Müllermilch, die politisch Korrekten und das nackte schwarze Weib
Ohhh, herrlich.
Könnt Ihr Euch noch an True Fruits erinnern, die mit ihrem Fruchtsaft auf Political Correctness gepfiffen haben, von den PCI (Political Correctness Idioten) gehatespeecht, geharassmented, gestalked und geshitstormt wurden, und dadurch erst richtig bekannt wurden? Ich hätte mir das teure Zeug nicht gekauft, gibt’s bei Aldi und Lidl nämlich auch billig, aber von den Streitflaschen musste ich eine haben.
Jetzt gibt’s wieder so’n Ding: Müllermilch. Die kleinen Flaschen mit Erdbeer, Schoko, Bananenmilch und noch anderen Sorten. Trinke ich hin und wieder mal, aber wenn, dann meist auch eher die Billigvariante. Schmeckt genauso, ich hätte lange sogar gewettet, dass beide aus derselben Firma kommen, sind aber doch verschiedene. Egal.
Müllermlich muss natürlich für den Mehrpreis irgendwas bieten, was die günstigere Konkurrenzflasche nicht hat. Also drucken sie wechselnde Bildchen auf ihre Flaschen, bis vor ein paar Tagen irgendwelche hässlichen Halloween-Grusel-Motive.
Jetzt wird’s Weihnachten, und sie drucken auf ihre Flaschen: Nackte Weiber.
Nee, wirklich, im Ernst. Solche, die sich albern oder lasziv rägeln, außer irgendeinem Weihnachts-Accessoire wenig oder gar nichts anhaben und ihre »Kostbarkeiten« hinter einer Erdbeere, einem Stück Schokolade oder ähnlichem verbergen. Ganz im Stil der PinUps aus den USA der 50er Jahre.
Jo, das gefällt mir. 🙂
Es wäre mir aber nicht aufgefallen, wenn’s da nicht schon wieder so einen Political Correctness Krieg drum geben würde (siehe SPIEGEL). Natürlich bin ich losgezockelt und habe versucht, die Flaschen zu kriegen. Bisher habe ich aber nicht mal die Hälfte gefunden, nämlich Erdbeer, Schoko, Kiba und Pistazie-Cocos. Anscheinend sind die noch gar nicht alle im Handel, weil viele erst noch die alten Motive loswerden müssen. Müsste sich in den nächsten Tagen realisieren lassen.
Da schreien natürlich sofort wieder welche wie die Bekloppten, hier einer von der „Grünen Jugend”
Rassistisch, Sexistisch, Ekelhaft: das ist die deut. Milchwirtschaft
via @LAUTschrift
#ichkaufdasnicht #Muellermilch pic.twitter.com/UJj3JG2w4M
— Zuher Jazmati (@zuherjazmati) 12. November 2015
(daran erkennt man übrigens einige Flaschen, die mir in meiner Sammlung noch fehlen…) Müsste man übrigens bei Anwendung üblicher Political-Correctness-Regeln als rassistisch und deutschenfeindlich einstufen.
Mittlerweile sind Shitstorms auf Twitter noch unwichtiger, als der Sack Reis, der in China umfällt, denn der hat wenigstens noch eine reale Komponente. Twitter ist mittlerweile das kleinstmögliche Maß der Unwichtigkeit. Wobei ich Twitter ja mittlerweile durchaus auf wissenschaftlichem Niveau sehe: Was haben Twitter-Tweets mit wissenschaftlichen Papers deutscher Universitäten gemeinsam? Beide haben fast immer mehr Autoren als Leser, die meisten sind abgeschrieben oder erfunden, und es ist völlig wurscht, was drin steht. Twitter dient nur noch als Ausguss für Mitteilungswütige, die sich die 50 Cent für ne Parkuhr zum Zuhören nicht mehr leisten können, und als Materialquelle für Journalisten, denen sonst gar nichts mehr einfällt. Huahahahaaa.
Dass die mit Sexismus kommen, war ja klar. Zeigt man Männer, ist es frauenunterdrückend, zeigt man Frauen, ist es sexistisch. (Wobei sie sicherlich auch einen Umsatzschub erzielen würden, wenn sie mal ne Serie mit schwulen Matrosen oder den Village People auflegen würden, das würden garantiert begehrte Sammlerstücke, und selbst in den härtesten Schwulenkneipen würden die plötzlich Müllermilch trinken.)
Was ich aber sehr bemerkenswert finde ist der Vorwurf des Rassismus.
Der kommt, weil sich auf der Schoko-Flasche (wie passend…) ein pralles schwarzes Weib frivol dahinräkelt. Oh, die gefällt mir. Dabei mag ich Schoko-Milch sonst gar nicht so.
Der Punkt ist aber:
- Zeigt man nur weiße Frauen, dann ist man ein Rassist und total diskriminierend, weil man das Schönheitsideal mit weiß usw. verbindet und alle anderen ausschließt.
- Zeigt man nur schwarze Frauen, dann ist man ein Rassist und Kolonnialist, und stellt schwarze Frauen als billig verfügbar Objekte dar.
- Zeigt man aber ganz quotengemäß weiße und schwarze Frauen, dann ist man auch ein Rassist, weil… weil … äh… warum eigentlich? Hab ich nicht verstanden. Fragt mal bei den Grünen nach.
Erinnert mich an einen alten DDR-Witz. Sitzen drei im Knast in einer Gefängniszelle und unterhalten sich, warum sie eingebuchtet wurden. Der erste sagt, er kam immer zu spät zur Arbeit, dem hat man vorgeworfen, dass er seinen Anteil an der Arbeit nicht leistet. Der zweite sagte, er kam immer zu früh zur Arbeit, dem hat man unterstellt, dass er ein Streber sei und sich über andere stellen wollte. Der dritte sagte, er kam immer pünktlich zur Arbeit, deshalb hat man ihm vorgeworfen, er müsse eine Uhr aus dem Westen haben.
Oder: Wie man es macht ist egal, man wird immer beschuldigt. Weil es nicht um die Sache geht, sondern darum, dass die immer irgendwen beschuldigen müssen (weil sie sonst nichts können).
Es scheint, dass das immer mehr Firmen inzwischen völlig egal ist und die den Shitstorm inzwischen als Marketing-Gag bewusst mit einbauen und provozieren. Political-Correctness-Spinner als Marketingspielzeug. Herrlich. Darauf noch eine Müllermilch!
😀
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