Ansichten eines Informatikers

Noch’n Gespenst…

Hadmut
3.5.2015 10:53

Noch so ein Zeitgeist-Verblödungs-Thema, das gerade wieder so in Mode kommt:

Sie glauben schon wieder und allen Ernstes, Geister fotografiert zu haben. Schritte haben sie natürlich auch gehört. Wird groß in der Presse gebracht. Aber einfach mal bei Tageslicht und mit ordentlichen Lampen da hinzugehen und mal zu gucken, was da rumhängt und rumsteht, das geht natürlich nicht.

Neulich hatten sie ja schon so Fälle. Mal stehen die Füße eines Samurai irgendwo rum, mal schwimmt ein Geist mit einer Familie im Wasser und so.

Wie ich so gerne sage: Peak Bildung ist weit überschritten.

22 Kommentare (RSS-Feed)

Pjotr
3.5.2015 12:13
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Hat was mit der menschlichen Fähigkeit zu tun, Muster zu erkennen. Manchmal aber “erkennt” man Muster, wo nur Rauschen ist. Auf Youtube findet sich eine Menge Videos vom Mars, in denen Felsformationen und/oder Geröll gezeigt wird, das aussieht wie menschenähnliche Wesen. Aus einem anderen Blickwinkel und/oder anderer Lichtverhältnisse würde nichts mehr von der optischen Täuschung übrig bleiben. Ist hier im Prinzip dasselbe.


Maximilian M.
3.5.2015 12:22
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Was soll das schon sein; ein schiefes Bild und ein Brett, das senkrecht an das Bild gelehnt ist, sieht doch jeder. Man muss nur die Kante zur rechten ihrer rechten Schulter hinaufgehen, dann löst sich das Rätsel.


Schwärmgeist
3.5.2015 12:27
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Ich habe neulich meine Aura fotografieren lassen. Sie ist rosa mit grünen Sternen.

Meine Depressionen lasse ich von einem Quantenheiler behandeln. Das ist phänomenal und funktioniert sogar übers Telefon. Streng wissenschaftlich nach Heisenberg (nicht der aus Albuquerque).

Astrologen, Esoteriker, Geistheiler und sonstige Schwindler belagern wenigstens nicht unsere Universitäten. Sie treffen sich in ihren privaten Hexenhäuschen und ziehen Menschen, die blöd genug sind, ihnen zu glauben, Geld aus der Tasche, aber sie richten nicht unser Bildungssystem zugrunde. Würden die Genderisten ihrer Religion in ihren eigenen Schwitzhütten frönen, so ganz ohne Staatsmittel, ich würde mich weit weniger darüber aufregen.


Celos
3.5.2015 12:33
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Ich denke das hat nichts mit Bildung zu tun. Die Leute wollen halt Dinge sehen, die ihre eigenen merkwuerdigen Vorstellungen bestaetingen. Oder anders gesagt: Das ist schlicht Dummheit.


Schwärmgeist
3.5.2015 12:44
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> Peak Bildung ist weit überschritten.

Das ist wohl so, ja. Die Rechtschreibreform war mehr oder weniger Honeckers Rache und ist hauptsächlich auf den Mist ostdeutscher Germanisten gewachsen. Damit ging die ganze Misere eigentlich für alle sichtbar los. Alle weiteren unsinnigen Reformen und Lehrmethoden darf man wohl als Rache der bildungs-, wissenschafts- und wirtschaftsfeindlichen 68er bezeichnen.

Aber jetzt kommt ja noch der ganz große Wurf: Inklusion. Eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit gegenüber ausnahmslos allen Schülern. (Hier eine gute Gegenrede.) Und wenn es mit der Sprache in der Grundschule hapert, auch da weiß man sich zu helfen: Englischunterricht ab der ersten Klasse wird es richten.


