Technologieland Deutschland
Sind die Deutschen einfach zu faul und behäbig für die Digitalisierung?
Ich fass es nicht.
Da tun wir immer so, als wären wir ein Technologieland, wollen technisch vorne dran mit dabei sein, schreiben von Digital Natives und der Jugend und so, und dann das:
Nordrhein-Westfalen will prüfen, ob sich Digitalradio überhaupt lohnt, oder ob wir nicht lieber bei UKW bleiben.
Ich höre seit etwa zwei Jahren Radio (außer im Auto) nur noch digital über DAB+ (und ausländische Sender über Internet) und haben inzwischen auch mehrere DAB+-Radios. Und bin damit sehr zufrieden. Bester Empfang, bessere Tonqualität, kein Rauschen und Fiepen, keine lange Sendersuche oder nachjustieren. Und fast überall funktionieren meine Radios auch ohne ausgezogene Antenne. UKW geht mir inzwischen ziemlich auf den Wecker.
Und trotzdem schaffen die es nicht, von Analogtechnik auf Digital umzuschalten, wollen sogar DAB+ wieder abschaffen.
Und dann wundern, wenn wir da immer hinterherlaufen.
127 Kommentare (RSS-Feed)
Ich höre Radio (über Funk) eigentlich nur noch im Auto, vor allem wegen der Verkehrsnachrichten (Staus, Blitzer, Falschfahrer), ansosnten nur Internet-Radio. Und genau da sehe ich das Problem: in meinem Auto (und sicherlich vielen anderen) gibt es ein festverbautes, integriertes Systemradio, das aber nur analoges UKW beherrscht. Einen Umstieg hätte man schon vor Jahren mit der Einführung von Dual-Mode-Geräten (analog+digital) vorbereiten müssen. Beim Satellitenfernsehen ist das auch so passiert.
So aber wäre der Wechsel auf DAB+ für mich teuer und absolut überflüssig. Deshalb kann ich den Standpunkt von NRW in dieser Frage gut verstehen.
Der Systemwechsel ist doch auch in höchstem Maße überflüssig.
Stauinformationen kommen per TMC direkt aufs Navi. Wer kein Navi hat (oder eins ohne TMC) hört doch nicht freiwillig Dudelfunk, sondern stellt das Radio auf den Sender der Wahl und lässt den Verkehrsfunk dann in die laufende Kassetten-/CD-/MP3-Wiedergabe durchreichen. Funktioniert so seit Jahrzehnten.
Auch DAB(+) bewahrt nicht davor, dass der Sender der Wahl plötzlich nicht mehr empfangbar ist. Die Bouquets sind nicht unendlich groß bzw. die deutschlandweite Ausstrahlung des Wunschsenders nicht sichergestellt. Klassik-Radio wäre beispielsweise so ein Kandidat.
Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von mobilem Internet samt zugehöriger Bandbreite stirbt auch die letzte Bastion des Radiohörens, das Auto … was letztendlich den Inhalten geschuldet ist. Die Zeiten, wo man sich zu bestimmten Zeiten (ggf. mit dem Kassettenrekorder) auf die Lauer gelegt hat, um gezielt Radiosendungen zu hören/mitzuschneiden, sind doch lange rum.
Heute herrscht Einheits-Dudelfunk mit der ewig gleichen ungefähr 60 Minuten langen Playlist, deutschlandweit verteilten einheitlichen Comedyformaten (“Der kleine Nils” und andere Streichanrufgeschichten) sowie blödsinnig krampfhaft lustigen Moderatoren. Da ist es doch gar nicht wichtig, den gleichen Sender im Empfang zu halten, inhaltlich sind sie doch fast alle gleich geworden.
Das “kristallklare” Empfangsargument (als hinreichendes Alleinstellungsmerkmal von DAB+) geht ohnehin am Empfänger vorbei. Zuhause hört man i.a. den Webstream der Wahl, statt noch ein “echtes” Radio vorzuhalten — und im Auto ist es doch absolut banane, ob man nun “CD-Qualität” hört oder nicht. Zum einen ist der Radiomix sowieso per Optimod getötet (“Was heißt hier Dynamik? Laut muss es sein!”), zum anderen begrenzen schon die Fahrtgeräusche (Wind, Motor, …) das Hifi-Erlebnis (was wiederum den Einsatz von Optimod einigermaßen rechtfertigt).
Insofern reicht doch ein deutschlandweiter digitaler Verkehrsfunk in Form des TMC, die Musikberieselung geschieht doch schon lange via Smartphone, MP3-Player oder (selbstgebrannte) CD.
Meine starke Pendelzeit mit 300km/Tag ist nun glücklicherweise rum. Die (für mich) akzeptablen Sender hatte ich auf die entsprechenden Stationstasten gelegt. Denn eines wurde ganz klar: Das Problem lautet nicht “Empfangsqualität” oder “Handover” beim Durchfahren der Empfangsgebiete heißt, sondern “Inhalte”.
Letzteres Problem wird allerdings auch DAB+ nicht richten.
Selten hat hier jemand so unsachlich und meilenweit am Thema vorbei kommentiert.
> Zuhause hört man i.a. den Webstream der Wahl, statt noch ein “echtes” Radio vorzuhalten
Na, wie schön, dass uns jetzt jemand diktiert, was wir zu hören haben.
> die Musikberieselung geschieht doch schon lange via Smartphone, MP3-Player oder (selbstgebrannte) CD.
Bei Dir vielleicht. Bei mir nicht.
> sondern “Inhalte”. Letzteres Problem wird allerdings auch DAB+ nicht richten.
Lass es mich mal so sagen: Wer so meilenweit am Thema vorbeiredet, bei dem spielt der Inhalt sowieso keine Rolle. Du kapierst ohnehin nicht, worum es geht. Geh wieder Musik hören.
DAB+ ist aus meiner Sicht schon deshalb ein hoffentlich grossflächiger (zumindest vorerst) Rohrkrepierer, da die GEZ Steuern keine DRM Gängelungen rechtfertigen, wie sie garantiert dank DAB+ kommen werden.
P.S. Die Chance das die GEZ abgeschaft und ein ABO Modell eingeführt wird halte ich für Träumerei.
> da die GEZ Steuern keine DRM Gängelungen rechtfertigen, wie sie garantiert dank DAB+ kommen werden.
Kann ich spontan nicht nachvollziehen.
Kein einziges meiner DAB+-Radios ist irgendwie für DRM vorbereitet, hätte einen Decoder-Schacht oder sowas in der Anleitung oder im Menü erwähnt.
Kann aber auch dran liegen, daß kaum ein privater Sender mit auf den Zug springen will um die Startkosten mit zu übernehmen.
Die springen ja nur noch auf den fahrenden Zug und wollen dann sofort reichlich Sendefrequenzen.
So war/ist es ja mit DVB-T2.
Und mit DAB ist es genauso, wenn ich mich richtig erinnere.
Als Blaupunkt noch zu Bosch gehörte habe die ja am dem Standard mit geschraubt.
Digitalfunk wird erst dann für unsere Politik interessant wenn man irgendwie eine neue Gebühr darauf erheben kann.
Da schon wieder am “Standard” geschraubt wird, verstehe ich die Leute.
Das bisherige System hat als Vorteil, dass sich jeder mit geringstem Basiswissen selbst einen Empfänger bauen kann, bzw einen einfachen reparieren. Für den Kriegs- oder Katastrophenfall ganz gut.
> Das bisherige System hat als Vorteil, dass sich jeder mit geringstem Basiswissen selbst einen Empfänger bauen kann, bzw einen einfachen reparieren.
Huahahaaaaa.
Wieviele Leute wären hier in der Lage, einen UKW-Empfänger zu bauen oder zu reparieren?
Mach mal.
Bei meinem Elektronik-Baukasten waren damals verschiene Radio-Empfänger – und wenn ich mich recht erinnere, auch der Bauplan eines Superhet-Empfängers – mit dabei, hab ich auch mal gebaut, war aber sehr bescheiden im Empfang.
> Für den Kriegs- oder Katastrophenfall ganz gut.
Hahahaa, ja klar. Die Leute setzen sich im Krieg oder bei Erdbeben hin und löten sich erst mal einen UKW-Empfänger. Wie McGyver aus einem Fön und einer Büroklammer.
Ich denke man sollte UKW mittel- bis langfristig als Zweitsystem behalten, weil es für den Katastrophenfunk viel besser geeignet ist.
Es lässt sich wesentlich einfacher und stromsparender empfangen und es sind weit mehr UKW als DAB-Empfänger im Umlauf – was sich* so schnell auch nicht ändern wird.
*nach meiner (wohl nicht sonderlich) waghalsigen Prognose
>Digitalfunk wird erst dann für unsere Politik interessant wenn man irgendwie eine neue Gebühr darauf erheben kann.
halb OT: Wieso haben die das bei den Bargeldlosen Bezahlsystemen bloß nicht geschafft?
Totgesagte leben länger: Schon vor fünf Jahren sollten die UKW-Radiowellen abgeschaltet und auf den Digitalstandard DAB oder DAB+ umgestellt werden.
Judem Funker und Radio-DXer würden die Haare zu Berge stehen, wenn er so etwas lesen müsste. Die Verbreitung von DAB(+) läuft überwiegend auf Ultrakurzwelle (30-300 MHz). Gemeint ist wohl eher die Umstellung der Übertragung des Audiosignals von Analog-FM auf OFDM im gleichen Frequenzband.
@pjüsel:
Streng genommen zwar richtig. Aber unter UKW versteht man halt eben nicht nur den Frequenzbereich, sondern auch den Radio-Standard mit Analog-FM. UKW hat halt beide Bedeutungen.
…Jedem…
Das ist auch selbstverschuldet. Die noch nicht so alten DAB-Geräte können DAB+ nicht empfangen. Da geht man doch lieber zu UKW zurück als das nochmals zu erleben.
Huahahaaaaa.
Wieviele Leute wären hier in der Lage, einen UKW-Empfänger zu bauen oder zu reparieren?
So witzig ist das nicht.
Du musst den UKWempfänger nicht bauen, die meisten haben einen/viele du musst ihn betreiben und da halten UKW-Empfänger, aufgrund des wesentlich geringeren Stromverbrauchs entsprechend länger durch.
Und dann ist die hohe Verbreitung von UKW auch (mittelfristig) noch ein gutes Argument.
Wie lange wird es wohl dauern bis unsere Eltern ein DAB-fähiges Radio im Wohnzimmer haben?
> Und dann ist die hohe Verbreitung von UKW auch (mittelfristig) noch ein gutes Argument.
So gesehen hätten wir auch analog-Fernsehen und analog-Telefon niemals aufgeben dürfen.
Und bis Anfang der Neunziger konnte ich am Auto auch noch alles selbst reparieren.
> Wie lange wird es wohl dauern bis unsere Eltern ein DAB-fähiges Radio im Wohnzimmer haben?
Die meisten Eltern, die ich kenne, haben gar kein Radio mehr im Wohnzimmer.
Und sie haben spätestens dann eines, wenn beim nächsten Erneuerungszyklus ein neues gekauft wird, falls man dafür sorgen würde, dass alle neuen Radios das können.
> So gesehen hätten wir auch analog-Fernsehen und analog-Telefon niemals aufgeben dürfen.
Nein, da war die Verbreitung schon (mehr als) hoch genug, davon abgesehen spart der Empfang von analogem Fernsehen keinen Strom gegenüber dem Digitalen.
Für UKW gibts so kleine hochintegrierte Chips für Bastler, Strippen ran und schon hat man ein Radio, Einstellungen macht man dann per I2C/SPI von einem MC aus, gibts sowas auch für DAB+?
> gibts sowas auch für DAB+?
Nein, natürlich nicht. DAB+-Radios werden aus Lehm und Pferdemist gebaut.
@ hadmut
Das Verschleudern von Steuergeldern muss leider auf Kosten von Substanz, Vermögen der Bevölkerung und der Infrastruktur geschehen. Letztlich muss hier eine Investition in zukünftige Technologien zurückstehen, in vielen Ländern gibts halt nicht mal UKW. 10 Milliarden für Illegale hier, 89 Millarden für Griechenland da, 40 Milliarden für die EU. Das läppert sich. Ame Ende kann der deutsche Steuerzahler stolz sein. Er hat sich zu Tode gebuckelt um mit Infrastruktur auf südamerikanischem Niveau dazustehen und kann voll stolz geschwellter Brust sagen…das er die halbe über ihn lachende Welt allimentiert. So lang in diesem Land keiner Willens,in der Lage und bereit ist, an den derzeitigen Zuständen etwas zu ändern, werden weiter Gelder für die Infrastruktur, Schulen und Bedürftigen weiter gestrichen, Steuern erhöht und der Lebensstandard abgesenkt zugunsten Dritter. Den das Geld ist ja nicht weg, es haben eben nur andere.
Alles zu digitalisieren halte ich nicht unbedingt für sinnvoll, da digitale Technik eigentlich immer komplizierter ist und damit leider auch anfälliger für Fehler.
Radio höre ich zwar nicht so oft, aber gelegentlich ist es aus meiner Erfahrung ganz nützlich, dass man bei schlechtem Empfang die persönliche Signal-Rauschen-Trennungsfähigkeit einsetzen kann.
(Grundsätzlich stimmt das beim Fernsehen natürlich auch: Beim Digitalempfang auftretende Aussetzer in Bild und/oder Ton sind weitaus hässlicher als analoges Rauschen. Aber weil schon ein analoger Fernseher im Vergleich zum Radio ziemlich komplex ist und im Notfall Radioempfang eigentlich ausreicht, finde ich die Abschaffung des Analogfernsehen weniger problematisch.)
> da digitale Technik eigentlich immer komplizierter ist und damit leider auch anfälliger für Fehler.
Jungspund!
Haste mal einen Digitalfernseher von heute mit einem Fernseher der siebziger Jahre verglichen?
> Wieviele Leute wären hier in der Lage, einen UKW-Empfänger
> zu bauen oder zu reparieren?
Ich beziehe das mal mit auf mich. Ich wäre es, hab das mal gelernt (und schon vorher Radios gebaut), und nicht nur Radios sondern auch (weniger gut da schon lange nicht mehr gemacht) TV-Empfänger. Die übliche Reparatur per Platinenwechsel, wie sie heute üblich ist würde ich auch noch hinbekommen.
Aber das ist nicht der Punkt. Die Technik hinter DAB+ steht an sich nicht in Frage, es ist eher das Umfeld. Um es mit einem der Blogeinträge auf diesem Blog zu erklären: Ist wie bei Krypto. Die Mathematik dahinter steht nicht so infrage, die Implementierung ist es. Die Hauptkritikpunkte:
– man hat mit DAB+ keine neuen Inhalte geschaffen sondern erst
mal das vorhandene ersetzt und damit kein Kaufanzreiz für
DAB+ Geräte geschaffen.
– UKW Neugeräts: weiterhin das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis
die Dinger werden zu Spottpreisen verscherbelt.
– Henne-Ei Problematik für die “Hörfunkveranstalter” Warum
sollen die in neue, teure Technik investieren? Dann gleich
Internetradio
– Bei WLAN-Geräten die größere Vielfalt und Qualität.
DAB+, dazwischen eingekeilt, kann nur verlieren. Meiner Meinung nach wird DAB+ übersprungen und Internetradio wird es übernehmen.
Technologiefeindlichkeit, nun da stimme ich mal Douglas Adams (Hitchhiker…) zu der das mal schön in 3 Merksätzen zusammengefasst hat wie Viele zu Technologien stehen:
1. Alles was es schon gab, als Du geboren wurdest, ist normal und gewöhnlich. Diese Dinge werden als natürlich wahrgenommen und halten die Welt am Laufen.
2. Alles was zwischen Deinem 16ten und 36ten Lebensjahr erfunden wird ist neu, aufregend und revoltionär. Und vermutlich kannst Du in dem Bereich sogar Karriere machen.
3. Alles was nach dem 36ten Lebensjahr erfunden wird ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge.“
Technologiefeindlichkeit kann man daher als Zeichen einer alternden Gesellschaft sehen.
> Bei WLAN-Geräten die größere Vielfalt und Qualität.
Verstehe ich nicht. Meine Radios haben WLAN und DAB+. Zusammen in einem.
