Verheimlichte Tote in München?
Die Sache mit den zwei Toten beim Autoanschlag von München bleibt seltsam.
Ich hatte ja erst – bei Tichy abgeschrieben – gesagt, dass das Kind in München tot sei, dann war die Meldung bei Tichy wieder weg und es sah nach Falschmeldung aus.
Zwar hat mir inzwischen jemand weiteres mit großer Berufserfahrung in Notfall- und Intensivmedizin bestätigt, dass der Zeitverlauf, der Vorgang und das Unfallmuster auch typisch für solche Fälle wäre, dass Leute zwar relativ schnell am Hirntod versterben, das aber so lange dauert, dass bis dahin der Rettungsdienst eingetroffen ist und die Therapie eingesetzt hat, wie Beatmung und so weiter.
Es könnte also so sein.
Ein Leser hat zwar eingewandt, dass Muslime keine Organe spenden dürfen, aber erstens weiß man ja nicht, ob die Mutter oder der überlebende Gatte und Vater überhaupt gläubig waren, und das muss ja auch alles erst einmal geklärt werden, selbst wenn es dann nicht zur Organspende kommt, und der Hirntod muss ja auch von zwei oder drei Ärzten unabhängig bestätigt werden. Außerdem sollte man immer auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Ärzte nicht so abgebrüht sind, sofort abzuschalten, sondern die selbst erst mal mit sich ringen müssen und sicher gehen wollen, dass da im Hirn nichts mehr läuft, und außerdem könnte man schlicht und einfach mit dem Abschalten gewartet haben, bis die Angehörigen verständigt und eingetroffen waren, denn die musste man ja auch erst einmal finden und ihnen das schonend beibringen. Zynisch könnte man sagen, dass es ja auch aus Abrechnungsgründen günstig ist, noch zwei Tage Intensiv mit allem drum und dran dranzuhängen. Irgendwo stand mal, dass Unfallopfer, die eingeliefert werden, damit man bei ihnen den Tod feststellt (schon oft beschrieben, dass man aus diversen Gründen im Rettungswagen den Tod einfach nicht feststellt, schon weil man in manchen Bundesländern Tote nicht in Rettungswagen transportieren darf und deshalb anhalten, umladen und totaldesinfizieren müsste, und der ganze Papierkram, und dann noch die juristischen Probleme, ob man beim Festellen während der Fahrt auch alles richtig gemacht hat – deshalb heißt es, dass man entweder vor dem Einladen in den Rettungswagen oder nach dem Ausladen stirbt, aber niemals im Rettungswagen, weshalb ein Rettungswagen als der sicherste Ort der Welt gilt, darin stirbt praktisch nie jemand), kostenmäßig ungünstig sind.
So weit, so plausibel.
Nun schwirren aber Meldungen herum, dass in München Augenzeugen gesehen haben wollen, dass am Tatort in München zwei, drei Leichenwagen an- und unter Polizeischutz auch wieder abgefahren seien. Gut, das will erst einmal nichts heißen, denn das kann ja Standardprozedur sein, dass man die für solche Fälle vorsorglich holt, oder vielleicht ein Irrtum. Das sagt ja noch nicht, dass da auch jemand drin lag, als die wieder abgefahren sind.
Es gibt auch Meldungen, wonach Zeugen zwei abgedeckte Leichen gesehen haben wollen.
Auch da wäre ich mir nicht so sicher: Woher will man wissen, dass es eine Leiche war, wenn sie abgedeckt war?
Ich wäre bei solchen Sachen vorsichtig. Gerade in solchen Stress- und Horrorsituationen sehen die Leute gerne mehr als tatsächlich da ist, täuschen sich, überinterpretieren. Und ich habe ja schon Beispiele beschrieben, in denen Leute in völlig stress-, gewalt- und bedrohungsfreien Alltagssituationen in voller Überzeugung totale Falschaussagen getroffen haben, einfach weil ihnen das eigene Gehirn einen Streich gespielt hat und das, was sie gesehen haben, sich mit dem vermischte, was ihnen das Gehirn als vermeintlich plausibel und folgerichtig dazusynthetisierte. Ich erinnere an die Sache mit der Brandschutzübung, wo die Hälfte meiner Kollegen, die mich jahrelang kannten, felsenfest und hunderprozentig überzeugt waren, ich hätte am Sammelplatz mit einem Megaphon Anweisungen gebrüllt, obwohl ich da nicht dabei, nicht am Sammelplatz war und der mit dem Megaphon ein ganz anderer war, nämlich ein ihnen völlig fremder Konzernbrandschutzbeauftragter. Weil sie mich aber kannten und wussten, dass ich die Übung organisiert hatte, hatte ihnen das Hirn die nicht plausible Information, dass ihnen ein völlig Fremder Anweisungen gibt, als wäre er ihr Kumpel, „geradegerückt“ und mich daraus gemacht.
