Ansichten eines Informatikers

600 und 565231

Hadmut
28.9.2015 18:48

Manchmal fragt man sich, warum man in diesem Land eigentlich noch arbeiten geht und Steuern zahlt.

600 – Das, so berichtete heute die Berliner Zeitung, sei die Zahl der Wände, die am neuen Berliner Flughafen rausgebrochen werden müssten, weil sie statt der eingeplante und notwendigen Brandschutzwände normale Wände eingebaut hätten. Die Abrissphase des neuen Flughafens hat also schon begonnen. Man ertappt sich unwillkürlich bei dem Gedanken, ob ein Bombenanschlag durch irgendwelche Terroristen das nicht preisgünstiger und effektiver hinbekommen hätte. Da das Vordach ja sowieso wegen zu schwerer Gebläse als einsturzgefährdet gilt, müsste das in einem Aufwasch hinzukriegen sein. Denn das alles gilt als Ursache, warum sich die Eröffnung um weitere 4 Monate verzögern soll. Dummerweise kommen die Verzögerungen schneller rein als sie sich abbauen. Wenn man alle 6 Wochen einen neuen Grund für Verzögerungen um weitere 4 Monate bekommt, dann rückt die Eröffnung immer weiter weg als näher. Und den ganzen Scheiß zahlen wir mit den Steuergeldern. Irgendwie hat man das Gefühl, das ganze Ding war nie etwas anderes als eine Bereicherungsmaschine, in die man absichtlich ganz viele Macken eingebaut hat, um endlose Nachbesserungen zu inszenieren.

Ich wiederhole meinen Vorschlag: Wer als Investor gerade mal ein oder zwei Milliarden herumliegen hat und nicht weiß, was er damit tun soll, sollte einfach in Sperenberg oder Polen einen simplen, einfach gebauten, aber robusten und in der Breite skalierbaren (ungefähr so, wie die Amerikaner viele Flughäfen bauen, nämlich so, dass man die in der Breite beliebig anbauen kann) Flughafen bauen. Nicht zuviel Schnickschnack, kein Brimborium, sondern einfache, robuste, erprobte Technik aus dem Massenbau. Und die dann einfach überholen mit ihrem Chaos-Flughafen, und denen das Geschäft abgraben.

565.231 – das war die Schlagzeile auf der anderen Berliner Zeitung, der BZ. Sovielen Berlinern zahlt das Amt die Miete. Zusätzlich zu Hartz IV, Heizung, Betriebskosten. Jedem fünften Hauptstädter bis 65 Jahre. 95,7 Millionen Euro zahlt das Land Berlin pro Monat.

Das muss man sich mal klarmachen, was da abläuft: Jeder fünfte Berliner unterhalb des Rentenalters kommt nicht selbst für seinen Lebensunterhalt auf, sondern muss von den anderen mitgezahlt werden.

Versteht mich nicht falsch, ich will den Leuten jetzt keinen pauschalen Vorwurf machen, obwohl dabei auch ganz viele Schmarotzer und Faulenzer aus Prinzip dabei sind. Der Vorwurf geht an die Politik. Wir produzieren massenweise Leute, die davon abhängig sind, von einem immer kleineren Bevölkerungsteil mitgeschleppt zu werden. Dazu kommen ja – wie beschrieben – noch Horden von Leuten, die man in ein Phantasie-Studium steckt und die dann mit Ende Zwanzig, Anfang Dreißig aus der Uni kommen und irreparabel kaputt, für den Arbeitsmarkt nicht mehr zu gebrauchen sind. Dazu noch ein Heer von Leuten, die nicht produktiv, sondern auch nur als Ballast tätig sind und auf irgendwelchen Quoten- oder Behördenplätzen und Parteiposten sitzen. Die Politik produziert geradezu Leute, die nicht mehr am Produktivbetrieb teilnehmen können oder wollen. (Die Piratenpartei wollte das als „Bedingungsloses Grundeinkommen” ja sogar zum Generalprinzip erheben.) Und das nennen sie dann „Fachkräftemangel”.

Immer öfter habe ich das Gefühl, dass es in diesem Staat eigentlich nur noch darum geht, die paar Idioten, die noch ernstlich arbeiten, immer weiter auszunehmen und abzuzocken.

Ständig wird gestreikt. Mal die Lokführer, mal die Piloten.

Eigentlich bräuchten wir mal einen Generalstreik all derer, die produktiv arbeiten und den ganzen Blödsinn bezahlen müssen.

Oder alle auswandern. Nach dem, was man so hört, sind das schon ziemlich viele. Wird interessant, was hier in Deutschland dann so läuft, wenn da immer weniger an der Produktion beteiligte Leute da sind und immer mehr, die auf den Bezug von Leistungen angewiesen sind.

118 Kommentare (RSS-Feed)

Gerald
28.9.2015 18:55
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Spielt alles keine Rolle.

Die Menschen können nicht mehr so schnell Auswandern, wie die USA den Wirtschaftskrieg gegen Deutschland / Eu gewinnt.

Die EU ist zu Dumm und zu wenig wert gerettet zu werden und am Leben gelassen.

Also: Mitgefangen mit gehangen. Aber villeicht haben die Syrer ja nen Tipp wie man auf die Schnelle in einem failed state 10.000 Euro zur illegalen Einreise in Land X auftreibt.

Diese “Flüchtlingshilfe” für Deutsche Auswanderer, werden wir sicherlich brauchen und zu Schätzen wissen. 😉


Tolan
28.9.2015 19:04
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700.000 Leute sind es, die jedes Jahr auswandern – und zwar in der Regel nicht Hartz-IV-Empfänger, sondern Fachkräfte, die trotz angeblichem Fachkräftemangel keinen Arbeitsplatz bekommen, von dem sie leben – und häufig ihre Ausbildung abbezahlen können. Eine Statistik dazu kann ich gerne nachreichen.

Aber ist das nicht immer so? Wenn in einem Haushalt oder einer Firma die EInnahmen sinken und/oder die Ausgaben davonlaufen, schaut man, wo man sparen kann. Dann erst sucht man die Finanzlöcher und unwirtschaftlichen Dinge, und der Haushalt kauft halt keine zehn DVDs im Monat mehr, und in Firmen geht dann der Portier und die Empfangsdame macht den Job mit. Erst dann schaut man, wo unbrauchbarer Ballast steckt. Und so ist es in Deutschland auch – erst jetzt fallen die Pöstchen und Postitiönchen auf, die nichts bringen, sondern nur wen durchfüttern.


Wolf
28.9.2015 19:07
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Dann gibt es einen neuen antifaschstischen Schutzwall. Wenn Du aber Glück hast und nicht brav bist Hadmut, wirst Du vielleicht ausgebürgert. 😉


Wolfgang
28.9.2015 19:07
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So ist das, wenn “Produktion” von “Produktivität” überholt wird. Es bleiben immer mehr Menschen ohne Arbeit (und der “Schmarotzer” hat es nicht “sehr viele”, nebenbei bemerkt) und die, die noch welche haben, stänkern gegen die zurecht Streikenden…

Darüber wird dann flugs vergessen, daß die “Schmarotzer” einen Großteil des erhaltenen Geldes wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen und dafür sorgen, daß die, die ohne “Tagesstruktur” in ihrem Leben nicht klar kommen, diese Tagesstruktur (vulgo: Arbeit) behalten können. Die eigentlichen Schmarotzer sind inzwischen bei der arbeitenden Bevölkerung völlig aus dem Blickfeld geraten (wer mag das wohl sein?).

“Die Politik produziert geradezu Leute, die nicht mehr am Produktivbetrieb teilnehmen können oder wollen.” Da gehört “wollen” durch “sollen” ersetzt. Die Mär vom “Fachkräftemangel” dient vor allem dazu, die Schleusen für Billigstmalocher endgültig (und, sofern irgendwie machbar, unwiderruflich) zu öffnen, um die Lohnkosten weiter zu drücken. Das fährt zwar unwiderruflich vor die Wand, aber Besitztitel verjähren ja nicht… meinen zumindest die, die derzeit reichlich davon sammeln.

Mal schauen, was noch kommt. Und wer auswandern will, soll´s tun. Vielleicht ist es ne Alternative, vielleicht auch nicht. Versuch macht kluch…


Hadmut
28.9.2015 19:13
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Darüber wird dann flugs vergessen, daß die “Schmarotzer” einen Großteil des erhaltenen Geldes wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen und dafür sorgen, daß die, die ohne “Tagesstruktur” in ihrem Leben nicht klar kommen, diese Tagesstruktur (vulgo: Arbeit) behalten können.

So’n Quatsch.

Als ob jemand, der mir 10 Euro wegnimmt, damit das Geld retten, es in den Kreislauf zurückgeben und mir meinen Arbeitsplatz retten würde.


A Stranger in a strange World
28.9.2015 19:20
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> Immer öfter habe ich das Gefühl, dass es in diesem Staat eigentlich
> nur noch darum geht, die paar Idioten, die noch ernstlich arbeiten,
> immer weiter auszunehmen und abzuzocken.

‘Bread and Circuses’ is the cancer of democracy, the fatal disease for which there is no cure. Democracy often works beautifully at first. But once a state extends the franchise to every warm body, be he producer or parasite, that day marks the beginning of the end of the state. For when the plebs discover that they can vote themselves bread and circuses without limit and that the productive members of the body politic cannot stop them, they will do so, until the state bleeds to death, or in its weakened condition the state succumbs to an invader—the barbarians enter Rome.
(Robert A. Heinlein, “To Sail Beyond the Sunset”)

Auf Deutsch:
Brot und Spiele sind der Krebs der Demokratie, die tödliche Krankheit ohne Heilung. Zu Beginn funktioniert Demokratie meistens ganz ausgezeichnet. Aber der Tag an dem der Staat seine Fürsorge auf jeden lebenden Menschen, sei er Wirt oder Nassauer, ausbreitet, markiert den Anfang vom Ende dieses Staates. Denn wenn der Plebs entdeckt, dass er sich Brot und Spiele ohne Ende herbeiwählen kann und dass die produktiven Mitglieder der Gesellschaft das nicht beenden können, dann wird der Plebs das tun. Solange bis der Staat ausgeblutet ist oder in seiner geschwächten Verfassung einem Invasor unterliegt – die Barbaren erobern Rom.

> Eigentlich bräuchten wir mal einen Generalstreik all derer,
> die produktiv arbeiten und den ganzen Blödsinn bezahlen müssen.

Ich wäre dabei. Aber wer sollte ihn organisieren? Die Gewerkschaften sind doch längst von den Laberologen übernommen worden.

> Oder alle auswandern.

Ich war gerade in Prag. Wohnungen besichtigen.


peter
28.9.2015 19:21
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” … dass es in diesem Staat eigentlich nur noch darum geht, die paar Idioten, die noch ernstlich arbeiten, immer weiter auszunehmen und abzuzocken. ”

na also, langsam konvergierst du …


peter
28.9.2015 19:26
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@Wolfgang: “… Darüber wird dann flugs vergessen, daß die “Schmarotzer” einen Großteil des erhaltenen Geldes wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen …”

Sozen-Pseudoargument. Wenn der Staat mir nicht ein Großteil meines erarbeiteten Geldes wegnehmen würden, dann könnte ICH PERSÖNLICH das wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Was sagst du dazu? Nix mehr, gell?


Gereon
28.9.2015 19:36
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Ich zahl nicht für den Schiet.
Weder für Genderprofessuren, Waffen für Israel oder Ukraine , Migrationshype und Asylbetrug, Schwulen und Frauenbevorzugung und Lobhudelung, oder Kinderverdrehung und Frühsexualisierung, Auch keine GEZ. Der ganze Wahn ist nur zu ändern, wenn man denen das Geld entzieht. Ausserdem ist es widersinnig, sich daran aufzuzreiben, indem man sich kaputtschafft, um einen kranken und korrupten Apparat aufrecht zu erhalten, der alles versucht, den Karren systematisch vor die Wand zu fahren. Die rund 70-80% Steuer, die wir zahlen wird konsequent gegen uns verwendet und ansonsten in alle Windrichtungen zum Schlechtesten verschleudert. Die verwenden unsere Mittel GEGEN uns.
Meine Antwort:
Da ein Zusammenbruch dieses Systems unausweichlich ist und somit eine Situation eintritt, die den Zeiten um 1923 ähnelt, wenn wir Glück haben, lebe ich auf eigenem Grund und Boden und baue eine Selbstversorgerlandwirtschaft auf. Das zusätzlich bezogene H4 betrachte ich als Entschädigung für erlittenes Unrecht. Ich stecke meine Leistung ausschliesslich in dieses Überlebensprojekt und in meine Familie. Ich sehe das als legitime Notwehr an, da wir in einer Gesinnungsdiktatur leben und vernüftigen Menschen konsequent der Weg ans Steuerrad unserer EU-Titanic verweigert wird.

ENTZIEHT DENEN KONSEQUENT DAS GELD! ES WIRD SONST GEGEN EUCH VERWENDET!


A Stranger in a strange World
28.9.2015 19:39
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> Es bleiben immer mehr Menschen ohne Arbeit (und der “Schmarotzer” hat
> es nicht “sehr viele”, nebenbei bemerkt) und die, die noch welche
> haben, stänkern gegen die zurecht Streikenden

Ein erheblicher der Leute bleibt deswegen ohne Arbeit, weil sie keine wettbewerbsfähige Qualifikation haben. Mein bevorzugter Messgeräte-Hersteller hat vor nicht allzu langer Zeit einen Teil seiner Produktion nach Osteuropa verlagert – obwohl es richtig gerechnet (also inklusive diverser Dienstreisen, Reibungsverluste und Übersetzungsfehler) tatsächlich teurer kommt. Aber hier hat man einfach nicht genug qualifizierte Arbeitnehmer gefunden um die notwendige Erweiterung durchführen zu können.

> Darüber wird dann flugs vergessen, daß die “Schmarotzer” einen
> Großteil des erhaltenen Geldes wieder in den Wirtschaftskreislauf
> zurückführen

Ein Großteil des weggenommen Geldes wird zunächst einmal verwendet um die Weiterverteiler zu bezahlen – für Arbeit, die man überhaupt nicht brauchen würde, wenn es nicht soviele “Schmarotzer” gäbe.
Hartz IV ist überhaupt erst notwendig geworden, weil die alte Arbeitslosenhilfe wegen zu häufiger Inanspruchnahme nicht mehr finanzierbar geworden war.
Und es ist mir vollkommen egal, ob mit den deutlich mehr als 50% des Mehrwertes, den ich erarbeitet habe, die Wirtschaft oder Griechenland oder die Ukraine oder der halbe mittlere Osten oder die Schweizer Hochseefischereiflotte gerettet wird. Ich arbeite mir nicht den A…. ab, damit irgendwelche Wildfremden irgendwelche anderen Wildfremden “retten” können. Ich bin es schon lange leid, ständig mit irgendwelchen Fremden zwangssolidarisiert zu werden. Meinetwegen hätten sogar die Ossis in ihrer Zone bleiben können. Ich hätte sie vermisst wie einen Hirntumor.


Horsti
28.9.2015 19:52
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“Immer öfter habe ich das Gefühl, dass es in diesem Staat eigentlich nur noch darum geht, die paar Idioten, die noch ernstlich arbeiten, immer weiter auszunehmen und abzuzocken.”

Exakt. Früher war der Anteil der offensichtlich zur Arbeit fahrenden Menschen in der U-Bahn in HH so bei 90%. Heute ist der Anteil vielleicht noch bei 25%.
Andererseits: 15 Jahre Niedriglöhne nagen eben an der Motivation. Warum also noch ernstlich arbeiten?


Klaus
28.9.2015 19:54
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So dumm war das “Bedingungslose Grundeinkommen nicht”.

In diesem Einkommen sollte alles zusammengefasst werden was es jetzt an Hilfen gibt, aber:

– ohne den jetzigen bürokratischern Aufwand
– das Grundeinkommen sichert das Überleben auch nicht überall in D, wer sich München nicht leisten kann muss woanders hin

Also ich finde die Idee nicht schlecht, praktisch hat man heute ja eh schon eine Grundsicherung, aber:

– mit eiem enormen bürokratischen Aufwand
– die Grundsicherung geht zu Lasten der Arbeiter, d.h. bis ich mal die Grundsicherung bekomme, geht erst mal Haus / Wohnung usw. drauf.
Der der nie fürs Alter vorsorgte ist fein raus, dem wird mangels Masse nichts mehr genommen.

Nicht das ich behaupte das BGE würde alles besser machen, aber es lohnt sich mal drüber nach zu denken, ähnlich wie der Legalisierung der Drogen (Schaden vs. Aufwand).

cu


jck
28.9.2015 19:56
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Who is Hadmut Danisch?


Joe
28.9.2015 19:59
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Sozen-Pseudoargument. Wenn der Staat mir nicht ein Großteil meines erarbeiteten Geldes wegnehmen würden, dann könnte ICH PERSÖNLICH das wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Was sagst du dazu? Nix mehr, gell?

Aber dann bekommt man ja die Wahlfreiheit wofür.

Umverteilung zu Leistungsempfängern ist hingegen Zwangskonsum vorwiegend amerikanischer Produkte (gerade Lebens- und Genußmittel), Abfluß von Geldern ins Ausland (bei Ausländern, auch eine Form der Handelsbilanzkorrektur) und weiteres Aufpumpen der Immobilienblase.


N. Laus
28.9.2015 20:10
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656231 oder 565231?! 😉


Karl
28.9.2015 20:26
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>Jeder fünfte Berliner unterhalb des Rentenalters kommt nicht selbst für seinen Lebensunterhalt auf, sondern muss von den anderen mitgezahlt werden.

Wenn man der Rechnung hier vertrauen kann sieht es Bundesweit nicht viel besser aus: http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Volkswirte-sehen-Arbeitslosigkeit-nicht-weiter-sinken/Idioten-sollten-die-Schnauze-halten/posting-23750537/show/

Ich sehe echt dunkel für dieses Land wenn es so weiter geht.

>Eigentlich bräuchten wir mal einen Generalstreik all derer, die produktiv arbeiten und den ganzen Blödsinn bezahlen müssen […] Wird interessant, was hier in Deutschland dann so läuft, wenn da immer weniger an der Produktion beteiligte Leute da sind und immer mehr, die auf den Bezug von Leistungen angewiesen sind.