> 2. Alles was zwischen Deinem 16ten und 36ten Lebensjahr erfunden wird ist neu, aufregend und revoltionär. Und vermutlich kannst Du in dem Bereich sogar Karriere machen.
> 3. Alles was nach dem 36ten Lebensjahr erfunden wird ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge.“
Funktioniert bei mir nicht.
Mir gefallen auch viele Dinge, die lange nach meinem 36ten Lebensjahr erfunden wurden.
Ein Großteil der Dinge, die zwischen meinem 16ten und 36ten Lebensjahr erfunden wurden, empfinde ich dagegen als stinklangweilig oder zumindest simpel.
Hey Herr Danisch!
Die 80er haben gerade angerufen! Es ist für Sie!
Radio hören… nur für Leute die nicht wissen was sie wollen oder nicht wissen was sie wollen, als wissen was sie wollen euphemisieren.
Hadmut geht auch nur auf die Kritikpunkte ein, die er meint widerlegen zu können.
@Bastelwilly: Seit den 50zigern hat sich auch das Bastel-Know How weiterentwickelt. Heute würde ich auch nicht mehr mit einem Detektorempfänger anfangen. Wenn Radio, vielleicht DAB mit so etwas
https://www.elektormagazine.com/news/Verona2-DAB-module
wobei, heutzutage macht man so was ganz neumodisch in Software + einem übrig geblieben DVB-T Stick:
http://www.sdr-j.tk/index.html
Wieso glaubt Ihr eigentlich, dass im Kriegs- und Katastrophenfall die Bauteile für ein Radio oder irgendwelche Module einfacher zu beschaffen wären als ein ganzes Radio?
“Haste mal einen Digitalfernseher von heute mit einem Fernseher der siebziger Jahre verglichen?”
Ja, den 70er-Jahre Fernseher konnte man reparieren, wenn er defekt war, den Flachi kann man nicht selten einfach nur noch wegwerfen 😉
Frueher habe ich mal viel Wert auf einen guten UKW-Empfaenger gelegt und so einen gekauft, dazu eine gute Antenne, sonst nuetzt das Ding ja nichts. Seit etwa 20 Jahren interessiert mich UKW nicht mehr, da kommt einfach Nichts, was interessant genug waere. Auch im Auto hat ein ehemals 2000,-DM teures Geraet auf UKW nicht soviel gebracht, seit Abschaltung des ARI-Systems gar nichts mehr, denn darauf war es angewiesen (Frequenzdiversity). Was inzwischen dazu fuehren wuerde, dass ich eine Abschaltung des UKW-Rundfunks nicht sofort mitbekommen wuerde, wahrscheinlich wird es Wochen dauern.
Alles, was sich hier zu hoeren lohnt, kommt ueber Mittelwelle herein und damit ist ab 1.1.’16 in DL Schluss.
DAB in seinen diversen Inkarnationen war/ist keine Alternative. Wie oben jemand schrieb, auf die Inhalte kommt es an. Und das ist nur Dudelfunk. Man macht ja noch Werbung mit irgendwelchen Zusatzdiensten, fuer mich aber uninteressant. Hoerfunk ist Hoerfunk, manchmal klingt es so, als wollten sie eine Art “Fernsehen light” daraus machen.
Radio im Notfall selbst bauen: Bei UKW einigermassen schwierig, fuer LW/MW kein allzugrosses Problem, solange man nicht nur linke Haende hat. Ohne die entsprechenden Sender ist damit Essig. Die deutsche LW ist uebrigens schon tot, die MW ist am Sterben und wird in gut vier Monaten und einer Woche tot sein.
Kuenftig wird es schwierig, sollte man mal wirklich auf Rundfunk im Katastrophenfall angewiesen sein. Das, was uebrig bleibt, frisst relativ viel Strom(*) (Digitalradio) und/oder ist, wie Mobil- und Datenfunknetze, auf Infrastruktur angewiesen, die blizschnell ziemlich tot sein kann. Und genau dann werden die einfachen Mittel der Nachrichtenuebertragung oberhalb von Buschtrommel und Meldereiter fehlen 😉
(*)von einem vernuenftigen Kofferradio der 60er/70er Jahre wurde verlangt, dass es mit ein paar leicht zu bekommenden “Taschenlampenbatterien” bei Zimmerlautstaerke so 100-150 Stunden durchhielt. Selbst ein “Monster” wie ein Grundig Satellit 2100 schaffte ca. 120h mit qualitativ ordentlichen Zink-Kohle Zellen, andere gab es damals kaum und die waren sehr teuer. Bei heutigen Batterie-/Akkugeraeten freut man sich doch schon, wenn wenn sie zwei Tage durchhalten.
> Ja, den 70er-Jahre Fernseher konnte man reparieren, wenn er defekt war, den Flachi kann man nicht selten einfach nur noch wegwerfen
Trotzdem hatte ich in den 70ern mehr Fernseher-Reparaturen als heute weggeworfene Fernseher, und trotzdem war eine Reparatur damals teuerer als heute ein günstiger Fernseher.
Ja, ich habe damals auch Fernseher repariert. Ich erinnere mich an einen kaputten Fernseher, bei dem der Reparaturdienst 300 DM für die Reparatur veranschlagt hat, was ich ablehnte. Nachdem ich mir das Ding selbst angesehen habe, habe ich festgestellt, dass die die Kreuzgleichrichterdioden aus dem Netzteil ausgelötet haben, die ich für ca. 1,50 DM ersetzt habe und dann ging wieder alles.
Damals hatte ich einen kleinen alten Fernseher, und die Eltern einen im Wohnzimmer. Sauteuer.
Heute habe ich 6 Fernseher, von denen ich nur zwei intensiv, einen manchmal und drei gar nicht mehr benutze (bzw. einen gelegentlich als Computermonitor). Wenn davon einer kaputt geht, juckt mich das nicht einmal, die Reparatur interessiert mich erst gar nicht.
> auf die Inhalte kommt es an. Und das ist nur Dudelfunk.
Eine grundsätzlich berechtigte, aber eben andere Diskussion.
> Radio im Notfall selbst bauen: Bei UKW einigermassen schwierig, fuer LW/MW kein allzugrosses Problem, solange man nicht nur linke Haende hat.
Ganz ehrlich?
Ich habe noch nie, noch nicht ein einziges Mal davon gehört, gelesen oder gesehen, dass irgendwer irgendwo auf der Welt in irgendeiner Krisensituation ein Radio selbst gebaut hätte. Nicht nur das Radioprogramm ist schlecht, auch die Filme, die Ihr schaut.
> (*)von einem vernuenftigen Kofferradio der 60er/70er Jahre wurde verlangt, dass es mit ein paar leicht zu bekommenden “Taschenlampenbatterien” bei Zimmerlautstaerke so 100-150 Stunden durchhielt.
Das halte ich für ein Gerücht. Die, die ich damals hatte, konnten das nicht, die haben so ein bis zwei Nachmittage gehalten. Und Baby- oder Monozellen gebraucht, nicht die AA oder AAA, wie heute üblich. Ich müsste mal mein kleines DAB+-Radio austesten, wie lange das läuft, das scheint aber ziemlich sparsam zu sein.
@Hadmut
Im Kriegs oder Katastrophenfall gibt es ganz viele kaputte Radios, da kann man Bauteile und Module draus gewinnen…
> Im Kriegs oder Katastrophenfall gibt es ganz viele kaputte Radios, da kann man Bauteile und Module draus gewinnen…
Wenn die Katastrophe so groß ist, dass plötzlich alle Radios kaputt sein sollen, habe ich andere Probleme als an Radios herumzulöten.
Außerdem ist bei den Radios, die ich habe, auch den UKW-Radios, mit Ausschlachten nichts mehr drin. Das ist ne SMD-bestückte Platine mit ein paar Chips drauf. Warum die leichter zu reparieren sein soll als ein DAB-Radio erschließt sich mir nicht.
>Funktioniert bei mir nicht
natürlich nicht, bist ja auch nicht statistischer Durchschnitt. Funktioniert z.B. bei meinem alten Herren auch nicht, ein Bastler vor dem Herrn (und der mich damit angesteckt hat).
Aber (leider) gilt das für viele Mitmenschen, auch nach meinen Erfahrungen.
DAB sieht für mich nach der Lösung auf der Suche nach einem Problem aus.
Geplant von Lobbyisten in den 90ern und dann vom Internet über zellulären Mobilfunk überrollt worden. Und mal ehrlich: Auch DVB-T ist reine Geldverschwendung: Dessen Betrieb kostet so ungefähr 40 € pro Monat pro Teilnehmer umgelegt auf alle Besitzer von Haushalten. Und das, obwohl man zahlreiche Füllsender komplett abgeschaltet hat, so daß es dort, wo ich wohne (nämlich nicht in Berlin) überhaupt keinen Empfang mehr gibt.
Selbst habe ich als Technikbegeisterter auch schon in einige Sackgassen Geld gesteckt. Anfang der 2000er sah ja noch ganz gut aus für optische Medien auf Phase-Change-Basis – inzwischen komplett obsolet. Und DAB im Massenmarkt halte ich für so realistisch wie den Linux-Desktop ebendort.
>> Bei WLAN-Geräten die größere Vielfalt und Qualität.
> Verstehe ich nicht. Meine Radios haben WLAN und DAB+.
> Zusammen in einem.
Ja und was sagt Dein Gerät über Vielfalt und Qualität aus? Ich habe ja nicht bestritten das es Geräte mit WLAN und DAB+ gibt, auch qualitativ hochwertige. Wenn ich nach den Testberichten gehe sind es aber nun mal mehr die WLAN können als DAB+ und ja es gibt Überschneidungen.
http://www.testberichte.de/f/1/2684/314294/1.html
Der Unterschied ist zwar nicht allzugroß (19DAB+, 21WLAN in der Bestenliste) Aber ich wag mal die Prognose das in Zukunft Internetradio schneller zunehmen wird. Und zwar nicht weil DAB+ technisch überholt oder schlecht ist sondern der Inhalte wegen. Die privaten Anbieter wollen nicht bzw. ziehen sich zurück. Für die ist das einfach nicht lukrativ genug.
BTW – chance für Dich in diese Niesche zu springen: Das Rad1o sollte als SDR DAB+ auch senden können. Gibt ja schon weit fortgeschrittene Versuche und die Unterschiede zwischen HackRF und Rad1o sollen ja nicht so groß sein was man so liest.
> Ja und was sagt Dein Gerät über Vielfalt und Qualität aus?
Dass mein WLAN-Radio keine größere Vielfalt und Qualität als mein DAB-Radio hat, weil’s das selbe Gerät ist.
Zur Information: Ich höre morgens immer DAB (Berliner Radio), abends häufig WLAN (australisches oder amerikanisches Radio).
Obwohl die Radios einen großen Puffer für WLAN haben und Aussetzer verkraften können, gibt es Aussetzer und komplette Ausfälle. Hatte ich bei DAB noch nie.
Außerdem habe ich beim Umzug nach Berlin ein Dreiviertel-Jahr in einem möblierten Zimmer gewohnt und hatte Internet nur über Mobilfunk-Stick. Da wäre Internet-Radio gar nicht gegangen (und zudem unbezahlbar teuer geworden).
> Aber ich wag mal die Prognose das in Zukunft Internetradio schneller zunehmen wird.
Broadcast gegen Unicast-Medium. Da muss man nur nachrechnen.
Außerdem ist es albern, wenn da DAB der Stromverbrauch entgegengehalten wird, die Leute dann aber Radiohören über Internet dagegenhalten.
> BTW – chance für Dich in diese Niesche zu springen: Das Rad1o sollte als SDR DAB+ auch senden können.
Soll ich jetzt auch noch Radio senden?
> die Unterschiede zwischen HackRF und Rad1o sollen ja nicht so groß sein was man so liest.
Angeblich software-kompatibel. Rad1o soll ein etwas erweiterter Klon von HackRF sein.
Ob die jetzigen Geräte die Funktionalität bezüglich DRM implementieren steht aus meiner Sicht nicht im Mittelpunkt, für mich ist relevant das sobald das Digitale Zeug ausreichende Verbreitung hat automatisch entsprechende DRM Systeme durchgepeitscht werden. Im Digitalen Umfeld ist eine DRM Gängelung einfacher zu realisieren als im Analogen Bereich.
Zu dem Katastrophenfall Aspekt fällt mir persönlich nur als Beispiel die Propaganda ein die ich in den 80er über die DDR Bewohner hörte die sich Empfänger selber bauten, für ein realistisches Szenario im kommenden Krieg / Katastrophenfall halte ich das aber nicht, zumal die Sendeeinrichtungen fehlen würden.
Übrigens haben fast alle günstigeren Mobiltelefone einen UKW-Chip mit drin. Das bedeutet ein bis drei Tage ununterbrochen Radio hören, je nach Modell.
Ich habe bei 10 UKW und teilweise Mittelwelle fähigen, in den letzten 10 Jahren angeschafften Geräten aufgehört zu zählen
> Übrigens haben fast alle günstigeren Mobiltelefone einen UKW-Chip mit drin.
Meins nicht.
Ich hatte in den letzten 17 Jahren, in denen ich Mobiltelefone hatte, nur ein einziges, das so einen UKW-Chip drin hatte, und der war unterirdisch schlecht.
“Und dann wundern, wenn wir da immer hinterherlaufen.”
Wie kann man mit einem Medium für Rentner hinterherlaufen?
Radio interessiert einfach niemanden mehr, ausser eben Rentner die den Dudelfunk beim Gurken züchten im Garten oder Radfahren laufen lassen und selbst die haben heute ein Smartphone oder mp3-Player.
Hier rennt eine Oma aus der Strasse immer mit weissen Stöpseln und Kabeln im Ohr, kopf gesenkt aufs Smartphone blickend an unserem Haus vorbei, wie man es sonst nur von Teenies gewohnt ist. Vorm Altersheim drei Block weiter sitzen sie abends ebenso rum, im Park der Reha im Nachbarort ebenso, Rentner mit dem Smartphone auf der Parkbank, Stöpsel im Ohr.
Heute hat man nen Player/Mobiltelefon mit der gesammten Musiksammlung dabei oder streamt das aus dem Netz wo auch noch alles andere gebunkert ist.
Radio, das habe ich nicht mal mehr im Auto und da bin ich nicht der Einzige. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Haushalt wo so ein Ding überhaupt noch aktiv genutzt wird geschweige denn rumsteht. Ach doch halt in Berlin wohnt einer der heisst Danisch, der fährt voll auf das “moderne” DAB+ ab.
> Radio interessiert einfach niemanden mehr,
Was hat das mit dem Übertragungsweg zu tun?
> Heute hat man nen Player/Mobiltelefon mit der gesammten Musiksammlung dabei
Ja, die Dummen, die nur Gedudel hören.
Ich höre Nachrichten, Wetterbericht, Veranstaltungshinweise und so weiter.
> Ach doch halt in Berlin wohnt einer der heisst Danisch, der fährt voll auf das “moderne” DAB+ ab.
Ja.
Jeden Morgen zum Aufwachen und im Bad.
> Lass es mich mal so sagen: Wer so meilenweit am Thema vorbeiredet,
> bei dem spielt der Inhalt sowieso keine Rolle. Du kapierst ohnehin
> nicht, worum es geht. Geh wieder Musik hören.
Interessant. Sonst bist doch Du es immer, der den Genderisten vorwirft, mangels inhaltlicher Argumente lieber ad hominem zu argumentieren — und nun tust Du es selbst?
Du könntest ja stattdessen die Vorteile von DAB aufzählen — und zwar die Vorteile aus *Nutzer*sicht. Dass das ganze insbesondere aufgrund des Gleichwellennetzes frequenzökonomischer ist, prima. Aber welchen Grund hat *der Nutzer* zu wechseln? Warum sollte er sich neue Radios (so als Einzelkomponente vorhanden) bzw. neue Stereoanlagen kaufen?
Die höhere Klangqualität ist nicht maßgeblich, denn die wird von den Umgebungsparametern bestimmt. Die Sendequalität per se ist auch nicht verbessert, denn die findet als Komprimat statt (Stichwort “Optimod”).
