Ansichten eines Informatikers

Der Nippelmeridian: Wann sind Brüste schön?

Hadmut
23.4.2015 22:14

Und wieder mal ein Teffer gegen den Gender-Quatsch der kulturellen Erziehung.

Ich sag’s ja immer: (Gute) Fotografen, die Ahnung von Bildaufbau und Bildgeometrie haben, haben weitaus mehr Ahnung von Schönheit und Erotik als alle Feministinnen zusammengenommen. Geilheit ist eine Frage der Geometrie. Der Mensch ist optisch auf bestimmte Größen- und Längenverhältnisse geeicht, die wohl evolutionär entstanden sind und der Beurteilung dessen dienen, was gesund aussieht.

Daher beispielsweise der goldene Schnitt. Auch Schönheit im Gesicht äußert sich in bestimmten Größenverhältnissen. Eine Visagistin erklärte mir mal, dass Augenbrauen am besten aussehen, wenn der höchste Punkt auf einer Linie von der Nasenspitze durch die Pupille (manche nehmen auch den Irisrand) und das Ende auf einer Line von der Nasenspitze durch den äußeren Augenwinkel liegen.

Auch die ganze Figur sieht besser aus, wenn sie bestimmten Längenverhältnissen entspricht (es kommt dabei gar nicht so sehr auf dick oder dünn, sondern eben auf die Verhältnisse an). Deshalb etwa Tangas und Badeanzüge mit hohem Beinausschnitt, hohe Absätze, neuerdings die gruseligen Plateau-Pumps. Es geht darum, das optische Verhältnis von Bein- zu Körperlänge durch Tricks zu verändern und zu optimieren (Stichwort Barbie).

Ich bin schon lange davon überzeugt: Ästhetisches Empfinden und die Bewertung von Schönheit hängt ganz stark von einem Geometrie-Empfinden ab. Nicht nur bei Menschen und deren erotischer Bewertung, sondern auch bei Gegenständen, Gebäuden, Fotos und Bildern. Design eben.

Heute ging eine Meldung herum, wonach sie an einer Klinik (eigentlich zur Rekonstruktion nach Unfällen usw.) untersucht haben, wann Brüste eigentlich als schön empfunden werden.

Es geht gar nicht so um die Größe, sondern vor allem um das Längenverhältnis.

100 solcher Oben-ohne-Fotos ließ Mallucci mit dem Computer vermessen. Dazu legte er jeweils eine Linie auf Höhe der Brustwarzen sowie am oberen und unteren Brustansatz an. Und kam zu Ergebnissen, die durchaus ähnlich durchschnittlich angesehen werden können wie beim Vermessen von Gesichtszügen. Eine weibliche Brust wird offensichtlich als schön empfunden: wenn 45 Prozent des Brustvolumens oberhalb der durch die Brustwarze führenden Linie (Nippelmeridian) liegen und 55 Prozent unterhalb. Dabei sollte die Brustwarze selbst in einem mittleren Winkel nach oben weisen. Für viele vielleicht ein überraschender Nebenaspekt: Die Körbchengröße ist dabei ziemlich egal. Große Brüste sind – wissenschaftlich betrachtet – nicht unbedingt auch schöner.

Bestätigt fühlt sich Mallucci durch den zweiten Teil seiner Studie. Dabei hat er Fotos von Frauen unterschiedlichen Alters vor und nach ästhetischen Brust-Operationen mit dem gleichen Messverfahren ausgewertet und anschließend mit den Idealmaßen der “Sun”-Girls verglichen. Das Ergebnis: Je größer die Übereinstimmung mit deren Proportionen, desto natürlicher und attraktiver wirkte der “neue” Busen.

