Der Mann ist schuld. Immer. Und an allem.
Heute: Er ist schuld am Klima. Mit Frauen wär das nicht passiert.
Behauptet DIE ZEIT, genauer gesagt eine Autorin namens „Gotelind Alber”. Einfach mal so. Belege oder irgendeine ernstzunehmende Betrachtung gibt es natürlich nicht, gibt es im Feminismus natürlich nie. Aber nachdem das Opfermonopol der Frauen neuerdings von der Flüchtlingskrise fast völlig verdeckt wurde (habt Ihr in den letzten 3 Monaten noch viel von Feminismus, Gender, Homoehe und Grundschuldildos gehört? Die sind gerade in der Priorität deutlich verrutscht), und die sich ja gerade Sorgen um ihre Finanzierung machen, weil gerade die EU-Finanzierung des Gender-Wahns auslief und just in dem Augenblick, als die neue Finanzierung eingetütet werden sollte, das Flüchtlingsdrama mit enormen Kosten über Europa kam, also müssen die ihre Lautstärke erhöhen.
Jahrelang wurde gegen Sexismus, gegen Stereotype, gegen Rollenzuweisungen gewettert, sogar die unterschiedlichen Klotüren will man abschaffen, die Sprache umbauen, um nur ja jedes Symbol, jeden Hinweis auf Geschlechter zu tilgen, und dann das:
Das patriarchale Prinzip der Naturbeherrschung hat versagt, Frauen sind umweltfreundlicher. Deshalb muss der Klimagipfel auch über Geschlechtergerechtigkeit diskutieren.
Nun will man – gab’s früher schon, aber nicht so drastisch – Frauen mit Natur und Umweltfreundlichkeit identifizieren, Männer als das Böse und Zerstörende.
Man könnte da aus der Hüfte scharf zurückschießen und darauf verweisen, dass sich ja schon der Gender-Pay-Gap als erfundener Schwindel herausgestellt hat, weil die Leistungsunterschiede eben doch da, nachweisbar und ganz erheblich sind, und darauf verweisen, dass ziemlich viele Frauen – ob nun als Ehefrau, Berufstochter oder Beamtin – rumsitzen, nichts machen, sich versorgen lassen und damit ihre Umweltschädlichkeit auf das Konto der Männer schreiben lassen, für die sie sich versorgen lassen.
Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Geschlechtergerechtigkeit. Mit diesem Slogan gehen Frauenorganisationen und -netzwerke nächste Woche auf den UN-Klimagipfel in Paris.
Schon mal aufgefallen, dass »Gerechtigkeit« als feministisch-rhetorische Universalmassenvernichtungswaffen verwendet werden? Sie schreien immer „Gerichtigkeit!” und das Ergebnis ist immer, dass die Frauen kassieren. Feministische Ministerinnen sind immer dabei, irgendwelche »Gerechtigkeitslücken« zu stopfen. Ich befasse mich nun seit fast vier Jahren intensiv mit dem ganzen feministischen Dumpfsinnsuniversum, aber habe bis heute dort keine einzige Definition, Begriffsbestimmung für den Begriff »Gerechtigkeit« gefunden. Wird immer als positiv, unbestreitbar, zwingend zu gewähren hingestellt, aber nie gesagt, was es ist. Es gilt immer als selbstverständlich und nicht zu diskutieren, dass »Gerechtigkeit« bedeutet, dass Frauen alles bekommen und die Männer schuld sind und zahlen müssen. Was Gerechtigkeit ist, und wessen Gerechtigkeit maßgeblich sein soll, davon kein Wort. Das wird so als Joker-Wort eingesetzt, das alles schlägt. Passend zur perfiden Kategorisierungs-Rhetorik, die bei uns ausgebrochen ist: Es wird gar nichts mehr begründet, diskutiert, hergeleitet, es wird nur noch in gute und schlechte Kategorien eingeteilt. Sexistisch, rassistisch, patriarchalisch usw. für »schlecht«, Gerechtigkeit usw. für »gut«. Es wird nicht mehr begründet, sondern einfach als sexistisch oder sowas bezeichnet, fertig ist der Denkvorgang. Mehr findet nicht statt.