Diese Situation hat so schon mal jemand analog in einem Roman verarbeitet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_wirft_die_Welt_ab

Auch wenn der dort vorgestellte “Objektivismus” eher Unsinn und die stark kapitalistische Gesinnung der Protagonisten etwas gewöhnungsbedürftig ist ein sehr empfehlenswertes Buch.

@A Stranger in a strange World
>Ich war gerade in Prag. Wohnungen besichtigen.

Sehr schöne Stadt, das könnte ich mir auch noch vorstellen. Muss ich mich mal informieren, wie das aussieht.


rleo
28.9.2015 20:34
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“Wenn man alle 6 Wochen einen neuen Grund für Verzögerungen um weitere 4 Monate bekommt, dann rückt die Eröffnung immer weiter weg als näher”

Diesen Effekt sollte man in Berlin eigentlich aus dem ehemaligen Osten kennen.
Die Zahl der Trabant Bestellungen stieg auch schneller als die Zahl der hergestellten und über die Warteschlange verkauften Trabanten.
In der Schlussphase der DDR waren Wartezeiten von 14 Jahren und mehr normal.

BTW:
Für die im Westen sozialisierten:
Ein Trabant war das ‘Volksauto’ in der DDR, fehleranfällig, ohne trivialsten Unfallschutz, hohem Verbrauch und mit einer Karosserie aus Plastikpappe.

Kann es sein, dass man beim Berliner Flughafen die mit dem Wegfall der DDR arbeitslosen Planer und Ingenieure eingesetzt hat?
Alte Seilschaften?
Das würde einiges erklären.


_Josh
28.9.2015 20:36
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@Hadmut: Ein Zahlendreher hat sich in die Überschrift geschlichen — 565.231 statt 656.231 sind es laut B.Z.


Hadmut
28.9.2015 20:56
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> @Hadmut: Ein Zahlendreher hat sich in die Überschrift geschlichen — 565.231 statt 656.231 sind es laut B.Z.

Danke. Im Text hatte ich es richtig.


Ferabq
28.9.2015 20:37
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@Wolfgang: Ich empfehle zur Behebung deiner Unwissenheit Bastiats Fabel vom zerbrochenen Fenster. Wenn Abdullah 1k € von Hans, Georg, Michael und Johann bekommt, ist die gesamte Gesellschaft ärmer geworden, nicht reicher.

http://bastiat.de/bastiat/schriften/was_man_sieht_und.html#K1

Bastiat ist übrigens seit 165 Jahren tot – und trotzdem versucht man sich immer noch in Umverteilung. Wenn das mal nicht Lernresistenz ist.

Ansonsten: Wer ist John Galt?


Zahlendreher: 565.231 vs. 656.231.


Hadmut
28.9.2015 20:55
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> Zahlendreher: 565.231 vs. 656.231.

Danke


HarryHirsch
28.9.2015 20:47
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@peter

“….Sozen-Pseudoargument. Wenn der Staat mir nicht ein Großteil meines erarbeiteten Geldes wegnehmen würden, dann könnte ICH PERSÖNLICH das wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. Was sagst du dazu? Nix mehr, gell?”

Würdest Du es denn ausgeben? Oder nicht doch für das Alter zurücklegen, womöglich mit Zinsen wollend?

Das Gleiche gilt für Hadmut? Ausgeben oder Zurücklegen, sprich sparen?

Gruß


Hadmut
28.9.2015 20:54
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> Das Gleiche gilt für Hadmut? Ausgeben oder Zurücklegen, sprich sparen?

Mindestens 50% ausgeben.


Stakhanov
28.9.2015 20:57
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Zu: Geld geht nicht verloren, da wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.

Dazu fällt mir folgende Stelle aus dem Roman “Catch 22” von Joseph Heller ein:

The soldier in white was encased from head to toe in plaster and gauze. He had two useless legs and two useless arms. He had been smuggled into the ward during the night, and the men had no idea he was among them until they awoke in the morning and saw the two strange legs hoisted from the hips, the two strange arms anchored up perpendicularly, all four limbs pinioned strangely in air by lead weights suspended darkly above him that never moved. Sewn into the bandages over the insides of both elbows were zippered lips through which he was fed clear fluid from a clear jar. A silent zinc pipe rose from the cement on his groin and was coupled to a slim rubber hose that carried waste from his kidneys and dripped it efficiently into a clear, stoppered jar on the floor. When the jar on the floor was full, the jar feeding his elbow was empty, and the two were simply switched quickly so that stuff could drip back into him. All they ever really saw of the soldier in white was a frayed black hole over his mouth.

(Der Patient ist dann leider irgendwann gestorben.)


Flax
28.9.2015 21:04
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@ HarryHirsch
Zinsen sind nichts anderes, als jemand Geld zu leihen, der es gerade braucht, also ausgibt und mich dafür bezahlt es ihm zur Verfügung zu stellen.
Also kommt’s auch in den Wirtschaftskreislauf.


Rechnungsprüfer
28.9.2015 21:08
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@hadmut das passt zwar nicht Thema, aber das solltest du dir mal durchlesen, was Kirchhoff vom BVerfG über TTIP denkt
http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/ferdinand-kirchhof-bundesverfassungsgericht-transparenz/


Rox
28.9.2015 21:25
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Der Flughafen sieht eh hässlich wie sonstwas aus. Habt ihr euch den schon mal aus der Nähe angeguckt? Bedenkt man, dass Laute aus anderen Ländern DAS zuerst zu sehen bekommen plus dieses Baumängel-Elend, dann bin ich langsam auch für diesn CDU-Vorschlag, das Scheißgebäude einfach zusammenzuschieben und dafür was anderes zu bauen. Der Flughafen als solcher ist ja schon da, was solls also.


Trollversteher
28.9.2015 21:48
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>Hartz IV ist überhaupt erst notwendig geworden, weil die alte Arbeitslosenhilfe wegen zu häufiger Inanspruchnahme nicht mehr finanzierbar geworden war.

H4 war zu keinem Zeitpunkt etwas anderes als die systematische Vorbereitung eines massiven Niedriglohnsektors. Es war nie “notwendig”.


HF
28.9.2015 22:00
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Als Softwareentwickler in einem aus dem Ruder gelaufenen Projekt ist es völlig normal, dass man nach der “grünen Wiese” ruft. Meist läuft das aber auf eine neue Firma, neue Kunden und neue Mitarbeiter hinaus.


peter
28.9.2015 22:03
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@HarryHirsch: > Würdest Du es denn ausgeben?

wenn man mir die Wahl geben würde zw. “an den Staat abführen” oder “selber ausgeben”? Ich geb’s aus! Ich schwöre, ich geb’s aus!
Ich habe sogar einen Fachkraft für “Geldausgeben” im Haus für den Fall, dass ich versage.

@Joe: > Aber dann bekommt man ja die Wahlfreiheit wofür.

genau, und das kann ja keiner wollen. 😉 Überhaupt, Wahl und Freiheit in einem Satz, das klingt ja schon fast nach Revolution. 😛


Marcus Junge
28.9.2015 22:28
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“Das muss man sich mal klarmachen, was da abläuft: Jeder fünfte Berliner unterhalb des Rentenalters kommt nicht selbst für seinen Lebensunterhalt auf, sondern muss von den anderen mitgezahlt werden.”

Wie viele Südlandfachkräfte hat Berlin noch gleich, zusätzlich zu den Ostlandfachkräften mit Deutschem Schäferhund im Stammbaum? Soll ja nicht der Eindruck entstehen, die Masse dieser Problemfälle wären echte Deutsche, schließlich ist Berlin eine gewaltig bereicherte Örtlichkeit.


Hadmut
29.9.2015 19:56
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@Marcus Junge: Wenn man sich in Berlin mal so umschaut, sind da auch sehr viele Deutsche darunter.

Eigentlich sind alle der vielen Schnorrer, die einen auf der Straße oder in der U-/S-Bahn anhauen und Geld haben wollen, Deutsche. Die quatschen einen ständig und überall an, und ich könnte mich jetzt nicht an einen einzigen erinnern, der kein Deutscher war.


DrMichi
28.9.2015 22:37
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Preisstabilität kann man sowieso rauchen, also, was wollt ihr Zinsgläubigen zurücklegen? Die Rente muss endlich umgebaut werden und die Schmarotzer, die echten an der Börse, endlich pensioniert. Mal Novartis, mal VW “kaufen”, irsinnig produktiv, haha.

Die Verwaltungen der Rentenkassen kosten jedes Jahr 1% des Kapitals, d.h. sie nehmen uns alle 70 Jahre die Hälfte allen Ertrages weg.
Tatsache.


imgrundeegal
28.9.2015 22:55
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Na, Herr Danisch, da ist dann wohl die Phantasie mit Ihnen durchgegangen. Wolln mal sehen. Laut Bild:

http://www.bild.de/regional/berlin/deutlich-weniger-wohngeldempfaenger-in-berlin-42616442.bild.html

handelt es sich um 23.000 Haushalte, die einen **Zuschuss** zur Miete erhalten. Davon sind 2/3 Einpersonenhaushalte. Es müssten sich also – ganz grob – über 70 Personen in jedem einzelnen Haushalt aufhalten. Ich denke, man kann den Betroffenen nachsehen, dass sie unter derart beengten Verhältnissen nicht zum Arbeiten kommen. Bis man da morgens mal auf dem Klo war …

Richtiger scheint da schon die Summe insgesamt zu sein. Im Land Berlin sind übrigens für Unterkunft **und** Heizung nach SGBII 1.4Mrd € für 2015 eingeplant. Das ist aber **kein** Wohngeld.

http://offenerhaushalt.de/haushalt/berlin/#einzelplan/39/3960/year=2015

Heizung und Betriebskosten sind da **inklusive**. Da sind allerdings “nur” 160.000 Arbeitslose nach SGB II darunter:

https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Berlin-Nav.html

D.h., die SGBII Arbeitslosen bekämen -im Schnitt- 730€ **Warm**miete. Versucht mal (ggf. mit Kind(-ern), es ist ja der Durchschnitt) damit eine anständige Wohnung zu bekommen.
Es sind also weniger als 7% der Berliner Bevölkerung im Alter von 18-65 Jahren. Der Anteil steigt wiederum wenn man annimmt, dass nicht jedermann arbeitssuchend ist.

Im Großen und Ganzen jedoch ist die Zahl 565.231 ziemlich fantastisch.


DrMichi
28.9.2015 23:35
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Und Ferabq:
Zitat vom Link:
Aber hier ist, was Sie nicht sehen. Sie sehen nicht, dass hunderttausend Soldaten nach Hause zu schicken nicht heißt, hundert Millionen verschwinden zu lassen, sondern vielmehr, sie den Steuerzahlern zurückzugeben. Sie sehen nicht, dass hunderttausend Arbeiter auf den Markt zu werfen bedeutet, auch zugleich die hundert Millionen auf den Markt zu werfen, die dazu bestimmt waren, ihre Arbeit zu bezahlen; dass folglich dieselbe Maßnahme, die das Angebot an tätigen Händen vermehrt, auch die Nachfrage danach vermehrt; woraus folgt, dass Ihre Lohnminderung illusionär ist. Sie sehen nicht, dass es sowohl vor wie auch nach der Entlassung im Lande hundert Millionen gibt, denen hunderttausend Menschen gegenüberstehen; dass aller Unterschied in Folgendem besteht: Vorher übergibt das Land die hundert Millionen an hunderttausend Menschen für Nichtstun. Nachher übergibt es sie ihnen für Arbeit. Sie sehen schließlich nicht: wenn ein Steuerzahler sein Geld gibt, sei es für einen Soldaten im Tausch für nichts, sei es für einen Arbeiter im Tausch für etwas, sind alle späteren Folgen des Umlaufes dieses Geldes dieselben. Nur im zweiten Falle erhält der Steuerzahler etwas, im ersten nichts. — Ergebnis: ein Nettoverlust für die Nation.

Zinsen kommen in dem berühmten Teil nicht vor und leider, leider schreiben wir das Jahr 2015 und nicht 18xwas. Die 100 Millionen werden “investiert” an der Börse oder in kapitalintensiven Branchen, wo der Gewinn weiter aufkonzentriert wird. Und eine Armee ist eine Versicherung, also in der Definition hoffentlich zum Fenster rausgeworfenes Geld.

Früher halt doch alles besser, weil einfacher.


Andy
29.9.2015 2:15
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> 565.231 – das war die Schlagzeile auf der anderen Berliner Zeitung, der BZ. Sovielen Berlinern zahlt das Amt die Miete. Zusätzlich zu Hartz IV, Heizung, Betriebskosten. Jedem fünften Hauptstädter bis 65 Jahre. 95,7 Millionen Euro zahlt das Land Berlin pro Monat.
> Das muss man sich mal klarmachen, was da abläuft: Jeder fünfte Berliner unterhalb des Rentenalters kommt nicht selbst für seinen Lebensunterhalt auf, sondern muss von den anderen mitgezahlt werden.

Sind das die nur Vollbezieher oder sind da auch die armen Schweine bei die 8 Stunden für einen steuervermeidenden Konzern Kaffee brauen oder Pakete ausfahren und am Ende des Monats vom Gehalt nicht leben können?

> Wir produzieren massenweise Leute, die davon abhängig sind, von einem immer kleineren Bevölkerungsteil mitgeschleppt zu werden.

Auf der anderen Seite steckt das vielleicht auch in der Berliner DNS, immerhin war die an sich Stadt damals als Enklave in der Zone ja zu mehr als 90% finanzierungfsbedürftig, in allen Belangen. Die stand nie finanziell auf eigenen Beinen, nicht mal auf tönernen. Als Aushängeschild gegen den Osten wurde es halt aus politischer Notwendigkeit finanziert. Jetzt hat Berlin wieder Hauptstadtstatus, darum muss es natürlich auch mit Finanzausgleich schick gehalten werden für die Anreisenden Staatsgäste.

Ohne Länderfinanzausgleich wäre das die erste failed Area der Republik, dicht gefolgt von Bremen und dann wohl erstmal einigen der ostdeutschen Flächenstaaten.

> Mal die Lokführer

Halte ich für ein schlechtes Beispiel, da ging es eher vordergründig um mehr Geld, im Hintergrund aber um dieses unsägliche Gesetz die Gewerkschaften zu entmachten, zu dezimieren und auf Linie zu peitschen. Da war der Weselsky halt trotz widerlichster Anfeindungen durch die Boulevardpresse ein Verfechter der Arbeitnehmerrechte und hat das stringent durchgezogen und trotz enormer persönlicher Zumutungen durchgezogen. Man kann ihm nur wünschen das er zusammen mit den anderen in Karlsruhe Glück hat.

> Oder alle auswandern. Nach dem, was man so hört, sind das schon ziemlich viele. Wird interessant, was hier in Deutschland dann so läuft, wenn da immer weniger an der Produktion beteiligte Leute da sind

Es werden ja auch immer weniger benötigt. Das Kapital sammelt sich bei den eh schon reichen und wird offshore gestapelt (money has its own gravity). Produziert wird in China, was noch in Deutschland produziert wird braucht immer weniger Personal, und jenes kommt von Zeitarbeitsfirmen, deren “Klienten” (Arbeitssklaven) von Gehalt her gar nicht in der Lage sind sich die Produkte zu kaufen die sie produzieren.

Eine interessante Stimme dazu hab ich mal in einem Interview gelesen, da war ein Volksökonom, der quasi herbeibetet das das Öl möglichst schnell alle ist (z.B.Saudi-Arabiens Vorräte sind ja sehr unklar, man munkelt die sind fast leergesaugt, sicher ist jedoch das die mit den Zahlen schummeln). Je schneller das passiert, desto eher kommt der “tipping point” an dem es nicht mehr möglich ist alle möglichen Rohstoffe in verschiedenen Stadien der Verarbeitung permanent rund um den Globus zu schippern bis sie als Neuwaren aus Asien zurückkehren. Der prohpezeite das dann schon lange aus der Republik verschwundene Industrien (Textil, usw) wieder aufleben werden, wieder aufleben müssen weil es sich dann nichtmehr lohnt die Container mit den Socken für den kik-Grabbeltisch zweimal um den Globus zu schiffen. Da muss dann wieder lokal produziert werden, und Waren erhalten wieder einen angemesseneren Wert. Wie das in Linie zu bringen ist mit dem jetzigen Niedriglohnsektor der auf solche Billigimporte angewiesen ist wird sich zeigen…

> Also: Mitgefangen mit gehangen. Aber villeicht haben die Syrer ja nen Tipp wie man auf die Schnelle in einem failed state 10.000 Euro zur illegalen Einreise in Land X auftreibt. Diese “Flüchtlingshilfe” für Deutsche Auswanderer, werden wir sicherlich brauchen und zu Schätzen wissen.

Brauchen wir doch gar nicht, wir geniessen doch in fast allen Länder als kaufkräftige Touristen einen visa waiver, das heisst wir buchen einfach den Linienflug und zack sind wir im Land. Sogar legal, so lange das Visum gültig ist.

>Darüber wird dann flugs vergessen, daß die “Schmarotzer” einen Großteil des erhaltenen Geldes wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückführen
> Als ob jemand, der mir 10 Euro wegnimmt, damit das Geld retten, es in den Kreislauf zurückgeben und mir meinen Arbeitsplatz retten würde.

Er gibt es jedenfalls aus. Vor Ort. Der Staat bekommt schonmal MINDESTENS die 19% USt zurück, später noch die Versteuerung der Gewinne. Und da ein Hartz4-Kunde eher selten zum Sparen kommt gibt er in der Tat den Wolfsanteil der Transferleistung zurück in die Volkswirtschaft. Möglich das er nicht direkt Deinen Job sichert. Aber sicher ist auch das Kohle die von Großkonzernen ins Ausland abfliesst ganz sicher keine Arbeitsplätze vor Ort mehr sichert.

> die Grundsicherung geht zu Lasten der Arbeiter, d.h. bis ich mal die Grundsicherung bekomme, geht erst mal Haus / Wohnung usw. drauf.

Wie meinst Du das? Es gibt ein paar Kröten Schonvermögen und eine vernünftig dimensionierte, selbstbewohnte Immobilie muss nicht verkauft werden bevor man GruSi oder HIV bekommt. Die Immobilie als Vermietungsobjekt muss allerdings weg, das ist richtig.

