Auto statt U8

Das klappt wohl nicht so mit dem grünen Plan, vom Auto auf die Öffentlichen umzusteigen.

Eine Leserin:

U8

Hallo Hadmut,
ich habe mir wegen der U8 mein erstes Auto gekauft. Musste täglich von […] nach […] fahren, erst die […] und dann die U8. Man stumpft ja gegenüber der üblichen Vorkommnisse auf der Strecke irgendwann etwas ab, aber eines Montag morgens war es dann soweit:

Jemand hatte in den Eingangsbereich geschissen. Es war auch sicher kein Hund, es lag um den Scheißhaufen herum überall benutztes Klopapier, die Rolle stand da auch noch. Für mich das schlimmste an der Sache war aber eigentlich, dass angesichts des schrecklichen Gestanks die Leute seelenruhig ihren Kaffee tranken und hirnamputiert in ihre Telefone glotzen. Als wär nix. Paar Tage später hatte ich ein Auto.

Als ich das letzte Mal von Zypern nach Berlin kam, kam ich auf dem Weg vom BER zur Wohnung dreimal an Stellen an Bahnhöfen vorbei, wo es ganz fürchterlich nach vergorener Pisse stank. Da dachte ich dann „Ah, wieder zuhause“. Ich hatte mir ja 2013 bei der Wohnungssuche schon angewöhnt, zur Besichtigung immer mit dem Aufzug hochzufahren, und im Treppenaus wieder runter, damit ich alle von der Liste streichen kann, wo es Fäkalien in Aufzug oder Treppenhaus hat. Waren gar nicht so wenige. Habe ich auf Zypern noch kein einziges Mal erlebt.