Sein deutscher Kollege Professor Christoph Andree nutzt den Test nicht nur im Alltag der Düsseldorfer Sana-Kliniken, sondern auch in seinem Center of Excellence “Breast & Body” dort, wo in Düsseldorf vermeintliche Schönheit spazieren getragen wird: auf der Königsallee. Von seiner Homepage kann frau sich jetzt kostenlos die entsprechende App zum Selbsttest herunterladen. Der geht ganz einfach: ein Selfie der eigenen Brust machen, darauf erscheinen dann drei Hilfslinien (oberer und unterer Brustansatz sowie eine Horizontale durch die Brustwarzen). Dann nur noch kurz auf den Nippel klicken – Zahlen erscheinen, und frau kann sich leicht ausrechnen, wie nah dran oder weit entfernt sie von der wissenschaftlich erforschten Schönheit ist.

Mir ist übrigens auch schon öfters aufgefallen, dass Kleidung, auch wenn sie kulturell-traditionell ist, häufig bestimmte Längenverhältnisse betont. Egal ob man die Lederhosen und Wadeln der bayerischen Männertracht oder die Frauenkleidung der Himba betrachtet.

Auffallend ist, dass gerade in der europäischen Mode das Dekollete sehr wichtig ist und eine typische und bevorzugte Frauensilhouette einen Ausschnitt und oft irgendeine Halskette oder ein Schmuckstück beeinhaltet, die eine Teilung von Längenverhältnissen markieren (deshalb sieht es auch blöd aus, wenn die Kette zu kurz oder zu lang ist). Vermutlich gibt es deshalb auch den „Dirndl-Balkon”, nämlich der Darbietung guter Längenverhältnisse. Auch Push-Up-BHs könnte man mal danach untersuchen, ob es etwa gar nich so sehr darum geht, es nach „mehr” erscheinen zu lassen oder den Eindruck zu erwecken, tapferer der Schwerkraft zu trotzen, sondern einfach so ein Längenverhältnis herzustellen (evtl. nicht der wirklichen, sondern der sichtbaren Längen).

Es würde aber wieder eines zeigen: Das feministische Credo, dass jede schön wäre und man es den Leuten nur anziehen müsse, ist schlichtweg falsch.

Vielleicht ist das der Grund, warum mal Rubens und mal Twiggy in Mode sein konnte. Nicht weil es beliebig ist, sondern weil es auf die Längenverhältnisse und nicht auf die Größe ankommt.

22 Kommentare (RSS-Feed)

Bzzz
23.4.2015 22:33
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Nanu, gar kein Wort zur datenschutzrechtlich sicherlich blütenreinen Äpp? 😉


Hadmut
23.4.2015 22:36
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> Nanu, gar kein Wort zur datenschutzrechtlich sicherlich blütenreinen Äpp?

Was soll das mit Datenschutz zu tun haben?

Mit seinen eigenen Daten kann man tun, was man will. Es ist jedem freigestellt, seine Brüste nach Belieben zu vermessen.


Christian
23.4.2015 23:47
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Hatte ich auch neulich etwas drüber geschrieben.
https://allesevolution.wordpress.com/2015/02/22/forschung-zur-asthetik-der-weiblichen-brust/

Das Schönheit biologische Grundlagen hat ist ja auch geradezu zu erwarten, gerade bei so etwas “unnützen” wie Brüsten. Und noch mehr, wenn solche Merkmale paarig angelegt sind und damit noch über Symmetrie zusätzliche Informationen zum Wachstum bereitstellen


Bärle
24.4.2015 0:56
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Naja, bei Rubens waren Leiber länger und die Dutterl nur wenig größer als bei Twiggy, die ziemlich lange Haxen hatte und deshalb eher knabenhaft wirkte.
Dennoch liegt die Schönheit zunächst im Auge des Betrachters, denn ohne Varianz kein Durchschnitt.


dustbunny
24.4.2015 1:00
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The Myth That Will Not Go Away

Misconceptions about the Golden Ratio

… aber wer misst schon nach, wenn er sich seine Theorie schon zurechtgelegt hat? 😉


dustbunny
24.4.2015 1:03
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Sorry, der zweite Link Misconceptions about the Golden Ratio hatt eine unvollständge URL.


dustbunny
24.4.2015 1:08
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Letzter Versuch: Sorry, der zweite Link Misconceptions about the Golden Ratio hatte eine kaputte URL.