> Umverteilung zu Leistungsempfängern ist hingegen Zwangskonsum vorwiegend amerikanischer Produkte (gerade Lebens- und Genußmittel), Abfluß von Geldern ins Ausland (bei Ausländern, auch eine Form der Handelsbilanzkorrektur) und weiteres Aufpumpen der Immobilienblase.

Wieso würde das Geld bei “wahlfreier” Ausgabe durch den Verdiener (statt erzwungener Ausgabe durch den Leistungsempfänger) nicht in die Kategorie Konsum von US Produkten fallen?

Der Abfluss von Geldern Richtung Afrika oder sonstwohin über Western union (wobei das nicht alles Transferleistungen sind sondern teilweise auch von den Ausländern legitim erarbeitetes Geld) übersteigt BTW mittlerweile die Entwicklungshilfe bei weitem und ist vermutlich einer der Gründe warum aus Afrika bislang nur Einzelpersonen und nicht ganze Dörfer Richtung Mittelmeerküste wandern, weil es Finanzspritzen sind die ankommen wo es nötig ist (im Gegensatz zur Entwicklungshilfe die bei den Kleptokraten hängenbleibt und das Volk nicht erreicht). Denn diese transferierten Milliarden federn die negativen Einschläge vom EPA Abkommen auf den afrikanischen Märkten etwas ab.


KK
29.9.2015 2:18
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95,7 Mio / 565231 = 172 € Miete im Schnitt pro Person ist verdammt günstig.

In welches Land willst Du denn hinwandern?

Ich denke nicht, dass Du weniger hast, weil es hohe Sozialausgaben gibt.

Wie schon mal gesagt, die meisten andern Länder haben mieses Sozialsystem, mieses Gesundheitssystem, miese sonstige Infrastruktur UND die Steuersätze sind auch nicht niedriger.
Da ist dann der Knast das Sozialsystem – und eben auch nicht billiger.


EinInformatiker
29.9.2015 2:46
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>> Ein Zahlendreher hat sich in die Überschrift geschlichen — 565.231 statt 656.231 sind es laut B.Z.

656.231 ist die Zahl fürs nächste Jahr, spätestens in 2 Jahren, wenn Deutschland dann noch existiert. So wie es jetzt aussieht wird der arbeitende Mensch oder Rentenbezieher keine Möglichkeit mehr erhalten darauf noch parlamentarisch Einfluß zu nehmen. Denn Wahlen (wenn denn damit etwas zu machen wäre sind nur alle 4 Jahre und aus dem Nichts kommt da auch nichts) Das kann man mit Sicherheit ausrechnen (wichtigste Größe wäre aktuelle “Zustrom”). Ich hab jetzt aber nicht alle weitern Eckdaten dafür. Sonst würde ich einfach die Szenarien mit der hypothetischen Zahl des “Zustroms” und der zu erwartenden Zahl der daraus resultierenden zusätzlichen Leistunsgempfänger mit der Höhe der Leistung und sonstigen Kosten multiplizieren. Ich meine gelesen zu haben, dass jemanf davon ausgeht, dass sich das durchschnittliche Einkommen vierteln wird. Ich weiß jetzt nicht über welchen Zeitraum. Dazu muß man eben nur klar denken und eben wissen wie viele voraussichtlich nach Europa übersetzen werden. Dann ist das unvermeidlich, da führt kein Weg dran vorbei. Allerdings muß man natürlich davon ausgehen, dass es auf dem Weg dahin bereits zu “außerparlamentarischen Ereignissen” kommen wird.


Will Anders
29.9.2015 3:31
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Ich finde, der Zustand von BER ist ein Sinnbild für die BRD: Da hilft nur noch schleifen und völlig neu aufbauen, dann aber als Deutschland. Ich bin schon vor Jahren zu dem Schlüssen gekommen, die du hier schilderst, und habe auch meine Konsequenz konsequent durchgezogen: lebe seit 2007 außerhalb von der BRD und habe diesen Schritt noch keine Sekunde bereut. Man hat ja nur ein Leben, und das gilt es, möglichst gut und glücklich zu bewältigen.


Will Anders
29.9.2015 4:05
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@ ICH: “meine Konsequenz konsequent durchgezogen”: Was für’n Deutsch! Daran merkt man, dass ich seit Jahren so gut wie kein Deutsch spreche und schreibe. Hehe.

Weil hier Selbstversorgung, Zusammenbruch der EU/Deutschlands, Chaos, Krieg usw. thematisiert wurden: Ich habe auch das realisiert und betreibe hier eine Farm auf der ich alles wichtige herstelle: Gemüse, Obst, Bohnen, Geflügel. Und bin glücklich! Darauf kommt’s doch an, oder?


DarkynanMP
29.9.2015 5:04
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…die Sozialverwaltungsindustrie schreibt jedenfalls goldgeränderte Bilanzen und entwickelt immer schlankere Gewinnabführungssysteme.
Sollte ich jemals wieder restaurierbar sein, überlege ich mir ernsthaft, auch sowas zu machen.
Was bringt es denn tatsächlich, ehrbar in der Kiste abzusafteln?


der eine Andreas
29.9.2015 6:50
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o.T.
“Werden niederländische Wissenschaftlerinnen diskriminiert?”
fragt Telepolis und liefert dazu einen Artikel.

Die Frage ist “Gibt es einen Funding-Gap”, so wie es zwei niederländische Sozialpsychologinnen behaupten?

Nun, wir können uns die Antwort denken 🙂

“Nein”. Die “studierten” Damen sind einfach dem Simpsons-Paradox aufgesessen.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46119/1.html


Der große böse Wolf
29.9.2015 7:05
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Claudia Roth hat doch vor einigen Jahren schon von “Republikflucht” gesprochen. Einfach mal danach googeln.


Zäld
29.9.2015 7:49
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Nach der letzten Meldung zum Flughafen mußte ich an den Abenteuerspielplatz in meiner Kindheit denken. Wer’s nicht kennt, das ist so ein Spielplatz, wo Kinder Holzbretter, Nägel und sowas bekommen und sich dann Hütten selber können (oder konnten, ist mittlerweile bestimmt zu teuer).

Ist der Flughafen so ein Ort, an dem sich jeder mal probieren durfte?

Ich meine, ist ein Flughafen so ein einmaliges, komplexes Ding, daß man das nicht hinbekommt?

Ich erinnere mich noch, als in Amerika ein neuer Flughafen in Betrieb ging (ich glaube Denver), und das Gepäcktransportsystem versagte. Riesen Katastrophe, die Anlage wurde in Windeseile durch einen deutschen Hersteller ersetzt. Damals dachte ich noch “Jaja, müssen erst die Deutschen wieder ‘ran” – inzwischen bin ich ganz stille…


Studolio
29.9.2015 7:55
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> Würdest Du es denn ausgeben?

Jo, das fehlt noch. Erst verdient man es rein und anschließend muss man nachweisen, dass man es auch ja sozialverträglich wieder ausgibt.

Sagen wir es mal so, würde ich entsprechende Steuern sparen, würde ich mich bereiterklären damit einen einmal jährlich einen Urlaub auf Griechenland zu finanzieren. Oder welches Land gerademal eine Rettung benötigt.


EinInformatiker
29.9.2015 8:20
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Übrigens im Zuge der “Flüchtlingskrise” gibt es ja Vorschläge flexibel zu werden. Also beim Wohnungsbau Bauvorschriften, also vielleicht auch Brandschutzvorschriften zu lockern. Dann könnte man doch den neuen Flughafen eigens für Flüchtlinge nutzen. Dann hätten die eibe sichere Flugroute. Da würden die fehlenden Brandschutzwände keine Rolle spielen. Zusätzlich könnten ja die Regierenden einen eigenen Teil nutzen. Dann wären sie auch immer nahe bei den Flüchtlingen. Oder man macht den Flughafen oder einen Teil davon zur Flüchtlingsunterkunft. Denn es herrscht ja Knappheit an Gebäuden. Mehr fällt mir zu dem Flughafen jetzt nicht mehr ein. Und mich wundert dass die Piraten den Vorschlag noch nicht gemacht haben.


Peter
29.9.2015 8:46
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@1Informatiker: klaust du jetzt meine Ideen? Plagiator!
https://www.danisch.de/blog/2015/09/27/abreisen-und-neu-bauen/#comment-99109


HF
29.9.2015 8:55
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Was hätte es eigentlich gekostet, beim Bau des Terminals komplett auf brennbare Materialien, Holz und Kunststoffe zu verzichten? Die Passagiere selbst sind schwer entflammbar und stellen auch keine hohe Brandlast dar.


Carsten
29.9.2015 8:57
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Auf die Idee mit dem Generalstreik ist aber schon mal jemand gekommen 😉

http://www.amazon.de/Der-Streik-Ayn-Rand/dp/3000370943


Dirk S
29.9.2015 9:25
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@ Tolan

700.000 Leute sind es, die jedes Jahr auswandern

Nur so wenige? Da können wir ja von Glück reden, dass noch ein paar hier bleiben. Ernsthaft, es wundert mich, dass nur so wenige leistungsbereite Menschen abhauen.

und zwar in der Regel nicht Hartz-IV-Empfänger

Die würde auch kein anderer Staat nehmen, bzw. die bevorzugten Auswanderungsziele tun sich ja eben gerade dadurch hervor, dass sie keinen Ruf als Wohlfahrtsstaaten haben. Wer sich auf den Staat als Ernährer verlässt, wird nie das Risiko einer Auswanderung eingehen.

sondern Fachkräfte, die trotz angeblichem Fachkräftemangel keinen Arbeitsplatz bekommen, von dem sie leben – und häufig ihre Ausbildung abbezahlen können. Eine Statistik dazu kann ich gerne nachreichen.

Wie ich schon mal geschrieben habe, der Begriff des Fachkräftemangels wird gerne missbräuchlich verwendet. Gemeint sind mit dem Fachkräftemangel (von Seiten der Wirtschaft) vor allem Facharbeiter, also Leute, die als Klempner, Monteure oder Autoschrauber sich die Pfoten schmutzig machen und es schaffen, eine passende Mutter auf eine Schraube zu drehen. Das sind die Leute, die von der Industrie gesucht und kaum am Arbeitsmarkt gefunden werden.
Nur weil uns die Politik glauben machen will, Fachkräftemangel hätte was mit einem Mangel an Akademikern zu tun, beschreibt das noch lange nicht die Realität. Wobei der Fachkräftemangel und die Zunahme von nutzlosen Akademikern (Politologen, Schwafologen, Gender etc.) durchaus in einem Zusammenhang steht: Je mehr nutzlose Akademiker ausgebildet werden, umso weniger “Schrauber” gibt es und umso mehr Fachkräfte fehlen in diesen Bereichen. Denn wer Schwafologe wird, wird eben kein Klempner.
Also, einen Fachkräftemangel gibt es schon, nur eben nicht da, wo man es uns weiß machen will. Und wir haben einen eklatanten Fachkräftemangel in Politik und Regierung.

Eine Statistik dazu kann ich gerne nachreichen.

Ich zumindest glaube dir das auch so.

Aber ist das nicht immer so? Wenn in einem Haushalt oder einer Firma die EInnahmen sinken und/oder die Ausgaben davonlaufen, schaut man, wo man sparen kann.

Oder rennt jammernd zu Mami und Papi. Wer das nicht kann, kann auch zum Amt rennen und durch die Erschleichung von Leistungen die Allgemeinheit schädigen.

Dann erst sucht man die Finanzlöcher und unwirtschaftlichen Dinge, und der Haushalt kauft halt keine zehn DVDs im Monat mehr,

Kommt darauf an, wer die DVDs kauft. Wenn der Mann das ist, werden die eingespart, wenn die Frau das ist, wird mit der Scheidung gedroht, wenn die eingespart werden sollen.

und in Firmen geht dann der Portier und die Empfangsdame macht den Job mit.

Hotels, die sich einen Portier leisten, sind ohnehin teuer und haben eine Kundschaft, der leichte Preiserhöhungen egal sind (zahlt eh’ die Firma), die werden sich hüten den einzusparen und den Job der Empfangsdame überzubügeln.
Falls du aber den Pförtner meinst (vielleicht ist das in deiner Gegend auch sprachlich das Gleiche), der und die Empfangsdame sollten eigentlich an völlig verschiedenen Stellen arbeiten, also nicht durch den anderen ersetzbar sein. Und wenn dem so wäre, dann hat man in der Firma ein echtes Personalplanungsproblem.

Erst dann schaut man, wo unbrauchbarer Ballast steckt.

Den Hauptballast kannst du als Privatperson oder als Firma dennoch nicht loswerden: Den gierigen, ineffizieten, teuren, bevormundenden und kleingruppenbevorzugenden Staat.

Und so ist es in Deutschland auch – erst jetzt fallen die Pöstchen und Postitiönchen auf, die nichts bringen, sondern nur wen durchfüttern.

In Firmen schon, das Problem ist doch, dass sich die Pöstchen vor allem beim Staat ansammeln und da nicht auf die Kosten geachtet wird, weil man ja die Leistungserbringer der Gesellschaft zur Kasse bitten kann. Jedenfalls solange, bis die gehen. Aber dann gibt es ja noch Kredite.

Postenfreie Grüße,

Euer Dirk


Karl Ranseier
29.9.2015 9:28
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Na, das ist doch nichts gegen das, was uns noch erwartet:
Ab 2030 beträgt die Rente 43% vom letzten Nettolohn.
Bei bis zu 850€/Monat gilt ein Single als arm.
40% der Deutschen verdienen bis zum 2000€ brutto/Monat.
D.h. 40% der Deutschen werden sich auf Altersarmut einstellen müssen. Offizielle Zahlen vom Arbeitsministerium, heiter vorgetragen von Volker Pispers:
https://www.youtube.com/watch?v=-67V7nCmho0


Dirk S
29.9.2015 9:56
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@ A Stranger in a strange World

Ein erheblicher der Leute bleibt deswegen ohne Arbeit, weil sie keine wettbewerbsfähige Qualifikation haben.

Das ist zwar teilweise richtig, aber ohne Sozialleistungen könnten die Leute ja auch mal auf die Idee kommen, sich wettbewerbsfähig zu qualifizieren. Zeitlich unbegrenzte Sozialleistungen setzen falsche Anreize.

@ A Stranger in a strange World, @ Trollversteher

Hartz IV ist überhaupt erst notwendig geworden, weil die alte Arbeitslosenhilfe wegen zu häufiger Inanspruchnahme nicht mehr finanzierbar geworden war.

H4 war zu keinem Zeitpunkt etwas anderes als die systematische Vorbereitung eines massiven Niedriglohnsektors. Es war nie “notwendig”.

Hartz IV ist vor allem eingeführt worden, um die Beiträge der Arbeitslosenversicherung durch den Wegfall der Arbeitslosenhilfe zu reduzieren, es ging einzig und allein um eine Entlastung bei der Sozialversicherung. Die Kosten der Arbeitslosenhilfe wurden von den Sozialversicherungs-Beitragszahlern auf den Steuerzahler abgewälzt.

Am meisten von Hartz IV hat die Sozialleistungs- und Fortbildungsindustrie (und damit die Gewerkschaften) profitiert. Die haben einen echten Boom mit nutzlosen Kursen erlebt.

Und wenn man sich den Niedriglohnsektor mal ansieht, dann erkennt man, dass es sich vor allem um den Dienstleistungssektor handelt, der ohnehin schon immer durch schlechte Bezahlung glänzte. Der typische Niedriglohn-Job ist mit einer Frau besetzt, die eine Dienstleistung für andere Frauen erbringt. Also Jobber, die nur etwas dazu verdienen und eine Dienstleistung verkaufen, die nur über den niedrigen Preis verkauft wird. Eine Maniküre für 20€, ok. Für 50€? Kein Bedarf. Und so zieht sich das durch den ganzen Niedriglohnsektor. Will aber keiner wahrhaben, denn dann kann man nicht so gut herumjammern.

Soziale Grüße,

Euer Dirk


Juergen Sprenger
29.9.2015 10:22
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Ach ja, die übliche Jammerorgie des nach oben buckelnden und nach unten tretenden Mittelstands.

Einfaches Kopfrechnen ergibt, daß die 95,7 Millionen geteilt durch 565231 Empfänger im Durchschnitt pro Empfänger nicht ganz 170 Euro pro Monat sind.

> Das muss man sich mal klarmachen, was da abläuft: Jeder fünfte Berliner unterhalb des Rentenalters kommt nicht selbst für seinen Lebensunterhalt auf, sondern muss von den anderen mitgezahlt werden.

Die meisten können nicht vollständig für ihren Lebensunterhalt aufkommen, sondern nur zum Teil.

Das liegt zu einem großen Teil eben auch an den prekären Beschäftigungsverhältnissen, den Niedriglöhnen und daß der Faktor Kapital geringer mit Abgaben belastet wird als der Faktor Arbeit.

Wenn die Löhne so niedrig sind, daß man davon nicht leben kann muß die Differenz zum Existenzminimum eben irgendwoher kommen.

Wo sind denn die fünfhunderttausend gut bezahlten, offenen Stellen in Berlin die man bräuchte damit die ihren Lebensunterhalt vollständig selbst bestreiten können?

> Immer öfter habe ich das Gefühl, dass es in diesem Staat eigentlich nur noch darum geht, die paar Idioten, die noch ernstlich arbeiten, immer weiter auszunehmen und abzuzocken.

Das ist die Hauptaufgabe jedes Staates dafür zu sorgen, daß jene die oben sind oben und jene die unten sind unten bleiben. So lange Du Dir nicht eigene Politiker leisten kannst, die Deine Interessen durchsetzen kannst Du Dich ruhig zu denen zählen, die unten sind.

> Ständig wird gestreikt. Mal die Lokführer, mal die Piloten.

Und wenn die nicht streiken und wegen niedriger Löhne auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind ist es Dir doch auch wieder nicht recht, oder?


Zaphod B.
29.9.2015 11:32
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“Versteht mich nicht falsch, ich will den Leuten jetzt keinen pauschalen Vorwurf machen, obwohl dabei auch ganz viele Schmarotzer und Faulenzer aus Prinzip dabei sind. Der Vorwurf geht an die Politik. ”

Der Fisch stinkt nun mal vom Kopf. Oder anders ausgedrückt “wie der Herr so das Gescherr”.
Unsere sogenannte “Führungselite” fällt ja schon seit gefühlt 30 Jahren nicht mehr durch vorbildliche Eigenschaften auf. Egal ob in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport oder Medien – nahezu überall machen sich zunehmend ungezügelte Raffgier, Korruption, Betrug und Vetternwirtschaft in einem Ausmaß breit, welches herkömmliche Ganoven als harmlose Messdiener erscheinen lässt.
Man bekommt immer mehr den Eindruck, dass ein Großteil der westlichen Welt inzwischen ebenso von mafiösen Strukturen beherrscht wird, wie in Russland, China oder anderswo.