Schwärmgeist
3.5.2015 13:10
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Eigentlich wollte ich auf einen anderen “FAZ.NET”-Artikel verlinken, den ich aber leider nicht wiederfinde.

Hier noch ein größerer Rundumschlag, der auch den Unsinn von Gender mit einbezieht: http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/gesellschaft-wohin-fuehrt-die-kultur-der-inklusion-13030838-p7.html .


Frank
3.5.2015 13:26
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@Schwärmgeist

Ich glaub nicht an Boshaftigkeit oder Rache -jedenfalls nicht als treibende Kraft.
Die destruktiven, nützlichen Deppen wundern sich wahrscheinlich selbst über all die Förderung ihrer fixen Ideen,all das Geld und die Staatsprogamme die ihren Schwachsinn flächendeckend verbreiten -da stecken ganz Andere dahinter.


Jens
3.5.2015 13:36
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Astrologen, Esoteriker, Geistheiler und sonstige Schwindler belagern wenigstens nicht unsere Universitäten.

Das trifft leider nicht zu.

https://www.danisch.de/blog/2014/08/27/sensationelles-neues-heilungsverfahren-die-quantenheilung/


thogo
3.5.2015 13:44
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@Schwärmgeist “Astrologen, Esoteriker, Geistheiler und sonstige Schwindler belagern wenigstens nicht unsere Universitäten.”

Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich erinnere nur an das “Hogwart des Ostens”…

https://www.psiram.com/ge/index.php/Institut_f%C3%BCr_transkulturelle_Gesundheitswissenschaften_der_Europa-Universit%C3%A4t_Viadrina

Wenn die dann noch von den Genderistas lernen die Stiftungen nicht privat sondern vom Steuerzahler finanzieren zu lassen…


Elias
3.5.2015 15:19
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Wer es schafft, sich vor einem Geist oder einem Untoten zu gruseln, der hats auch geschafft, seinen psychischen Apparat davon zu überzeugen, dass es nach dem Tod doch mehr als ein Nichts gibt und damit diese narzisstische Kränkung abzuwenden, die mit der Einsicht der Sterblichkeit einhergeht.

Leute in diesen psychischen Sumpf zu führen, ist leider kein neues Geschäft, wie man an den prachtvollen Bauten der diversen Religionen sieht, die genau das gleiche betreiben, es aber durch allerlei Mummenschanz vom gleichermaßen plumperen wie direkteren Volksgeisterglauben absetzen. Und auch, dass die an jede Irrationalität des Menschen appellierende Boulevardpresse voller grusliger Gespenster ist und ansonsten nicht mehr alle fliegenden Untertassen im Schranke hat, ist ebenfalls keine Neuigkeit: Mein erstes Gespensterfoto sah ich irgendwann in den frühen Siebzigern in der Bildzeitung.

Nicht Peak Bildung ist erreicht, es gibt immer noch zuviel Irrationalität — und eine Presse (und Glotze), die diese gern bedient, was ja auch einfach ist. Was zu tun ist, ist die Tätigkeit der Psyche zu ächten, statt sie zu kultivieren. Aber dafür sehe ich derzeit schwarz.


Schwärmgeist
3.5.2015 15:33
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Ja, “Hogwarts an der Oder” ist mir tatsächlich ein Begriff. Wenn’s privat finanziert ist, bleibt das zwar immer noch dumm, aber es ist wenigstens eine eigenständige Angelegenheit.


Schwärmgeist
3.5.2015 15:45
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Ich trau’s mich kaum zu sagen: Eine meiner Exen macht so ‘nen Scheiß mit Quantenheilung. Da kann man mal in einer Beziehung lernen, tolerant zu bleiben! Ich hab’s nicht ganz geschafft … Letztendlich ist das für mich alles Betrug.

