Ansichten eines Informatikers

Polizei im Wandel der Zeit

Hadmut
10.4.2025 13:02

Der Fokus geht vom Nord- zum Südol.

Es scheint, als hätten die Bewerber der Polizei immer weniger im Nordpol, dafür immer mehr am Südpol baumeln.

Das Fachblatt für geistige und körperliche Fitness, die BILD: Polizei schafft Diktat bei Eignungstest ab

Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, rasselten im Hamburg im letzten Jahr 65 Prozent der Bewerber durchs Lücken-Diktat. Dabei müssen in einem Text fehlende Worte und Satzzeichen korrekt ergänzt werden. Setzen, Sechs!

Thilo Marxsen, Sprecher der Polizei Hamburg, bestätigt BILD: „Die höchste Ausfallquote verzeichnen wir am ersten Testtag. Bis Ende 2024 bestand dieser aus einem Lückendiktat und einem kognitiven Test. Die Durchfallquote lag hier am Ende bei knapp 65 Prozent. Den größten Anteil hatte dabei das Diktat.“

Ein Lückentext ist nicht mal ein Diktat. Ich kann mich erinnern, dass wir „richtige“ Diktate ab der dritten Schulklasse hatten. Ganz sicher bin ich mir nicht mehr, aber ich glaube, bis zur siebten oder achten Klasse oder so. Wenn das bei uns damals Grundschulniveau war (Grundschule geht heute bis zur sechsten), und Polizeibewerber daran heute scheitern … ?

2022 lag die Durchfallquote noch bei etwa 50 Prozent, erst in den letzten Jahren stieg die Zahl an.

Ach, gar.

Gründe für die immer schlechteren Deutschkenntnisse, so die Polizei Hamburg: Home-Schooling während Corona und „eine sich grundsätzlich verändernde Form der Kommunikation zum Digitalen“.

Deshalb wurden in Hamburg jetzt die Diktate abgeschafft und durch einen Test ersetzt. Ganz verzichten will man auf die Überprüfung nicht. Marxsen: „Da der Umgang mit der deutschen Sprache für den Polizeiberuf eine wichtige Kernanforderung darstellt, wird diese Kompetenz weiterhin abgeprüft.“

Beim neuen Testverfahren scheitern aktuell immer noch 50 Prozent. Und danach brechen viele die Ausbildung ab oder werden entlassen. 2022 in Hamburg rund ein Drittel der Anwärter, in Nordrhein-Westfalen 25 Prozent.

Der Trend geht zum Südpol

Nordpol leer.

Südpol dafür voll:

Auch ein Auswahl-Kriterium in NRW ist Körperschmuck: Eine Kommission checkt sichtbare Tattoos. Verboten sind u.a. „Darstellungen, die gegen die Verfassung oder extremistisch sind, sexistisch oder geschlechterdiskriminierend.“ Solche Überprüfungen gibt es auch in Hamburg.

Bei fremdsprachigen Schriftzügen „könnte es erforderlich sein, eine Übersetzung von einem vereidigten Übersetzer vorzulegen, wobei die damit verbundenen Kosten von den Bewerbern selbst zu tragen sind.“

Auch Piercings an den privatesten Stellen werden begutachtet: „Im Falle von Körperschmuck im Intimbereich ist es notwendig, eine präzise Skizze oder eine exakte Abschrift bei der polizeiärztlichen Auswahluntersuchung … vorzulegen“, heißt es in den Bewerbungs-FAQ der Polizei NRW.

Guten Tag, meine Damen. Ich möchte mich Ihnen vorstellen, ich bin heute Ihr Intimpiercingprüfer.

Unter einer „präzisen Skizze“ kann ich mir ja noch was vorstellen. Aber was ist eine „exakte Abschrift“?

Was jetzt die verfluchte Frage aufwirft, ob dabei die Intimtattoo-Texte auf Schreibfehler geprüft werden und man bei der Aufnahmeprüfung wegen Interpunktionsfehlern am Südpol durchfallen kann.