Der Banker Ackermann gibt die Devise von 25% Kapitalrendite aus – und alle Konzernlenker folgen ihm (klar 25% auf alles außer Tiernahrung!) wohl wissend dass eine solche Irrsinnsvorgabe mit legalen Mitteln auf Dauer gar nicht machbar ist. Aber egal 25% klingt natürlich super! Falls es dann doch mal nur mickrige 10 oder gar 5% sein sollten, dann manipuliert man eben den LIBOR, verhökert Schrottpapiere und schöpft Kohle mit Kreditausfallversicherungen oder bescheißt anderweitig Kunden, Behörden etc. Solange die Quartalszahlen stimmen und der Boni steigt ist doch alles paletti.

Diese hochgradig korrupte und verkommene “Elite” zeigt doch jeden Tag aufs neue dem produktiv tätigen Teil der Bevölkerung den Stinkefinger. Tugenden wie Fleiß, Ehrlichkeit oder verantwortungsvolles Handeln sind doch Begriffe die kaum noch jemand in Verbindung mit diesen Kreisen bringt. Als vertrauenswürdig werden heute Feuerwehrleute, Müllmänner oder Bauarbeiter abgesehen aber sicherlich keine Politiker, Topmanager, Ärzte oder Rechtsverdreher.

Wie extrem dieser Wandel ist, erkennt man auch wenn man sich mal anschaut, welches Ansehen Deutsche Bank, Siemens, Volkswagen, Thyssen-Krupp und Co noch in den 80er Jahren weltweit genossen. Wenn eben diese Konzerne nun nach und nach den Bach runter gehen so ist dass sicherlich schmerzlich für die arbeitende Belegschaft, der a-sozialen Führungsriege muss man aber keine Träne nachweinen.

Die zunehmenden Streiks und die inzwischen deutlich härter geführten Arbeitskämpfe sind aus meiner Sicht ein klares Zeichen dafür, dass diese Gesellschaft immer stärker auseinander driftet. Die Hauptursache besteht jedoch meiner Ansicht darin, dass der wirtschaftliche Konsens “Soziale Marktwirtschaft”, der dieses Land über 40 Jahre bestimmte und groß machte von der o.g. Führungsebene schlichtweg aufgekündigt wurde.

Dementsprechend handelt der normale Arbeitnehmer auch nach dem Motto: “rette sich wer kann”


Stefan
29.9.2015 12:18
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In einer “hart-aber-fair”-Sendung wurde vor vielleicht zwei Jahren von einer Studie berichtet, nach der die arbeitsscheuen Schnorrer ungefähr 2% der Hartz-IV-Empfänger ausmachen.
Der Rest sind potentielle Arbeitnehmer, die der Arbeitsmarkt nicht aufnehmen kann, damit die sich ein selbstfinanziertes Leben erarbeiten könnten. Zu alt, alleinerziehend, falsch oder gar nicht ausgebildet. Da schlägt dann das Verhältnis von 7 Arbeitssuchenden gegenüber einer offenen Stelle durch. Viele wollen, können aber nicht. Die 2% werden aber immer vorgeschoben.
Von wem eigentlich? Von den Meinungsmachern, den Medien und der Politik.
Diese 2% sollen dafür herhalten, dass das reichste Prozent der Bevölkerung spontan die Staatsschulden begleichen und trotzdem 3x am Tag Hummer essen könnte, es aber nicht tut.
Der Feind sind nicht diejenigen, die mit dem gesetzlich garantierten Existenzminimum haushalten müssen und das komplett verkonsumieren und somit Arbeitsplätze sichern.
Der Feind des sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind die Kuponschneider, die durch ihre Zinsgier das Wirtschaftssystem soweit ausgeplündert haben, dass Normal-Sterbliche inzwischen ihren kompletten Hausrat über Kredite finanzieren müssen, um sich die Maschinerie weiter drehen zu lassen. Für Spargroschen in nicht-siebenstelliger Höhe gibt es deswegen keine Zinsen mehr. Alles ausgeben, bitte. Denkt an die Inflation, ihr Habenichtse!

Bei einer moderaten Vermögenssteuer wäre sofort wieder genügend Geld für Infrastruktur, Bildung und so weiter da. Dann bräuchte man sich keinen Sand mehr in die Augen streuen zu lassen und auf die noch ärmeren Säue wie Transferleistungsempfänger oder Migranten zu schimpfen.


Missingno.
29.9.2015 12:29
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@HarryHirsch
> Würdest Du es denn ausgeben? Oder nicht doch für das Alter zurücklegen, womöglich mit Zinsen wollend?

1) Sparen ist bei den meisten Leuten kein Selbstzweck, sondern eine Notwendigkeit um sich Dinge leisten zu können. Auch Geld das fürs Alter zurückgelegt wird, wird dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt. Nur eben etwas zeitverzögert. Je weniger die Leute sparen müssten, desto schneller würde das Geld wieder im Umlauf sein.
2) Zinsen gibt es in der Regel nur, wenn das Geld nicht unterm Kopfkissen liegt, sondern einem Institut überlassen, das mit dem Geld arbeitet (indem es dieses in den Wirtschaftskreislauf zuführt) oder anderen Leuten leiht (die es dem Wirtschaftskreislauf zuführen).



Manfred S.
29.9.2015 14:07
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Du wolltest ein Contergan für Verweiblichung von Männern? Das kriegst du.

Schonmal die Wikipedia-Seite über die Antibaby-Pille gelesen? Abschnitt Auswirkungen auf das Ökosystem.

https://de.wikipedia.org/wiki/Antibabypille#Auswirkungen_auf_das_.C3.96kosystem

„Das synthetische Östrogen Ethinylestradiol, welches in den meisten Antibabypillen enthalten ist, wird über den Urin wieder ausgeschieden. Heutige Kläranlagen können diese Chemikalien nicht entfernen, wodurch sie in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen und letztlich u. U. wieder in das Trinkwasser.

Diese Form der Umweltverschmutzung hat nachweislich Auswirkungen auf das Ökosystem. Nachgewiesen sind Effekte auf Wasserlebewesen, einschließlich Fische, Frösche und Zooplankton. Die Feminisierung von männlichen Fischen bis hin zum Produzieren von Eiern ist ein bekannter Effekt. Auch lassen sich Veränderungen bei weiblichen und männlichen Fischen an Niere und Leber feststellen sowie eine Verlangsamung des Fortpflanzungszyklus.“

Männer nehmen Östrogen über das Trinkwasser auf. Gute Nacht!


Hartmut
29.9.2015 14:21
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“Manchmal fragt man sich, warum man in diesem Land eigentlich noch arbeiten geht und Steuern zahlt.”

Das frage ich mich schon lange und manchmal denke ich, dass die einzigen die kapiert haben was gespielt wird (zumindest zum Teil) die H4-Emfpänger sind. Diese finanzieren wenigstens nicht auch noch direkt die (völkerrechtswidrigen?) Kriegseinsätze “unserer” Bundeswehr. Und dass ich in diesem Land als normaler Arbeiter bzw. Angestellter dazu gezwungen werde ohne gegen das Gesetz zu verstoßen löst bei mir allmorgendlichen Brechreiz aus.

Es sieht so aus als ob man in diesem Land unter der Brücke hausen muss (sofern man eine noch nicht einsturzgefährdete findet) um diesem Raubzug an der arbeitenden Bevölkerung zu entgehen.

Offensichtlich stören sich daran aber auch schon einige mehr Leute, wie hier festzustellen ist und offenbar auch Leute aus Ami-Land:

“if you work for peace stop paying for war”

http://www.huffingtonpost.com/matthew-hoh/i-will-no-longer-pay-taxes-for-war_b_7051962.html bzw.
http://matthewhoh.com/blog/2015/04/19/if-you-work-for-peace-stop-paying-for-war/

Und dann gibt es da noch diesen Vortrag von Prof Dr. Christian Kreiß (ein ehemaliger Investmentbanker) an der Hochschule Aalen (Stichworte: “geplante Obsoleszenz”, “unnötige Arbeit”), der wie ich denke hierzu gut passt. Nur für den Fall, dass den jemand noch nicht kennt:

https://www.youtube.com/watch?v=7CPW7zzpsfg
https://www.htw-aalen.de/de/courses/15


petpanther
29.9.2015 14:30
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Benutzername
29.9.2015 15:10
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@ Karl Ranseier

Mit so bescheidenen Löhnen kann man sich das Malochen auch eigentlich sparen und Transferempfang auf Lebenszeit machen. Am Ende bekommt man dasselbe, als Transfermepfänger sogar ohne Abzüge und man verschleißt sich nicht. Auch eine Form von Mindestlohn, der Lohn für Arbeit muss merklich darüber liegen sonst lohnt sich das nicht am Ende.

Wwir sind ja alle zum “rationalen homo oeconomicus” erzogen worden die letzten Jahrzehnte. Wird Zeit daß sich mehr Leute auch so verhalten und die rationale Wahl treffen und nicht für zu wenig Geld arbeiten gehen.


Joachim
29.9.2015 15:42
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“Wenn Sie sehen, dass Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, dass man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, dass das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, dass Menschen durch Korruption und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, dass die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, dass Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, dass Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.”

Zitat aus Atlas shrugged


Thomas
29.9.2015 15:52
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OT:

Mieter städtischer Wohnungsgesellschaften dürfen sich jetzt – im übertragenen, wie auch im wörtlichen Sinne – warm anziehen, denn Nieheim war kein Einzelfall:
http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Hoexter/Nieheim/2124549-Stadt-Nieheim-spricht-Eigenbedarfskuendigungen-aus-Mieter-muessen-Wohnungen-fuer-Fluechtlinge-raeumen

Auch Eschheim im Breisgau kündigt Mietern zur Unterbringung von Flüchtlingen:
http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/gemeinde-eschbach-kuendigt-mieterin-um-fluechtlinge-unterzubringen–112024885.html

In Hamburg wird derweil an einem Gesetzesentwurf gearbeitet, der auch die “Beschlagnahmung” privaten Wohnraums (und nicht nur ungenutzter Gewerbeflächen und leerstehender Mietwohnungen) ermöglicht:
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article146934742/Beschlagnahmungen-privaten-Wohnraums-moeglich.html

Anstelle der Flüchtlinge würde ich mir gründlich überlegen, ob eine Bananenrepublik, die nicht einmal die Unverletzlichkeit der Wohnung garantiert, wirklich ein passendes Fluchtziel ist.


Thomas Bliesener
29.9.2015 16:39
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@Tolan: 700.000 wandern pro Jahr aus – aber ein Großteil kehrt nach wenigen Jahren wieder zurück. Das ging letztes Jahr durch die Presse (ich suche es jetzt nicht raus.)


Andreas
29.9.2015 16:45
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“Eigentlich bräuchten wir mal einen Generalstreik all derer, die produktiv arbeiten und den ganzen Blödsinn bezahlen müssen.”

–> Ayn Rand, “Atlas Shrugged”…


Thomas Bliesener
29.9.2015 16:52
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Viele jammern herum und reden ihr ganzes Leben vom Auswandern. Die meisten solange, bis sie zu alt sind und die Kraft fehlt. Vielleicht warten sie auf einen Auswanderungsbescheid von der Behörde?

Abgesehen vom Abschluß der Berufsausbildung kommt der “richtige” Zeitpunkt nie. Den Tritt muß man sich selber geben. Entweder heute oder nie.

Deutschland hat aber auch Vorteile: vergleichsweise geringe Kriminalität, geringes Todesrisiko im Straßenverkehr, geringe Korruption.


Daniel Frey
29.9.2015 17:07
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@carsten
In Ayn Rands “der Streik” streiken aber nur die “Verstandesmenschen” – davon gibt in Deutschland aber nicht mehr viele 😉


Der/Anarchist
29.9.2015 18:33
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@Gereon

Eine sehr gesunde Einstellung!


Bill
29.9.2015 20:10
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(@ Zaphod: https://www.danisch.de/blog/2015/09/28/600-und-656231/#comment-99160)

ich arbeite in Big Pharma, für 25% Rendite würde der Sales Director sofort gefeuert, die Lusche.
Und das ist noch die margenschwache Sparte.


EinInformatiker
29.9.2015 20:17
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@Peter

Nein, ich hatte deinen Kommentar erst gelesen, als ich meinen abgefaßt hatte. Gester abend wußte ich zunächst hier nichts zu kommentieren.
Aber 1:30 als ich mal wach wurde fiel mir was ein. Und dann eben heute morgen. Und mein Kommentar ist ja auch anders aufgebaut. Manchmal liegen aber bahnbrechenden Ideen halt in der Luft. Wallace hat ähnlich gedacht wie Darwin. Poincare war der speziellen Relativitätstheorie auch nahe und Newton und Leibniz mußten sich über die Priorität bei der Integralrechnung streiten. Da ist doch die Priorität bei der Idee wozu der BRR gut ist vergleichsweise harmlos.


Zäld
29.9.2015 20:29
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Zaphod B

“Der Banker Ackermann gibt die Devise von 25% Kapitalrendite aus”

25% auf was genau?

Thomas

“In Hamburg wird derweil an einem Gesetzesentwurf gearbeitet, der auch die “Beschlagnahmung” privaten Wohnraums (und nicht nur ungenutzter Gewerbeflächen und leerstehender Mietwohnungen) ermöglicht:”

In deinem Link ist nur von unbenutzten Wohnungen die Rede.

Hadmut

“Eigentlich sind alle der vielen Schnorrer, die einen auf der Straße oder in der U-/S-Bahn anhauen und Geld haben wollen, Deutsche. Die quatschen einen ständig und überall an, und ich könnte mich jetzt nicht an einen einzigen erinnern, der kein Deutscher war.”

Naja, da gibt’s in der U-/S-Bahn die südosteuropäischen Gäste, die einem penetrant Schilder ins Gesicht halten, dann die Musikbettler, die für ein bißchen Krachmachen Geld haben möchten, die Autoscheibenputzer, die auf Dienstleistungsnichtannahme gereizt reagieren…


peter
29.9.2015 20:30
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> … in der U-/S-Bahn anhauen und Geld haben wollen, Deutsche.

könnte daran liegen, dass sich unsere Neubürger nicht mit ‘nem Heiermann zufrieden geben und auch Fragen nicht so ihr Ding ist. Einfach abnehmen geht schneller, erfordert keine Sprachkenntnisse und hat einen höheren Wirkungsgrad. Selbst beim Drogenhandel im Park kommt da noch mehr rum. Schnorren ist ‘was für messerlose biodeutsche Weicheier.


LeLiLu
29.9.2015 21:06
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@Dirk S, 29.9.2015 9:56
“Hartz IV ist vor allem eingeführt worden, um die Beiträge der Arbeitslosenversicherung durch den Wegfall der Arbeitslosenhilfe zu reduzieren, es ging einzig und allein um eine Entlastung bei der Sozialversicherung.”
Da muss ich entschieden widersprechen! Das mag ein Nebeneffekt (“Senkung der Lohnnebenkosten”) sein.
Primäres Ziel von Hartz-IV (wenn wir dessen Erstellern nicht gnadenlose Kurzsichtigkeit und Inkompetenz unterstellen – in Lobbyismus und Politik extrem seltene Erscheinungen) war die Erschaffung eines Dumping-/Niedrigstlohnsektors, indem *jeder* Job (selbst Klofrau für eine Ex-Professorin) angenommen werden *muss*.
Die Folgen haben wir in den letzten Jahren gesehen (einmal mehr wurden Gewinne durch Subventionierung durch den Staat (Aufstocker) erzielt) und der Mindestlohn war die überfällige Gegensteuerung gegen die Auswüchse.


Andy
29.9.2015 21:12
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> Ich meine, ist ein Flughafen so ein einmaliges, komplexes Ding, daß man das nicht hinbekommt?

Nein, wenn man das Profis machen läßt geht das.

Aber das Problem wurde in einer Doku dazu mal gut umrissen… in Berlin einen zu bauen IST ein einmaliges Ding. Da wollten alle die in der Politik was zu melden haben irgendwie dran mitwurschteln um sich später damit zu beweihräuchern. Das heisst das zuviele Kompetenzdefizitäre Mitarbeiter in den dortigen Gremien rumwurschtelten. Hätte man die Architekten machen lassen wäre das anders gelaufen…

> Selbst beim Drogenhandel im Park kommt da noch mehr rum.

Immerhin Erwerbsarbeit.


Der/Anarchist
29.9.2015 22:20
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@Hadmut (14:21 Uhr)

Gut, dass dieser Punkt differenziert betrachtet wird. Denn es ist grundsätzlich falsch, jeden Hartz4ler anzugreifen. Ich kenne genügend, die einfach erkannt haben, dass sie ihre Kräfte nicht mehr bereit sind, für dieses korrupte System zu vergeuden. Hartz4 ist eine Art passiver Widerstand geworden. Hartz4 ist eine Leistungsverweigerung, mit der man klar zu erkennen gibt, dass man die wirklichen Schmarotzer nicht mehr fördert, Schmarotzer, die für die Zerstörung dieses Landes verantwortlich sind.

Und wenn man das ganze betrachtet, ist man gezwungen, sich die Frage zu stellen, wozu man noch arbeitet. Auch wenn der Job einen erfüllt, das Geld einigermaßen stimmt, kommt man nicht an der Tatsache vorbei, dass man zum zahlenden Untertanen gesellschaftlich degeneriert, wenn man nicht ein Teil des Systems ist. Denn was lässt sich noch auf dem “demokratischen” Wege ändern? Demonstrationen werden nur als Feindbild stilisiert, wenn die Demo sich gegen das System richtet. Petitionen sind Illusionen. Und das Recht wird gebeugt, wenn selbstherrliche Systemrichter das für angebracht halten.

Letztendlich kann nur die Beseitigung des Systems eine Änderung herbeiführen. Doch dafür sind hier nur wenige bereit. Denn weder ein 1789, noch ein Generalstreik (wozu die Deutschen mal fähig waren), wird hier passieren. Und wenn die Solidarität fehlt, dann ist Hartz4 zumindest ein individueller Streik, der die Gesamtsituation nicht ändert, aber seine persönliche. Und wie Gereon das gut erläutert hat, ist dann das Hartz4 eine Art Reperationszahlung.