Horsti
24.4.2015 8:06
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“Dann nur noch kurz auf den Nippel klicken –Zahlen erscheinen, und frau
kann sich leicht ausrechnen, wie nah dran oder weit entfernt sie von der wissenschaftlich erforschten Schönheit ist.”

Schönheitsideal meets Wissenschaft. Gleich 2 Dinge, mit denen die Feministinnen auf Kriegsfuss stehen. Die App wird bestimmt bald entfernt werden.


Martin
24.4.2015 8:48
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Also angenommen immer mehr Menschen lassen sich die optisch Idealen Maße operieren. Abgesehen davon, dass dann alle gleich aussehen (juhu endlich keine Individuen mehr), was wird die Evolution daraus machen?

Weil die Selektoren ja dann nichts mehr taugen. Aber wahrscheinlich wird sich da nichts mehr groß ändern, da wir bei den Menschen die Evolution ja zu großen Teilen ausgeschaltet haben.


Missingno.
24.4.2015 10:12
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> Was soll das mit Datenschutz zu tun haben?

> Mit seinen eigenen Daten kann man tun, was man will. Es ist jedem freigestellt, seine Brüste nach Belieben zu vermessen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bilder zum exakteren Vermessen in die “Klaut” geladen werden. (Ich hoffe, dass das bei der aktuellen nicht der Fall ist, aber wer weiß.) Oder zumindest Trittbrettfahrer-Apps, die dann nur die Bilder abschnorcheln wollen. Kann man ja ausbauen zur Ganzkörpervermessung. Und dann geht das Geschrei wieder los.


Markus W
24.4.2015 10:35
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“Also angenommen immer mehr Menschen lassen sich die optisch Idealen Maße operieren. Abgesehen davon, dass dann alle gleich aussehen […] was wird die Evolution daraus machen?
Da man bei einer Operation die DNA üblicherweise nicht verändert, wird “die Evolution” nichts machen 🙂


Hadmut
24.4.2015 10:47
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> Da man bei einer Operation die DNA üblicherweise nicht verändert, wird “die Evolution” nichts machen

Doch.

Die mit der besseren Wundheilung bevorzugen.


Wanderer
24.4.2015 10:58
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Frank
24.4.2015 12:23
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Da daß Schönheitsideal (GenGold) biologisch in uns abgespeichert ist glaube ich nicht das knochige Twigis oder Rubenssche Trüffelschweine jemals als Schönheitsideal (der Masse) galten.
Mit Fetten/Dürren wäre der Playboy, egal in welchem Jahrhundert,pleite gegangen.


Rox
24.4.2015 12:44
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Etwas aufpassen muss man aber: Eine andere Studie, ich weiß aber leider nicht mehr welche, hatte ästhetisches Empfinden von Erotik getrennt. Dabei wurde unter Nutzung eines Erotikportals das Verhalten sexuell erregter Männer untersucht. Das Ergebnis, soweit ich es in Erinnerung habe, ging dann überraschend stark in eine Richtung, die als Gebärfähigkeit interpretiert wurde, d.h. volle Brüste und insbesondere Brüste von Frauen, die schon geboren hatten, wurden sehr lange betrachtet.

Das widerspricht aber durchaus nicht der oben erwähnten Studie und sowieso spricht es ebenfalls für das, was Hadmud ausgeführt hat.


tuka
24.4.2015 12:58
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@Hadmut: Die Studie misst natürlich nicht Schönheit, sondern hat herausgefunden das die SUN-Redakteure Nackedeis bevorzugen, welche Brüste im Golden Ratio haben.

@dustbunny: Die Argumentation des Mathematikers ist IMO falsch. Es geht nicht darum, ob da Vinci & Co den goldenen Schnitt benutzt haben und deshalb schöne Werke gemacht haben, sondern die eigentliche Frage müsste andersherum lauten: Wie kommt es, dass schöne Kunstwerke ganz oft den goldenen Schnitt an wesentlichen Stellen haben.

