Jetzt ist es politisch unkorrekt, “politisch korrekt” zu sagen
Totalitäre Systeme erkennt man daran, dass sie Kritik an sich selbst verbieten, unmöglich machen. Neues aus der Klapsmühle.
Ein Leser wies mich auf das da hin. An der University of Wisconsin-Milwaukee (diese Namen…) geht es weiter mit den Sprachsäuberungen:
Man darf nicht mehr „lame” (lahm) sagen, weil man sich damit über Amputierte lustig machen könnte.
Man darf nicht mehr “thug” (schwer zu übersetzen weil mehrdeutig, Schläger, Strolch, Verbrecher,…) sagen, weil man damit ja unterstellen würde, dass sich jemand vornehmlich von Gewalt motivieren ließe, und man dadurch seine Armut, Erziehung und andere Sozialisierungsfaktoren nicht berücksichtigt.
Die Worte „crazy”, „trash” und „welfare queen” darf man auch nicht mehr sagen. Sie sagen zwar nicht warum, aber hört sich an, als dürfte man Feministinen da nicht mehr kritisieren, gerade weil „welfare queen” (ganz frei übersetze ich das mal mit „Quotentussi” oder „Schmarotzerin”) halt doch ein Begriff ist, mit dem überauffällig oft Feministinnen beschrieben werden (warum wohl?).
„Dritte Welt” darf man auch nicht mehr sagen, weil das ja eine Rangordnung oder Reihenfolge implizieren würde.
Der Brüller aber: „politically correct” ist jetzt auch verboten:
Merriam-Webster defines “politically correct” as “conforming to a belief that language and practices which could offend political sensibilities (as in matters of sex or race) should be eliminated.” The university, however, claims that calling something “politically correct” “has become a way to deflect, [and say] that people are being too ‘sensitive’ and police language.”
Man darf jetzt nicht mehr „politically correct” sagen, weil man damit ja ausdrücken würde, dass Leute überempfindlich wären und Sprache regulieren wollten. Solche sprachlichen Microaggressions wären Leuten nicht zuzumuten und deshalb sind sie jetzt verboten.
Immer dann, wenn man so das Gefühl bekommt, dass Feminismus eigentlich nicht mehr viel dämlicher und absurder werden könnte, weil schon an Anschlag, legen sie noch ne Schippe nach.
Ihr lacht?
Euch wird das Lachen noch vergehen.
Denkt mal an die derzeitige Facebook-Diskussion, dass die sich momentan (noch) dagegen wehren, sprachliche Inhalte zu filtern. Das ist wohl weniger Faulheit oder Unwillen, sondern eher so ein „Wehret den Anfängen”, denn wenn dieses Fass einmal geöffnet ist, geht das immer weiter.
Überlegt Euch mal, was passiert, wenn die Insassen Absolventen dieser Klapsmühlen irgendwann mal in die Führungsposten, Vorstände, Aufsichtsräte aufrücken, nachdem die Leute aus der vorfeministischen Zeit im Ruhestand sind. Wenn solche Leute dann das Sagen über Plattformen wie Facebook oder Twitter haben und sowas in Software gießen. Na, und irgendwann kommen die ja auch mal an die Atomwaffen der USA.
Warum geht mir eigentlich George Orwell nicht mehr aus dem Kopf?
Ein Kommentar (RSS-Feed)
25.10.2015 9:12
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