Vielleicht kommt ja doch was zum Thema außer persönlichen Attacken … Oder sollte Heinz mit “Hadmut geht auch nur auf die Kritikpunkte ein, die er meint widerlegen zu können.” rechtbehalten?
> mangels inhaltlicher Argumente lieber ad hominem zu argumentieren — und nun tust Du es selbst?
Meine Güte, wenn jemand zur Frage ob DAB oder UKW mit dem Programminhalt daherkommt und sich beschwert, dass unter DAB das Programm nicht besser ist, dann hat er es nicht besser verdient, denn blödes Gerede ist eine persönliche Ursache und muss auch so geahndet werden.
Das ist so dämlich, als wollte man einem Diesel-Motor vorwerfen, dass er zum selben Ziel wie ein Benzin-Motor fährt.
> Du könntest ja stattdessen die Vorteile von DAB aufzählen — und zwar die Vorteile aus *Nutzer*sicht.
Das habe ich: Deutlich bessere Tonqualität, kein Suchen, kein Rauschen, kein Fiepen und kein Zwitschern, bessere und informativere Anzeigen, beispielsweise das Lied, das sie gerade spielen, ich brauche keine lange Antenne mehr, und ich empfange mehr Sender, weil hier Programme in DAB+ ausgestrahlt werden, die per UKW nicht erreichbar sind. Und man braucht keinen langwierigen Suchlauf, sondern das Radio sucht einmal im Hintergrund, und dann hat man die komplette Liste im Display.
Wie oft muss ich mich da wiederholen?
> Die höhere Klangqualität ist nicht maßgeblich, denn die wird von den Umgebungsparametern bestimmt.
Für mich ist sie maßgeblich. Und das mit den Umgebungsparametern ist Unfug. Natürlich hat eine Digitalübertragung andere Störartefakte als analoge Übertragung. Mein billiges DAB+-Radio klingt besser als mein Wohnzimmer-Stereoreceiver am Kabel.
> Vielleicht kommt ja doch was zum Thema außer persönlichen Attacken
Wenn sich jemand so danebenbenimmt, dann hat er auch persönliche Vorwürfe zu erwarten. Du willst hier gegen Digital wettern, hast aber keinerlei Argumente.
Und wenn ich dann noch sowas wie „Klangqualität nicht maßgeblich” höre…
So bekloppt wie die Diskussionen um Fahrradhelme.
> geht auch nur auf die Kritikpunkte ein, die er meint widerlegen zu können.” rechtbehalten?
So ein Schwachsinn.
Das hier ist mein Blog, das meine Meinung darstellt. Ich brauche hier gar nicht „recht zu behalten”, weil es um meine Meinung geht, das Blog die also immer richtig beschreibt, wenn ich sie da reinschreibe.
Und ich muss – Stichwort Tanzbär – auch nicht auf jedes Ding eingehen, das mir jemand hinwirft, ich stecke jetzt schon mehrere Stunden pro Tag in das Blog. Wieso glauben die Leute immer, sie können sich beliebig viel von meiner Zeit einfach nehmen?
Wieso glaubst Du überhaupt, dass es mir irgendwas bedeuten würde, Dich zu überzeugen oder irgendwie Recht zu behalten? Du bist ein Pseudonym und eine Person, die ich nach ihrem Vortrag auch nicht für interessant halte. Es ist mir völlig egal, ob Du meiner Meinung bist oder nicht, und es interessiert mich überhaupt nicht, womit Du was hörst. Dieses Blog ist ein Angebot, meine Meinung zu lesen – oder es bleiben zu lassen.
Und ich verwende eben DAB+-Radios, weil sie mir in mehrfacher Hinsicht als deutlich besser erscheinen. Wenn Dir das nicht passt – Dein Problem.
Nimm auch zur Kenntnis, dass ich mir meine Meinung weder von Dir noch von „Heinz” irgendwie genehmigen lassen oder vor Euch irgendwie rechtfertigen müsste.
@Hadmut
> Wenn die Katastrophe so groß ist, dass plötzlich alle
> Radios kaputt sein sollen, habe ich andere Probleme als
> an Radios herumzulöten.
Leute die Sachen reparieren können sind speziell in Katastrophenzeiten generell besser dran. Und Informationen (Radioempfang) sind durchaus Überlebenswichtig. Das sieht man auch in aktuellen Katastrophen und Kriegsgebieten. Man muss halt wissen wo die Helfer die Care Pakete abwerfen, der Feind steht oder wo noch ein funktionierendes Krankenhaus ist.
Übrigens: Man schlachtet die Radios ja auch nicht bis auf Bauteilebene aus sondern nimmt das ganze Modul. Wenn der Verstärkerteil der Platine defekt ist dann funktioniert vielleicht noch der Empfängerteil + Vorverstärker?
Die “reine” Elektronik geht auch nicht so schnell kaputt. Verschmutzung ist das größte Problem meist im Zusammenhang mit Wasserschäden / Korrosion. Wenn was richtig kaputt dann sind die Netzteile, Tasten etc hin. Vielleicht auch der Endverstärker. Generell schwere Bauelemente die bei hochen G-Werten wie bei einem Sturz abreißen. Wenn überhaupt auf Empfängerseite was kaputt ist dann die (standardisierten) Spulen und Filter weil mechanisch am anfälligsten.
Erstens: Ein AM-Dekoder kann auch FM dekodieren, aber die Qualität ist scheiße. Einen Schwingkreis mit einer Diode zu verknoten ist nicht unbedingt schwer und im Katastrophenfall definitiv eher machbar als einen MPEG-Dekoderchip aufzutreiben und korrekt anzusteuern. Spielt aber keine Rolle, weil es auch im Krieg noch genug funktionierende Radios gibt. Vor knapp 100 Jahren war das noch anders.
Zweitens: Es gibt für DAB/DAB+ schlicht keinen extrem großen Vorteil gegenüber FM, wohl aber Kosten für die Umstellung. Die Tonqualität ist deutlich besser, aber FM bietet auch alle wichtigen digitalen Dienste an (z.B. TMC, RDS, AF). Schnell umschalten können analoge Systeme auch besser.
Im Prinzip kann man Radiohörer in zwei Gruppen einteilen: Einmal diejenigen, die Radio unterwegs hören (meist Autofahrer), diejenigen, die Radio stationär hören (meist zuhause oder im Büro).
Im Auto spielt die Tonqualität keine Rolle, aber dafür haben Autos viel zu oft UKW-Systemradios, die sich nur teuer umrüsten lassen. Da hätten die Hersteller vor 5-10 Jahren DAB+ einbauen müssen. Solange in Autos aber DAB nicht verbreitet ist, wird kein öffentlicher Radiosender komplett umstellen; und Doppelbespaßung ist teurer, weil man zusätzliche Frequenzen und Infrastruktur braucht. Für Privatsender gilt das gleiche, weil sie ja möglichst viele Hörer brauchen.
In Gebäuden spielt die Tonqualität eine Rolle, aber dort gibt es in aller Regel andere Empfangsmöglichkeiten (Satellit, Kabelfernsehen, Internet). In beiden Fällen wird bereits digital übertragen, entweder als MP2-Stream (DVB-S oder DVB-C), oder als MP3-Stream (Internet). Warum man die Verbreitung von Radio über DVB-T eingestellt hat, ist unklar – das wäre noch eher sinnvoll gewesen.
Aus meiner Sicht wird sich DAB von allein nicht durchsetzen, weil es keinen nennenswerten Bedarf gibt. Die Zahl der Radiohörer ist deutlich kleiner als die der Fernsehzuschauer, der Bandbreitenbedarf ist deutlich geringer (damit ist auch der Nutzen einer Umstellung deutlich kleiner!), und es gibt zuviele aktiv genutzte Geräte, die kein DAB empfangen können. Man kann es – ähnlich wie die Energiesparlampe – politisch verordnen, aber damit macht man sich nur Feinde.
Übrigens gibt es in anderen Ländern (USA, Kanada, Australien) kein DAB-ähnliches System. Dort werden normal auch nur UKW (besiedelte Gebiete) und MW (auf dem toten Land) benutzt, und alternativ dazu gibt es satellitengestützte Systeme (Sirius). Die sind allerdings Pay-Radio.
> Warum man die Verbreitung von Radio über DVB-T eingestellt hat, ist unklar – das wäre noch eher sinnvoll gewesen.
Ich glaube mal irgendwo in einer Sendung gesehen zu haben, dass sich DVB-T nicht für bewegte Empfänger (Auto usw.) eignet.
Ich bin gegen DAB.
Ich hatte ein kleines aber feines DAB(ohne +)-Radio, das ich an meinen iPod anschließen konnte. Mit dem Umstieg auf DAB+ wurde das Elektroschritt.
Gut. Nicht ganz so tragisch, aber doch 35€.
Tragischer war das schon das Autoradio in meinem Golf. Digitalrundfunk DAB “nur” 150€ Aufpreis bei der Neubestellung.
Nach 2 Jahren der Umstieg auf DAB+ und damit der Teil auch Schrott. Der UKW-Teil hat nach wie vor funktioniert.
DAB bei Geschwindigkeiten 150 km/h oder mehr war halt _sehr_ digital. Mal da, mal nicht da. Speziell über die schwäbische Alb.
DAB mag bei stationären Empfängern funktionieren, bei schnellen beweglichen tut es das nicht.
PS: Mittlerweile ist der Golf aber auch schon wieder Geschichte und mein neues Auto hat nur UKW.
Ich hätte da noch was zum Thema Analog-Telefon:
Als vor Kurzem bei uns 2 Stunden Stromausfall war, wurde es wieder allen bewusst: das Analog-Telefon funktionierte auch dann noch. Und faxen ging auch problemlos. Ist heute oft Glückssache.
> Als vor Kurzem bei uns 2 Stunden Stromausfall war, wurde es wieder allen bewusst: das Analog-Telefon funktionierte auch dann noch.
Das dürfte eher ein Trugschluss sein, weil es analoges Telefon nicht mehr gibt.
Der Unterschied zwischen einem Analog- und einem Digitalanschluss ist nur, dass beim Analoganschluss der A/D-Wandler beim Provider ist und der den dann per Akku puffern muss, während es beim A/D-Wandler (bzw. Modem) damit in Deiner Verantwortung liegt, das Ding zu puffern, und das hast Du dann eben nicht getan.
Das kann man aber nicht auf analog-digital schieben, denn damit hat’s nichts zu tun, sondern nur auf gepuffert-ungepuffert. (Eine Korrelation ist noch keine Kausalität…)
Ich glaube mal irgendwo in einer Sendung gesehen zu haben, dass sich DVB-T nicht für bewegte Empfänger (Auto usw.) eignet.
Das kann gut sein.
Dass mein WLAN-Radio keine größere Vielfalt und Qualität als mein DAB-Radio hat, weil’s das selbe Gerät ist.
Obwohl die Radios einen großen Puffer für WLAN haben und Aussetzer verkraften können, gibt es Aussetzer und komplette Ausfälle. Hatte ich bei DAB noch nie.
Ein WLAN-Radio hat mehr Vielfalt als ein DAB-Radio. Und wenn dein Radio beides kann, ist das in der Hinsicht eher vergleichbar mit zwei Radios. Das mit den Aussetzern kann ich nachvollziehen, wobei ich Internetradio (WLAN, über VLC) im Büro höre und damit eher selten Probleme habe.
Broadcast gegen Unicast-Medium.
Jaein. Radio braucht weniger Bandbreite als Fernsehen, das lindert die Schmerzen auf der einen Seite deutlich. Auf der anderen Seite wird inzwischen IPTV gespielt, was auf Multicast aufbaut und am reinen Unicast-Prinzip nagt. Ich bin mal gespannt, ob (wann) das anfängt, gut zu funktionieren – vermutlich aber erst mit breitflächigem IPv6.
Und wenn wir die Netzneutralität gebrochen haben, werden wir erleben, wie die ARD die Telekom schmieren wird, damit man nach der Analogabschaltung deren Sender kostenlos über UMTS empfangen kann. (Vielleicht. Vielleicht auch nicht.)
Ich hatte in den letzten 17 Jahren, in denen ich Mobiltelefone hatte, nur ein einziges, das so einen UKW-Chip drin hatte, und der war unterirdisch schlecht.
Ich nutze zwar den Radiodienst überhaupt nicht, aber meine Mobiltelefone der letzten acht Jahre (Smartphones und Feature-Phones < 20 €), besaßen alle ausnahmslos einen analogen FM-Empfänger, obwohl ich die Funktion weder gesucht noch verlangt habe. Das hat vermutlich einen ganz simplen Grund: FM-Radio ist komplett patent- und lizenzfrei, die Implementierung kostet keinen Cent – ganz anders als bei DAB. Wie schlecht der ist: keine Ahnung, die Ortssender sind empfangbar.
Daran, bewußt mal ein Radio gekauft zu haben, kann ich mich gar nicht mehr erinnern, das wird Jahrzehnte her sein, wenn überhaupt. Hier verkauft auch niemand DAB-Radios, weil es gar keinen einzigen Sender in Reichweite gibt.
Broadcast gegen Unicast-Medium. Da muss man nur nachrechnen.
Außerdem ist es albern, wenn da DAB der Stromverbrauch entgegengehalten wird, die Leute dann aber Radiohören über Internet dagegenhalten.
Ich denke, den meisten Leuten geht es nicht um das Radiohören seiner selbst Willen, sondern darum mobil Informationen zu erhalten. Und das bildet ein Smartphone mit Internetanbindung, welches zur Not auch FM analog empfängt, vollumfänglich ab.
Die Radiomacher begehen da einen klassischen Denkfehler, nämlich die Art der Informationsübertragung unverändert in die Zukunft zu projizieren. Radio ist deshalb gesprochenes Audio, weil das das erste war, was man nach Morsezeichen drahtlos übertragen konnte. Aus dieser Zwangslage hat sich das Medium entwickelt. Genauso waren das Internet und alle seine Vorläufer (BBS, Usenet, etc.) zunächst Textmedien und genau aus diesem Grund sprechen wir unsere Blogkommentare nicht als Tondatei auf Hadmuts Anrufbeantworter ein.
Ich vergleiche das gern mit der Science Fiction aus den 1960ern/1970ern, wo man glaubte, 2015 sei alles mit Faxgeräten übersät. Man hat sich halt vorgestellt, daß morgens die “elektronische Zeitung” als Farbgrafik frisch gedruckt aus dem eigenen Faxgerät kommt: Weil man schlicht in Papier gedacht hat und Textanzeige auf einem Bildschirm schlicht nicht auf dem Radar hatte.
Genauso denken Radiomacher im Ton. Die Tonübertragung in Echtzeit war eine Notwendigkeit des ersten elektronischen Massenmediums, ist aber keine in der mobil vernetzten Welt. Dort werden Informationen per Unicast auf die effizientest mögliche Weise übertragen: auf Anforderung nur an denjenigen, der sie gerade braucht. Das spart auch Strom, vor allem auf Senderseite.
Was mir hier fehlt, ist ein guter Tipp zu einer wirklich guten App für Android + UKW-Chip.
Bitte her damit.
Ansonsten kommt mir das hier vor, wie eine Exotendiskussion. Wenn ich noch Radio höre, dann beim Autofahren und dort nur klassisches UKW.
Als Technofuzzi hab ich mir ein Kofferradio mit Digialempfang zugelegt … allerdings ist die Senderdichte bescheiden, wenn du in der Steppe bist. (Schade.)
Was das fehlende Rauschen betrifft – die digitale Entsprechung ist der regelmäßige Totalaussetzer.
Aber ich hoffe auf besseren Senderausbau in der Fläche.
Hallo Hadmut,
warum noch auf eine chancenlose Nischen-Technik wie DAB+ setzen, wenn man auch gleich auf den DVB-T2 Zug aufspringen kann, der ohnehin schon vorgesehen ist und bis 2019 das alte DVB-T ersetzen soll?
Stationär hat sowieso keine Radio-Funkübertragung gegenüber Internet-Radio eine Chance – größere Auswahl für Hörer, geringe Kosten für Sender, und die Leute haben sowieso einen DSL-Anschluss zu Hause. Wenn es für Flatrates endlich mal passable Preise wie in Finnland gäbe, wären auch mobile Streams attraktiv.
