Die Migrationsnutzenfrage
Vom subtilen volkswirtschaftlichen Unterschied zwischen Deutschen und Migranten.
Ich möchte mal ein Detailfrage in den Raum stellen.
Ich weiß leider nicht mehr genau, wo ich das gesehen habe, aber ich habe diese und letzte Woche verschiedene Berichte, Sendungen, Klagen darüber gesehen, dass irgendwo irgendwer zu der Erkenntnis kam, dass das Bauen in Deutschland so teuer geworden ist, dass sogar eine deutsche, mittelständische, normale Doppelverdiener-Familie keine Chance mehr hat, sich ein Eigenheim zu kaufen.
Als ich Australien bereist habe, klagte man dort damals vor Ort und man sagte mir das auch, dass dort das Wohnen im Verhältnis zum Einkommen so teuer ist, dass die Leute sich regelmäßig gleich nach Schule und Ausbildung, also mit Anfang 20, ein Haus kaufen müssen, um das bis zur Rente abbezahlt zu bekommen (wobei das Rentenalter dort niedriger ist oder war als bei uns). Was dazu führe, dass es da vergleichsweise wenige Mieter gebe, weil sich jeder ein Haus kauft, weil er ja überhaupt nur eine Chance hat und die nicht verpassen will. Was wiederum erstaunlich ist, denn australische Einfamilienwohnhäuser sind den amerikanischen sehr ähnlich: Die sehen teils schon sehr schick aus, sind oft letztlich aber nur einfache und nur hübsch mit Beschichtung verkleidete Holzbauten, eigentlich Holzhütten, ohne Keller, ohne Zentralheizung, ganz einfache Buden. Richtung Outback dann allerdings gerne auf einer Art Stelzen 1 Meter über dem Boden mit Treppe, damit nicht soviel Ungeziefer und Schlangen, Spinnen und so weiter reinkommen. Es gibt auch richtig stabile aus Stein oder Beton, aber die kann sich der Normalbürger nicht leisten. Und dazu kaum Grundstück, oft nur ein paar Quadratmeter Backyard und vorne eine Einfahrt und vielleicht noch eine Garage, aber außenrum gerade so viel Platz, dass man zwischen Haus und Außenholzzaun durchgehen kann. Wenn man in der Küche am Herd steht und kocht, der typisch am Küchenfenster steht, kann man oft dem Nachbarn in die Pfanne gucken, weil es bei dem genauso ist und die Küchenfenster sich mit kurzem Abstand gegenüber liegen. Und davon dann – wie in Amerika – riesige Wohnsiedlungen mit mehreren, geometrisch parallelen Straßen voller gleicher Häuser, weil man sie – genau wie bei amerikanischen Häusern und Autos – nicht auf Bestellung nach Wunsch des Käufers baut, sondern erst eine große Zahl identischer Häuser/Autos baut, und die dann abverkauft an die, die so eines kaufen wollen. Aber es galt (damals): Wer voll und normal arbeitet, der kann sich, wenn er früh anfängt, ein eigenes Heim leisten. Inzwischen soll es teurer sein.
In Deutschland soll es nun angeblich so sein, dass sich Normalverdiener mit ihrer Lebensarbeitsleistung keine eigene Immobilie mehr leisten können.
Und wenn ich so darüber nachdenke, und auch wenig Zweifel an dieser Aussage habe, dann drängt sich mir eine Frage ins Hirn:
Wenn eine deutsche, hier aufgewachsene und nicht integrationsbedürftige, arbeitswillige, arbeitsfähige, arbeitende und auch gut ausgebildete Doppelverdienerfamilie nicht mehr in der Lage sein soll, mit ihrer Gesamtlebensarbeitsleistung eine Wohnimmobilie zu erwerben – wie sollen denn dann Migranten, die nichts haben, keinen Beruf erlernt haben, die Sprache nicht können, auf Jahre nicht ernstlich arbeitsfähig sind, denen wir aber eine Wohnung oder ein Haus hinstellen, jemals volkswirtschaftlich positiv werden, also mehr Arbeitsleistung und Nutzen gegenüber der Volkswirtschaft (zusätzlich zu sich selbst) zu erbringen, der allein die Kosten der Unterkunft – von Unterhalt, medizinischer Versorgung und Ausbildung gar nicht zu reden – amortisiert?
Von wegen „wertvoller als Gold“ und „werden unsere Renten zahlen“.
Ich könnte mich nicht erinnern, dass diese Frage irgendwo in den Medien, gar im Rundfunk diskutiert und Politikern gestellt wurde.
Ich habe den Eindruck, dass man vorging wie auch sonst im Marxismus: Nicht fragen. Nicht denken. Einfach machen. Das nach Ideologie unvermeidliche findet sich dann irgendwie von selbst. Man muss nur den ideologiekonformen Zustand herstellen, dann fällt das Paradies verheißungsgemäß zwangsläufig irgendwie vom Himmel.