und Winter, während in heißen, kargen Gegenden die Konkurrenz viel höher war, und deshalb wesentliche Teile des Islams gar nicht religiösen Ursprungs sind, sondern Regeln, die dazu dienen, den Laden halbwegs zivilisiert und in Struktur zu halten, und das als religiöses Gebot ausgegeben wurde, damit die Leute sich daran halten, und sich das verselbständigt hat?
Dass beispielsweise all die Gebote zur Keuschheit und Jungfräulichkeit, die Strafen bei Ehebruch, Steinigung, Verhüllung, das Haus nur in Begleitung eines männlichen Verwandten oder des Gatten verlassen, letztlich gar nicht religiös sind, sondern eine Anpassung eine durch hohe Konkurrenz stark übersteigerte Lidibo, die letztlich nur den eigenen Fortpflanzungserfolg, dass das Kind vom eigenen Samen ist, in einer hochaggressiven Konkurrenzsituation sicherstellen musste? Und die Religion letztlich nur oder in wesentlichen Teilen eine Art Verhaltenskodex ist, der mit der evolutionär entwickelten Überlebens- und Fortpflanzungsstrategie klarkommen und die im Zaum halten soll?
Anders gefragt
Anders gefragt:
Ist die Religion – genau so, wie ich das oft über „Moral“ und „Gerechtigkeit“ be- und geschrieben hatte – letztlich nur eine Verselbständigung, eine Abstraktion, eine Folge evolutionär erworbener und entwickelter Überlebensstrategien gegen Kälte und Winter oder eben karge Landschaften und starke Konkurrenzsituationen?
Dass es also im Prinzip nur eine Verhaltensregel im Rudel ist, deren Befolgen man dadurch umsetzt, dass man sie als Gebot des Leittieres ausgibt, um den Rudelfolgereflex zu nutzen, und dazu das Rudelleittier zu „Gott“ abstrahiert und imaginiert hat?
Ich habe jahrelang Sicherheitsbelehrungen abgehalten und wurde gelegentlich dafür belächelt, dass ich meine Belehrungen mit unzähligen Erzählungen von Vorkommnissen, Anekdoten und kleinen Internet-Videos von Vorfällen würze. Danisch erzählt wieder. Aber viele bestätigten mir, dass sie sich auch noch nach Jahren an meine Belehrungen erinnerten, während sie andere Schulungen noch am selben Tag wieder vergessen haben. Weil ich für meine Sicherheitsbelehrungen und Schulungen ganz bewusst das sogenannte „Anekdotische Gedächtnis“ anspreche – weil es viel länger hält und wirkt als das systematische, rationale Gedächtnis allein. Ich erzähle den Leuten, was sie tun und lassen sollen, und erzähle eine Begebenheit, eine Anekdote, einen Angriff dazu. Und sie merken sich das. Für lange, lange Zeit. Während sie die Schulungen anderer gleich wieder vergessen, wissen sie bei mir noch nach Jahren „ach, der Danisch hat schon wieder die Story erzählt…“. Der springende Punkt ist: Sie haben es nie vergessen. Es fällt ihnen in passenen Situationen sofort wieder ein. Belehre die Leute mit einem Paragraphen, und sie haben es zum Ende des Vortrages schon wieder vergessen. Belehre die Leute mit einer Anekdote, und sie merken sich das ewig. Hirn-Hack. Ich sage den Leuten nicht nur, was sie tun und lassen sollen, sondern ich lege es ihnen in die Bereiche des Gehirns, wo es lange kleben bleibt. Und es funktioniert. Sehr gut sogar.
Funktioniert Religion ähnlich?
Werden da Verhaltensweisen in der Rudelmechanik eingepflanzt, damit sie kleben bleiben und gefolgt werden?
Dass also nicht das Gebot von Gott kam, sondern das bewährte Erfahrungsgrundsätze sind, an die man das Label „Gott“ gepappt hat, damit sie befolgt werden, im Gedächtnis bleiben und sogar weitergegeben werden? Wie in dem Exeriment im Wartezimmer, bei dem Eingeweihte beim Ertönen eines Gongs ohne erkennbaren Sinn und völlig normal alle aufstehen und sich nach einer Sekunde wieder setzen? Bei dem Probanden, die nicht eingeweiht waren, den Blödsinn nach kurzer Zeit nicht nur mit- und nachmachten, sondern das auch weiter machten, als sie alleine waren, und das an neu Hinzugekommene weitergaben? Weil es in dem Teil des Gehirns für Rudelverhalten abgelegt war?
Ist Religion ein Rudelkodex und „Gott“ eine Rudelleittierabstraktion, damit die Rudelmechanismen im Hirn die Kontrolle übernehmen und die Regeln befolgen?
Und sind Verschleierung, Keuschheit, Frauenunterdrückung nur notwendige Folgen eines evolutionär entwickelten Verhaltensprogramms, das nur deshalb als religiös angesehen wird, damit es befolgt und überliefert wird?