Mit dem zunehmenden Trend zur invidivualisierten Inhalten, der durch das Internet befeuert wird, werden klassische Massenbroadcasts langfristig aussterben. Das wird schon die Werbeindustrie, von der die privaten Radios abhängig sind, erzwingen.
Und zu guter letzt die Audioqualität:
für die verbliebenden mobilen Anwendungen (v.a. Auto) spielt sie auf Grund des Umgebungslärms keine große Rolle. Sie ist für die breite Masse ausreichend und der HiFi-Markt, für den Funkübertragung schon Gotteslästerung ist, zu klein.
Das menschliche Gehör ist gegenüber analogem Rauschen toleranter als gegenüber digitalen Komplettaussetzern oder Sprüngen.
Dazu kommt, dass immer mehr Leute schwerhörig werden – die vielen Alten altersbedingt, die Jungen auf Grund von Disco und Kopfhörerlärm.
In Zukunft gibt es dann immer mehr Video mit Untertiteln…
@Hadmut: o.T.
Geheimrezept weibliche Führung?
Hintergründe, Mythen und Konzepte zum weiblichen Führungsstil. Eine empirische Untersuchung beim Deutschen Gewerkschaftsbund
Glaesner, Katja
“Des weiteren war es möglich aufzuziegen, dass der weibliche Führungsstil nicht existiert und die Kategorisierung des Führungsstil in männliche und weibliche Kompetenzen falsch ist.”
http://www.upress.uni-kassel.de/katalog/abstract.php?978-3-89958-271-0
http://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-89958-271-0.volltext.frei.pdf
(pdf-Nutzung eingeschränkt)
Na ja, wenn der Chef der Landesmedienanstalt ein Historiker ist, kann man ja schon froh sein, dass es noch UKW-Sender gibt 🙂
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Brautmeier
Daraus interessant:
“Am 2. Juli 2014 beschloss die Rot-Grüne Koalitionsregierung in NRW zusammen mit der Piratenfraktion eine Änderung des nordrhein-westfälischen Landesmediengesetzes. Dies umfasst nun den Passus, dass der Landesmediendirektor künftig ein Jurist mit Befähigung zum Richteramt sein muss. Damit wird dem Historiker Jürgen Brautmeier eine Kandidatur für eine Wiederwahl 2016 verwehrt. Während der Entwurf des Landesmediengesetzes über ein Jahr im Internet öffentlich diskutiert werden konnte, wurde die Anforderung an künftige Direktoren erst einen Tag vor der Abstimmung im Landtag vorgelegt. ”
Übrigens NRW- war da nicht was?
Ach ja, die gebühren finanzierte Schreiberling-Stütze, genannt:
Journalismus-Stiftung „Partizipation und Vielfalt“
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/journalismus-stiftung-in-nrw-13025723.html
Ich habe gerade gelesen, dass DVB-T bis 2018 durch das nicht abwärtskompatible DVB-T2 ersetzt werden soll. Dann kann man die vor ein paar Jahren angeschafften Set-Top-Boxen schon wieder in die Tonne kloppen.
Allerdings könnte das auch der Todesstoß für DAB+ sein. Wer wird sich unter diesen Umständen noch einen überteuerten DAB+-Empfänger anschaffen? Zumal es die gleichen Probleme ja auch schon mit DAB und DAB+ gab. Kein Mensch weiß, wie lange in diesem Standard noch gesendet wird, bzw. ob das ganze Funk-Digital-Radio nicht aus Kostengründen komplett eingestellt wird.
@Emil: Wie konnte es dann dazu kommen, dass in Deutschland das Automobil eingeführt werden konnte?
Moin moin,
das ist doch ein klassisches Beispiel für
– gut gemachte Lobby Arbeit
– sinnlose Ressourcenverschwendung
Ohne jetzt die genauen Zahlen zu recherchieren, analoges Radio gibt es seit 100 Jahren, digitales seit 20 Jahren. In der gesamten Zeit in der analoges Radio existiert gab es keine Änderung am Grundprinzip, will sagen eine Empfänger von damals funktioniert heute auch noch.
Und was ist beim Digitalradio, wenn ich mich nicht irre gibt es zwei Standards, die nicht mit einander kompatibel sind. Nun kommt der dritte. Und da ja die Industrie überleben muss wird dieser, und die nächsten natürlich auch, nicht mit dem vorherigen kompatibel sein. Und schwubs ist wieder ein neues Gerät fällig.
PS: zum Thema Übertragungsqualität bzw. Stabilität frage mal jemanden der mit digitalen BOS zu tun hat, wie das so damit ist…
so long and thanks for all the fish
@Hadmut: Wie konnte es dann dazu kommen, dass in Deutschland das Automobil eingeführt werden konnte?
Weil das Auto zur Not auch dort fahren konnte wo es keine feste Straße gab.
Klingt jetzt provokativ, so wie ich das sehe hat das vernetzte Digitalzeitalter zunächst mal seinen Höhepunkt überschritten. Edward Snowden hat eine Lawine losgetreten deren Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist. Wie sich herausgestellt hat, fließen Daten für den Nutzer unkontrolliert in Datenbanken die wiederum zum Nachteil des Nutzers verwendet werden könnten. Verschlüsselung kann vielleicht den Datenabfluss erschweren, hilft aber letzten Endes wenig wenn Hintertüren ab Werk in den Komponenten implementiert wurden, und sicher auch weiterhin werden. Zunächst wird ein Prozess der Güterabwägung einsetzen. Welche Daten können in Verbindung mit dem Netz keinen Schaden anrichten und welche Daten müssen abgeschottet werden. Diese Überlegungen gelten für den privaten sowie für den geschäftlichen Bereich.
Wer mit einem analogen Auto irgendwo liegenblieb bei dem konnte der Dorfschmied vielleicht noch was richten. Heute können selbst die gelben Engel vom ADAC in den digitalisierten Autos nur selten was richten.
@Hadmut Mit dem Automobil konnte die Technik begeisterte Gruppe der Mächtigen rumspielen, Geld verdienen und vorallem gegen den “Erzfeind” spielen. Interessant wäre übrigens die Umweltbilanz in Deutschland ohne die Automobilentwicklung 🙂
Ganz ähnlich übrigens in Österreich, wo es bisher nur einen Testbetrieb in Wien gibt. Und selbst aus dem hat sich der ORF zurückgezogen, und rechtliche Gründe vorgeschoben:
Ich habe noch einen Digitalen Satellitenreceiver.
War nett das Teil, aber ein gut ein Jahr nach dem Kauf wurde das eingestellt.
Das sich DAB+ nicht verbreitet liegt meiner Meinung nach daran, das sich kaum jemand einen Radioempfänger zulegt. Wenn ich Radio hören wollte, würde ich den Fernseher oder die DVB-Karte im Rechner nehmen. Hier im SWR Land, kann man ohnehin nur Klassik und Schlager im Radio hören, weil bei Pop/Rock die Moderatoren soviel rumsülzen, dass man schnell die Lust verliert. Mal abgesehen von den nervigen Werbeblöcken.
Die Technikfeindlichkeit findet da schon bei der Vermarktung statt. Wenn das Mobiltelefon, Tablett und Autoradio kein DAB+ hat, findet das keine Beachtung. Ich könnte noch nicht mal effizient danach suchen. Und gerade diese Geräte werden in der Grillhütte oder im Garten zur Bespaßung genutzt.
Ich kann mich noch erinnern, welch ein Drama es war um 2004 einen DVB-C-Empfänger zu kaufen. Eingebaut im Fernseher schon gar nicht und als Set-Top nur teuere Exoten. Da hat es HD gebraucht um den Märkten einen Arschtritt zu verpassen, obwohl schon davor alles für DVB sprach, also besseres Bild, besserer Ton und mehr Programme.
Zum Energieverbrauch möchte ich anmerken, dass ich kaum glaube, dass die digitale Verarbeitung wesentlich zum Energieverbrauch beiträgt. Inzwischen werden für solcher Funktionen ein paar Milliwatt benötigt, da braucht es für hörbaren Ton aus Lautsprechern schon die eine oder andere Zehnerpotenz mehr. Mit Ohrhörern ginge es. Wer mit Hausmitteln ein brauchbares UKW-Radio mit weniger als 100mW Stromverbrauch bauen kann, genießt meinen Respekt.
Der Knackpunkt für DAB+ ist die, zumindest in einem bergigen Flächenland, unzureichende Senderausstattung gegenüber dem UKW-Rundfunk. Wenn das nicht besser wird dann ist DAB+ gestorben. Sicher, es gibt Internetradio. Aber nicht überall gibt es Internet, dafür aber (bisher) immer UKW-Empfang. Da hätte ich dann gerne Empfang mit DAB+, das hat ja durchaus seine Vorzüge. Mir persönlich würden sogar die öffentlich-rechtlichen Programme geügen, wenn ich denn in UKW und DAB+ die gleichen Sender empfangen könnte. Aber diese merkwürdigen Exotensender, die deutschlandweit zu empfangen sind, wen will man damit von den Vorzügen von DAB+ überzeugen?
Ich habe mir vor kurzem ein Radio mit UKW, DAB+ und Webradio per WLAN gekauft. Das erschien mir halbwegs zukunftssicher und ich kann auch in der Diaspora meinen Sonntagsvormittagslieblingssender hören.
Die Vorzüge von DAB+ könnten auch technikferne Menschen überzeugen: Besserer Sendersuchlauf, Sendernamen werden angezeigt, überhaupt mehr Informationen im Display, störingsarmer Empfang. Nur was nützt das, wenn es keine Sender gibt? Schade um das verbrannte Geld.
Gruß Bernd
Die Abkehr von der Digitaltechnologie gehört bei manchen Politikwissenschaftlern zum Zeitgeist: “Analog ist das neue Bio”.
Siehe z.B.:
Wenn eine neue Technologie kommen soll, dann muß sie auch eine gewisse Planungssicherheit haben. Hilft ja nichts, wenn man den heimischen Technologiepark umrüstet, nur um ein paar Jahre später eben diesen auf den Elektroschrott zu werfen.
Dazu gab’s in der jüngeren Vergangenheit zu viele Experimente und selbst öffentlich geförderte Techniken (z.B. DSR aber eben auch DAB) wurden nach vergleichsweise geringer Laufzeit wieder eingestampft und durch entsprechende Nachfolger ersetzt. Enttäuschung gab es da durchaus auch auf Anbieterseite, der Systemwechsel von DAB zu DAB+ hat gerade unter den interessanten Spartensendern einen gewissen Tribut gefordert.
Das schürt nicht gerade das Vertrauen, besonders wenn gegenwärtig schon diskutiert wird, Radio ggf. doch via DVB-T(2) zu verschicken (T2 geht wohl auch mobil dank geringerer benötigter Empfangsfeldstärke / robusterer Signalisierung) bzw. mobile Satellitenservices (DAB-S, S-DMB) zu nutzen.
Der Vergleich mit anderen Technologien (z.B. dem Automobil) schlägt insofern fehl, als dass hier für den Normalanwender offenbar kein signifikant besserer Nutzen existiert. “Aktive” Radiohörer wie Hadmut sehen das sicherlich anders, aber für die meisten scheint Radio eher Dudelfunk und Geräuschkulisse zu sein. Somit existiert kein flächiger Wille zur Technologieumstellung wie z.B. seinerzeit bei VHS zu DVD, DVD zu BluRay (im Zuge der Umstellung von Röhre auf HD-Fernseher).
Bezüglich des Hörerverhaltens sprechen die Beiträge hier in Summe doch eine deutliche Sprache: Die meisten hören Radio primär im Auto, stationär wird mittlerweile offenbar eher auf Webstreams zurückgegriffen. Da wiederum kann DAB(+) gar nicht so sehr mit den Vorzügen punkten (automatische Senderumschaltung gibt’s auch per RDS; analog mag’s im Grenzbereich dann zwar rauschen, dafür blubbert’s bei DAB bzw. reißt bei DAB+ ganz ab).
Wobei im Auto früher der Systemwechsel zumindest noch einfach gewesen wäre: altes Radio raus, neues rein. Im Zeitalter der vollintegrierten Medien-/Bediensysteme geht das (sicherlich gewollt) so nicht mehr.
Wenn jetzt gerade NRW prüft, ob die Radiodigitalisierung sich überhaupt lohnt, spricht das schon eine deutliche Sprache, denn NRW war es, das anno 2006 die Festlegung eines Zeitplans für die Einführung von DAB und die Abschaltung von UKW forderte.
Kurioserweise wurde bereits zwei Jahre später DAB durch die KEF nicht mehr gefördert, aber auch die DAB+-Förderung liest sich mit projektierten 42M€ hinreichend sparsam.
> Ich höre seit etwa zwei Jahren Radio (außer im Auto) nur noch digital über DAB+ (und ausländische Sender über Internet) und haben inzwischen auch mehrere DAB+-Radios.
Interessant. Ich habe eigentlich noch nie groß Radio gehört (außer ggf. im Auto). Daher ist die Frage, ob sich DAB+ lohnt in meinen Augen schon berechtigt, vor allem, da die meisten Autoradios eben kein DAB+ können und auch heute noch Aufpreis zu zahlen ist, will man so ein Radio im Auto haben.
> So gesehen hätten wir auch analog-Fernsehen und analog-Telefon niemals aufgeben dürfen.
Was ist denn Analog-Fernsehen und Analog-Telefon?
Die TV-Antenne auf dem Dach gibt es nicht mehr so bzw. wurde digitalisiert, aber wie sieht es mit den vielen Kabelanschlüssen aus (nicht nur DVB-C sondern eben auch “analog”)? Dort kommt auch das (Analog-)Radio aus der Dose. Auch beim Telefon läuft noch sehr viel über Kupfer, ISDN eher so eine Nische, VoIP erst in den letzten Jahren etwas im Kommen, aber teilweise auch noch gemieden. (Unter anderem da, wo man nur DSL mit niedrigen Datenraten bekommt.)
> Wieviele Leute wären hier in der Lage, einen UKW-Empfänger zu bauen oder zu reparieren?
Ach mit SDR ist das heutzutage doch kein Problem mehr 🙂
Man nehme einen signalprozesor un ein klein wenig kleinteile und schon hat man ein UKW-Radio oder so. (War letztens in der Make glaube ich sogar ein Artikel dazu).
Aber so richtig mit Kondenstaoren, Spulen, Dioden, Transistoren & Co. vermutlich immer noch eine Handvoll.
> Ach mit SDR ist das heutzutage doch kein Problem mehr
Ja, klar. Im Krieg und Katastrophenfall, wenn alle Radios kaputt sind, nimmt man sich einfach ein SDR her…
@Hadmut: Es besaß gegenüber Kutschen gewaltige, nicht zu leugnende Vorteile. 🙂
Ich verstehe auch nicht, wozu es DAB+ braucht. Im Radio läuft weit überwiegend Scheiße, da nützt es mir nichts, diese in besserer Qualität zu erhalten. Scheiße bleibt Scheiße, auch wenn sie rauschfrei daherkommt.
> Scheiße bleibt Scheiße, auch wenn sie rauschfrei daherkommt.
Solche Leute sind der Grund, warum Deutschland nie wieder technologisch an die Spitze kommen wird.
@ maSu
Wir sollten mal prüfen, ob sich dieses Internet überhaupt lohnt, da man Daten auch via Rauchzeichen erfolgreich übertragen kann.
Und zusammen mit einen Kryptoverbot und einem vorgeschriebenen Code erleichtert das auch unseren Sicherheitsdiensten die Arbeit. Nichts mehr mit heimlichen Eindringen, Abhörmaßnahmen und so. Einfach ein paar Augen, ein frisches Blatt vom Baum und ein Stück Holzkohle, schon ist die Sicherheitsarbeit gewährleistet. Eine hervorragende Idee.
Ebenso diese Sache mit der Elektrizität… Feuer sollte uns doch wohl genügend.
Also aus der Sicht der Energiewende eine hervorragende Idee!
Du hast Recht: Back to the roots!
Rootige Grüße,
Euer Dirk
@ Hadmut
@Emil: Wie konnte es dann dazu kommen, dass in Deutschland das Automobil eingeführt werden konnte?