Überhaupt Homöopathie, wie genial ist das denn: Man verkauft einfach Wasser für 5.000 Euro pro Liter und behauptet, das habe ein Gedächtnis. Darauf muß man erstmal kommen – solche Gewinnspannen gibt es nicht einmal im Kokainhandel. Ich bin übrigens froh, daß Wasser kein Gedächtnis hat. Ich will gar nicht wissen, wie viele Tiere darin in den letzten paar hundert Millionen Jahren ihr Geschäft verrichtet haben.


Ghostrider
3.5.2015 15:49
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Schwärmgeist
3.5.2015 15:56
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Um die Ehre meiner Ex zu retten: Sie hat einen ziemlichen Schamanismus-Hau, aber davon ab ist sie eins der süßesten, sanftesten und liebsten Geschöpfe, die auf der Erde wandeln. Ich wünsche ihr alles Gute und fühle keinerlei Mißgunst.


Hadmut
3.5.2015 16:03
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> Um die Ehre meiner Ex zu retten:

Schleimer…


der eine Andreas
4.5.2015 6:48
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@Schwärmgeist:
Angst vor Quanten-Geistern?
🙂 🙂 🙂

Andererseits wurde in Hogward an der Oder bereits eine Arbeit zur Quantenheilung mit einem erstaunlichen Ergebnis verfasst:

“Insgesamt lässt sich ein Zusammenhang zwischen quantentheoretischen Modellen und der Quantenheilung zum jetzigen Zeitpunkt nicht belegen.”

Wobei nicht das Ergebnis überrascht, sondern dass das Ergebnis so veröffentlicht wird.

Allerdings wird gleich im nächsten Satz weitere Forschung empfohlen:
“Weitere Forschungen im Rahmen der Quantenheilung könnten sich insbesondere mit der Nachhaltigkeit der Ergebnisse, den Wirkfaktoren, der Frage, wie Bewusstsein den Organismus bedingt, und dem Stellenwert der Quantenphilosophie auseinandersetzen.”

http://opus.kobv.de/euv/volltexte/2014/94/pdf/Wirksamkeitsstudie_Quantenheilung.pdf 5 MB

Damit sind die Esoteriker ehrlicher als die Genderist_*_Innen?X 🙂


rleo
4.5.2015 10:10
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Das ist ein Dauerbrenner in den Unterschichten-Youtube-Verschwörungen.
Die Leute, die das konsumieren, tragen nicht zum ‘Peak Bildung’ bei.

Sucht mal nach ‘freie Energie’, ‘Chemtrails’, ‘hohle Erde’, …
Die ‘Schulwissenschaft’ ist eh falsch, ‘wir haben es bewiesen’.
(mehr Stichworte gebe ich nicht an, ich will keine Werbung dafür machen, sucht selbst)

Ich, Physiker, bekomme alle Monate eine Anfrage von Leuten, die es eigentlich besser wissen sollten, was ich von solchen ‘zukunftsweisenden’ Aufklärungsfilmchen halte.

Das Phänomen, jeden Unfug zu glauben, ‘ich glaube ja nicht wirklich dran, aber irgendwas wird schon dran sein, so dreist kann ja keiner lügen’ und ‘es wird ja Einstein, oder, oder … zitiert, dass muss stimmen’, betrifft nicht nur Leute ohne jegliche Bildung.
Ich beobachte das auch bei Berufen, die schon ein gutes Ingenieurstudium voraussetzen.
Bei teuren Gutachtern, Softwareentwicklern, selbsternannten ‘Atheisten’, ‘Freigeistern’, ‘Waldorflern’, usw.
Weniger bei Linuxern, Elektronikern, Hardwareherstellern …
Sogar bei Theologen findet das man das manchmal, aber deutlich weniger, als in den genannten Gruppen.
(meine Beobachtung)

Mit dem Internet haben solche Geschichten einen Schub bekommen.
Jeder kommt an das reichhaltig verlinkte Material heran und das Thema ‘Lügenpresse’ treibt die Leute in diese Richtung.
‘Wir werden eh belogen, also auch mit der Wissenschaft, daher sind die Filmchen schon ernst zu nehmen’
Zumal fast alle solche ‘Verschwörungsfilmchen’ behaupten, von der ‘Schulwissenschaft’, der ‘Lobby’, oder, oder … unterdrückt zu werden.

