Öffentliche Verkehrsmittel in Berlin
Ging mir gerade so durch den Kopf.
Noch vor so ungefähr 15 bis 20 Jahren war das in Berlin noch so, dass man in der U-Bahn hin und wieder – ich würde mal grob und aus der Erinnerung schätzen, so etwa alle 1-2 Wochen einen, also fast jede Woche – irgendeinem Promi begegnet ist. Politiker. Schauspieler. Musiker. Fernsehleute. Auch in den Fernzügen der Bahn gab es das. Ein Moderator des Sportstudios setzte sich mal zu mir ins Abteil und fing an, lauthals die nächsten Sendungen per Handy zu planen und fürchterlich über eine Sportlerin herzuziehen, was für eine Diva sie wäre, nichts könne man der recht machen. Gysi stand mal neben mir. Irgendwer vom Fernsehen. Irgendwelche Musiker. Und so weiter und so fort.
Aber schon lange nicht mehr. Während wir alle auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollen, habe ich schon lange keinen Promi mehr in Öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen.
Der letzte, den ich bemerkt hätte, war bei einer Zugfahrt nach Hamburg Helmut Schmidt, der im Rollstuhl am Bahnsteig beim Warten auf den Zug neben mir stand, und mich, obwohl er mich ja überhaupt nicht kannte, überaus freundlich und verschmitzt anlachte. Der hatte noch einen Schalk im Nacken.
Es ist sicherlich nur ein subjektiver Eindruck, und hängt sicherlich auch damit zusammen, dass ich die letzten Jahre ja ganz andere Linien gefahren bin, nicht mehr direkte Innenstadt. Aber ich habe den starken Eindruck, dass Promis und wichtige Personen schon lange keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen.
Das wird sicherlich auch eine Vorgabe des Personenschutzes sein. Ich würde heute auch keinen Politiker mehr in die U-Bahn lassen, wenn ich für dessen Sicherheit verantwortlich wäre.
Aber es fällt auch auf, dass man praktisch niemanden mehr in Anzug und Krawatte sieht. Gab es früher auch. Gut, da gerät man jetzt leicht in den Fehler Korrelation und Kausalität, weil man ja generell viel weniger Krawatte trägt, aber es fällt hat trotzdem auf, dass man kaum noch Leute sieht, die nach akademischer Arbeit aussehen.