Juergen Sprenger
29.9.2015 23:39
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@Zäld 29.9.2015 20:29

>>“Der Banker Ackermann gibt die Devise von 25% Kapitalrendite aus”

> 25% auf was genau?

Auf das Eigenkapital. Wurde früher mit Faktor 50 gehebelt, seit Basel II nur noch Faktor 33.

Da braucht es dann auf das gesamte Kapital nur eine Rendite von früher 0,5% und seit Basel III von 0,76% um auf eine Eigenkapitalrendite von 25% zu kommen.

Das Risiko ist, daß bei diesem Hebel und einem Verlust der Anlage von 2% (3 1/3%) das Eigenkapital futsch ist, es sei denn man ist ‘systemrelevant’ und kann die faulen Anlagen in eine ‘Bad Bank’ oder in die Landesbanken auslagern und die Staatsbürger bürgen lassen.


Juergen Sprenger
29.9.2015 23:47
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@Thomas Bliesener 29.9.2015 16:39

> 700.000 wandern pro Jahr aus – aber ein Großteil kehrt nach wenigen Jahren wieder zurück. Das ging letztes Jahr durch die Presse (ich suche es jetzt nicht raus.)

Warum auch nicht. Wer in einem Hochlohnland arbeitet und spart kann sich etwas früher zur Ruhe setzen wenn er nach dem Arbeitsleben wieder in ein Niedriglohnland zieht.


tuka
30.9.2015 0:11
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@Juergen Sprenger “Auf das Eigenkapital. Wurde früher mit Faktor 50 gehebelt, seit Basel II nur noch Faktor 33.”

Du wirfst Dinge durcheinander. Ich habe als Freiberufler eine Eigenkapitalrendite von über tausend Prozent. Geht ganz einfach: Mein gesamtes bilanziertes Eigenkapital besteht in einem zwei Jahre altem Mac. Mit diesem Mac erwirtschafte ich einen sechsstelligen Jahresgewinn. Und ich habe absolut null Risiko, jedenfalls kein Risiko daraus das ich mein Eigenkapital irgendwie “hebeln” würde.

Der Hebel entsteht nicht durch das Eigenkapital, sondern durch Fremdkapital, also dadurch das eine Bank Kredite aufnimmt. Das Wesen einer Bank, der Sinn einer Bank besteht darin, dass die Gelder von Kunden zur Verwahrung annimmt und anderen Kunden als Kredit rausreicht. Bilanztechnisch ist witzigerweise ausgerechnet die Aufbewahrung von Geldern eine Verschuldung (man schuldet dem Kontoinhaber die Rückgabe).

Und ja, auch wenn viele Leute das immer noch nicht verstanden haben: Die Finanzkrise 2009 wurde vor allem durch staatliche Markteingriffe erzeugt. Nämlich dadurch, dass der Staat wollte das jeder Amerikaner unabhängig vom Einkommen ein eigenes Haus haben solle. Das die Finanzkrise auf andere Staaten überschlug lag daran, dass die banktechnische Sicherungssysteme (Default Swaps) funktioniert haben: Die Risiken der USA wurden auf den Rest der Welt verteilt. Dumm gelaufen wenn man nur Vasall ist.


Juergen Sprenger
30.9.2015 0:47
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@Der/Anarchist 29.9.2015 22:20

> Letztendlich kann nur die Beseitigung des Systems eine Änderung herbeiführen. Doch dafür sind hier nur wenige bereit. Denn weder ein 1789, noch ein Generalstreik (wozu die Deutschen mal fähig waren), wird hier passieren.

Das geht auch ohne Revolution und Generalstreik ganz gewaltlos, legal im Rahmen der bestehenden Gesetze und ohne die Beteiligung politischer Parteien.


Gast$FF
30.9.2015 0:47
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Wahrscheinlich kam bei den öffentlichen Ausschreibungen zum Flughafen der Aspekt des “Gender Budgeting” zu kurz. Hätte man die beauftragten Firmen mehr nach der Anzahl der Frauen auf Führungs- und Projektleitungsebene ausgesucht, wäre das bestimmt nicht passiert. So’n Brandschutz lässt sich doch bestimmt auch mit Glitzerfolie realisieren..,


Dirk S
30.9.2015 8:41
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@ Zaphod B.

Die zunehmenden Streiks und die inzwischen deutlich härter geführten Arbeitskämpfe sind aus meiner Sicht ein klares Zeichen dafür, dass diese Gesellschaft immer stärker auseinander driftet. Die Hauptursache besteht jedoch meiner Ansicht darin, dass der wirtschaftliche Konsens “Soziale Marktwirtschaft”, der dieses Land über 40 Jahre bestimmte und groß machte von der o.g. Führungsebene schlichtweg aufgekündigt wurde.

Sieh dir mal an, welche Personen während der alten BRD Gewerkschaftsführer waren und welche heute. Früher waren das noch Leute, die selbst aus den Werkhallen stammten und wussten, wo bei der arbeitenden Bevölkerung der Schuh drückte. Heute sind das alles Apparatschniks, zum Teil DDR-Sozialisiert, die Werkhallen allenfalls aus Führungen kennen und aus den bürgerlichen Gerwerkschaften der BRD politische Gewerkschaften machen wollen.
Viele Streiks werden nur noch um des streikens Willen geführt (wie VerDi wieder in der nächsten Runde der KiTa-Streiks, wird den Leuten viele Sympathien außerhalb des linken Lagers kosten), was am Ende zusammen mit der Politisierung die Gewerkschaften immer mehr Mitglieder kostet und so deren Machtposition schwächt. Na ja, vielleicht brauchen die (DGB-)Gewerkschaften mal einen Trip in die Bedeutungslosigkeit, um wieder zu ihren eigentlichen Aufgaben (die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen) zurückzufinden. Oder sie werden durch Konkurrenten ersetzt und die Apparatschnik-Pöstchen fallen weg. Auch nicht schlecht.
Gewerkschaftler wie Bsirske sind die besten Diener aller, die die Gewerkschaften schwächen wollen.

Stärkende Grüße,

Euer Dirk


CatpainBlockudder
30.9.2015 9:27
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Hadmut, oller Arbeitsplatzraffer, Rendite der Automatisierung einfahren ist nicht bei 8h+/d. Arbeite doch einfach nur noch 80% von dem was du jetzt arbeitest für 80% deines jetzigen Bruttolohns, schon können die Anderen auch alle arbeiten. Mach 78% draus und es reicht auch für die Flüchtlinge.

Bitte schön 🙂


Dirk S
30.9.2015 9:31
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@ LeLiLu

Da muss ich entschieden widersprechen! Das mag ein Nebeneffekt (“Senkung der Lohnnebenkosten”) sein.

Das war das offizielle Hauptanliegen der Regierung Schröder. Neben dem Zusammenfassen von Sozialleistungen, da viele Arbeitslosenhilfebezieher auch ergänzende Sozialhilfe bezogen. Das sollte einen zusätzlichen Einsparungseffekt in der Verwaltung bringen. Und natürlich, Arbeitslose wieder in Arbeit zu bringen.

Und falls du es nicht weist: In den 1990er und den frühen 0er-Jahren stand es um die deutsche Wirtschaft bei weitem nicht so gut wie heute. DE war der “kranke Mann” Europas. Selbst die damals nur durch ihre Immobilienblase wachsenden Spanier fühlten sich dazu berufen, DE Ratschläge zu geben, wie man wirtschaften sollte.
Oder wie Clarkson das treffend beschrieben hat: “In den 90ern waren die Deutschen von der Vereinigung so besoffen, dass sie keine anständigen Autos mehr bauen konnten.” Wobei das wohl ein recht freie Übersetzung war, die Situation aber recht gut beschreibt.

Primäres Ziel von Hartz-IV (wenn wir dessen Erstellern nicht gnadenlose Kurzsichtigkeit und Inkompetenz unterstellen – in Lobbyismus und Politik extrem seltene Erscheinungen) war die Erschaffung eines Dumping-/Niedrigstlohnsektors,

Den Niedriglohnsektor gab es schon vorher, der rückte so nur mehr in den Fokus. Und, wie ich schon schrieb, der Niedriglohnsektor ist ein großer Teil des Dienstleistungssektor, in dem Dienstleistungen verkauft werden, die sich nur über den Preis verkaufen lassen. Ansonsten macht man das eben selbst oder lässt es schwarz erledigen.

Und die Kombination von Rot und Grün steht nun nicht wirklich für Kompetenz und Weitsicht.

indem *jeder* Job (selbst Klofrau für eine Ex-Professorin) angenommen werden *muss*.

Zuerst einmal ist jeder für seine eigene Versorgung selbst zuständig und wenn eine Professorin eine Stelle als Klofrau annehmen muss, dann hat die auch massiv was falsch gemacht und das ist nun mal ihr persönliches Problem, nicht das Problem der Allgemeinheit. Mal angesehen davon, dass sich im Niedriglohnsektor vor allem die tummeln, die auch eine entsprechend niedrige Qualifikation haben. Wer nicht investiert (in Qualifikation), muss eben mit niedrigeren Einnahmen leben. So läuft das in einer Marktwirtschaft.
Die Allgemeinheit ist nicht dafür zuständig, jedem seine persönlichen Berufswünsche zu erfüllen. Das muss man schon selber.

Die Folgen haben wir in den letzten Jahren gesehen (einmal mehr wurden Gewinne durch Subventionierung durch den Staat (Aufstocker) erzielt

Quark, es sind nicht die Branchen, in denen Aufstocker arbeiten, die die hohen Gewinne einfahren, es ist vor allem die Exportindustrie, die sehr gute Löhne zahlt. Du wiederholst nur die ewig vorgebeteten Falschbehauptungen aus der linken Ecke, die keinerlei Realitätsbezug aufweisen. Wie so vieles, was aus der linken Ecke kommt.

und der Mindestlohn war die überfällige Gegensteuerung gegen die Auswüchse.

Für Lohnuntergrenzen in den verschiedenen Branchen sind im BRD-System eigentlich die Gewerkschaften zuständig, was ja auch so manches mal geklappt hat. Da die sich aber anscheinend in den meisten Fällen zu fein waren, ihren Aufgaben für die weniger Bekommenden zu erfüllen und sich so einen Zustrom von neuen Mitgliedern zu sichern und statt dessen lieber Politik betrieben, war es nichts mit Lohnuntergrenzen in den meisten Branchen. Außerdem schienen nicht wenige Niedriglöhner(innen) keine Probleme mit ihren niedrigen Einkommen gehabt zu haben.
Und der gesetzliche Mindestlohn ist ein Bürokratiemonster, dass nur im Hirn einer Arbeitsministerin entstehen konnte, die keinerlei Bezug zur betrieblichen Realität hat. Außerdem hat nun der launische Staat wieder einen Fuß in einer Tür, in der er nichts zu suchen hat. Dir ist schon klar, dass der gesetzliche Mindestlohn die Tarifautonomie untergräbt?
Und am Ende: Sieh mal in die Staaten, die einen gesetzlichen Mindestlohn haben. Da gab es immer starke Bewegungen zum Mindestlohn hin und zwar von oben. Höhere Löhne sinken und nähern sich dem Mindestlohn an, den alle zahlen, aber nicht mehr. Also solange, wie du nicht eine besondere Qualifikation hast, die händeringend gesucht wird. Die wahren Profiteure vom gesetzlichen Mindestlohn sind die Branchen, die viel wenig qualifizieres Personal benötigen und so die Tarifautonomie aushebeln können. Aber auf solche “Nebenwirkungen” achtet natürlich niemand aus dem Reihen der Befürworter, weil denen die betriebliche Erfahrung für solche Abschätzungen fehlt. Womit wir wieder bei Unfähigkeit und mangelnder Voraussicht wären…

Vorrausschauende Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
30.9.2015 9:43
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@ Andy

Ohne Länderfinanzausgleich wäre das die erste failed Area der Republik, dicht gefolgt von Bremen und dann wohl erstmal einigen der ostdeutschen Flächenstaaten.

Wobei es gerade den Stadtstaaten sehr helfen würde, wenn, so wie ganz früher, die Lohnsteuer wieder an dem Ort gezahlt werden würde, wo gearbeitet wird und nicht wie jetzt am Wohnort. Berlin, Hammburg und Bremen haben riesige Speckgürtel in anderen Bundesländern, die von dieser Regelung profitieren. Es wird also viel erwirtschaftetes Geld in andere Bundesländer abgezogen und es fließt nur ein Teil davon zurück. Gerade die Hansestädte sind eigentlich reich, nur fließt das Geld ab und verbleibt nicht am Erwirtschaftungsort. Hamburg würde nach alter Regelung sofort Nettozahler werden und auch Bremen würde es in absehbarer Zeit schaffen, mit seinem Geld klar zukommen und wieder in den Länderfinanzausgleich einzahlen. Allerdings sind die von der derzeitigen Regelung profitierenden Länder in der Überzahl…

Speckfreie Grüße,

Euer Dirk


Stakhanov
30.9.2015 13:17
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Eine weitere These lautet, Hartz IV sei eingeführt worden, um die Entwicklung Deutschlands zur High-Tech-Republik teilweise rückgängig zu machen, damit auch unsere türkischen Mitbürger bezahlte Arbeit finden, und sei es auch nur im Niedriglohnbereich ggf. mit Aufstockung.


Werner
30.9.2015 14:42
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Ich war da letztens beim Discounter meines Vertrauens, eine dieser kleineren Läden, die vor dem Eingangsbereich außerhalb der Sichtbereiches noch Ware ausliegen haben. Da stand ich nun so an der Kasse, als zwei Ausländer mittleren Alters, offenbar schon länger hier, aufgeregt hereinschauten, und in gutturalem, aber leidlich verständlichem Deutsch mitteilten, daß sich da soeben jemand ohne zu bezahlen an der Auslage vor der Tür bedient hätte – offenbar eine Frau mit rotem Haar oder roter Jacke, und die sei da die Straße runter.

Das (rein weibliche, bis auf ein Azubi, der noch mit der Kasse kämpfte) Personal hörte und sah desinteressiert weg. Die Männer versuchten es sofort noch einmal: Der Laden sei soeben beklaut worden, von jener Person da – Finger zeigten die Straße herunter.

Das Personal ignoriert sie weiterhin ostentativ. Die Männer (die sich wohl nicht unbedingt kannten) sahen einander verblüfft an, lachten verdattert, schüttelten den Kopf, zuckten mit den Schultern und trollten sich . Nun rief das Personal die Chefin vom Dienst, sie möge mal nach draußen sehen – da hätte sich wohl jemand aus der Auslage bedient. Diese blickte kurz zur Tür heraus, mit den Worten, das hätte sich ja nun wohl erledigt.

Mitbekommen haben das alle im Kassenbereich, und abends wohl noch die Familien jener Männer, wenn sie diese Geschichte zum besten geben.

Der Eindruck? Die Deutschen lassen sich ohne Gegenwehr beklauen- es interessiert sie schlicht nicht. Hinweise darauf (zumindest von Ausländern) werden nicht entgegengenommen. Es ist offenbar nicht ihr Eigentum; der Verlust ist einkalkuliert und versichert. Die Auslage ist zum Mitnehmen, das Bezahlen an der Kasse ein Ritual der Gläubigen- nett, aber nicht unbedingt erforderlich.

Mag ja alles stimmen, oder nicht, aber der Eindruck verfestigt sich.


Dirk S
30.9.2015 17:01
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@ Der/Anarchist

Letztendlich kann nur die Beseitigung des Systems eine Änderung herbeiführen.

So wie in Syrien? Oder auf dem Balkan? Oder in Russland und ganzen Ostblock nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion? Die “Beseitigung des Systems” produziert vor allem eins: Verlierer.

Doch dafür sind hier nur wenige bereit.

Ich würde eher sagen: Zu vernünftig.

Denn weder ein 1789, noch ein Generalstreik (wozu die Deutschen mal fähig waren), wird hier passieren.

Französische Revolution -> Terrorherrschaft. Und der Generalstreik 1920 in Deutschland diente zur Abwehr des Kapp-Putsches und damit zur Stützung der Weimarer Republik. Die anderen deutschen Generalstreiks hatten vor allem Versorgungsengpässe als Hintergrund und nicht die “Beseitigung des Systems”.

Und wenn die Solidarität fehlt, dann ist Hartz4 zumindest ein individueller Streik, der die Gesamtsituation nicht ändert, aber seine persönliche.

Harz IV ist eine Leistung, die die Gesellschaft denen zukommen lässt, die sonst verhungern würden, obwohl sie sich eigentlich selbst versorgen könnten. Hätten wir eine Demokratie, dann würde Hartz IV gestrichen und zwar ersatzlos. Eine Mehrheit dafür gibt es in DE nicht.

Und wenn ihr streiken wollt, bitte, tut das, aber bitte nicht erwarten, dass euch andere derweil ernähren. Ich finde es echt lustig, dass man immer nur die nach Solidarität schreien hört, die davon profitieren. Wie sähe es denn mal aus, wenn die Solidaritätskonsumenten sich auch mal solidarisch zeigen würden und sich selbst versorgen und somit die Solidaritätserbringer entlasten? Solidarität basiert auf Gegenseitigkeit, wenn Solidarität nur in eine Richtung gehen soll, dann ist das Ausbeutung.

Und wie Gereon das gut erläutert hat, ist dann das Hartz4 eine Art Reperationszahlung.

Ich kann Geron nur so soweit zustimmen, dass die grundlegende Entscheidung über das, was die Gemeinschaft finanzieren will und wie es finanziert wird, Sache des Volkes ist, die Ausführung wird an die Regierung deligiert.

Aber sorry, das was er zu Hartz IV als Entschädigung schreibt ist völliger Unsinn. Mal abgesehen davon, wovon will er Entschädigungsansprüche herleiten? Davon, dass er sich selbst versorgen muss? Dann möge er sich bitte an seine Eltern wenden, denn die sind “schuld” daran, dass erlebt und sich versorgen muss. Die Allgemeinheit hat nicht um ihn als Sozialfall gebeten.