Das war ein bedauerlicher Unfall in der deutschen Ökobilanz, die einzig und allein dem verantwortungslosen Kaiser zuzuschreiben ist. Wäre statt diesem ein Ökobeauftragter entscheidungsbefugt gewesen, hätte es diese ökokatastrophale Autoeinführung in Deutschland nie gegeben. Alles die Schuld vom ollen Wilhelm. 😉
Ökofreie Grüße,
Euer Dirk
@Hadmut: Du Opfer! 🙂
https://www.freitag.de/autoren/bust-bartels/die-opfer-logik
“Der Maskulismus gibt Frauen die Schuld am Scheitern von Männern”
Hadmut, bloß weil du nicht weißt, wie etwas geht, beziehungsweise es für schwer empfindest, trifft das nicht für andere zu.
@Herbert:
> Hadmut, bloß weil du nicht weißt, wie etwas geht, beziehungsweise es für schwer empfindest, trifft das nicht für andere zu.
Wo soll ich behauptet haben, dass ich nicht wüsste, wie etwas geht oder es als für mich zu schwer empfände?
Ich habe meine Radios mit 12, 13 Jahren gebaut. Funkwanzen damals übrigens auch. Und mich an der Uni mit Systemtheorie, Fouriertransformation und den ganzen Methoden der (De-)Modulationstechnik mal auseinandergesetzt (Single Side Band, Zwischenfrequenzempfänger usw.) Und Fernseher und Computermonitore habe ich auch diverse repariert, unter Einsatz des Lötkolbens.
Wovon genau soll ich nicht wissen, wie es geht, oder es als für mich zu schwer empfinden?
(Ich bin nur nicht so vermessen, mich selbst zum einzigen Maß aller Dinge zu machen, und gehe davon aus, dass 99% der Bevölkerung keine Radios bauen kann.)
Mein voriges Auto hatte DAB, mein jetziges nicht mehr. Die Qualität war natürlich besser, wobei da schon die Frage ist ob das eine echte Rolle spielt wenn der Motor läuft.
Aber der Empfang ist eine Katastrophe. Ich wohne hier in Berchtesgaden, und pendle häufig zwischen Salzburg und München. Schon wenn man hier aus dem Ort fährt ist der digitale Empfang (komplett) dahin. Beim Analogen rauscht es vielleicht ein wenig wenn man durch die Berge fährt, aber man hat überall Empfang.
Aber auch auf der A8 verliert man ein dutzend Mal den digitalen Empfang, und er macht einen Fallback aufs Analoge. Dabei gehen etwa 20s verloren, was gerade bei Nachrichten oder Verkehrsinfos sehr lästig ist.
Ich sehe keinerlei Vorteil durchs Abschalten von UKW. Dass ich mehr Sender unterbringen kann mag zwar nett sein, aber man kann und muß sich nunmal für einen entscheiden. Wenn ich genau meine Musik hören will brauche ich keinen Radio, sondern kann eben meine Musik hören. Und die bessere Qualität stelle ich nicht in Frage, aber den Nutzen im eh schon lauten Verkehr. Auch andere vermeintliche “digitale” Vorteile von DAB sind schon längst umgesetzt (z.B. die aktuelle Liedanzeige bei UKW, die in Österreich gang und gebe ist, in Deutschland aber im Rundfunkstaatsvertrag verboten).
Also bleiben auf der negativen Seite die Umrüstkosten (sofern das überhaupt möglich ist) für Millionen von Autos und die Kosten fürs flächendeckende Netz (und da können wir der Wahrheit ruhig ins Gesicht sehen: Das wird nie kommen).
“den Flachi kann man nicht selten einfach nur noch wegwerfen”
auch die kann man reparieren, wenn man fliessend chinesisch kann (zum Teile bestellen und Datenblatt lesen) und so 2…3 WEs in lernen investiert.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich neue Technik nur durchsetzt, wenn sie Lust- und Spaßgewinn verspricht. Beispiele: Videorekorder, Internet, Digitalfotografie, Skype, Whatsapp, etc. Auch Auto, Motorrad und zuvor Fahrräder haben sich vor über hundert Jahren trotz beträchtlicher Kosten so durchgesetzt. Dabei war lustigerweise die Pornoindustrie ein massgeblicher Faktor: was die an Format so unterstützten, wurde im Markt gekauft, zum letzten Mal zu sehen bei BlueRay vs. HD-DVD. Warum hat sich Whatsapp durchgesetzt? mehr Spaß! Sicherheit macht keinen Spaß, aber die zwei kleinen blauen Häkchen, an denen man sehen kann ob die Nachricht zugestellt und/oder gelesen wurde, ist für die meisten Frauen die ich kenne das Killerfeature. Und die Jungs mache es auf ihre Handies, weil die Frau bei Threema nicht antwortet…
Umgekehrt gilt das auch: wenn etwas mehr Last als Lust liefert, wird es abgeschafft. z.B. haben die Verteuerung des Motorradmarktes durch Beschränkung aufs Premiumsegment (Harley-Boom in den 90ern) und die Verteuerung aller Führerscheine, bis man mal eines ohne künstliche Bremse fahren darf, dafür gesorgt, dass das System Motorrad uncool ist. Der Nachwuchs an Kunden bleibt weg, die Userbasis stirbt langsam weg.
Das System Auto ist dabei zu folgen, schaut mal wie viele unter 25 keinen Führerschein haben.
Beim System Radio… – nun als jemand der seit 2001 kein Radio mehr hat (Propaganda-, Hysterie- und Werbeallergie), kann ich nicht wirklich mitreden. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass digitaler repetitiver Werbemüll besser sein soll wie analoger repetitiver Werbemüll. “Das gute Müsli von S – das gute S-Müsli – Das gute Müsli von S…” hat es jedenfalls auch ohne Besitz eines Empfangsgerätes zu mir geschafft, weil traumatisierte Menschen auf der Strasse diesen Spot andauernd wiederholen. *grr*
Also meine Meinung zu dem Thema ist: es liegt an den Inhalten und die mangelnde Möglichkeiten seitens des Konsumenten, dort zu filtern, dass das Digitalradio (egal welches System) floppt. Werbung, Regierungspropaganda, Burying/Terrorpanik und Boygroup-Rülpser in heavy rotation braucht kein Mensch!
Es gibt einfach keinen “Ohrenporno” der als Anreiz stark genug wäre…
> 2018 durch das nicht abwärtskompatible DVB-T2
Alter Hut – DVB-T2 ist tot, es lebe DVB-T2 HD (siehe u.a. die aktuelle c’t). HEVC als Codec, systemintegriertes DRM – und kaum eine heute existente Hardware unterstützt es.
Seit einigen Jahren probiere ich DAB+ im Auto um Selbstversuch aus:
– Die weitestgehend störungsfreie Digitalqualität ist beeindruckend.
– Nischenprogramme wie z.B. MDR Klassik gibt es gar nicht analog – aber eben auch nicht, obwohl Sendegebiet und per GEZ bezahlt – auf allen Thüringer Bundesstraßen.
– Durch die höheren Frequenzen ist der Overspill deutlich reduziert, das hat zur Folge, daß tatsächlich nur Programme für das vorgesehene Sendegebiet zu empfangen sind. Für Bayern 4 Klassik ist damit nördlich des Thür. Waldes eben Schluß.
– Bundesweite Programme wie Klassik Radio pflegen ihre lausige Optimod-Küchenradio-Tonqualität auch im Digitalradio.
– Berliner Programme wie Jazzradio sind nur analog – oder per Internet – zu empfangen. Ebenso die sog. Bürgerradios in Thüringen.
Zum Ausland:
– An der schwedischen Westküste ist das Digitalradioangebot im Vergleich zu UKW mit vier Programmen äußerst überschaubar.
– Auf norwegischen Landstraßen mit Nummer sind flächendeckend 13 Programme (zumeist NRK) per DAB+ zu empfangen – und ganz ehrlich: samischen Heavy Metal auf der Rückfahrt durch Südnorwegen ist cool!
Wie weiter oben schon geschrieben wurde, ist Digitalradio kein Selbstzweck.
Für mögliche Programmanbieter scheinen sich da ja nicht wirklich Geschäftsmodelle zu ergeben, obwohl die zur Verfügung stehenden Übertragungskapazitäten eigentlich genügend Reserven haben.
Liegt es am monopolistischen Senderbetreiber Media Broadcast und dessen Kosten?
An den unattraktiven Lizenzbedingungen?
An der gebührengepamperten Konkurrenz?
Oder gar an so neumodischen Anbietern wie Spotify – die man, das nötige Equipment vorausgesetzt – auch im Auto hören kann.
Was ist eigentlich aus der Nischentechnologie Digital Radio Mondial geworden mit der die Digitalisierung auf LW/MW/KW hätte Einzug halten können? Man stelle sich das DLF-Wortprogramm auf klassischer LW und mit digitaler Tonqualität vor!
“Solche Leute sind der Grund, warum
Deutschland nie wieder
technologisch an die Spitze kommen
wird.”
Mag sein, aber ich bin nun einmal mehr an den Inhalten interessiert, als an der Technik, die diese rüberbringt. Verbessert dramatisch die Qualität der Inhalte, dann würde ich mir auch DAB+ zulegen. Solange mir jedoch eine sich nie ändernde Musikauslegeware von künstlich aufgeheiterten Moderatoren präsentiert wird und dabei die “Superhits der 80er/90er und dem besten von heute”, zusammen mit den “geilsten Ortstemperaturen” und “allseits gute Fahrt und Sonne im Nacken” gewünscht wird, muß Radio generell auf mich als Hörer verzichten. Das einst kreative Medium namens Radio ist längst von den Marketingfuzzis gekapert worden, die für die Hörer nur noch Verachtung übrig haben. Wo ist also die Notwendigkeit für DAB+?
Der Genderschrott wird nicht besser, nur weil man das jetzt studieren kann. Ebenso wird Radio nicht besser, nur weil es digital daherkommt. In den 90ern hatte ich mir überlegt, einen Tuner für mein Hifi-Rack zu kaufen. Ich nahm’ jedoch davon Abstand, weil das Radioprogramm immer schlechter wurde. Insofern sitzen die Schuldigen beim Sender, nicht in der Politik oder gar innerhalb der Konsumenten.
> Mag sein, aber ich bin nun einmal mehr an den Inhalten interessiert, als an der Technik, die diese rüberbringt.
Und warum kommentiert man dann in einem Thread, in dem es um Technik und nicht um Inhalte geht?
Woher der Drang, Irrelevantes loszuwerden?
Hallo Hadmut,
in diesem Thread kommst Du mir extrem unentspannt vor, als fühltest Du dich persönlich angegriffen. Mag eine Fehlinterpretation von mir sein, aber Deine Antworten in anderen Threads wirken anders, freundlicher, geduldiger(?) auf mich.
Nix für Ungut*
*ja, ich weiss: Ich muss hier ja nicht lesen.
> in diesem Thread kommst Du mir extrem unentspannt vor,
Weil mir viele der Positionen in diesem Thread unglaublich bescheuert vorkommen und ich das Gefühl habe, hier meine Zeit ziemlich zu vergeuden.
Wenn Leute ein Übertragungsmedium danach beurteilen, ob die Inhalte besser als zuvor sind, dann wird mir das einfach zu blöd.
@GerhardM
> Die Abkehr von der Digitaltechnologie gehört bei manchen Politikwissenschaftlern
> zum Zeitgeist: “Analog ist das neue Bio”.
Sieht man doch auch bei der Jugend von heute, die (zumindest teilweise) wieder total auf Schallplatten steht. Ich persönlich war happy, als Anfang der 80er die CD auf dem Markt kam, und habe dem ganzen knackenden, rauschenden, eiernden Schallplatten-Geraffel nie eine Träne nachgeweint.
Zitat Anfang(Ich bin nur nicht so vermessen, mich selbst zum einzigen Maß aller Dinge zu machen, und gehe davon aus, dass 99% der Bevölkerung keine Radios bauen kann.)
Zitat Ende
1% (deine Zahl) reicht doch vollkommen aus um flächendeckend für Radioempfang sorgen zu können.
Also war deine erste, übrigens ziemlich vermessene, hochnäsige und arrogante, Erwiderung schlichtweg gegenstandslos.
> 1% (deine Zahl) reicht doch vollkommen aus um flächendeckend für Radioempfang sorgen zu können.
Wir notieren: Im Kriegs- und Katastrophenfall als Erstes eine Radio-Manufaktur eröffnen, obwohl die allermeisten kein Radio mehr hören, weil das Programm Scheiße ist.
glaubst du wirklich, dass ich das meinte? Nein, so dumm bist du nicht. Oder?
DAB ist so schlecht nicht.
Aber einiges was bei DAB und DAB+ als Vorteil angeboten wird, das kann UKW eigentlich auch schon lange.
Anzeige vom Liedtitel? wenn der Sender das überträgt kann hier in meinem Wohnzimmer meine olle Aiwa Anlage das anzeigen.
Die Tonqualität von UKW ist ausreichend.
Wenn ich wirklich Tonqualität haben will, dann nehm ich gleich die CD.
Es fehlt für mich das Killerfeature um DAB+ wirklich zu wollen.
Es fehlt der Anreiz diverse Geräte zu ersetzen.
beim Umstieg von Analog Satempfang auf Digital hatte ich wirklich vorteile, bessere Auflösung, bessere Farbe. besserer Ton nur bedingt, Analog Sat kannte ja mehrere Tonunterträger, Und was mit Stereo alles möglich ist, ist auch interessant. Dolby Prologic nur als Stichwort-
Das Programm ist Scheiße? das ist meiner meinung nach ein Null Argument. das zieht ja nicht mal beim TV.
Ja auf Sendeplatz 1 bis 9 kommt selten was sinnvolles, aber ab Platz 30 wird es interessant, Die Spartensender von ARD und ZDF haben einige Perlen. Oder Servus TV mit seinen BBC Dokus, DMAX mit Topgear usw
beim Radio ist es genau so, man kann sich trefflich über den Klangbrei der Kettensender beschweren, aber es gibt eben auch genügend was einen interessiert. oder was einem nach gewisser Zeit als interessant vorkommt. für mich war das zb der ORF Sender FM4.
Zum Thema Sendersuchlauf:
wie oft macht man das? Und wie lange dauert der Sendersuchlauf bei UKW? das dauert keine 5 Minuten. Und zu guter letzt: es ist ja nun auch kein Hexenwerk die Frequenz direkt einzugeben.
und die wichtigsten Frequenzen kann man sich merken. 89,0 für Samstag Nacht, da gibts so ab 23 Uhr geniale Hörspiele/hörbücher
100.0 mainstreampopmusik und reginnale Nachrichten
100,4 der lokale OKN
Fazit
Bei UKW gibt es schon seit Jahren soviel digitale Funktionen und Möglichkeiten, die leider nur zu selten genutzt werden. Oder wenn vom Sender genutzt kann das Endgerät nichts damit anfangen.
Wenn die A-Bombe hochgeht, gibt es auch kein UKW mehr. Wer repariert eigentlich die Sender im Kriegsfall?
Zurück zum Thema. Hast du ein Autoradio mit DAB+ oder einen externen Empfänger? Hab mir mal überlegt einen externen Empfänger zuzulegen, Habs aber nicht weiter verfolgt.
> Hast du ein Autoradio mit DAB+ oder einen externen Empfänger?
Nein.
Ich habe ein sehr gutes Taschenradio, das ich testweise mal an das Autoradio anschließen könnte, aber noch nicht versucht.
In Bayern ist Empfang von DLF oft ganz schlecht, weil der BR keine Frequenzen abgibt und lieber sein todlangweiges BR5 verbreitet. Hat jemand Erfahrung mit DAB+ und DLF in Bayern?
> Hat jemand Erfahrung mit DAB+ und DLF in Bayern?
Mein erstes DAB+-Radio habe ich mir kurz bevor ich aus Unterföhring weggezogen bin gekauft. Viel kann ich also nicht sagen, aber der Empfang war sehr gut ohne überhaupt die Antenne rauszuziehen.
