Das MESA-Prinzip: Sie wollen nicht mehr

Eine Leserin schreibt mir zum Lehrerposting.

Ich bin nicht sicher, aus welcher Position sie schreibt. Der Formulierung nach könnte man sie für eine Lehrerin halten:

Zwangs-Abgeordnete

Hallo Herr Danisch,

alle sogenannten “Boomer” im Lehrerkollegium wollen nur noch das: Ruhestand (Weg von dem Irrsinn!).

Es ist für diejenigen, die in ihrem Arbeitsleben kaum einen Kontakt zur Migration hatten, und die gibt es tatsächlich, da sie in Bereichen arbeiten, die nicht durch ‘qualifizierte’ Zuwanderung verstärkt werden können, weitgehend nicht nachvollziehbar.

Für die anderen aber schon: Polizisten, Lehrer, Sanitäter, Ärzte können und wollen nicht mehr!

Viele Grüße

Wie, die meint, allen Boomern gehe es genauso wie mir?

Obwohl ich doch eigentlich zumindest beruflich nur wenig (und wenn, dann fast nur positiven) Kontakt zur Migration hatte (der ganze negative Kram fällt eher unter „privat“ und „Lebensumstände“) und meinen Abmeldung aus dem Arbeitsleben eher mit Feminismus und Linken zu tun hat, scheinen die Boomer letztlich dieselben Erfahrungen wie ich zu machen und dieselben Folgerungen daraus zu ziehen – nur etwas später, weil eben in Bezug auf Migration, während ich schon bei Feminismus dran war.

Ich pflege übrigens seit einiger Zeit, immer dann, wenn ich darauf angesprochen werde, ein erbitterter Feind der Frauenquote zu sein, dass ich das nur früher war, und meinen Standpunkt total gewechselt habe, vom Saulus zur Paula wurde, und inzwischen führend in Feminismus bin, und weit über die Forderungen von Feministinnen hinaus gehe: Ich stehe für eine Frauenquote von 100%. Ja zur feministischen Gesellschaft.

Und ich habe den Eindruck, genau so verhält es sich bei vielen gerade mit Migration. Also wieder die allgemeine Wiederholung dessen, was ich mit Feminismus durchgemacht habe, nun mit Migration. (Ich hatte ja mal beschrieben, dass die Marxisten verschiedene Opferklassen durchdeklinieren.)

Oder anders gesagt: Das MESA-Prinzip setzt sich durch. (MESA = Macht Euren Scheiß alleine)

Was insofern lustig ist, weil die Politik ja so oft davon redet, dass die Rentner alle so rüstig und so arbeitswillig seien, und man ihnen anbiete, auch im Rentenalter weiter zu arbeiten, ihnen einen Steuerfreibetrag von 1000 Euro bieten wolle.

Das sieht aber nicht so aus, als ob das Modell auf große Gegenliebe stoße.

Letztlich läuft das alles auf den zentralen Denkfehler des Marxismus hinaus. Die Marxisten unterstellen immer, dass der Mensch von Natur aus ständig arbeiten will und gar nicht anders kann, und die bösen Kapitalisten deshalb Arbeiter halten wie Melkvieh, um deren Arbeitsleistung, die ihnen nicht gehört, quasi zu stehlen. Weil das ganze Geld-Ding im Weltbild der Marxisten nicht vorkommt. Deshalb reden die auch so gerne vom Bedingungslosen Grundeinkommen, weil das erlaube, dass jeder das arbeiten kann, wonach ihm gerade ist: Jäger, Fischer, Hirt.

Deshalb kapieren Marxisten auch nicht, dass das alles nicht funktioniert, weil dann ja keiner mehr arbeiten würde. Die glauben fest, dass Menschen von selbst arbeiten und arbeiten und arbeiten, und man sie nur befreien müsse.

Die werden sich noch wundern.

Aber sagen wir es so: Sie wollten ja sowieso die Polizei los werden und stattdessen Sozialarbeiter schicken.

Und es wird wieder scheitern. Und sie werden wieder sagen, dass das ja noch nicht der richtige Sozialismus war, weil es noch nicht die richtige Sorte Menschen war.