Und sein Systemzusammenbruch, na ja, wenn er nun nicht gerade ein Waffenarsenal im Keller hat, steht er in dem erwünschten Fall recht schnell auf der Verlierereseite. Keine medizinische Versorgung und keinen Rechtstaat (dafür aber brutalstes Faustrecht) und und und und. Es gibt zuviel zu verlieren, was allen Systemzusammenbruchsfans anscheinend als selbstverständlich erscheint. Das ist dann aber alles weg, nix mehr da. Und Hartz IV gibt es dann auch keins mehr.

Zusammenbruchsfreie Grüße,

Euer Dirk


EinInformatiker
30.9.2015 22:24
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Zu Streiks: Es ist wohl so, dass das Elend permanent zunimmt, aber gestreikt wird nicht für Lohn oder “für Arbeitsplätze” usw. Insbesondere Letzteres ist in einer im weitesten Sinne Marktwirtschaft sowieso nicht möglich. Gestreikt wird heutzutage (außer bei privilegierten (oder relativ privilegierten Gruppen) wie Piloten und Lokführern) im wesentlichen für das Ego der Gewerkschaftsbonzen, so dass sie ihre Existenz damit Schein rechtfertigen. In einer Gesellschaft im Niedergang sind Streiks ja kontraproduktiv, denn sie verschlechtern die Bedingungen noch weiter. Denn nicht die Gewerkschaftsbonzen können durch Umverteilung etwas verbessern, sondern nur eine Ausweitung der Wirtschaft. Nur (relativ privilegierte Gruppen können in einer verfallenden Gesellschaft noch etwas rausholen (was übrigens zeigt wie selbstsüchtig sie sind). Aber die Lufthansa wird ihre Wettbewerbsposition dadurch auch nicht verbessern. Die heutigen Streiks und die radikalen Aktivitäten sind also ein Zeichen für den Verfall der Gesellschaft. Parallel dazu werden in der Krise auch noch die größten Geschenke verteilt. Rente mit 63. Als die Wirtschaft lief (nicht so wie beim heutigen kriseninduzierten Endboom der sich auf Deutschland konzentriert (weil das Kapital hier zwar nichts bringt, aber am sichersten ist) und die heiße Luft vor dem Knall ist). Auch die Einführung des Mindestlohen (jahrelang zumindest für die CDU undenkbar) zeigt den Niedergang an. Das alles sind die letzten Zuckungen. Eine gesunde Gesellschaft benötigt diesen ganzen Schmarren nicht.


Gedöns
30.9.2015 22:38
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http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/40324306/1/data.pdf
Normalerweise müßte doof-links-grün eigentlich protestieren: ist ja so etwas Ähnliches, wie profitträchtige Bürohäuser aus ehemals günstigem Wohnraum machen. Begreift aber die Partei der notorischen Studienabbrecher (kommen sich dabei auch noch wie Bill Gates vor …) nicht und niemals …
Na ja: Knechte der Profitgeier auf allen Ebenen … unzurechnungsfähige Komplizen von Geldwichserle – aber passend zur beobachteten Intelligenz …
Die heutigen links-grünen sind so weit links, daß sie schon wieder ultra-extremistisch rechts sind (frei nach Goebbels) …


Karl Marx
1.10.2015 0:19
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@tuka: Deiner Ausführung zum Eigenkapital (übrigens eine Residualgröße [1] und kein materieller Item) stimmte ich zu. Aber der zum “Wesen der Banken”

Das Wesen einer Bank, der Sinn einer Bank besteht darin, dass die Gelder von Kunden zur Verwahrung annimmt und anderen Kunden als Kredit rausreicht.

kann ich mich nicht anschließen. Hier liegt die Bundesbank wohl richtiger:

https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Service/Schule_und_Bildung/geldschoepfung.html

[1] http://www.google.de/search?q=residualgr%F6%DFe


Der/Anarchist
1.10.2015 11:58
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@Dirk-S

Wenn Du mit dem System zufrieden bist, warum schreibst Du denn hier mit? Wenn alles in Ordnung ist, dann gibt es doch keinen Grund, sich aufzuregen über Gender, Flüchtlinge, Korruption, Lügenpresse, gekaufte akademische Titel, Benachteiligung und Ausbeutung von Männern und so weiter und so fort…es ist also vernünftig, sich darüber zu beklagen, aber nichts dagegen zu tun?

Ach, das hat mit dem System nichts zu tun, sondern allein mit den Menschen? Wie der Kommunismus, der an sich richtig ist, aber nie so ausgeführt wurde, wie er hätte ausgeführt werden sollen? Man muss also nur die Menschen dahingehend erziehen, dass sie das alles nur als “Fortschritt” verstehen? Aha.

Zumindest hatten die Franzosen und die “damaligen” Deutschen begriffen, dass sie ihre Situation durch Handeln ändern müssen. Heute nennen sie ihre Dummheit Vernunft?!

Hartz4 dient dem Staat als Grundlage zur inneren Sicherheit! Die Staatsbüttel haben aus der Geschichte gelernt (im Gegensatz zu den Zahlsklaven). Würden die Leute, nach Deinem Demokratieverständnis, nichts mehr bekommen, würde ihr Unmut schnell in Gewalt umschlagen und die Herren und Damen in Berlin müssten täglich zittern.
Heute zittern sie nicht mehr, weil sie wissen, dass ihr Untertan “vernünftig” ist.

Nein, den Reperationsanspruch bezieht er aus den Steuern, die er wahrscheinlich zu lange abgeben durfte und mit denen er, gegen seinen Willen, die Taschen der Verbrecher stopfte.

Ein marodes System abzubrechen heißt, sich eines Übels zu entledigen und dafür zu sorgen, dass ein besseres System geschaffen wird. Dass man während dieser Übergangszeit auf Chips und Bier und Fußball gucken verzichten muss, ist hinzunehmen.

Ob es danach besser wird? Ohne Risiko kein, Fortschritt, keine Innovation!


Der/Anarchist
1.10.2015 12:22
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@Juergen Sprenger

“Legale Gesetze”, ohne “die Beteiligung der politischen Parteien”.

Ich sagte doch, in Deutschland wird nichts passieren. Danke für die weiteren Beweise, die meine Aussage bekräftigen.


Juergen Sprenger
1.10.2015 21:28
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@tuka 30.9.2015 0:11
> Du wirfst Dinge durcheinander. Ich habe als Freiberufler eine Eigenkapitalrendite von über tausend Prozent. Geht ganz einfach: Mein gesamtes bilanziertes Eigenkapital besteht in einem zwei Jahre altem Mac.

Epic Fail! Du wirfst Dinge durcheinander. Der Mac ist Bestandteil des Anlagevermögens und gehört zu den Aktiva, das Eigenkapital zu den Passiva.

> Mit diesem Mac erwirtschafte ich einen sechsstelligen Jahresgewinn. Und ich habe absolut null Risiko, jedenfalls kein Risiko daraus das ich mein Eigenkapital irgendwie “hebeln” würde.

Da bin ich mal gespannt wie das bei diesen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen gehen soll. Welche Branche und welche Gesellschaftsform?

Und Du hast keine Softwarelizenzen, kein Auto, keine Telefonanlage im Anlagevermögen? Und wie ist das Verhältnis von Anlagevermögen zu Eigenkapital und zu Fremdkapital bei Dir? Schon Insolvenzantrag gestellt?

> Der Hebel entsteht nicht durch das Eigenkapital, sondern durch Fremdkapital, also dadurch das eine Bank Kredite aufnimmt.

Nichts Anderes habe ich mit der Verwendung des Begriffs Hebel behauptet. Lies Dir bitte mal die Bedeutung von Basel II/III durch und beachte, daß es um die Deutsche Bank und eine Aussage von Herrn Ackermann über die Eigenkapitalrendite ging, aber eben nicht um Freiberufler.

Übrigens zählen auch die Einlagen der Kunden zum Fremdkapital. Daher ist das nicht ‘witzigerweise’, sondern völlig zu Recht eine Verschuldung der Bank.

> Die Finanzkrise 2009 wurde vor allem durch staatliche Markteingriffe erzeugt. Nämlich dadurch, dass der Staat wollte das jeder Amerikaner unabhängig vom Einkommen ein eigenes Haus haben solle.

Dieser Unsinn wird leider immer noch verbreitet. Die Ursache waren nicht ein paar notleidende Hypotheken, sondern daß mit den Schuldverschreibungen ein System aus Finanzprodukten geschaffen wurde, daß nach Art eines Schneeballsystems an die Wand fuhr.

Die Schuldtitel wurden aufgeteilt und an andere Investoren und Banken in der ganzen Welt veräußert, in komplizierten Finanzpaketen, die praktisch niemand in seinen Auswirkungen wirklich verstand.


Juergen Sprenger
1.10.2015 21:45
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@EinInformatiker 30.9.2015 22:24

> In einer Gesellschaft im Niedergang sind Streiks ja kontraproduktiv, denn sie verschlechtern die Bedingungen noch weiter.

Also nach oben buckeln und nach unten treten statt streiken und die Bedingungen werden besser? Wie soll das funktionieren?

> Denn nicht die Gewerkschaftsbonzen können durch Umverteilung etwas verbessern, sondern nur eine Ausweitung der Wirtschaft.

Es würde schon genügen die Umverteilung nach oben zu stoppen.

> Nur (relativ privilegierte Gruppen können in einer verfallenden Gesellschaft noch etwas rausholen (was übrigens zeigt wie selbstsüchtig sie sind).

Ach da ist er wieder, der Sozialneid nach dem Motto ‘keinem soll es besser gehen als mir’.

> Aber die Lufthansa wird ihre Wettbewerbsposition dadurch auch nicht verbessern. Die heutigen Streiks und die radikalen Aktivitäten sind also ein Zeichen für den Verfall der Gesellschaft.

Also wer Streiks als Zeichen für den Verfall einer Gesellschaft ansieht, dem ist nicht mehr zu helfen. Oben füllt man sich die Taschen und unten soll es heißen ‘Schnauze halten und malochen’?

> Parallel dazu werden in der Krise auch noch die größten Geschenke verteilt. Rente mit 63.

Das wird in seiner wirtschaftlichen Bedeutung maßlos übertrieben. Die kommt nach den Bedingungen, unter denen das erlaubt ist nur für eine verschwindend geringe Minderheit in Betracht. Die berechneten Kosten sind maßlos übertrieben.

> Als die Wirtschaft lief (nicht so wie beim heutigen kriseninduzierten Endboom der sich auf Deutschland konzentriert (weil das Kapital hier zwar nichts bringt, aber am sichersten ist) und die heiße Luft vor dem Knall ist).

Ach daher kommen die Exportüberschüsse in der Außenhandelsbilanz und der bundesdeutsche Kapitalexport.

http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/hoher-kapitalexport-deutscher-exportueberschuss-bremst-investitionen/11729632.html

> Auch die Einführung des Mindestlohen (jahrelang zumindest für die CDU undenkbar) zeigt den Niedergang an. Das alles sind die letzten Zuckungen. Eine gesunde Gesellschaft benötigt diesen ganzen Schmarren nicht.

Jaja, dann muß ja auch die Schweiz in den letzten Zuckungen liegen, wenn Lidl und Aldi hier mit Mindestlöhnen von umgerechnet über 4000 Euro/Monat.


Juergen Sprenger
1.10.2015 22:03
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@Der/Anarchist 1.10.2015 12:22

> “Legale Gesetze”, ohne “die Beteiligung der politischen Parteien”.

> Ich sagte doch, in Deutschland wird nichts passieren. Danke für die weiteren Beweise, die meine Aussage bekräftigen.

Falsch zitiert. Ich schrieb ‘Das geht auch ohne Revolution und Generalstreik ganz gewaltlos, legal im Rahmen der bestehenden Gesetze und ohne die Beteiligung politischer Parteien.’

Politische Parteien sind heute ohnehin eher den Problemen als den Lösungen zuzurechnen, gleichgültig wie viele man neu gründet.

Ich will den Ansatz mal grob skizzieren:

Im Grunde geht es um eine ‘Auswanderungsbewegung’ ohne dabei das Land
zu verlassen. Es wird durch die Gründung einer Kapitalgesellschaft ein geschützter Raum geschaffen, in welchem die äußeren Gesetze nur soweit Geltung behalten, wie es sich absolut nicht vermeiden läßt. Nach außen sieht es wie jede beliebige andere Gesellschaft aus.

Vereinfacht könnte man das auf die Sklaverei in den Südstaaten der USA
als Analogie übertragen so formulieren: Die Plantage sieht nach außen weiterhin wie eine auf Sklavenarbeit basierende Plantage aus, während intern die ‘Sklaven’ selbst bestimmen, was in welcher Menge produziert wird und wie die geschaffenen Werte untereinander verteilt und eingesetzt werden.

Dazu gehört nicht zuletzt auch die Verwendung der Überschüsse zum Aufkauf weiterer ‘Plantagen’ nach dem gleichen Muster und schließlich aus diesen komplexere Strukturen mit mehr Möglichkeiten zu erschaffen.

Dabei werden alle legalen Tricks verwendet, die große Konzerne bereits massenhaft einsetzen, um Abflüsse von Werten in das bestehende System in Form von Steuern und Abgaben zu vermeiden.

Der Trick ist im Grunde ganz einfach und die Mittel dazu wurden bereits von fleißigen Lobbyisten bei der Politik erkauft und von dieser implementiert.


EinInformatiker
2.10.2015 5:45
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@Juergen Sprenger

Meine Absicht war es nicht eine gültige ökonomische Analyse der Sinnhaftigkeit des Streikens zu geben. Ich wollte eher mein persönliches Empfinden über die Unterschiede zwischen Streiks damals und heute Ausdruck geben. Und wie alles in einer Gesellschaft die sich im rasanten Niedergang befindet, befindet sich halt auch das Mittel des Streiks im Niedergang. Streiken als solches mag genauso absurd sein (denn vermutlich ist es absurd Amazon zu bestreiken wenn die von Polen aus liefern können) wie Nicht Streiken falsch sein kann (weil Amazon vielleicht doch lieber und effizienter auch in Deutschland ein Zentrum betreibt). Das vermag ich weder für die Vergangenheit noch die Gegenwart zu entscheiden. Aber ich fühle Unterschiede von heute zu damals und die wollte ich lediglich wiedergeben.


Dirk S
2.10.2015 11:49
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@ Der/Anarchist

Wenn Du mit dem System zufrieden bist, warum schreibst Du denn hier mit?

Mal ein paar einfache Fragen:
– Wie kommst du darauf, dass man mit einem System zufrieden sein muss, nur weil man nicht auf einen Systemzusammenbruch steht?
– Wieso muss man mit dem System unzufrieden sein, wenn man bei Hadmut postet?
– Könnte es sein, dass deine Logik etwas verquer ist?

Wenn alles in Ordnung ist, dann gibt es doch keinen Grund, sich aufzuregen über Gender, Flüchtlinge, Korruption, Lügenpresse, gekaufte akademische Titel, Benachteiligung und Ausbeutung von Männern und so weiter und so fort…es ist also vernünftig, sich darüber zu beklagen, aber nichts dagegen zu tun?

Man kann eine Gesellschaft auch ohne Zusammenbruch verändern und fortentwickeln. Wenn du Zustände wie in Syrien oder Somalia toll findest, deine Sache, ich stehe nicht darauf.

Ach, das hat mit dem System nichts zu tun, sondern allein mit den Menschen?

Menschen können ein System ändern, jedenfalls wenn die Mehrheit das will. Das geht auch ohne Gewalt, wie Tunesien so eindrucksvoll gezeigt hat. Die haben Übergangsprobleme aber keinen Zusammenbruch und entwickeln sich derzeit recht gut. Die haben die Chance, eine der wenigen Demokratien der islamischen Welt zu werden. Ganz im Gegensatz zu den zusammengebrochenen Staaten.
Also, ein System funktioniert nur dann, wenn die Mehrheit der in ihm lebenden Menschen damit klar kommt. Ansonsten wird es sich über kurz oder lang ändern, ob durch Zusammenbruch oder Transformation. Und wie der Übergang läuft, bzw. was danach kommt, das hängt von vielen Faktoren ab.

Wie der Kommunismus, der an sich richtig ist, aber nie so ausgeführt wurde, wie er hätte ausgeführt werden sollen?

Ach ja, die ewige Ausrede der linken Diktaturanhänger: der Kommunismus ist ganz toll, nur nicht richtig ausgeführt wurden und die Menschen sind zu doof, die Weisheit und Tollheit des Kommunismus zu kapieren.
Jetzt must du stark sein, um weiterzulesen: Kommunismus widerspricht den menschlichen Wesen und ist daher inhuman. Der funktioniert nur mit Ameisen und Bienen.

Man muss also nur die Menschen dahingehend erziehen, dass sie das alles nur als “Fortschritt” verstehen? Aha.

Mit Umerziehung haben es eher die Linken, freiheitliche Menschen wie ich bevorzugen die Eigenverantwortung des Individuums. Und linker “Fortschritt” ist eigentlich immer ein Rückschritt. Die ehemaligen kommunistischen Länder knappern heute noch immer an den Schäden, die angerichtet wurden.

Zumindest hatten die Franzosen und die “damaligen” Deutschen begriffen, dass sie ihre Situation durch Handeln ändern müssen.

Letztendlich ist die Französische Revolution eine Hungerrevolte infolge von Missernten, die sinnvollere Alternative wäre die Öffnung der Speicher des Adels gewesen (was in deren eigenen Interesse gewesen wäre) und der Umbau der absoluten zu einer konstitutionellen Monarchie, die im Prinzip schon vorher eingeleitet wurde. Das hätte ohne größere Gewalt funktioniert und wäre am Ende auch im Interesse der Bevölkerung gewesen.

Heute nennen sie ihre Dummheit Vernunft?!

Ist die Installation eines Terrorregimes schlau? Oder nicht doch eine ziemlich dämliche Idee?

Hartz4 dient dem Staat als Grundlage zur inneren Sicherheit!

Und ich dachte Hartz IV dient dazu, Faulpelze am Leben zu erhalten. Wenn das aber so ist, wie du behauptest, dann schaffen wir doch einfach Hartz IV ersatzlos ab (dafür gibt es ohne Probleme eine Mehrheit), liberalisieren das Waffenrecht (es langt, das Bedürfnis zu streichen oder auch “Selbstschutz” als Bedürfnis zuzulassen) und schauen dann mal. Ich vermute, die, die zum arbeiten zu faul sind, sammeln sich an den kirchlichen Suppenküchen und die Kriminalität wird kaum ansteigen. Auch wenn es den einen oder anderen Gewaltkriminellen erwischt.

