Ansichten eines Informatikers

„Coaches und Heilerinnen“

Hadmut
23.3.2025 18:01

Von der Unfähigkeit, erwachsen zu sein.

Ich habe die Sendung nur fetzenweise mitbekommen, aber im ZDF läuft gerade eine Sendung „Die Welt der Coaches – Mach mich gesund!“, in der unfassbare Dinge erzählt werden, nämlich wie viele Leute (wenn mein Eindruck nicht täuscht, vor allem Frauen) auf Coaches, Heiler und (eher Männer) auf psychedelische Drogen hereinfallen, um sich selbst zu optimieren und ihr Leben zu bewältigen, und dabei irgendwelchen unseriösen Vögeln ohne Ausbildung und irgendwelchem esoterischem Hokus Pokus ihr Geld (mehrfach 50.000 Euro genannt) hinterherwerfen und von denen regelrecht abhängig werden, sich vom Geistheiler frisch aufbügeln lassen, um in seiner Welt noch zu überleben. Sie bieten auch Fernheilung an.

Im Prinzip eine Art Billigreligion.

Ich würde kaum glauben, dass Leute auf so etwas hereinfallen können, wenn ich nicht in der Verwandtschaft jemanden gehabt hätte (mein Vater, die schreckliche Moritat, warum ich Hadmut und nicht Hartmut heiße, habe ich ja schon erzählt) der über alle Maßen und wider alle Ratio unfasslich abergläubisch und esoterisch drauf war, und daraus auch nicht zu befreien war. Ich hatte das mal mit dem Prinzip Überdosis versucht und ihm eine Eintrittskarte zu einer garantiert völlig bekloppten und übergeschnappten Esoterikmesse geschenkt, die so weit neben der Schiene lief, dass sogar er sich dort verarscht vorkam, was ihn aber überhaupt nicht dazu gebracht hat, aufzuhören, sondern im Gegenteil der Überzeugung zu sein, dass gerade das ja zeige, wie gut und richtig dann die Richtigen seien (Denkfehler „No true scotsman“).

Es liegt offen auf der Hand, dass das mit den Mythen und der esoterischen Geistheilung und so weiter und so fort Eigenschaften des Gehirns sind, sich einen Leithammel zu suchen (Rudelmechanik) und sich selbst dem zu überantworten, und die Welt mit der Amygdala in Freunden und Bedrohungen zu sehen.

Es ist unglaublich, was manche Leute da für einen frei erfundenen Quatsch erzählen und dabei so süßlich-freundlich lächeln. Gerade kommt was, wonach es keine Krankheiten gebe, sondern alles nur daran liegen, dass wir krumm und schief seien, und man alles heilen kann indem man die Beine gleich lang zieht, damit man wieder geradeaus geht.

Ich glaube, einer der größten Fehler, die die Wissenschaft ja begangen hat, war die Bezeichnung der Spezies als „homo sapiens“.

Demokratie kann mit der Spezies, die da gezeigt wird, nicht funktionieren.

Und es drängt sich mir geradezu auf, dass SPD, Grüne und Linke mit ihrem ganzen Klima- und Öko- und Feminismus- und Genderquatsch auf genau diese Weise arbeiten und funktionieren, dass man da mit Gendersprache und anderem Gehampel diese Nische im Hirn für mythische Handlungen besetzt und anderes – „Quality is a myth“ – ausschaltet.

Im Prinzip sind die Gender Studies, der Marxismus und der ganze Antifaquark ja auch nichts anderes als eine Art frei erfundener Lebenshilfe und -anleitung. Ich hatte ja vor Jahren mal berichtet, als die Soziologen in Berlin ihre Fakultät an der Humboldt bestreikten, besetzten und renovierungsbedürftig machten, wo ich mir das von außen durch die Glasfenster angeschaut habe und die wirkten wie eine Sekte mit ihren Marxlesungen, knapp vorbei an Hare Krishna.

Bei Licht betrachtet ist der ganze Kram mit der Gendersprache und den Pronomen, dem selbst gewählten Geschlecht, auch nichts anderes als dieser esoterische Geistheilerquatsch. Ich hatte ja aus Südafrika mal berichtet, dass ich dort in einem Raubtierzoo ist, und die dort – und das nicht etwa ironisch, sondern in voller Überzeugung – eine Leoparden (oder ähnliche Raubkatze, weiß nicht mehr, könnte auch ein Panther gewesen sein, die hatten da alles), der hoch aggressiv und nicht zu beruhigen war, bis ein Hexer, der Animal Whisperer kam, mit der Katze gesprochen und festgestellt hat, dass die Katze ihren Namen „Diablo“ (=Teufel) nicht ertrage und deshalb durchdrehe. Man habe das Tier umbenennen müssen und seither sei alles gut gewesen.

Der ganze Geschlechts- und Pronomenquatsch ist nichts anderes. Hokus Pokus. Die Welt wird gut, wenn man mit dem richtigen Pronomen und Vornamen angesprochen wird. Geschlechtsesoterik.

Kurios finde ich, dass das ZDF gleichzeitig in der Lage ist, Hokus Pokus zu erkennen und auch kritisch darzustellen, und trotzdem selbst auf den ganzen Gender- und Antifaquatsch hereinzufallen.