@ Elmar Hörig war nie lustig
>Radio interessiert einfach niemanden mehr, ausser eben Rentner die den Dudelfunk beim Gurken züchten im Garten oder Radfahren laufen lassen …Radio, das habe ich nicht mal mehr im Auto und da bin ich nicht der Einzige. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Haushalt wo so ein Ding überhaupt noch aktiv genutzt wird geschweige denn rumsteht.Deutlich bessere Tonqualität, kein Suchen, kein Rauschen, kein Fiepen und kein Zwitschern, bessere und informativere Anzeigen, beispielsweise das Lied, das sie gerade spielen, ich brauche keine lange Antenne mehr, und ich empfange mehr Sender, weil hier Programme in DAB+ ausgestrahlt werden, die per UKW nicht erreichbar sind. Und man braucht keinen langwierigen Suchlauf, sondern das Radio sucht einmal im Hintergrund, und dann hat man die komplette Liste im Display.<
Gleiches – bis auf lange Antenne, mehr Sender bis Suchlauf – gilt auch für die CD.
Trotzdem erlebt die gute alte Vinyl-Schallplatte gerade eine Renaissance! Warum?
Bei Gesprächen mit Freunden – einer von ihnen mit dem absoluten Gehör – die teilweise im Musikanlagenbau tätig sind (einer produziert High End Musikanlagen mit RÖHRENVERSTÄRKERN und natürlich High End Plattenspieler (CD nur auf Wunsch und Aufpreis). Unterste Preisklasse ab 10.000€, nach oben offen und verdient gut damit!), bzw. die Musikhören als ernsthaftes Hobby betreiben, hörte ich immer wieder, daß die CD bzw. die Wiedergabe digital gespeicherter Musik tot klingt, zu sauber, zu klar, unecht, nicht „lebendig“!
Ich bin da nicht so fanatisch und vom absoluten Gehör meilenweit entfernt, habe aber den Eindruck da könnte was dran sein.
Und im Auto mit seinen Nebengeräuschen ist der Hörgenuß eh eingeschränkt, auch wenn inzwischen sogar Mittelklassefahrzeuge so gut gegen Umwelt- und die eigenen Fahrzeuggeräusche gedämmt sind, wie es früher höchsten die mit Stern (vielleicht hatten die deshalb „eingebaute“ Vorfahrt?) und Vergleichbare waren. Inzwischen sehe ich darin sogar die Gefahr, daß der Fahrer die Umwelt in der er sein Fahrzeug bewegt nicht mehr vollständig wahrnimmt, zu abgeschottet ist, quasi der Effekt warum Kopfhörer oder die Knöpfe im Ohr, bzw. das Telefonieren während der Fahrt im Auto und auf dem Fahrrad verboten sind!
Mehr Informationen sind ja schön und gut, aber im Auto (Zuhause, im Wohnzimmer, Bad, Küche, etc. ist's egal) können sie auch eine Informantionsüberflutung bedeuten und in der Konsequenz mangelnde Aufmerksamkeit im Verkehr.
Das ich damit nicht ganz falsch liege zeigt die gerade vor ein paar Tagen durch die Medien gegangene Meldung, daß Automobilfirmen überlegen Fußgänger und Radfahrer mit entweder dauerhaftem simuliertem Fahrgeräusch, oder Geräuschen bei Annäherung auf das sich nähernde Elektroauto aufmerksam zu machen. Ansonsten sind die Dinger nämlich so leise, daß zu befürchten steht das denen die Leute reihenweise davorlaufen, einfach weil sie sie nicht wahrnehmen – besonders natürlich wenn sie auch noch nen Knopf im Ohr haben und MP3-Player oder Smartphone mit hoher Lautstärke dudeln.
Technisch mag DAB(+) besser sein, aber bietet es auch einen Mehrwert (für den er bereit ist zu zahlen) für den durchschnittlichen (!) Hörer, der z.B. das Radio als Hintergrundberieselung nutzt, der den Klangunterschied garnicht wahrnimmt weil er sowieso nur mit nem halben Ohr hinhört und dem die zusätzlichen Informationen schnuppe sind, der eh seit ewig und drei Tagen den selben Sender hört? Habe ich in obigen Werkstätten, meinem Ausbildungsbetrieb, bei den oben angesprochenen Handwerkern und in vielen anderen Fällen so erlebt, ja häufig stand da so gar noch ein altes MONO-Kofferradio und die Leute waren zufrieden und glücklich!
Sorry, aber die Sender werden einen Teufel tun (und aus wirtschaftlicher Sicht ist das richtig) viel Geld auszugeben nur um die Ansprüche ein paar weniger “Freaks“, wie Dir, zu befriedigen, sondern sich nach den Gewohnheiten der breiten Hörerschaft richten.
(Der Freak ist nicht negativ gemeint! – Die Kunden obigen Freundes mit den High End Röhrenverstärkern sind auf ihre Art auch Freaks! Menschen mit besonderen Ansprüchen!)
Nicht immer ist das technisch Bessere auch das Bessere für den Menschen, oder ist der Unterschied so groß, daß sich der Aufwand lohnt!
> Trotzdem erlebt die gute alte Vinyl-Schallplatte gerade eine Renaissance! Warum?
Wegen ein paar Leuten redet der von „Renaissance”. Geh mal in den nächsten Mediamarkt und gucke, wie das Zahlenverhältnis von CD zum Platte ist. Oder zu Amazon und vergleiche MP3 zu Platte.
> hörte ich immer wieder, daß die CD bzw. die Wiedergabe digital gespeicherter Musik tot klingt, zu sauber, zu klar, unecht, nicht „lebendig“!
Ja, faseln die gerne. Und fallen dann bei Tests gerne mal durch oder bilden sich das ein.
Solche Leute kaufen dann auch Porzellanstelzen für sündhaft Geld gegen Erdstrahlen usw.
Sorry, der Text ist verkürzt übertragen worden!
Hinter “rumsteht” müsste dies eingefügt werden:
Also wohne entweder ich in einer völlig außergewöhnlichen Gegend, bzw. sind die Leute die ich kenne abolute Ausnahmen, oder Du!
Wir haben gerade Handwerker im Haus (Verputzen und Verspachteln). Beide Handwerkertrupps hatten ein Radio (UKW) dabei und ließen es den ganzen Tag laufen. Meine Tochter liebt es geradezu (hab ich früher auch gemacht und verstehe es heute nicht mehr) beim Hausaufgaben machen das Radio laufen zu lassen. Wohlgemerkt Radio, nicht CD, nicht Musik vom Stick oder vom iPhone! Im Haushalt meiner Schwester steht mindestens 1 UKW Radio, bei uns 4, im Betrieb eines, ebenso bei den Nachbarn. Und alle, inklusive meiner Angestellten, nutzen es und auch das (alte) Radio im Auto.
In so mancher Werkstatt die ich besucht habe (z.B. Auto) dudelt so ein Ding rum.
(Manchmal ganz schön nervig!)
@ Hadmut
“Und warum kommentiert man dann in
einem Thread, in dem es um Technik
und nicht um Inhalte geht?”
Vielleicht um darauf hinzuweisen, daß das dann recht sinnbefreite Technik ist?
@ Hadmut
> Im Kriegs oder Katastrophenfall gibt es ganz viele kaputte Radios, da kann man Bauteile und Module draus gewinnen…
Wenn die Katastrophe so groß ist, dass plötzlich alle Radios kaputt sein sollen, habe ich andere Probleme als an Radios herumzulöten.
Ich gebe dir da Recht, im Katastrophenfall hat man andere Probleme als das Radio.
Die Bevölkerung via Radio-Ansprache zu erreichen ist ein Konzept des WW2 und hat da auch recht gut funktioniert. Folgend ist dies auch in die Katatrophenpläne des Kalten Krieges eingezogen. Wobei später niemand bedacht hatte, dass nur die alten Röhrengeräte einen Atomschlag überstehen, während die Transistorempfänger dem EMP zum Opfer fallen.
Daher auch diese Bastelgeschichte: Aus drei defekten Röhrenradios lässt sich im Allgemeinen recht einfach ein Funktionsfähiges machen. Ganz ohne Lötkolben. Das hat Hollywood eben als spezielles Element für Katastrophen beibehalten, genauso wie die Jericho-Trompete für Flugzeuge im Sturzflug.
Allerdings haben so ziemlich alle Katastrophen nach dem WW2 gezeigt, dass die Radioansprache kein geeignetes Mittel ist, die Bevölkerung im Katastophengebiet zu erreichen. Wie du schon festgestellt hast, die Leute haben was anderes im Kopf, als dem Gefasel eines Politikers zuzuhören. Einzig und alleim im Vorfeld, zur Warnung ist die Radioduchsage geeignet. Vorausgesetzt, es wird Radio gehört. Dann ist es aber auch egal, ob es sich um ein analoges oder digitales Radio handelt.
Katastrophenfreie Grüße,
Euer Dirk
@Radio Eriwan
https://www.danisch.de/blog/2015/08/23/technologieland-deutschland/#comment-93545
“Ohne jetzt die genauen Zahlen zu recherchieren,”
Hättest Du aber lieber machen sollen, dann wäre Dir aufgefallen, dass auch das analoge Radio nicht ohne Veränderungen existiert:
Kurzwelle -> Mittelwelle -> Ultrakurzwelle -> Stereo
Kopfhörer -> Lautsprecher -> Röhren -> Transistor -> IC
Immer wieder gab es Neues, und immer wieder wurden “alte” Sachen dafür abgeschafft.
Es mag sein – nein, es ist so -, dass ein Detektor-Empfänger auch heute noch funktioniert, aber mehr als eine Spielerei ist das nicht mehr.
@ Hartmut
Was ist eigentlich aus der Nischentechnologie Digital Radio Mondial geworden mit der die Digitalisierung auf LW/MW/KW hätte Einzug halten können? Man stelle sich das DLF-Wortprogramm auf klassischer LW und mit digitaler Tonqualität vor!
Gar nichts. LW und MW sind ins Internet gegangen und KW ist nur noch Tummelplatz für Amateure, Nachrichtenargenturen und einen harten (nichtdeutschen) Kern an Nachrichten-(oder auch Propaganda?)-Sendern. Die deutschen Sendeanstalten haben, wie die der meisten westlichen Nationen, ihre LW- und MW-Sendemasten abgebaut. I-Net ist eben billiger.
Übrigens wäre Digitalisierung auf LW und MW ohnehin wenig sinnvoll, denn die Bandbreite ist zu gering, als dass die Qualität sich berauschend verbessern würde, nur die Störgeräusche würden verschwinden. Dafür sinkt die nutzbare Reichweite der Sender, denn trotz Störgeräusche können wir Menschen noch Sprache verstehen, auch bei schlechteren Empfangsbedingungen als ein Digitalempfänger benötigt. Für den ist dann das Signal eben zu schlecht und nichts mehr zu dekodieren da. LW und MW digital ist sinnfrei.
Wellenfreie Grüße,
Euer Dirk
Der Vergleich CD/LP hinkt.
Der Grund, wieso die damalige LP-Ausgabe vom Mix her besser klingt als das CD-Re-Release von heute liegt daran, dass das Re-Release i.a. auf “laut” getrimmt wurde. Kompressor auf Anschlag, weg mit der Dynamik.
Stichwort “loudness wars”.
Damit ist das Musikmaterial aktiv verschlechtert worden, wie man sich auch direkt im Wellenformplot angucken kann: früher ein auf und ab, heute ein durchgängiges Brett bis hin zur Rechteckverzerrung, wenn es wirklich übertrieben wurde. (Wer noch selbst MP3/OGG/AAC-Wandlung betreibt, erkennt solche Scheiben auch am massiv herabgesetzten Replay Gain.)
Das hat aber weder etwas mit dem Medium noch analog vs. digital zu tun (außer, dass Vinyl als Wiedergabemedium diese Exzesse aus technischen Gründen nicht bzw. nur sehr eingeschränkt zulässt).
Möglicherweise kommt dann noch etwas Psychoakustik hinzu, nämlich dass die Sättigungskompression von (magnetischen) Masterbändern als “warm” wahrgenommen wird. Einzelne Produzenten (z.B. Uli Rützel/Erdenklang) zogen deswegen volldigitale Produktionen erst nochmal über den analogen Senkel.
Heute würde man einfach eine tanh()-Kompression draufrechnen.
Dafür scheint das Ohr in der Tat recht sensibel zu sein, so dass man sogar hören kann, *wo* im Signalzweig diese Kompression appliziert wurde: Das ist z.B. der wesentliche Unterschied zwischen dem klassischen Moog-Filter (Transistorkaskade) vs. OTA-basierten State-variable-Filtern. Vereinfacht gesagt findet beim einen die Kompression auf dem Ausgangssignal statt, beim anderen auf Eingangssignal und Feedback.
Dass das bei sogenannten Audiophilen erst richtig rund klingt, wenn man “in Flussrichtung eingebrannte” Kabel aus “sauerstofffreiem Kupfer” verwendet, die Platinen rundfeilt und alles mit “C37-Lack” besprüht, nachdem man die Ein- und Ausgänge noch mit Rosenquarzanhängern “entkoppelt”, ist eine andere Geschichte … Vermutlich gibt es da auch “hochpotenzierte” D100-Lösungen vom Homöopathen zwecks Verbesserung des Hörerlebnisses.
Unterste Preisklasse ab 10.000€, nach oben offen und verdient gut damit!), bzw. die Musikhören als ernsthaftes Hobby betreiben,
Leute betreiben inzwischen Musikmachen mit Equipment, das einen Bruchteil davon kostet. Das teuerste ist dann noch die Kauf-Software. Die so entstandene Musikproduktion geht dann digital auf CD oder Festplatte zum Schallplatten-Preßwerk, damit der DJ sein Vinyl auflegen kann.
hörte ich immer wieder, daß die CD bzw. die Wiedergabe digital gespeicherter Musik tot klingt, zu sauber, zu klar, unecht, nicht „lebendig“!
Und nachdem wir nun festgestellt haben, daß Vinylproduktion heute ein DDA-Prozeß ist, also volldigitales Mastering bis kurz vor die Pressung, kann ich das Vinyl-Erlebnis auch problemlos mit einer CD haben:
Schallplattenspieler an RIAA-Entzerrer an 150€-PC-Interface anschließen. Schallplatte einmal abspielen, Trackmarken markieren und das ganze auf CD brennen. Schon kann ich den Sound immer wieder haben, ohne die Schallplatte zu verschleißen.
Klingt erstmal wie ein Witz, dennoch gibt es einen Grund dafür:
Heutige CDs und MP3s werden (mit Ausnahme klassischer Musik) für Handylautsprecher, zugehörige Schmalzbohrer und Autoradios abgemischt. Die Schallplatten hingegen erhalten je nach Zielgruppe einen völlig anderen Mix für größere und kräftigere Lautsprecher (Nische Heimstereo-Anlage bzw. Tanzlokal). Denn ein lautstärke-optimierter Brüllwürfelmix paßt mechanisch (!) nicht in eine Schallplattenrille.
Genau diesen Schallplatten-Master kann man aber nicht auf CD kaufen. Auf der Original-CD ist nicht das, was auf der gleichnamigen Schallplatte ist. Das wird von den Esoterik-Goldöhrchen beim fröhlichen Vergleichen immer wieder übersehen.
@”Bei Gesprächen mit Freunden – einer von ihnen mit dem absoluten Gehör – die teilweise im Musikanlagenbau tätig sind (einer produziert High End Musikanlagen mit RÖHRENVERSTÄRKERN und natürlich High End Plattenspieler (CD nur auf Wunsch und Aufpreis). Unterste Preisklasse ab 10.000€, nach oben offen und verdient gut damit!)”
Das mit dem Verdienst glaube ich gerne. Auch Steampunk-Laptops gehen weg wie nix.
Das sind Showanlagen, die manche meinen haben zu müssen, wenn sie mehr als 10000 im Monat überwiesen bekommen. Röhrenverstärker sind ok, können aber nichts besser als gute Mosfets. Seit es die mit mehr als 100 W gibt, sind Röhren was für Leute, die einen verschwurbelten Sound oder innenbeleuchtete Verstärker wollen.
Das soll jetzt nicht heißen, das High-End-Verstärker einfach zu bauen wären, aber es gibt halt nichts mehr, was Röhren wirklich besser können, wenn man mal von der gewollten Verzerrung in Gitarrenverstärkern absieht (a ka verschwurbelter Sound).