Die Staatsbüttel haben aus der Geschichte gelernt (im Gegensatz zu den Zahlsklaven).

Linkes Geschwurbel. Deine Staatsbüttel haben nichts gelernt, dann dann würden sie sich an der Mehrheit orientieren und nicht an lauten Minderheiten. Und die “Zahlsklaven” sind sich ihrer Rechte durchaus bewusst, nutzen diese aber leider nicht hinreichend, aber dass kann sich ja noch ändern. Wenn es denn soweit ist, dann wird es eine für so machen Staatsabhängigen und -gläubigen eine unangenehme Entwicklung geben, an deren Ende ein mehr an Demokratie steht. Und was ist Demokratie denn am Ende anderes als der Wille der Mehrheit?

Würden die Leute, nach Deinem Demokratieverständnis, nichts mehr bekommen, würde ihr Unmut schnell in Gewalt umschlagen und die Herren und Damen in Berlin müssten täglich zittern.

Ich habe geschrieben, dass es in DE keine Mehrheit für Hartz IV gibt und dass es durch Mehrheitsbeschluss wahrscheinlich ersatzlos gestrichen werden würde. Aber du brauchst dir keine Sorgen machen, würde Hartz IV gestrichen, dann hätten die jetzigen Berufsarbeitslosen (was nicht alle Harzies sind, einige warten nur auf ihre Rente) andere Probleme als Randale zu schieben. Die müssten sich dann einen Job oder einen Sponsor suchen, oder aber sich in die Schlange an der kirchlichen Suppenküche einreihen. Und sie hätten kein Geld für die Fahrkarte nach Berlin übrig. Und zu Fuß werden die da auch nicht hinlatschen. Denn, wenn sie soviel Eigeninitative aufbringen könnten, dann würden sie sich einen Job suchen.

Heute zittern sie nicht mehr, weil sie wissen, dass ihr Untertan “vernünftig” ist.

Gezittert haben die nie, in der Zeit, in der du dich anscheinend geistig gerne bewegst, gab es für aufmüpfige Untertanen ein paar Gewehrsalven und fertig. Wird eine Menge zusammengeschossen, dann mault für längere Zeit erst mal keiner mehr. Heute machen das nur noch Diktatoren. Und die sind dafür recht unbeliebt. Außer bei Extremisten. Und Geschäftemachern.

Der deutsche Durchschnittsmensch hat zuviel zu verlieren, als dass er es für eine blödsinnige “Revolution” riskieren würde. Auch wenn es linken Habenichtsen nicht passt, kein Deutscher wird seinen Wohlstand für solchen Irrsinn aufgeben. Selbst die Bonzen der Linksparteien nicht. Da ist sogar Merkel das viel kleinere Übel.

Nein, den Reperationsanspruch bezieht er aus den Steuern, die er wahrscheinlich zu lange abgeben durfte und mit denen er, gegen seinen Willen, die Taschen der Verbrecher stopfte.

Du schreibst völligen Unsinn. Wenn aus der Zahlung von Steuern ein “Reparationsanspruch” entstehen würde, dann würde der natürlich auch für alle anderen Steuerzahler entstehen, die Anspruchshöhe abhängig von der gezahlten Steuer und den gegenüber denen, die von den Steuern profitiert haben. Also auch gegenüber Staatsbediensteten und Langzeitharzies. Kann ich mir dann als Reparationsleistung eine neue Niere (wenn ich mir eine durch steuerpflichtige Arbeit ruiniert habe) von jemanden aus diesen Gruppen heraussuchen? Und wenn nein, warum nicht? Fällt dir auf, dass die konsequente Fortführung deiner Argumentation diese sich als absurd erweist?

Die Verwendung von Steuergeldern kann und darf, ja muss sogar kritisiert werden. Änderungen lassen sich am besten auf dem Weg von mehr Demokratie erreichen und das bedeutet eine Weiterentwicklung des bestehenden Rechtssystems.

Ein marodes System abzubrechen heißt, sich eines Übels zu entledigen und dafür zu sorgen, dass ein besseres System geschaffen wird.

Marode waren bis dato immer die linken Systeme und das ganz fix. Da wurde im günstigsten Fall mit den Füßen abgestimmt, meist mussten die Menschen mit Gewalt am flüchten gehindert werden. Komisch nur, dass der angeblich so marode Westen das Ziel so vieler Menschen ist und da ganz besonders die marodeste USA. Könnte es vielleicht sein, dass du in deiner Beurteilung der Marodität von Systemen falsch liegst?

Dass man während dieser Übergangszeit auf Chips und Bier und Fußball gucken verzichten muss, ist hinzunehmen.

Wer bestimmt eigentlich, was hinzunehmen ist und was nicht? Du? Oder vielleicht doch eher eine demokratische Mehrheit?

Ob es danach besser wird? Ohne Risiko kein, Fortschritt, keine Innovation!

Die Kunst ist, unnötige Risiken zu vermeiden und Chancen zu ergreifen. Nur so entsteht Fortschritt und Neues.

Und nach einem Zusammenbruch wird es nur für einige wenige Gewalttäter weniger schlechter. Schau mal in seriöse Geschichtsbücher, die sind voll davon.

Risikolose Grüße,

Euer Dirk


EinInformatiker
2.10.2015 14:16
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> Die Finanzkrise 2009 wurde vor allem durch staatliche Markteingriffe erzeugt. Nämlich dadurch, dass der Staat wollte das jeder Amerikaner unabhängig vom Einkommen ein eigenes Haus haben solle.

Dieser Unsinn wird leider immer noch verbreitet. Die Ursache waren nicht ein paar notleidende Hypotheken, sondern daß mit den Schuldverschreibungen ein System aus Finanzprodukten geschaffen wurde, daß nach Art eines Schneeballsystems an die Wand fuhr.

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Ich habe jetzt keine tieferen Kenntnisse der Hintergründe,.Aber während ich früher gedacht hätte, dass die Finanzhaie schuld wären an Finanzhai-Skandalen war das diesmal eben so, dass ich zum ersten mal mitbekam, dass die Politik eben durchaus die Weichen für die “Finanzhaie” stellen könnte. Seitdem hat Politik, der ich früher immer nur einen formalen “Kokolores”-Stellenwert zugemssen hatte (sie benimmt sich ja derzeit als 100%-iger Kokolores auch wenn das eben nicht wirkungslos ist) für mich eine andere Bedeutung bekommen. Dacht eich früher, dass es in eine Demokratie nur relevant ist ob die Wirtschaft läuft und die Politk nur notwendige Folklore ist, so vernute ich seitdem, dass es eben auch in der Demokratie nicht ohjne Bedeutung ist, in die Politik Ideologien folgt. Und wenn Clinton (war ja Demokrat) irgendwie von Gleicheit und Gerechtigkeit (und wenn auch nur zeitgeitmäßig) beseelt war (Obama hat ja auch die USA auf diesem Weg weiter vorangetrieben) so muß man davon ausgehen, dass das ernste Konsequenzen haben kann. Und so weit mir bekannt wurden die Schuldtitel ja deshalb nur deshalb zu Produkten gebündelt, weil man das offene Risiko der Kredite nicht mehr tragen konnte. Dass die Idioten (ein Produkt dass ich nicht kennen zu kaufen ist mir noch nie eingefallen) bei deutschen Kommunen und anderswo dachten sie könnten damit groß rauskommen war ja nur die mittelbare Folge der Kredite die nie an Leute die nicht kredtwürdig waren hätten ausgegeben dürfen. Zwar hätten die Banken den politischen Fehler Clintons (ich komme jetzt nicht aus das Gesetz dass die Ideologie repräsentierte) nicht ausführen müssen, aber die haben halt das Geschenk für zusätzliches Geschäft nicht ausgeschlagen. Und als die Sache heiß wurde (ganz doof sind die ja als Fachleute in Kreditangelegenheiten nicht) wurde eben Produkte erzeugt, nach mir die Sintflut.,


Der/Anarchist
2.10.2015 23:45
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@Dirk_S

Logik? Logik ist eine feine Sache, war auch als Seminar interessant. Nur wird Politik nicht von Logik bestimmt, sondern von Interessen, Macht, Gier usw. Und wenn Du meine Frage genauer liest; dann Deinen Kommentar, wirst Du sehen, dass Du den Sinn meiner Frage schon richtig verstanden hast. Aber es klingt immer recht überlegen, wenn man dem Gegner mangelnde Logik attestieren möchte.

Natürlich kann man Systeme auch ohne Gewalt ändern. Die Frage ist, inwieweit dies noch möglich ist? Denn Deutschland besitzt eine parlamentarische Demokratie. Meines Erachtens ist aber diese Form der Demokratie besonders anfällig für politischen Machtmissbrauch, da der eigentliche Souverän, das Volk, am wenigsten Macht besitzt. Und man komme nicht mit verstaubter Theorie, in der man mir klarmachen will, dass die Wahl grossen politischen Druck ausübe auf die Parteien. Wäre das so, hätten wir heute nicht eine solche Situation.
Somalia? Syrien? Andere Kulturen, die sich nicht mit der europäischen vergleichen lassen. Selbst die Französische Revolution war im Vergleich zu denen gemäßigt. Also verschone mich mit rhetorischen Moralfragen.

Nur die Mehrheit ändert das System? Falsch. Menschen ändern das System, nichts anderes habe ich geschrieben, nur ist dafür nicht eine Mehrheit notwendig. Oder hat die Mehrheit sich für das GG entschieden? Auch wurden Umstürze oftmals nur von wenigen Köpfen geplant. Eine Mehrheit marschiert eher kopflos mit.

Mal eine Frage:

Glaubst Du, weil ich als Pseudonym Der/Anarchist gewählt habe, dass ich ein Linker/Kommunist bin? Deine Logik ist verqueer, denn waren meine rhetorischen Fragen ein Angriff auf das linke Ideologiegedenke. Deshalb gehe ich auf Deine Angriffe gegen die linke Denke nicht weiter ein. Es betrifft mich nicht.

Beispiele für ein Konjuktiv: “Wenn ich ein Vöglein wär, dann flög ich zu dir”; “…aber das kann sich ja noch ändern”…
Tatsache ist, Dein Staatsbüttel verscheissert die Leute, die Leute lassen sich verscheissern. Wenn, dann, ja dann! Wenn!…

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedoch lassen sich Menschen, die in Massen hungern, weil deren Existenz nicht gesichert ist, eher für Veränderungen begeistern. Und um dies zu verhindern, bekommen sie ein Mindestmaß an Existenz. Von mir aus streichen das Hartz4, die Realität wird zeigen, wer recht behält. Und die innere Sicherheit soll damit stabilierst werden. Aus reiner Menschlichkeit ist das nicht geschaffen worden.

Die Französische Revolution hätte verhindert werden können. Nur beurteilen wir das heute so, weil wir über 200 Jahre von ihr entfernt sind und das Privileg besitzen, sie in ihrer Ganzheit zu sehen und zu bewerten. Aber sie war mehr als eine Hungerrevolte, das nur am Rande. Aber nehmen wir an, dass Deine Lösung die einzige gewesen wäre, um sie zu verhindern, warum wurde sie nicht verhindert? Richtig, der Adel wollte seine Privilegien beibehalten. Also wieder die Motive Gier, Macht, Interessen…

Wo steht, dass ich ein Terrorregime haben will? Aber Dummheit scheint noch immer Vernunft zu sein…weil wenn, dann! Ja wann?

Anscheinend fehlt Dir der Überblick über die Vergangenheit. Es gab genügend Zeiten, in denen die Mächtigen gezittert haben. Auch Zeiten, wie Du sie beschrieben hast. Mit ein paar Salven konnte man kleine Revolten von ein paar Unzufriedenen im Keim ersticken. Aber das ist etwas anderes.

Der deutsche Durschnittsmensch wird nichts tun, auch jetzt nicht, da er sieht, welche Verluste auf ihn zukommen. Als Argument unbrauchbar.

Falsch. Der Hartz4 Empfänger profitiert von dem Diebstahl, aber er ist nicht derjenige, der die Entscheidung trifft, den Diebstahl zu legalisieren. Der bezahlten Verbrecher, die diese Entscheidungen treffen, sitzen in den Parlamenten und in juristischen Kammern. Sie entscheiden wie das geraubte Geld verteilt wird. Wenn ich Steuern zahle, finanziere ich diese Gruppen (Hartz4, Untrhalt, Sozialhilfe etc) mit, aber verantwortlich für die Verteilung und für die Bereicherung sind die vom Volk gewählten Verbrecher.

Ein System ist gesund, das Leute beklaut und sich das geklaute Geld einsteckt und jeden ins Land ruft, um auch ihm geklautes Geld in die Taschen steckt? Ein Land ist gesund, dass Ideologien an Universitäten unterbringt, um Wissenschaft zu zerstören? Ein Land ist gesund, in dem verschiedene Ethnien Kriege auf fremden Strassen ausfechten? Ein Land ist gesund, in dem Wahlen manipuliert werden; Medien gleichgeschaltet sind; Meinungen von Kritikern zerschlagen werden; Gewaltverbrecher von Parteien und Gemeinden bezahlt werden; Recht gebeugt und manipuliert wird…ja, das ist schon richtig, so etwas als marode zu bezeichnen. Krank wäre ich, täte ich das nicht.

Richtig, die dumme Mehrheit bestimmt.

Falsch, Innovation war immer i.d.R. Widerstand verbunden, also Risiko. Schließlich war nie abzusehen, ob das Neue Verbesserung verschafft. Oder man verstieß gegen Gesetz und Religion, Interessen und Macht.

Zuletzt:

Erkläre Dein Begriff von “Demokratie”. Nenne Vorteile, Nachteile…denn anscheinend hast Du das einzigartige Rezept der Menschheit gefunden. Wäre interessant zu wissen, wie es aussieht.

p.s. leider bin ich mit dem Smartphone nicht in der Lage, die bunten blauen Kästchen einzufügen, ohne mir die Finger und die Geduld zu brechen.


Stackoverflow
3.10.2015 18:06
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Diese oder eine ähnliche Denkweise scheinen immer mehr Menschen zu haben:
http://unser-john-und-yoko-tag.blogspot.de/


Dirk S
5.10.2015 10:46
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@ EinInformatiker

Ich habe jetzt keine tieferen Kenntnisse der Hintergründe,.

Ich versuche mal etwas zu helfen:

1.) Beide Vorposter haben teilweise Recht.

2.) Es ist eine Besonderheit des amerikanischen Hypothekenrechts, dass alle Kriedite, die auf eine Immobilie aufgenommen werden, an diese gebunden sind und dass bei Übereignung der Immobilie an den Gläubiger der Schuldner seine immobilienabhängigen Schulden los ist. Salopp gesagt: Der Hypotheken-Bank den Hausschlüssel in die Hand drücken und schon ist die Hypothek deren Problem.

3.) Die Wurzel:
Die Wurzel der Subprime-Krise war der politsche Wille, dass jeder US-Amerikaner in einem eigenen Haus wohnen soll, auch wenn er/sie/es sich das eigentlich gar nicht leisten kann, trotz der im Schnitt erheblich niedrigen Gebäudekosten (im Vergleich zu Europa). Es wurde also politsch gewollt ein Hypotheken-Programm vorangetrieben, bei dem Tilgungen (wie in Europa üblich) nur noch optional waren und nur die (variablen) Zinsen gezahlt werden mussten. In Folge konnten sich auch Welfare-Bezieher ein Haus leisten.

4.) Die Immobilienblase:
Da durch die große Immobiliennachfrage infolge der politisch forcierten “Jedem sein Haus”-Strategie die Immobilienpreise anstiegen, haben viele US-Amerikaner weitere Kredite auf ihre Immobile aufgenommen, um neues Geld für den Konsum zu bekommen. Die Banken haben das mitgemacht, da sie davon ausgingen, dass der Wert der Immobilien nur steigen würden, dass sie sich aufgrund dieser Sicherheiten leicht refinanzieren und dass sie von den regelmäßigen Zinszahlungen gute Renditen erwarten können. Was zur Folge hatte, dass sich eine Blase an nicht mehr realen Immobilienwerten und deren Beleihung aufpumpte.

5.) Derivate: Verschnüren, zerteilen und keiner weiß, was drin ist
Die Subprime-Kredite wurden von den Banken dann zur Refinanzierung zu verschiedenen Derivaten zusammengestückelt, man hat verschiedene gewährte Kredite gebündelt, diese Bündel dann zerteilt und diese Teile dann zu neuen Bündeln zusammengewürfelt usw. In Folge entstanden Finanzprodukte, die keiner mehr nachvollziehen konnte.

6.) Rating ohne Ahnung
Da diese Finanzprodukte aber durch Immobilien abgesichert waren, erhielten diese von den Rating-Argenturen Bestbewertungen, obwohl deren Aufbau nach Betrug hätte riechen müssen, da die Einzelteile der Finanzprodukte sich nicht mehr nachvollziehen ließen. Hat aber niemanden gestört, anscheinend verließen sich die Rater auf die Angaben der Anbieter und warfen mit den Tripel-A’s so um sich. Das hatte zur Folge, dass diese Finanzprodukte gut weggingen.

7.) Die Zinsen steigen und !Puff! – Die Blase platzt.
Die Immobilenkredite waren mit variablen Zinsen vereinbart und jede Zinserhöhung konnte die Blase zum Platzen bringen. So geschah es denn auch, die Zinsen stiegen, viele der ärmeren Immobilienbesitzer konnten die Zinsen nicht mehr aufbringen und zogen die Konsequenz – sie gaben der Bank die Hausschlüssel und erwachten am nächsten Morgen frei von Schuld(en). Nun aber saßen die Banken auf einen Haufen wertloser Immobilien, die sich nicht los werden konnten, Kosten verursachten und die die Kreditsummen nicht im geringsten deckten. Und das war es dann mit dem Glauben in ewig wachsende Immobilienwerte.

8.) Die Banken kommen in Schieflage und der amerikanische Bürger zahlt für eine verfehlte Politik.
Da in Folge des Platzens der Immobilienblase auch die aus diesen Krediten gebildeten Finanzprodukte ins bodenlose fielen, gerieten viele Banken in Schieflage und nach den Problemen der Pleite von Lehman hat sich der amerikanische Staat dazu entschlossen, zu intervenieren, auf Kosten der amerikanischen Bürger natürlich.
Womit der amerikanische Bürger für den, wie sich herausgestellt hat, falschen politischen Traum des “jeder US-Bürger im eigenen Haus”, zu Kasse gebeten wurde.