Wer etwas Lust zum Lesen hat, mal nach ‘Ockham’ suchen.
Er hat mit dem Spuk aufgeräumt und ist damit zum Vater der modernen Naturwissenschaft geworden.
Umberto Eco hat ihm mit ‘Der Name der Rose’ ein Denkmal gesetzt. (das Buch, nicht der Film)

Auch bei Popper findet man einiges zum Irrationalismus, inklusive der Gruppen, die damit sehr gefährlich werden können.
“Die offene Gesellschaft und ihre Feinde”

Wer gepflegte Krimis mag, und mal sehen will, wie man mit guter Theologie Verbrechern auf die Spur kommt, die ‘Geister’ und ‘Spuk’ als Argument der Vertuschung benutzten, dem sei der Klassiker ‘Pater Brown’ empfohlen. (auch hier das Buch, nicht die Verfilmungen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Pater_Brown

Wer es konkreter mag, kann mal bei ‘Psiram’ schauen.

Aber wie mit allen Internetquellen, immer vorsichtig sein.
Keine dieser ‘Aufklärungsseiten’, pro oder kontra, ist ideologiefrei.


Schwärmgeist
4.5.2015 19:52
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Was ich bei den Heilpraktikern nicht verstehe, ist dieser irrationale Haß auf die abwertend so bezeichnete “Schulmedizin”. Dazu kommt dann noch die Angst vor DECT-Telefonen und WLAN, und Impfungen sind sowieso des Teufels.

Selbst stehen sie ihren “Patienten” gegenüber mit absolut leeren Händen da und betreiben eigentlich eher laienhafte Psychotherapie, aber die Schulmedizin wird verachtet. Man glaubt lieber Quacksalbern wie Hahnemann oder an Nazieskes wie die Germanische Neue Medizin. Dagegen kommt man einfach nicht an. Die Menschen sind noch nie so alt geworden wie heute, das ist eindeutig ein Triumph der empirischen Wissenschaft, aber die halbgebildeten Esoteriker wissen ohne Medizinstudium natürlich alles besser.

Als ich in Indien mal Amöben hatte, wurde ich gefragt: Bayer oder Ayurveda? Natürlich habe ich mich für Bayer entschieden, wie es ein Inder mit Geld auch tun würde. Nach drei Tagen waren die Amöben weg.

Witzig ist auch, daß die Esoteriker, die es ja sonst mit Wissenschaft nicht so haben, gerne Einstein, Heisenberg und Montagnier zitieren, aber eben immer völlig falsch und ohne jedes Grundverständnis. Eben auf dem Niveau des Kopp-Verlages.


der eine Andreas
5.5.2015 8:22
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Wer mal so richtig tief in die Verwirrten-Szene eintauchen will, sollte bei der Alarmisten-Schrei-Frau Doro Schreier (sic!) vorbeischauen:
http://netzfrauen.org/
https://www.facebook.com/Netzfrauen

Die Netzfrauen haben es gerade auch geschafft, bei Psiram mit einem eigenen Eintrag “geadelt” zu werden.

Wenn schon die Beiträge bei den Netzfrauen schlimm sind, sind die Facebook-Profile der zustimmenden Fraktion ein wahrer Graus.
Esoterik pur, Impfgegner, Engelsstimmen, Chakren, Globuli, usw.


Leon
9.5.2015 18:32
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Am besten sind die Schweizer Geister, die sind auch kulturell interessiert:

http://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich/leserbild-fotografin-behauptet-hier-laeuft-ein-geist-im-zuercher-kino-id3736260.html

Daran könnten sich die Deutschen mit ihrer ständigen hirnlosen herumpolterei und die Britischen mit ihrem Grünstich mal ein Beispiel nehmen.