Das Grundniveau ist Dank stabilen Netzteilen und starken Endtransistoren schon in der Billigklasse nicht mehr mit Krempel (*) aus den 80ern zu vergleichen. Wer heute Schrott produzieren will, muss sich richtig anstrengen. Da ist natürlich noch reichlich Luft nach oben, aber dafür interessiert sich nur eine Minderheit.
(*) Was Gutes aus den 80ern wird davon eher nicht übertroffen. Hat aber dann auch ein paar Mark fuffzig mehr gekostet.
Hat gewisse Ähnlichkeiten mit dem Geschimpfe auf Autoelektronik. Man kann zwar so einiges nicht reparieren, aber dafür fällt es auch selten aus. Meine Studentenkarre hat im Winter immer so ein bis zwei Tage Mucken gemacht. Der aktuelle Franzose macht das nicht. Einsteigen, fahren, hin- und wieder Wartung, fertig. OK, Batterie tauschen musste ich schon, ist ja auch schon neun Jahre alt. Wir reden hier von einem Kleinwagen.
In Berlin mag es anders sein, aber hier auf dem alles andere als platten Land gibt es drei Möglichkeiten qualitativ hochwertig Radio zu hören: Die eine ist DVBS2 und die andere Internet oder wo verfügbar Kabel (mit wesentlich geringerem Angebot und teilweise grundverschlüsselt). Unterwegs ist es flächendeckend ohne lästige Unterbrechungen nur per UKW mit Abstrichen bei der Qualität möglich.
DVBT kennen wir hier nur vom hörensagen und DAB gibt es beim Getränkehändler. Streckenweise geht es, aber oft nur mit Zusatzantennen. Die Infrastruktur ist lieblos aufgebaut, Masten von ehemaligen Füllsender, mittels deren die Empfangssituation hätte verbessert werden können wurden demontiert. Unser örtlicher Radio- und Fernsehhändler hat die Empfangsgeräte wieder aus dem Sortiment genommen, da er es auszubaden hatte wenn es nicht zufriedenstellend funktionierte.
Dazu fehlt der politische Wille zur Durchsetzung, etwa in der KFZ-Ausrüstung und der Nutzen für den Verbraucher, damit er die neue Technik aktiv nachfragt. Bei DVBS war dies in Form eines besseren Bildes, mehr Programmen und einer höheren Schlechtwetterreserve gegeben. Dazu war die im Jahre 1999 angeschaffte Empfangsanlage bereits voll für den digitalen Empfang tauglich. Als das endgültige Aus für den analogen Empfang kam waren alle alten Set-Top-Boxen längst ersetzt, die meisten durch neue Fernseher mit eingebautem Empfänger. Möglich ist es also wenn der Wille da ist und rechtzeitig die Weichen gestellt werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass Astra und Eutelsat luxemburgische bzw. französische börsennotierte Unternehmen sind.
> Radio höre ich zwar nicht so oft, aber gelegentlich ist es aus meiner Erfahrung ganz nützlich, dass man bei schlechtem Empfang die persönliche Signal-Rauschen-Trennungsfähigkeit einsetzen kann.
Eine digitale Signalverarbeitung holt die Information noch hervor wo das analog aufgebaute Pendant nur noch Rauschen sieht. Jede analoge Stufen fügt noch mehr Rauschen hinzu und analog aufgebaute Filter sind nicht perfekt. Das wichtigste ist die Antenne, was hier verlorengeht kann keine Technik dieser Welt wieder “retten”.
Und zu diesem ich baue mir im Notfall schnell ein Radio zusammen: Entweder es ist gleich zu beginn der Katastrophe vorhanden und im Einsatz oder es nützt nichts mehr. Die Reichweite bei UKW ist begrenzt und bei wirklich großen Katastrophen wird sehr bald der Treibstoff für die Notstromversorgung verbraucht sein. Da sind wir beim nächsten Problem: Die Sirenen sind abmontiert, die wenigsten werden es mitbekommen, dass sie jetzt eine wichtige Durchsage kommt.
Mein Kommentar mit dem SDR bezog sich auf “man baut ein Radio” ohne die Nebenbedingung “Katastrophe”, d.h. prinzipiell einen UKW-Empfänger zu bauen. Da dürften in Deienr leserschaft doch schon einige sein, die das hinbekommen könnten.
Dann gibt es natürlich die “althergebrachte Methode”, dafür Spulen, Transistoren, widerstände Dioden und anderen altmodischen Kram zu verwenden, was aber für den Katastrophenfall unerheblich sein dürfte, da man erstmal ganz andre Sorgen hat, als Radios zu bauen.
“Röhrenverstärker sind ok,
können aber nichts besser als gute
Mosfets.”
Nö, fast alle Profi-Gitarristen haben Röhrenverstärker. Eben weil die viel weicher verzerren.
Mir ist da noch etwas zur Augangfrage
“Sind die Deutschen einfach zu faul und behäbig für die Digitalisierung?”
eingefallen und versuche mal eine Zusammenfassung.
Meines Erachtens sind sie weder zu faul oder zu behaebig, sie sehen in diesem Bereich keine Notwendigkeit. Dazu wurde hier ja schon genug gesagt, es gibt nicht genug Vorteile, die man daraus ziehen kann. Ich behaupte mal, in 98% der “Hoerfaelle” soll da nur ein Ding stehen, das einen mit Gedudel und Informationen versorgt.
Das erfuellt ein normales Radio so gut wie immer zur Zufriedenheit. Dazu kommt die Anzahl der vorhandenen Radios. Ich behaupte mal, jeder der 80 Millionen Bundeseinwohner hat drei Stueck davon, nur, um eine einigermassen plausible Zahl zu bekommen. Macht in der Summe ca. 250 Mio. Radios, die weggeschmissen werden muessten, obwohl sie fuer ihre Nutzer genau das tun, was von ihnen verlangt wird. Fuer diese Leute gibt es schlicht keinen Grund, gezwungenermassen ein “neuartiges Radio” zu kaufen, das fuer sie genau das tut, was sein Vorgaenger auch schon getan hat.
Wer wirklich in hochwertiger Qualitaet (so sie ueberhaupt produziert wird, siehe Optimod&Co) Radio hoeren will, hat jetzt schon die Moeglichkeit, wenn er sie wahrnehmen will: Radio ueber DVB-S/-C, mit jedem Satelliten- oder Kabelreceiver empfangbar. Auch dieser “Kunde” vermisst kein DAB+.
Der Gegenpart “Digitales Fernsehen” hatte es leichter, akzeptiert zu werden. Nachdem die anfaenglichen Maengel (es war teils wirklich grausam, was da kam) ueberwunden waren, freute man sich ueber die stabilere Bildqualitaet und den zusaetzlichen Komfort, der damit erreichbar wurde. Teils war das auch zu Analogzeiten ueber den Videotext moeglich, aber (voll)digital scheint es doch einfacher zu sein.
Leicht machbares Radio im Notfall waere mir persoenlich einigermassen wichtig, aber darauf werde ich jetzt nicht mehr herumreiten. Denn die Zeit dafuer laeuft ab, am 1.1.16 werden die letzten deutschen MW-Sender abgeschaltet und dann ist es damit Schluss, mit geringen Mitteln ein Empfangsgeraet zusammenloeten zu koennen, das notfalls auch ohne Stromquelle auskommt. Das ist dann also mitgestorben.
@Dirk S
> Die Bevölkerung via Radio-Ansprache zu erreichen ist ein Konzept des WW2
[…]
OK, ich hab ja einige Zeit im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten (gerne) gelebt. D.H. die FEMA Überlebenskit-Empfehlung basiert also auf WW2 Erfahrungen: http://www.ready.gov/kit (3. Stelle nach Wasser und Nahrung). Na gut, die FEMA ist ja durchaus nicht Bullshit-Resistent wie Jeder weiß. Aber auch die Japaner (beruflich ab und an auch dort unterwegs) berufen sich auf ihre WW2 Erfahrungen wenn sie im Überlebenskit (Erdbeben, Tsunami, nicht ganz so stabile Kernkraftwerke…) UKW(!) Radios empfehlen http://expatsguide.jp/useful-references ?
OK, im Ernstfall würde ich es eh nicht verstehen wenn es nicht gerade so was wie Englisch ist, das gestehe ich ein. Also wieder was gelernt: die aktuellen staatlichen Notfallempfehlungen diverser außereuropäischer Staaten basieren auf den WW2 Erfahrungen mit Atomschlägen. DAS ist ja mal ein Statement 😀
Aber ich bin ja gerne bereit dazu zu lernen:
> Allerdings haben so ziemlich alle Katastrophen nach dem WW2
> gezeigt, dass die Radioansprache kein geeignetes Mittel ist,
> die Bevölkerung im Katastophengebiet zu erreichen.
Ich frag so was ja ungerne, weil dann häufig lmgtfy.com bemüht wird, aber in diesem Fall: Belastbare Quellen?
@Hadmut,
Sorry, das ich hier so reingrätsche, für dein Blog ist logischerweise nur das relevant was Dich interessiert und hier ist nur Deine Meinung relevant. Aber das eine oder andere Mal kollidiert das mit meiner Lebenserfahrung. Was ja nicht schlecht ist: Nur so komme ich zu neuen Erkenntnissen, da auch ich die Weisheit nicht mit Löffeln fressen konnte.
@thogo:
> für dein Blog ist logischerweise nur das relevant was Dich interessiert und hier ist nur Deine Meinung relevant.
Nein, das ist so nicht richtig. Die Themen gebe ich vor, und zu dem Thema sind natürlich auch alle anderen Meinungen relevant und interessant.
Ich mag’s nur nicht, wenn jemand eine Meinung zu einem anderen Thema einwirft oder etwas einwirft, was nicht mehr Meinung ist. (Und sich dann auch noch auf Meinungsfreiheit beruft, wie manche es tun.) Und ich mag’s nicht, wenn man durch Kommentare so mit Dreck beworfen wird, dass meine Meinungsäußerung im Rahmen meiner Meinungsfreiheit nicht mehr funktioniert, weil sie dann sabotiert wird.
@ Horsti
Nö, fast alle Profi-Gitarristen haben Röhrenverstärker. Eben weil die viel weicher verzerren.
Ich habe man gelesen, dass Röhren zum einen eine andere Obertonbetonung haben sollen (das habe ich allerdings nie überprüft) und die leichten technisch bedingten Verzerrungen vom menschlichen Gehör als angenehm empfunden werden. Letzteres dürfte korrekt sein, ausgehend davon, dass die meisten Menschen das bestätigen dürften. Wobei, eine ordentliche Studie zu dem Thema gibt es soweit ich weiß nicht.
Unwissende Grüße,
Euer Dirk
@ thogo
OK, ich hab ja einige Zeit im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten (gerne) gelebt. D.H. die FEMA Überlebenskit-Empfehlung basiert also auf WW2 Erfahrungen: http://www.ready.gov/kit (3. Stelle nach Wasser und Nahrung). Na gut, die FEMA ist ja durchaus nicht Bullshit-Resistent wie Jeder weiß. Aber auch die Japaner (beruflich ab und an auch dort unterwegs) berufen sich auf ihre WW2 Erfahrungen wenn sie im Überlebenskit (Erdbeben, Tsunami, nicht ganz so stabile Kernkraftwerke…) UKW(!) Radios empfehlen http://expatsguide.jp/useful-references ?
Kommt natürlich erst mal auf die Katastrophe an und in wieweit die Infrastruktur geschädigt ist. Das Radios empfohlen werden, ist aus Behördensicht klar, denn man hofft so, die Bevölkerung erreichen zu können. Sind aber die Sendemasten beschädigt, ist das Radio nutzlos. Bei einer Sturmflut in Hamburg nützt es nichts, in Berlin auf UKW zu senden.
Übrigens, ich würde an die erste Stelle eines Überlebenskits eine Waffe setzen, erst danach Wasser, Erste-Hilfe, Sturmstreichhölzer und dann Nahrungsmittel, ein Radio (habe ich auch einpackbereit, so ist das nicht) erst weiter hinten. Der Grund ist einfach: Du benötigt nämlich eine Waffe, um das zu verteidigen, was die anderen nicht haben. Katastrophe bedeutet immer auch Ausnahmesituation und da ist sich jeder selbst der nächste und die archaischsten Verhaltensweisen kommen zum Vorschein.
Aber aus Sicht einer staatlichen Behörde ist das natürlich unerheblich, weil die davon ausgehen, die Auswirkungen der Katastrophe schnell in den Griff bekommen zu können. Was nicht stimmt, wie jeder aufmerksame Nachrichtenkonsument erkennen kann.
OK, im Ernstfall würde ich es eh nicht verstehen wenn es nicht gerade so was wie Englisch ist, das gestehe ich ein. Also wieder was gelernt: die aktuellen staatlichen Notfallempfehlungen diverser außereuropäischer Staaten basieren auf den WW2 Erfahrungen mit Atomschlägen. DAS ist ja mal ein Statement
Das ich so nicht abgegeben habe. Ich habe geschrieben, dass die Notfallpläne auf den Erfahrungen des WW2 basieren (und da bezog ich mich auf die Westlichen, ist natürlich westlich-arrogant von mir) und die wurden (und werden) durchaus in weiten Teilen auch von nicht damals teilnehmenden Staaten übernommen. Und ich habe angeführt, dass nach einer Atomexplosion durch den EMP Transistorradios unbrauchbar sind und diese deshalb für diese spezielle Situation unsinnig sind. Und dass man das nach deren Verbreitung wohl nicht beachtet hat, das heißt, falls man die Pläne nach den 50er Jahren überhaupt mal überarbeitet hat.
Aber ich bin ja gerne bereit dazu zu lernen:
> Allerdings haben so ziemlich alle Katastrophen nach dem WW2
> gezeigt, dass die Radioansprache kein geeignetes Mittel ist,
> die Bevölkerung im Katastophengebiet zu erreichen.Ich frag so was ja ungerne, weil dann häufig lmgtfy.com bemüht wird, aber in diesem Fall: Belastbare Quellen?
Meine Beobachtungen in den Nachrichtensendungen. Über Katastrophen wird in den Nachrichten lang und breit berichtet, aber es werden nie Radioansprachen erwähnt, bzw. dass die Lage durch solch eine beruhigt wurde. Wobei das nicht so ein Detail am Rande wäre, sondern in Sinne der Volkserziehung und der Berechtigungsgrundlage der öffendlich-rechtlichen Sender eine erwähnenswerte Tatsache.
Das einzige, was es heute gibt, sind Fernsehansprachen, die sich bevorzugt an die Nichtbetroffenden innerhalb des Landes richten. Mal abgesehen davon, dass man in einem Katastrophengebiet eher selten an einen Fernseher kommt (und dann auch meist die Sender hin sind, gilt übrigens auch für UKW und zumindest in Europa sind die MW- und LW-Anlagen, die die notwendige Reichweite hätten, abgebaut), das Letzte was die Menschen da brauchen, ist das dämliche Geschwafel eines Politikers. Und das gilt auch fürs Radio.
Eigenbeobachtungen sind natürlich keine belastbare Quelle, es ist aber auffällig, das Radioansprachen nie erwähnt werden und anscheinend keine Rolle spielen. Und wenn man sich den typischen Katastrophenverlauf ansieht: Selbst wenn es solche Radioinformationen geben würden, bewirken würden sie dann nichts. Bevor geschwafelt wird, sollte lieber internationale Hilfe angefordert und das Miliär mal sinnvoll eingesetzt werden. Zum Schwafeln ist später immer noch Zeit.
Und wo du zum Anfang noch die USA erwähnt hast: Wenn bei einer Katastrophe ein US-Kriegsschiff in der Nähe ist, hast du Glück im Unglück gehabt. Die kommen schnell zu Hilfe, mit schwafeln halten die sich nicht auf. Man kann von dem Amis halten, was man will, aber bei einem Notruf oder einer Katastrophe sind die fix dabei, zu helfen.
Und noch was: Die ersten, die nach Katastrophen in betriebsame Hektik verfallen, sind Funk-Amateure. Die sind oftmals die ersten, die unabhängige Berichte aus den Katastrophengebieten liefern können, manchmal nocht vor der offiziellen Verlautbarung durch die Behörden des befroffenen Landes bzw. der betroffenen Länder. Leider werden die als Informationsquelle von unseren Medien ignoriert, die lieber die offiziellen Verlautbarungen verbreiten. Aber das ist eine andere Baustelle.
