„Für dieses Programm wird die Waschtemperatur automatisch je nach Beladungsmenge angepasst, um eine optimale Energieeffizienz bei bestmöglicher Waschwirkung zu erreichen.“
Himmel, Arsch und Zwirn!
Bis heute morgen, die letzten 26 Jahre, hatte ich eine Waschmaschine, die ich einfach vollgestopft habe, Waschmittel rein, auf „Start“ gedrückt – und alles war gut. Es gab normal und Pflegeleicht in 30°, 60°, 90°eco und 90°, schleudern und abpumpen, fertig.
Jetzt habe ich eine Maschine mit 15 Waschprogrammen, für die man die Anleitung neben der Maschine liegen lassen muss, weil es zu jedem Programm eine ausführliche Beschreibung gibt, was wann mit wem und unter welchen Umständen in diesem, anderenfalls aber doch in einem anderen Waschprogramm gewaschen werden muss.
Oh ja, ich habe eine 9kg-Waschmaschine gekauft, obwohl man für Single-Haushalte nur 5kg-Waschmaschinen empfiehlt, die es da aber nicht zu bestellen gab.
Nun lese ich, dass ich auch in diese 9kg-Maschine, je nach Waschprogramm und Verschmutzungsgrad der Wäsche nur 5,0, 4,0 oder gar nur 2,5 kg einfüllen darf.
Herrje, verdammt noch eins, wieviel ist denn 4kg Wäsche? In T-Shirts bitte? Muss ich mir jetzt eine Kofferwaage an den Wäschekorb schrauben?
Und dann diese gestelzten Erklärungen für den ganzen Scheiß: „Für dieses Programm wird die Waschtemperatur automatisch je nach Beladungsmenge angepasst, um eine optimale Energieeffizienz bei bestmöglicher Waschwirkung zu erreichen.“
Hädädädädädä!
Und dann lese ich sowas:
Die Waschwirkung entspricht der bestmöglichen Waschwirkungsklasse nach den gesetzlichen Vorgaben.
Nochmal: „Die Waschwirkung entspricht der bestmöglichen Waschwirkungsklasse nach den gesetzlichen Vorgaben.“
Sind die noch ganz dicht?
Kann das vielleicht sein, dass irgendwelche EU-Vorgaben das Waschen neuerdings so kompliziert und umständich machen? Dass „die Waschwirkung der bestmöglichen Waschwirkungsklasse zu entsprechen“ hat? Weil sich das dieselben Sesselfurzer ausgedacht haben, die auch die Leistung von Staubsaugern beschränken?
Apropos nicht ganz dicht: Die Luke scheint nicht so hunderprozentig dicht zu sein, ich konnte bei der Trommelreinigung eine Menge von etwa drei Tropfen Durchnässung feststellen, dass könnte aber sein, dass das am Staub lag, der noch auf dem Glas war, ich habe das mal gesäubert und probiere es nochmal. Wenn ich bei meiner alten Maschine die Tür (Metall und Glas) geschlossen habe, saß die bombenfest. Jetzt lässt sich die Tür (Die Tür aus Plastik, das Bullauge wohl echtes Glas, Scharnier und Verriegelung zumindest teilweise aus Metall) im geschlossenen Zustand mit der Hand recht deutlich um eine Horizontalachse durch Scharnier und Riegel wackeln. Die sitzt per Konstruktion schon nicht fest. Wie auch, wenn aus Plastik.
Leute schreiben mir, dass in den USA gerade einer über einen Bosch-Geschirrspüler flucht, bei dem manche Funktionen nur noch mit Wifi, App und Registrierung in der Cloud benutzt werden können.
Das wird nicht mehr lange dauern, und alle Spül- und Waschmaschinen sind mit der EU verbunden und melden, ob man zu oft oder nicht in der bestmöglichen Waschwirkungsklasse wäscht, und dann bekommt man eine Hausdurchsuchung morgens um 6 von den Grünen.