Zwangs-Abgeordnete
Dienstpflicht im Krisengebiet – es gibt kein Entrinnen.
Ein Leser schreibt mir – leider völlig ohne Quellenangabe:
Hallo Herr Danisch,
es ist soweit: Seit heute wurde in NRW verkündet, dass nun auch Konrektoren von Grundschulen sowie Kollegen mit Behinderung oder mit behinderten Kindern, ebenso wie Lehrkräfte mit weniger als 14 Stunden in der Woche, abgeordnet werden können.
Im Rahmen der Kaskadenabordnung wurden in den letzten drei Jahren bereits hunderte Grundschullehrer ins Ruhrgebiet versetzt – für Zeiträume von 12 bis 24 Monaten. Anschließend kehrten sie dann wieder an ihre Stammschulen zurück. Doch auch diese Regelung wurde nun aufgehoben.
Der einzige Grund, warum Grundschullehrer nicht mehr versetzt werden, ist die Klassenleitung in den Jahrgangsstufen 1,2und 3. Lehrkräfte in der Klasse 4 hingegen sind von der Versetzung betroffen. Entscheidend ist also die Klassenleitung. Diese bleibt bisher unangetastet, da sonst die Eltern endgültig Sturm laufen würden, wenn ihnen bewusst würde, dass sich alle paar Jahre der Ansprechpartner ihres Kindes ändert.
Das bisherige System der Grundschule, in dem eine Lehrkraft die Klasse über vier Jahre begleitet, wird nun also komplett gekippt – und das, weil im Ruhrgebiet massiv Grundschullehrer fehlen, insbesondere solche mit Klassenleitungsfunktion. Es ist schon auffällig, dass dort, wo es viele sogenannte “bunten Stellen” mit hohem Migrationsanteil gibt, immer weniger Lehrer unterrichten möchten.
Aktuell müssen alle Referendare nach ihrem Referendariat verpflichtend für zwei Jahre ins Ruhrgebiet – diese Regelung wird nun auf vier Jahre ausgeweitet.
Die Folgen für die Grundschulen sind gravierend: Der Beruf wird zunehmend unattraktiv. Junge Lehrer können sich nichts mehr aufbauen, weil sie beliebig versetzt werden. Eine dauerhafte Zusammenarbeit mit Kollegen ist kaum möglich, da sich das Personal ständig wechselt. Man wird zum Einzelkämpfer und soll dennoch allen Anforderungen gerecht werden – zusätzlich zu den ohnehin schon zahlreichen Zusatzaufgaben wie Elterngesprächen, der völlig verfehlten Inklusionspolitik, maroden Schulgebäuden und Eltern, die ihre Kinder nicht mehr im Griff haben, aber dennoch alles besser wissen und ständig herummäkeln. Lehrer k [Keine Ahnung, da fehlt wohl der Rest vom Satz]
Wer bitte sollte bei klarem Verstand noch Lehrer werden? Ich bin froh, dass ich meinen eigenen Kindern verboten habe, Lehramt zu studieren. Meine Tochter ist mittlerweile […]ärztin, und mein Sohn wird sein […]studium an der […] erfolgreich abschließen – und dann hoffentlich ins Ausland gehen (wenn er schlau ist, wovon ich ausgehe).
Deutschland hat fertig. Es erinnert mich an die letzten Tage der Volksfront, als 12-Jährige an die Front geschickt wurden, während gleichzeitig über das Radio der sichere Sieg an der Ostfront verkündet wurde.
Ende der linksgrünen Politik – geliefert wie bestellt
Schöne Grüße,
Kann ich jetzt nicht nachprüfen – erscheint mir aber plausibel. Es wird außerdem hier erwähnt, es gibt also schon eine zwangsweise Abordnung von Lehrer in das Ruhrgebiet.
Außerdem hat das Beamtentum ja auch nicht nur Vorteile, sondern eben die Eigenschaften, dass man jederzeit versetzt werden kann.
Und man sammelt ja auch Erfahrungen. Ich hatte ja vor Jahren schon Zuschriften von Ärzten im Blog, die beschreiben, wie Ärzte versuchen, auch mal aus der Komfortzone rauszukommen und „richtige“ Medizin zu lernen. Europäische Ärzte gehen gerne mal für ein oder zwei Jahre in den afrikanischen Busch, wo man „richtige“ Krankheiten und „richtige“ Kranke behandeln kann und nicht nur den Luxuskram unserer Gesellschaft.
In den USA wird man als Chirurg wohl nicht ernst genommen, wenn man nicht mal für einige Zeit in Chicago war – nirgendwo sonst lernt man in so kurzer Zeit, alle Arten von Schussverletzungen zu behandeln. Danach hat man gute Chancen beim Militär.
Warum also nicht als Lehrer ein Praktikum im Ruhrgebiet? Hinterher kommt einem selbst Köln wie das Paradies vor, die Lehrer sind dann auch gleich zufriedener.
Ich müsste ihn mal raussuchen, ich hatte vor Jahren mal in irgendeinem Artikel die Frage gestellt, was wir eigentlich machen, wenn wir keine Lehrer mehr haben.
Scheint, als bekäme ich bald die Antwort.
(Eine Idee hätte ich ja: Wir haben doch so viele nutzlose Beamte, deren Pensionen wir uns eh nicht leisten können. Und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, können Beamte jederzeit auch für andere Tätigkeiten eingesetzt werden, das Gegenstück zur Unkündbarkeit. Das passt doch ganz gut: Allen die Wahl lassen: Ruhrgebiet oder Kündigung. Das wird sicher lustig.)