Hadmut
9.5.2015 21:08
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@Leon: Nicht ganz. Der sagt ja gar nichts.

Es gibt hier in der Nähe von Berlin die Beelitz-Heilstätten, ein altes verfallenes Sanatorium, das in beiden Weltkriegen als Lazarett für Soldaten verwendet wurde. Angeblich sind ganz viele davon überzeugt, dass die vielen Soldaten, die da gestorben sind, heute noch da rumspuken und man sie nachts entsetzlich schreien hört.


Aktivposten
14.5.2015 14:22
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@ schwärmgeist
Das Problem ist doch nicht das Medizinstudium, sondern die Möglichkeiten, wie die Ärzte arbeiten können/dürfen.
Beim niedergelassenen Arzt gibt es Fallpauschalen über Abrechnungsziffern, egal, wie lange er behandelt. Da ist es einfacher, eine Pille aufzuschreiben, anstatt den Paienten ordentlich zu untersuchen und richtig zu behandeln.
Im Krankenhaus gibt es das meiste Geld für Operationen, also wird auch dort operiert, wo die Operation eigentlich überflüssig ist und ein Physiotherapeut in Verbindung mit Beweglichkeits- (daran kranken sowieso die meisten, an Unbeweglichkeit!) und/oder Muskelaufbautraining die Beschwerden zum Verschwinden bringen würde.
Ich bin in meiner Freizeit noch Trainer mit DOSB-Lizenz, man muß sich nur mal das ganz normale Gehen vieler Menschen angucken, gruselig. Mit ausgestellten Füßen, Knie- oder Hüftschonhaltung, durchgedrückten Beinen usw.
Da lindere ich 90% der Beschwerden, indem ich den Leuten Körperhaltung und gerade-Gehen beibringe.
Aber im KH wird dann das Hüft-, Knie- oder Fußgelenk operiert (wegen der Kohle) und dann fangen die Malaisen oft erst richtig an, weil in der OP-Folge die Fuß- und Beinmuskulatur nicht mehr trainiert wird und die Rehas die Patienten aufs Ergometer mit Kardioprogramm setzen – ist halt auch bequem bei den Sätzen, die die noch bekommen, da kann man kaum vernünftig mit arbeiten – da dauert der Muskelaufbau dann so 2-5 Jahre.
Ist jetzt sehr pauschal, aber wenn man die Mediziner entsprechend ihrer Ausbildung arbeiten lassen und vernünftig bezahlen würde und nicht nach Budgetplanung, wären die Ergebnisse deutlich besser. im Moment “rennt” der Patient von einem Arzt mit Fallpauschale und Rezept zum nächsten, und am Ende landet er bei irgendeinem Quacksalber, der aber wenigstens die Zeit zum Zuhören hat und mit allgemeinen Lebenstipps die seelischen Beschwerden lindert. Dafür zahlt man dann auch gerne die Privatrechnung…
Und wenn Ärzte sich die Zeit nehmen, um die Ursachen zu behandeln, werden sie abgestraft, weil sich die Bezahlung u.a. nach auch der Summe der Patienten richtet, und wer sich Zeit nimmt, behandelt in der Summe weniger und bekommt dann automatisch geringere Abschläge. Wer dann einmal die Gehälter nicht bezahlen konnte, überlegt es sich ganz genau, ob er das Risiko noch einmal eingeht.
Selbst die mit Idealismus gestarteten werden damit zu reinen Rezeptausstellern. Ich kenne nicht einen einzigen Arzt >40, der nach den diversen “Reformen” seine Berufsentscheidung nicht bereut und jungen Menschen vom Medizinstudium abrät.
Aber wehe, ein “Flüchtling” wird so standardmäßig abgefertigt wie die Kassenpatienten, da ist der Arzt dann gleich “Rassist”!!!