Eine korrekte Widerlegung aus mathematischer Sicht wäre es, wenn er nachweisen kann das auch andere Zahlen/Relationen in der Natur und in Kunstwerken unerwartet häufig vorkommen.

Ansonsten: Den goldenen Schnitt findest Du nicht nur in Kunstwerken. Ich hatte vor kurzem einen Text in der Hand, dort wurden Faustkeile aus allen Regionen der Erde und verglichen und dabei wurde festgestellt, dass die Faustkeile hinsichtlich Höhe und Breite dem goldenen Schnitt folgen. Kultur- und Zeitübergreifend. Die Frage ist warum. Die einfache Antwort wäre: Wir definieren einen Faustkeil als ein Werkzeug bei dem Höhe und Breite in einem gewissen Verhältnis stehen. Die komplexe Antwort wäre. Ein Faustkeil wurde so hergestellt, dass er für seinen Verwender bequem war.

Und dann wird aus dem Goldenen Schnitt eine Art Naturgesetz. Wenn freistehende Laubbäume etwa nach dem goldenen Schnitt wachsen (Kronenhöhe rund 2*Stammhöhe) oder Zweige nach dem goldenen Schnitt wachsen oder sich Maiskörner nach dem Goldenen Schnitt richten.

In meinen Augen ist der goldene Schnitt eine Art universelle Balance bzw. ein universeller Wert zur optimalen Raumnutzung. Und diese Balance empfinden wir als schön. Und deshalb berücksichtigen Künstler den goldenen Schnitt.


Christian
24.4.2015 13:00
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Darüber herrschte auch im Mittelalter (gottseidank) keine Einigkeit:

Pulchra enim sunt ubera quae paululum supereminent et tument modice, nec fluitantia licenter, sed leniter restricta, repressa sed non depressa.

“Schön sind nämlich die Brüste, die wenig hervorragen und maßvoll schwellen, nicht freizügig wogen, sondern sanft eingefaßt sind, zurückgehalten, aber nicht eingedrückt.”

https://askionkataskion.wordpress.com/2012/09/24/quelle/

Mir gefallen sie groß und klein –
so hab ichs gern, so darf es sein.
Diversity!
Hihi….


quer
24.4.2015 17:21
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Um auf die Frage in der Überschrift zu antworten:
1. Wenn sie ausgepackt sind.
2. Wenn sie im Sinne des Erfinders funktionieren.

Das subjektive Empfinden von “schön” hängt ab:
1. Vom Alter des männlichen Betrachters
2. Vom Alter der weiblichen Besitzerin

Grundsätzlich stimmen die Betrachtungsweisen von Männern und Frauen nicht überein. Frauen empfinden die Zweckbestimmung dieser Körperteile meist als lästig, Männer dagegen, als eher anregend bis schön.


ReVolte
26.4.2015 11:01
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Dazu passt: “Mitten ins Herz: Boulevard als feministische Chance”

http://watch-salon.blogspot.de/2014/11/mitten-ins-herz-boulevard-als.html

Oh so horny!


Sascha
26.4.2015 11:43
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“Eine weibliche Brust wird offensichtlich als schön empfunden: wenn 45 Prozent des Brustvolumens oberhalb der durch die Brustwarze führenden Linie (Nippelmeridian) liegen und 55 Prozent unterhalb.”

So wie ich das verstanden habe, geht es real aber um Längenmaße und nicht um das Volumen.


mindph
27.4.2015 9:29
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> “Mitten ins Herz: Boulevard als feministische Chance”

Alter, selten mehr Rabulistik auf einem Haufen gelesen. Und das ist denen nicht mal peinlich?


Gast
28.4.2015 12:21
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Falscher Ansatz: Symmetrie hat Fassznation, aber killt die Erotik, weil das Individuelle fehlt, die kleinen Besonderheiten, die uns menschlich und interessant machen.