Ich bin deshalb sehr vorsichtig mit dem, was Leute unter Stress oder in Krisensituationen gesehen haben wollen. Da legt das Hirn zu gerne noch ein Pfund drauf, um die Story zur eigenen Plausibilität oder gar Erzählstory „aufrundet“ und ergänzt. Letzterer Effekt fällt mir besonders in Social Media-Zeiten auf, in denen das Hirn das Erlebte zum erfolgreichen Social-Media-Post aufbläst, weil der Tweet und das Tiktok-Video zur Messgröße sozialer Achtung geworden sind.
Sowas ist immer heikel. Da könnte auch immer etwas ganz anderes unter einem Tuch liegen, vielleicht ein politisches Pamphlet, das die Polizei warum auch immer abgedeckt hat, damit es nicht fotografiert hat, und gerade nichts anderes also so ein Tuch für Leichen parat hatte.
Allerdings gab es dann noch die Aussage, dass die Feuerwehr München den Tod des Kindes bereits am Tattag gegen 14:00 Uhr gemeldet habe. Und die Feuerwehr wird das schon wissen, die sind Profis, die haben dieses Hirntäuschungsproblem nicht und wissen auch, was unter dem Tuch ist.
Also wäre es plausibel, anzunehmen, was mir ja auch verschiedene Leser, darunter ein Notarzt und ein Intensivstationer bestätigten, dass das ein typisches Szenario für Hirntod ist, der Körper also noch bis zum Eintreffen der Rettungskräfte funktioniert, während das Hirn blutet oder schwillt, der Kreislauf dann durch die Beatmung am Laufen gehalten wird, und man dann eben im medizinischen Sinne hirntot, aber eben (noch) nicht im Rechtssinne tot ist.
Nun schreibt aber Tichys Einblick selbst etwas dazu.
Damit hat sich eine erste Meldung von TE von Donnerstagnacht bestätigt. TE hat diese Meldung zurückgerufen, weil eine zweite Quelle ihre ursprüngliche Bestätigung nicht mehr halten wollte und von „massivem Druck“ sprach, der auf ihr laste. TE veröffentlicht Meldungen nur dann, wenn diese von zwei Quellen unmissverständlich bestätigt werden. Wann der genaue Todeszeitpunkt von Mutter und Kind war, konnte noch nicht ermittelt werden. Eine mit der Sache befasste Person sagte zu TE, dass man möglicherweise die Sicherheitskonferenz habe abwarten wollen, um der erwarteten Rede von US-Vizepräsident JD Vance nicht „zusätzlich Futter“ zu verschaffen. Die genauen Zeitabläufe müssen in den kommenden Tagen geklärt werden, um diesen ungeheuerlichen Verdacht auszuräumen.
Wenn das so wäre, dann wäre das ein Fall zur Nachrichtenmanipulation aus politischen Gründen und zur Manipulation von Wahlen. Denn Vance hätte vermutlich noch derber draufgehauen, wenn zwei Tote bekannt gewesen wären.
Wenn man also absichtlich Tote – wenn auch nur für zwei Tage – verheimlicht hätte, um die politische Lage zu beeinflussen, dann wäre das ziemlich übel.
Vor allem würde das das Lachen von Söder ganz schräg aussehen lassen:
Man beachte Ihr Gesicht, als es um die Sorgen und Nöte von Millionen von Wählern geht …… es sagt alles, was es von Ihrer Seite zu sagen gibt …. pic.twitter.com/cMeUOnE9pT
— X3 The Joker ✡️ (@X3_TransParent) February 15, 2025
Warum lacht Söder, als Vance von den Nöten der Wähler spricht?
Falls das mit den Toten so war, dass die noch am selben Tag verstorben sind und zum Zeitpunkt von Vance Rede schon tot waren, und man das verheimlicht hat, ist davon auszugehen, dass Söder als bayerischer Ministerpräsident, der an einer so wichtigen Konferenz teilnimmt und ständig auf Pressefragen treffen kann, darüber informiert war.