Und damit schließt sich der Kreis, der mit einem durchaus ehernden, aber unrealistischen, Ziel begann, über die Gier von Spekulanten ging und so am Ende zur teuren Kostenfalle für die US-Bürger wurde.
Und deshalb haben beide Vorkommentatoren teilweise Recht.

Erläuternde Grüße,

Euer Dirk


Hadmut
5.10.2015 18:21
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@Dirk S:

Tolle Darstellung, Danke!


EinInformatiker
5.10.2015 19:56
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@Dirk S:

Die Darstellung sieht OK aus. Aber sie entkräftet nicht die gutmenschliche, utopische Verfehlung die die Politik zur Krise beigesteuert hat. Entscheidend ist ja der Satz, “dass sich auch solche Bürger ein Haus leisten können sollten, die das eigentlich nicht können”. Denn wenn sie es sich plötzlich doch leisten können müssen ja offensichtlich die Bedingungen (der Vernunft bzw. des gesunden Menschenverstandes) geändert worden sein. Wenn das von der Politik ausging, dann haben wir eigentlich einen durch die Politik verursachten vorhersehbaren Crash. Und wir haben ein weiteres Grundgesetz der Politik, dass in der Politik gelehrt werden müßte, dass niemals etwas getan werden sollte, was eigentlich nicht funktionieren kann. (Das erste Grundgesetz war ja: “In einem Staat darf es keine diametral verschiedenen Loyalitäten geben”


Stakhanov
5.10.2015 20:54
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Schließe mich an, sehr anschaulich erklärt. Jetzt wüsste ich noch gerne, warum ausgerechnet “stupid Germans in Düsseldorf” (Zitat aus Buch von M. Lewis) so oft auf diese verschnürten Bündel hereinfielen.


Dirk S
6.10.2015 9:07
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@ EinInformatiker

Die Darstellung sieht OK aus. Aber sie entkräftet nicht die gutmenschliche, utopische Verfehlung die die Politik zur Krise beigesteuert hat.

Soll sie auch gar nicht. Die Politik hat den Grundstein gelegt, weil sie ein politisches Programm aufgelegt hat, was zwar durchaus positiv klingt, aber den Faktor Mensch völlig vernachlässigt hat.

Entscheidend ist ja der Satz, “dass sich auch solche Bürger ein Haus leisten können sollten, die das eigentlich nicht können”.

Genau. Denn das war das Ziel.

Denn wenn sie es sich plötzlich doch leisten können müssen ja offensichtlich die Bedingungen (der Vernunft bzw. des gesunden Menschenverstandes) geändert worden sein.

Ja, hat man auch. Die Zinsen für Hypotheken waren niedrig, es musste nicht mehr getilgt werden und die Hypothek ist an das Gebäude gebunden. Und die Immobilienpreise zogen an, es erschien auch den Banken ein gutes Geschäft. Auf die IDee, dass die Zinsen auch mal wieder so ansteigen könnten, dass viele die nicht mehr bezahlen können, kam wohl niemand.

Wenn das von der Politik ausging, dann haben wir eigentlich einen durch die Politik verursachten vorhersehbaren Crash.

Jain. Ja im Sinne von man hat es Leuten ermöglicht, mit staatlicher Hilfe eine Immobilie zu erwerben, die sie sich langfristig nicht unbedingt leisten können. Also deren Besitz mit den Zinsen steht und fällt. Nein, denn die Blase entstand erst dadurch, dass auf immer weiter seteigende Immobilienpreise gewettet wurde und so Immobilien über jeder Vernunft hinaus beliehen wurden. Dazu kam noch, dass aus den Krediten Finanzprodukte gemacht wurden, deren Zusammensetzung niemand mehr nachvollziehen konnte. Das hat aber nicht die Politik verbockt, sondern die Banken selber.

Und wir haben ein weiteres Grundgesetz der Politik, dass in der Politik gelehrt werden müßte, dass niemals etwas getan werden sollte, was eigentlich nicht funktionieren kann. (Das erste Grundgesetz war ja: “In einem Staat darf es keine diametral verschiedenen Loyalitäten geben”

Na ja, die US-Politik ist etwas naiv an die Sache herangegangen, hätte man vielleicht auch geschicker machen können. Aber du hast prinzipiell Recht, man sollte nie etwas tun, was nicht funktionieren kann.

Funktionstüchtige Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
6.10.2015 9:09
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@ Stakhanov

Jetzt wüsste ich noch gerne, warum ausgerechnet “stupid Germans in Düsseldorf” (Zitat aus Buch von M. Lewis) so oft auf diese verschnürten Bündel hereinfielen.

Gier schaltet Hirn aus? Dürfte die einfachste und wahrscheinlichste Erklärung sein.

Ungieriege Grüße,

Euer Dirk


EinInformatiker
6.10.2015 12:36
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@ Dirk S

Na ja, ich erkläre mich grundsätzlich einverstanden. Aber möchte doch die Sinne für die Eskapaden der Politik, insbesondere) des aktuellen (zuminest formalen) Gutmenschenwahns geschärft wissen.


CountZero
6.10.2015 13:57
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@Dirk: ich wollte auch antworten, hatte aber für einen erschöpfenden Kommentar keine Zeit. Danke, dass Du mir die Arbeit abgenommen hast!

Zur Ergänzung:

– Ein Bank, die einen Kredit vergibt, verdient an den Gebühren, die sie dafür nimmt und an der Zinsdifferenz zwischen den Kreditzinsen und den Refinanzierungszinsen. Diese Zinsdifferenz, zusammen mit den Sicherheiten (collateral, dh. die Immobilie), soll den Verlust der Bank decken für den Fall, dass der Kreditnehmer zahlungsunfähig wird. Im wesentlichen ist also die Gebühr das, was die Bank an einem Kredit verdient(!).

– Es wird kolportiert, dass, als die Immobilienblase Fahrt aufnahm, die Mitarbeiter im Kredit-Sales von ihren Vorgesetzten großen Druck bekamen, immer mehr Kredite zu vergeben (um immer mehr Gebühren einzustreichen). Man hört von Gruppenleitern, die die Flure mit Baseballschlägern in der Hand patroulliert hätten, um den Sales-Zielen Nachdruck zu verleihen…. (criminal intent 1: unrealistische Kredit-Sales-Ziele US-amerikanischer Banken)

– Der so behandelte Kredit-Sales-Mitarbeiter sucht nun händeringend nach neuen Kreditnehmern. Da werden dann auch Putzfrauen zu k$350-Heimeigentümern gemacht, wieder ein Kredit mehr verkauft. Folge: die Nachfrage nach Hauseigentum treibt die Preise nach oben. Da das Heim jetzt mehr wert ist als die Hypothek, kann man die Wertdifferenz neu beleihen: mit einer weiteren Hypothek, von der man beispielsweise einen funkelnagelneuen (Putzfrauen-)SUV kauft. Positive Feedback Loop: die Immopreise laufen mir nach oben weg. (criminal intent 2: Kredite auch an Kreditnehmer mit zweifelhafter Bonität vergeben.)

– Die Liberalisierung des Finanzsektors im Hinblick auf ‘Finanzinnovationen’ bietet die Möglichkeit, die vergebenen Kredite in großer Anzahl zu bündeln und – verbrieft als sogenannte ABS (asset backed securities) am Kapitalmarkt an Investoren zu verkaufen (securitization). Das ist prinzipiell keine schlechte Idee: in einem Portfolio von 1000 Häuslebauerkrediten fallen mit Sicherheit 5 – 10 aus, mit hoher Wahrscheinlichkeit nochmal 10 usw. Ich weiß nur nicht, welche. Wenn ich also 25% der Kredite praktisch abschreibe, kann ich ca. 70% des Portfolios (mit seinen Zinseinnahmen) als Wertpapiere mit hoher Bonität am Kapitalmarkt anbieten.

Das gilt aber nur dann, wenn (a) die Einschätzung der Bonität jedes einzelnen Kreditnehmers im Portfolio einigermaßen korrekt ist und (b) wenn die Kreditausfälle im Portfolio statistisch unkorreliert sind, dh. es gibt kein Marktereignis, welches plötzlich zu korreliert vielen Kreditausfällen führt.

In jedem Fall führt die securitization aber dazu, dass die Bank, die die Kredite vergeben hat, das Verlustrisiko an den Investor verkauft hat (die Zinseinnahmen auch). criminal intent 3: kein Abschreibungsverlust aus Krediten mehr, die ich verkauft und für die ich die Gebühren eingesammelt habe. (Nicholas Taleb nennt das: no skin in the game.)

– Die Bonität der einzelnen Verbriefungen, die Teile des o.a. Portfolios enthalten, wird nun von den Rating-Agenturen mit einem sog. Rating versehen, die berühmten AAA, AA, BBB+ etc. Dazu hätten die Agenturen die Bonitätseinschätzung jedes einzelnen Schuldners im Portfolio und mögliche Korrelationseffekte prüfen müssen. Das hätten die in der Zeit bis zum Market gar nicht schaffen können, also übernehmen sie die (getürkten) Einschätzungen der Kredit-Sales-Mitarbeiter von oben und vergessen die Korrelationseffekte. criminal intent 3: grob fahrlässige Vernachlässigung sämtlicher Sorgfaltspflichten der Rating-Agenturen.

So. Jetzt habe ich einen Haufen Anleihen auf dem Markt, die zwar AAA gerated sind, deren Besicherungen aber (a) Kreditnehmer zweifelhafter Bonität sind und die (b) hochreaktiv gegen negative Bewegungen auf dem Immobilienmarkt sind. Wenn ich nur auf das AAA-Rating schaue, werfen die Dinger hohe Renditen ab. Super für Landesbanken und Versicherer.

Nun bewegt sich der Markt: die variablen Zinsen steigen (1M-USD-LIBOR von 1% Mitte 2004 auf knapp 5.4% Mitte 2006), die low-income-Kreditnehmer fallen (korreliert) aus, die Immobilien an die Bank, die Bank muß die Immo verkaufen um ihre Liquidität zurückzubekommen (wenn man kaufen oder verkaufen muß, nennt man das einen market squeeze), die Immobilienpreise verfallen korreliert und die schönen AAA-ABS-Papiere sind plötzlich nur noch einen Bruchteil wert. Das triggert die Treasurer der Institute, die die Dinger halten: ab einem bestimmten, vorher festgelegten Verlust wird verkauft (und wieder ein positive feedback loop). Plötzlich bekommt der erste big player Liquiditätsprobleme und beantragt Pleite nach Chapter 11, dessen Gläubiger bekommen nur einen Teil ihrer Schulden zurück und wir haben den dritten vicious circle. Wie die Geschichte ‘geendet’ hat, ist ja bekannt…

> Jetzt wüsste ich noch gerne, warum ausgerechnet “stupid Germans in Düsseldorf” (Zitat aus Buch von M. Lewis) so oft auf diese verschnürten Bündel hereinfielen.

There’s always a fool in the market. If you can’t find him, it’s probably you…


Andy
6.10.2015 16:52
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> Die Frage ist, inwieweit dies noch möglich ist? Denn Deutschland besitzt eine parlamentarische Demokratie.

Auf dem Papier. Relevante Entscheidungen werden heute weitgehend durch die Europapolitik verordnet ohne das da national noch viel Spielraum besteht.

Der neoliberale Zug ist abgefahren und auch mit viel gutem Willen und Mehrheiten nicht mehr abwählbar.

Die Annahme das ersatzlose Streichung von ALG2 folgenlos bleiben würden in Sachen innere Sicherheit / Kriminalität ist herrlich naiv. Es ist in der Tat eine Stillhalteprämie.


EinInformatiker
6.10.2015 19:49
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Vor der Immobilienblase kam wohl auch noch hinzu, dass Greenspan die Zinsen künstlich niedrig gehalten hat. Also ein weiterer Fehler einer eigentlich unabhängigen Institution, der Notenbank. Politik, Notenbank und Banken die eigentlich unabhängig voneinander die Sache hätten verhindern oder entschärfen können haben das Ding gemeinsam in den Abgrund getrieben. Und die Folgen sind nicht überwunden, sie haben sich nur woanders hin verlagert. Und haben in Folge wieder zu einer Blase am Aktien- und Rentenmarkt geführt. Man hat permanent nur durch weiteres Gelddrucken geflickt, also wird es ein böses Ende nehmen und am Anfang stand “affirmative action”.


Stakhanov
6.10.2015 21:36
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Sorry, aber meine Frage ist noch nicht beantwortet. Gierige und Dumme gibt es überall, aber warum ausgerechnet in deutschen Banken so viele (vorausgesetzt, das Zitat trifft die Realität und die Deutschen waren tatsächlich stupider als andere)?

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Real_Estate

https://de.wikipedia.org/wiki/WestLB

https://de.wikipedia.org/wiki/HSH_Nordbank

https://de.wikipedia.org/wiki/KfW#Kritik


EinInformatiker
6.10.2015 22:25
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@ Stakhanov

Ich meine es waren nicht nur deutsche Banken. Island war meine ich komplett platt (weiß gar nicht wie die sich dann überhaupt erholt haben, habe aber mitbekommen, dass auch deutsche Sparer gekniffen waren, die glaubten sie könnten da risikolos zu 7% oder mehr Zinsen anlegen und dann empört waren, das sie nichts zurückbekommen sollten). Und die PIIGS sollen (zumindest im Weltbild der Linken) angeblich nur in die Krise wegen der Schieflage ihrer Banken geraten sein (also nicht wegen Staatsschulden). Und die Banken seien wegen der Immobilienkrise in den USA in Schieflage geraten (alles angeblich geplant, damit die Banken die Staaten übernehmen können). Wobei die Baken Schieflage wohl daher rührte, aber nicht die Euro-“Krise”.


Dirk S
7.10.2015 11:27
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@ Stakhanov

Sorry, aber meine Frage ist noch nicht beantwortet. Gierige und Dumme gibt es überall, aber warum ausgerechnet in deutschen Banken so viele (vorausgesetzt, das Zitat trifft die Realität und die Deutschen waren tatsächlich stupider als andere)?

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Real_Estate

https://de.wikipedia.org/wiki/WestLB

https://de.wikipedia.org/wiki/HSH_Nordbank

https://de.wikipedia.org/wiki/KfW#Kritik

Fällt dir auf, dass du fast nur staatliche Banken in deiner Liste hast? Beantwortet das deine Frage nach besonders vielen Dummen und Gierigen in DE nicht? Weil, ein Spitzenbänker, der schlau ist, geht bestimmt nicht zu einer deutschen Staatsbank. Andere Zahlen viel besser und bieten bessere Aufstiegschancen.
Also, Staatsbänker haben sich verzockt, im Wissen, dass der unbegrenzt ausquetschbare Steuerzahler für sie (zwangsweise) bürgt. Kurz, die Konsequenzen ihres Handelns mussten sie nicht interessieren. Gibt es da noch mehr zu sagen?

Zockende Grüße,

Euer Dirk


Dirk S
7.10.2015 15:43
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@ Andy

Die Annahme das ersatzlose Streichung von ALG2 folgenlos bleiben würden in Sachen innere Sicherheit / Kriminalität ist herrlich naiv. Es ist in der Tat eine Stillhalteprämie.

Sehr ich anders. Das, was ich bis dato an Berufsarbeitslosen erlebt habe, sind Leute, die nichts auf die Reihe bekommen wollen und erwarten, dass alles für sie gemacht wird. Gelebte Passivität eben, gepaart mit erschreckender Faulheit. Die schaffen es auch nicht, irgend jemanden zu beklauen, weil sie auch dazu zu bequem sind, das soll bitte jemand anderes machen. Wie zur Zeit der Staat. Außerdem sind die meisten von denen, so wie eben auch die meisten Deutschen, Maulhelden. Aus der Richtung sehe ich ehrlich gesagt keine signifikante Bedrohung.
Die einzigen, die Randale schieben werden, sind Extremisten und Kriminelle. Aber die tauchen ohnehin schon in der Kriminalstatistik auf, müssen also nicht besonders “eingepreist” werden.

Kann aber gut sein, dass wir da verschiedene Erfahrungen mit dem entsprechenden Klientel haben.

Außerdem würde eine Streichung von Hartz IV einen Aufschwung bei den öffendlichen Suppenküchen bedeuten. Es werden dann Kartoffelschäler und Gemüseputzer gesucht. Bevorzugt ehrenamtlich.

Sichere Grüße,

Euer Dirk


Andy
7.10.2015 16:39
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> Gierige und Dumme gibt es überall, aber warum ausgerechnet in deutschen Banken so viele (vorausgesetzt, das Zitat trifft die Realität und die Deutschen waren tatsächlich stupider als andere)?

Motiv und Möglichkeit.

Wenn man da als Trader aufsteigen will muss man die Kollegen ausstechen, in Sachen Rendite und Performance. Dazu gehört Risikowillen, die Grenze zwischen Mut und Dummheit verläuft bekanntlich fliessend… die meisten “normalen” Menschen oder gar Kleinanleger leiden nicht unter den delusions of grandeur die in den Tradingetagen der Banken gang und gäbe zu sein scheinen.

Und Möglichkeit… naja, als Bankertrader hast Du ganz andere Möglichkeiten, halt Arbeiten mit dem Geld des Hauses. Und das Geld anderer Leute gibt sich immer leichter aus als das eigene.

Such mal nach der Doku “Der Banker – Master of the Universe”, der müsste in irgendeiner der ÖR Mediatheken sicherlich noch greifbar sein. Da packt ein ex-DB Trader aus. Vollumfänglich.


taschenmesser
7.10.2015 23:44
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@Dirk S

Die Arbeitslosenhilfe war steuerfinanziert, nicht beitragsfinanziert.

Zum Thema Hartz IV: “Außerdem sind die meisten von denen, so wie eben auch die meisten Deutschen, Maulhelden.”

Ein beträchtlicher Teil der Hartzer sind Ausländer: Im Jahr 2007 waren 40% der Hartz IV-Bezieher Ausländer. Die aktuelle Zahl kenne ich nicht.
Ich bezweifle, dass das alles Maulhelden sind. Insbesondere die Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die momentan in Scharen herkommen und zu 90% in Hartz IV enden werden, wie alle Flüchtlinge bisher, wenn man Frau Nahles glauben darf, sind mit dem Recht des Stärkeren gut vertraut.


Andy
10.10.2015 0:54
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