Rochade: Der nächste Linksflüchtling
Schau an, auf einmal rennen alle in die andere Richtung.
Wen wollen die Grünen ansprechen? Für wen macht diese Partei Politik? Mit welcher Expertise & mit welchem Ziel? Man weiß es nicht. Man weiß alles das nicht. Ich habe einen Text über den kritischen Zustand der Grünen geschrieben. Viel Spaß bei der Lektüre.https://t.co/SAHA1mtCY9
— Stephan Anpalagan (@stephanpalagan) January 24, 2025
Drei Talkshows mit den Grünen habe ich mir in Vorbereitung auf diese Kolumne angeschaut. Man kann es kaum anders sagen: Es war unterirdisch. Die erste mit der grünen Außenministerin Annalena Baerbock bei Caren Miosga, die zweite mit dem grünen Vizekanzler Robert Habeck bei Sandra Maischberger, die dritte mit der grünen Fraktionschefin Katharina Dröge bei Markus Lanz. Dazwischen mehrere Berichte über die Pressekonferenz mit dem Führungsduo der Grünen Jugend. Innenpolitik. Außenpolitik. Wirtschaftspolitik. Alles. Jeder einzelne Auftritt grüner Spitzenpolitiker war derart schlecht, dass man kaum glauben kann, dass diese Menschen freiwillig und hauptberuflich Politik machen.
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Und dann die Pressekonferenz der Grünen Jugend. Es geht um den Fall Stefan Gelbhaar. Eine grüne Politikerin hat der Partei gegenüber behauptet, der Bundestagsabgeordnete Gelbhaar sei sexuell übergriffig. Der RBB nahm die Berichterstattung auf, Gelbhaar verlor daraufhin seine Nominierung als Direktkandidat für die Bundestagswahl und wurde als Frauenfeind geächtet. Nun stellt sich heraus, dass die Vorwürfe zumindest zum Teil erfunden waren, dass ein wohl unschuldiger Mann wegen einer politischen Intrige abgeschossen und kalt gestellt worden ist. Auf den Fall angesprochen erklärt die Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, allen Ernstes, dass die Unschuldsvermutung parteiintern nicht gelte. Man sei halt eine “feministische” Partei, wo man Betroffenen glaube und “sich vor Betroffene stellt”.
Auf einmal nehmen Erzlinke Positionen ein, für die man kürzlich noch als Nazi an die Wand genagelt wurde.
Wozu also sollte man sie wählen? Für das gute Gefühl? Für den Anspruch auf Vielfalt? Der Bundesvorstand der Grünen ist so weiß, dass man eine Raufasertapete damit streichen könnte, nicht anders sieht es bei der Grünen Jugend aus. Die Vorfeldorganisationen der Grünen werden repräsentiert von weißen Frauen, die in Milliardärsfamilien groß geworden sind. Ernsthaft: Wen will diese Partei ansprechen? Für wen macht diese Partei Politik? Mit welcher Expertise und mit welchem Ziel? Die Bevölkerung hat kluge Antworten und eine gute politische Führung verdient. Angesichts der aktuellen Grünen sehe ich allerdings schwarz.
Auf einmal lassen erstaunlich viele Leute die Grünen (und andeutungsweise auch die „Brandmauer“) fallen.
Es gibt da so eine Redewendung, für die einem die Polizei noch die Wohnungstür eintritt. Irgendwas mit Schiff.