Ich wiederhole meine Frage an die SPD
Ich wiederhole meine Frage von neulich.
Ich hatte vor eineinhalb Jahren einen Artikel geschrieben, weil ich – nach langer Zeit – wieder einmal bei einer feministischen Veranstaltungen der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin war, die aber völlig verändert vorfand.
Früher war die FES die total Genderklapsmühle. Dort, auch im selben Gebäude und Raum, hatte ich regelrechte Narrenbuden durchgeknallter Feministinnen der bescheuertsten und absurdesten Sorte erlebt, Horden völlig wahnsinniger, und wohl auch psychisch kranker Frauen tief im Bereich der Psychokrise. Aber nicht mehr an diesem Tag. Die Bekloppten waren alle weg, und ich fand da nur noch einen sehr höflichen und zurückhaltenden Kreis von Altfeministinnen, die sich die Wunden leckten, und fragten, was ihnen widerfahren sei, warum der „Antifeminismus“ erfolgreicher sei als der „Feminismus“, und die ganze Stimmung war so eine Art sehr, sehr tiefgehender Ernüchterung. So ein „wir haben unsere Partei kaputt gemacht“.
Damals waren die noch so haarscharf an der Grenze zwischen 19 und 20 Prozent.
Und ich habe die Frage gestellt, wo denn die SPD, die früher, zur Zeit meiner Jugend, mal um die 44 Prozent erreichte, heute ohne Feminismus wäre.
Für die Frage wäre ich früher gesteinigt, niedergebrüllt und in den Social Media gebrandmarkt und gesteckbrieft worden, weißer alter sexistischer Nazi-Mann.
Aber nicht an dem Tag: Sie ließen mich zu Wort kommen, sie ließen mich ausreden und unterbrachen mich nicht, und – ich dachte, ich fasse es nicht – sie stimmten mir sogar zu. Und zwar einheitlich. Müsst Ihr Euch vorstellen: Ein Saal voller SPD-Feministinnen, und keine einzige widerspricht dem Danisch. Schöner kann man kaum darstellen, wie sehr sich die SPD mit diesem Schwachsinnsfeminismus selbst ruiniert hat. Dabei behaupteten sie ja, dass Gender und Diversität alles prosperieren ließen, dass sie der Schlüssel zum unvermeidlichen Erfolg seien.
Und jetzt sind sie bei 16,3 Prozent, also fast einem Drittel ihrer ehemaligen Größe.
Ich wiederhole also meine Frage an die SPD: Bei wieviel Prozent wäre die SPD heute ohne den ganzen Gender- und Feminismus-Schwachsinn? Und ohne solche Zeitgeist-Surfer wie Kevin Kühnert und Saskia Esken?
Und die Bonus-Frage: Was bleibt von der Behauptung, dass Frauenpower, Frauenquote, Diversität, Gender jedes Unternehmen nach vorne bringen würden und man die Firmen zu ihrem Glück zwingen müsse, wenn die SPD an ihrer eigenen Medizin auf ein Drittel geschrumpft ist?