Hilfsbereite Grüße,
Euer Dirk
Meine Beobachtungen in den Nachrichtensendungen. Über Katastrophen wird in den Nachrichten lang und breit berichtet, aber es werden nie Radioansprachen erwähnt, bzw. dass die Lage durch solch eine beruhigt wurde.
Diese “Radioansprachen” existieren auch nicht, genausowenig überhaupt existiert Infrastruktur, um diese überhaupt durchführen zu können. Die sensationsgeilen Nachrichtensprecher können sich dann höchstens posthum dran aufgeilen, Stunden oder gar einen Tag später, wenn es hochkommt.
Fazit: [b]Ein deutsches Radio ist im Katastrophenfall völlig nutzlos![/b]
Wenn bei dir die Welt untergeht, dudelt da das normale Programm weiter und irgendwann fällt dann der Sender aus. Oder es wird das Übertragungsstudio getroffen mit gleichen Auswirkungen.
Die Idee, Rundfunk und Fernsehen als Warninstrument einzusetzen, stammt mal wieder aus den USA, wo es die reichhaltige Kultur an unabhängigen Lokalsendern gibt, die dann tatsächlich auch mit Leuten in der eigenen Region unterwegs und lokal vernetzt sind, so zumindest grob wissen, was dort passiert.
Das deutsche Konzept zentral gesteuerter Sender zum Verlesen von Regierungspropaganda läuft dem diametral entgegen. Insofern würde ich erstmal annehmen, im Falle bspw. einer Seuchenepidemie aus dem Radio [b]absichtlich falsch informiert[/b] zu werden.
Und deshalb mein Tip für den Ernstfall: lieber ein batteriebetriebnes Amateurfunkgerät dabei haben. Die Dudelkiste kann man abgeschaltet lassen.
Meine Beobachtungen in den Nachrichtensendungen. Über Katastrophen wird in den Nachrichten lang und breit berichtet, aber es werden nie Radioansprachen erwähnt, bzw. dass die Lage durch solch eine beruhigt wurde.
Diese “Radioansprachen” existieren auch nicht, genausowenig überhaupt existiert Infrastruktur, um diese überhaupt durchführen zu können. Die sensationsgeilen Nachrichtensprecher können sich dann höchstens posthum dran aufgeilen, Stunden oder gar einen Tag später, wenn es hochkommt.
Fazit: Ein deutsches Radio ist im Katastrophenfall völlig nutzlos!
Wenn bei dir die Welt untergeht, dudelt da das normale Programm weiter und irgendwann fällt dann der Sender aus. Oder es wird das Übertragungsstudio getroffen mit gleichen Auswirkungen.
Die Idee, Rundfunk und Fernsehen als Warninstrument einzusetzen, stammt mal wieder aus den USA, wo es die reichhaltige Kultur an unabhängigen Lokalsendern gibt, die dann tatsächlich auch mit Leuten in der eigenen Region unterwegs und lokal vernetzt sind, so zumindest grob wissen, was dort passiert.
Das deutsche Konzept zentral gesteuerter Sender zum Verlesen von Regierungspropaganda läuft dem diametral entgegen. Insofern würde ich erst einmal annehmen, im Falle bspw. einer Seuchenepidemie aus dem Radio absichtlich falsch informiert zu werden.
Und deshalb mein Tip für den Ernstfall: lieber ein batteriebetriebenes Amateurfunkgerät dabei haben. Die Dudelkiste kann man abgeschaltet lassen.
@Horsti
Knut: “Röhrenverstärker sind ok, können aber nichts besser als gute Mosfets.”
Horsti: Nö, fast alle Profi-Gitarristen haben Röhrenverstärker. Eben weil die viel weicher verzerren.
Im Text stand aber auch: “halt nichts mehr, was Röhren wirklich besser können, wenn man mal von der gewollten Verzerrung in Gitarrenverstärkern absieht (a ka verschwurbelter Sound).”
Ein Gitarrenverstärker ist ein Klangeffektgerät. Natürlich könnte man die Effekte auch nachbilden, aber da ja eh nicht der Ton der Gitarren abgenommen wird, sondern die elektrische Erregung der Tonaufnehmer, ist das relativ sinnlos. Der Klang kommt von der Kombination Gitarre und Verstärker. Da hat jeder Musiker seine Vorliebe und bleibt dabei, ob er den Unterschied hören kann oder nicht.
Deshalb baut keiner Transistorverstärker, die wie Rührenverstärker klingen. Das kauft keiner, der Röhrensound will!
Mal abgesehen davon gibt es reichlich Profis, die Transistorverstärker einsetzen. Viele haben sogar beides, weil sie für unterschiedliche Gigs einen unterschiedlichen Klang wollen.
“Ich habe man gelesen, dass Röhren zum einen eine andere Obertonbetonung haben sollen (das habe ich allerdings nie überprüft) und die leichten technisch bedingten Verzerrungen vom menschlichen Gehör als angenehm empfunden werden.”
Kann sein …
Definitiv waren die frühen Transistorverstärker bei Übersteuerung sehr unangenehm, weil da hart geclippt wurde. Dagegen ist alles besser.
Heutzutage kommt dazu, das wir den Klangteppich der Röhrenverstärker gewohnt sind. Das macht den Klang vertraut und damit automatisch besser als einen anderen unvertrauten Klang.
@ knut
Definitiv waren die frühen Transistorverstärker bei Übersteuerung sehr unangenehm, weil da hart geclippt wurde. Dagegen ist alles besser.
Yup, Röhren gehen früher in die Verzerrung und clippen nicht so hart. Wobei, als Transistorverstärker so weit waren, dass sie bühnentauglich wurden, war Clipping auch nicht mehr das Problem. In der Gitarrenszene haben Transistorverstärker eben auch einen schlechten Ruf.
Wobei, du kannst inzwischen Verstärkerröhren in verschiedenen “Härtegraden” kaufen, von weich bis hart verzerrend.
Heutzutage kommt dazu, das wir den Klangteppich der Röhrenverstärker gewohnt sind. Das macht den Klang vertraut und damit automatisch besser als einen anderen unvertrauten Klang.
Das stimmt, daher auch mein Hinweis darauf, dass mir keine ordentliche Studie zu diesem Thema bekannt ist. Natürlich spielt das Gewohnte mit rein und auch, dass das bevorzugt wird, was alle als gut ansehen (auch wenn es alle nur deshalb als gut ansehen, weil alle glauben, dass es gut sei).
Ist heutzutage eh egal, den Unterschied zwischen einem echten Röhrenverstärker und einem richtig guten digitalen Klangeffekt kann ohnehin kaum einer erkennen.
Röhrende Grüße,
Euer Dirk
Solang die die Sendeleistung nicht erhöhen ist DAB+ zumindest bei mir im Ort unbrauchbar. Während das alte UKW Signal auch im Erdgeschoß mit billiger Antenne noch eine ganz gute Qualität liefert, ist es mit dem Digitalen eine Glücks-, bzw. Wetter Sache. Etwa die Hälfte der Zeit kommt gar nichts an, Radio bleibt mit DAB+ stumm. Am gleichen Standort wohlgemerkt, mehrere, teils auch 50€ teure Zusatz DAB Antennen getestet.
Auch im Auto immer wieder Komplettabbrüche. Abgesehen davon senden die eh nur Mist, ich kenn in ganz Deutschland keinen Sender der durchgehend Musik spielt die mir gefällt.
Gute Akustik ist mindestens so diffizil wie gute Fotographie.
Vorweg: Ich habe schon lange keine Platten mehr. Aber ich höre es immer noch sofort, wenn im (analogen, UKW) Radio eine Platte abgespielt wird und keine CD oder digitale Datei (also da wo ich mich auskenne- Rock- Pop etc). Woran das liegt? Einmal am Gehör. Wie im Laufe der technischen Revolution der letzten Jahrzehnte: (analog- Röhren; analog- Transistor; digital- Chip) bei entsprechenden Tests festgestellt wurde, hört nur eine Minderheit der Menschen den Unterschied heraus (die anderen tun nur so, um anzugeben)- auch ohne absolutes Gehör. Vielleicht gehöre ich dazu; dafür kann ich andererseits mehr als 256 Farben schon nicht mehr unterscheiden;-)
Vor Jahrzehnten hat mal Einer versucht, in einem guten Transistorverstärker einen guten Röhrenverstärker so nachzubilden, daß beide das gleiche Ausgangssignal liefern. Das gelang ihm, nach dem Einbau etlicher großer und kleiner Filter. Bei DEM Gerät.
Aber es geht um Grundsätzliches. Eine GUTE terrestrische analoge Übertragung geschieht in Echtzeit und ist damit mas o menos fälschungssicher. Das heißt, wenn im gegeben Falle in London einer ans Mikrophon tippt, muß das in Sydney unter Berücksichtigung der Lichtgeschwindigkeit im selben Augenblick aus den Lautsprechern schallen, und zwar GENAU SO. Somit bist Du tatsächlich dabei- nicht live dabei, das ist schon die erste Fälschung. (Nebenbemerkung: abgesehen von der Preisreduktion kam mit den Transistor anfangs ein erhöhtes Rauschen; wenn man einen Verstärker aufdreht, darf es nicht rauschen, sondern das Universum muß sich öffnen. Aber nicht tot sein. Vielleicht ein leichtes Knistern der Statik. Poesie off.)
Ziel der Übertragung- mit oder ohne Speicherung auf Band oder Platte- war und ist dabei eine möglichst 1:1 Abbildung des Eingangssignals im Ausgangssignal- was wirklich, auch in der Mechanik, erbarmungslos schwierig ist, aber für menschliche Maßstäbe erreicht werden kann. Bei entsprechend teurem Aufwand natürlich (den Blödsinn zum Angeben lassen wir hier mal weg). Wobei- theoretisch und in guter Näherung auch praktisch- das Ausgangsignal zwar im Laufe der Übertragungskette immer stärker verrauscht, aber grundsätzlich nicht verfälscht wird. Das Wesentliche dabei ist: es wird nichts berechnet, umgewandelt oder abgetastet.
Die Ziele bei der Digitalisierung sind völlig andere: nämlich eine unendliche Wandel- Speicher- und Verbreitungsfähigkeit. So weit, so gut, so nützlich und schön. Dabei wird ein analoges Signal abgetastet, mit einem Algorithmus berechnet und komprimiert, und beim Empfänger -oder vielmehr beim Nutzer(!)- entpackt und zurückgerechnet.
Da nun aber ein analoges Signal prinzipiell unendlich viel Information enthält,- die bei einer streng analogen Übertragung erhalten bleibt!- der Abtaster und alles Weitere diese aber auflösen muß, müßte die entsprechende Datei auch unendlich groß sein, das heißt, sie würde den Rechner nie verlassen. Also wird entsprechend grob abgetastet, umgewandelt und komprimiert, was das Zeug hält- je mehr Audiodateien auf oder in einen Datenträger passen, um so besser- und um so schlechter das Ergebnis.
Macht nichts! Denn es kommt ja nicht darauf an, daß etwas gut ist, sondern daß es kommerzialisiert werden kann (wirklich gute, teure CDS klingen auch gut- jedenfalls im Rahmen ihrer Möglichkeiten).
Und, wie die neu eingebaute Verzögerung bei “LIVE”- Sport Übertragungen (USA) zeigt, verfälscht- ob das nun digital geschieht oder nicht.
Macht nichts! Das Signal IST ja schon verfälscht (vulgo: für den Zweck und die jeweiligen Bedürfnisse “optimiert”), und der Konsument erwart ja gar nichts Anderes mehr.
So wie Pflanzen heute so gezüchtet werden, daß sie nur noch in Kunstdünger wachsen, dort aber sehr (und die Tiere entsprechend- Ergebnis: alles schmeckt gleich), so werden Audio- Ereignisse heute so generiert, daß sie mit den digitalen Geräten kompatibel sind (versucht mal, analoges Zeugs von früher ungefiltert über einen modernen Verstärker laufen zu lassen und vergleicht das mit modernem Zeugs- der Unterschied ist beeindruckend: Das alte Zeugs klingt wie Mist).
Authentizität dagegen ist völlig nebensächlich geworden.
Ergebnis: Alles klingt gleich. Das ist nicht Wurst; das soll so sein. Erst einmal würden 90% der Menschen sowieso keinen Unterschied festellen- so wie sie einen Kalenderdruck nicht von einer Reproduktion unterscheiden können- jedenfalls nicht bewußt; Zweitens kann man an der mechanischen Peripherie sparen bis zum geht nicht mehr, und die “Message”- der Befehl- kommt immer noch an: die Welt ist eine Erbse, und wir leben Alle in einem globalen Dorf. Wo keine Unterschiede mehr festgestellt werden können, gibt es auch keine.
Joi, ist das lang geworden. ‘Tschuldigung.
So, ja: Natürlich ist das so digital umgewandelte Signal rauschfrei- was die Übertragung zwischen zwei kommunizierenden Einheiten über weite Entfernungen überhaupt möglich, komfortabel und ziemlich fälschungssicher macht – während der Übertragung. Aber darum ging es ja gerade nicht.
> Kuenftig wird es schwierig, sollte man mal wirklich auf Rundfunk im Katastrophenfall angewiesen sein. Das, was uebrig bleibt, frisst relativ viel Strom(*) (Digitalradio) und/oder ist, wie Mobil- und Datenfunknetze, auf Infrastruktur angewiesen, die blizschnell ziemlich tot sein kann. Und genau dann werden die einfachen Mittel der Nachrichtenuebertragung oberhalb von Buschtrommel und Meldereiter fehlen
Jau. Wie man bei Erdbeben- Katastrophen rund um die Welt immer wieder sehen kann. Die Hi-Tech- Japaner haben Tage gebraucht, um bei der “Fukushima” -Tsunami überhaupt das Ausmaß zu begreifen. Da waren sie nicht schneller als später die No-Tech Pakistaner. Und selbst danach ging es mancherorts nur mit alten Kurbeltelefonen an eilig gelegten Kupferleitungen. Man sieht und staunt.
OT dazu: bei der “Fukushima” -Tsunami – Katastrophe in Japan (20 000 Tote?) gab es einen Clip einer jungen Frau, die inmitten der Verwüstung, wo ihr Haus mal gestanden hatte, saß und wirklich herzerreißend weinte. Das ging als Ikone um die Welt, in Magazinen, sonstwo, überall. Später hieß es dann, es wäre wegen ihrer Katzen gewesen. Viel seltener wurde Folgendes gezeigt: Ein junger Man, selbes Alter, ähnliche Verwüstung, wo sein Haus mal gestanden hatte, saß völlig still da, blickte auf’s Meer hinaus und meinte seelenruhig, sinngemäß: Alle meine Freunde, meine ganze Familie und Verwanden sind jetzt da draußen. Nur ich bin noch da.
Das gibt einfach nichts her, sowas.
Aber es geht um Grundsätzliches. Eine GUTE terrestrische analoge Übertragung geschieht in Echtzeit und ist damit mas o menos fälschungssicher. Das heißt, wenn im gegeben Falle in London einer ans Mikrophon tippt, muß das in Sydney unter Berücksichtigung der Lichtgeschwindigkeit im selben Augenblick aus den Lautsprechern schallen, und zwar GENAU SO.
Ich fand das Anfang der 1990er sehr beeindruckend, als der NDR frühmorgens das Rundfunkstudio seines Jugendprogramms auf den eigenen Fernsehsender brachte. Da konnte man in der Glotze die Leute sehen und gleichzeitig im Radio hören. Lippensynchron versteht sich über zwei völlig unterschiedliche Übertragungswege.
Das wäre so mit der heutigen Digitaltechnik gar nicht mehr umsetzbar, da wären immer mehrere Sekunden bis zu einer halben Minute Versatz: Man sieht/hört also immer eine Aufzeichnung…
Wir sollten mal prüfen, ob sich dieses Internet überhaupt lohnt, da man Daten auch via Rauchzeichen erfolgreich übertragen kann.
Ebenso diese Sache mit der Elektrizität… Feuer sollte uns doch wohl genügend.