Seit Beginn der Klimadebatte in den Neunzigern steht in ihrem Kern die Frage nach Gerechtigkeit – zwischen den Ländern im globalen Norden als Hauptemittenten der Treibhausgase und dem globalen Süden als Hauptleidtragenden. Zwar ist die Abgrenzung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern heute nicht mehr so eindeutig wie damals. Doch die Konfliktlinien in der Diskussion um ein neues globales Klimaabkommen laufen nach wie vor entlang der Verantwortungsfrage der einzelnen Nationen. Es geht um Kapazitäten für die Umsetzung von Lösungsansätzen und um die Unterstützung und Entschädigung für Betroffene.
Damit hat sich, bei Licht betrachtet, die Sache schon erledigt. Denn wenn bereits ein so starkes Kriterium wie der Industrialisierungs-Stand als dominante Ursache ausgemacht ist, dann ist es nicht nur statistisch-analytisch schwer bis unmöglich, noch eine andere, viel nachrangigere Ursache rechnerisch zu identifizieren (obwohl Feministen diesen Fehler in Form des Simpson-Paradoxons besonders gerne machen), die Frage ist auch, wie groß die Auswirkung – angenommen, der Mann wäre umweltschädlicher als die Frau – noch sein kann.
Außerdem: Ich betone immer, dass eine Korrelation noch keine Kausalität ist. Aber wo keine Korrelation ist, da ist in der Regel auch keine Kausalität, denn wie sollte eine Kausalität aussehen, die keine Wirkung zeigt?
Der Anteil von Männern und Frauen ist aber in allen Ländern ungefähr gleich. Wenn man die Umweltschäden aber anhand von Ländern bemisst, woher will man da eine Korrelation der Umweltschäden mit dem Geschlecht nehmen? Wenn Industrienationen mit einem Männeranteil von 50% viel Dreck, Dritte-Welt-Länder mit einem Männeranteil von 50% aber wenig produzieren, woher nimmt man dann die Aussage, dass es etwas mit Männern zu tun haben sollte? Dass feministische Statistik wenig mit Wissenschaft und Empirie, aber viel mit willkürlichen Behauptungen und Ideologie zu tun hat, haben wir schon oft gesehen. Aber genau an diesem Punkt setzen sie nach und bringen ihren zentralen Argumentationsapparat:
Doch nicht nur zwischen Nord und Süd, auch innerhalb der einzelnen Staaten gibt es eine Kluft zwischen den Verursachern von Verschmutzung und denen, die wenig zum Problem beitragen, aber stark darunter leiden. In den meisten Ländern wächst die Schere zwischen Arm und Reich. Und wie wir wissen, verringert sich auch die Lücke zwischen den Geschlechtern so dermaßen langsam, dass eine tatsächliche Gleichstellung vielerorts nicht in Sicht ist. Die Tatsache, dass Frauen noch immer schlechter aufgestellt sind, wenn es um politische Entscheidungsmacht, Einkommen oder Verteilung der Familienarbeit geht, beeinflusst unseren Umgang mit Umwelt und Klima. Die gesellschaftlich geprägten Rollenbilder, die unseren Alltag bestimmen, tun es auch.
Welch ein Gedankensprung. Erst waren wir bei Staaten und Männer sind schuld. Dann ein Übergang zum generellen, wohlbekannten und immer wieder gern genommenen Opfer-Dichotomie (eigentlich wollten sie ja die Zweiteilung der Gesellschaft als Unterdrückungssymbol abschaffen…) in böse Verursacher und undschuldige Leidende. Dann die Behauptung, dass die Schere zwischen Arm und Reich wachse. Dann die Aussage, dass sich die Lücke zwischen den Geschlechtern langsam schließe, und eine Gleichstellung nicht in Sicht sei. Frauen hätten weniger Entscheidungsmacht und Einkommen, weniger Einfluss auf Umgang mit Umwelt und Klima.
Eine Aufzählung von drei vier gedanklichen Achsen, die miteinander gedanklich-inhaltlich überhaupt nichts zu tun haben, und als Ergebnis steht fest: Der Mann ist schuld.
Mit der einfachen Logik, dass Frauen weniger Einfluss auf die Politik haben. Mit dieser Universal-Begründung ist der Mann überhaupt an allem schuld, egal was es ist. Weil der Mann mit dieser Sichtweise einfach für alles die Verantwortung hat. Ob Frauen es in der Verantwortung überhaupt besser machen würden, wird gar nicht gesagt.
Man muss sich mal das Perfide dieser Denkweise klarmachen:
Sie beschweren sich zwar über Gender Pay Gap, mangelnde Verantwortung und so weiter, gleichzeitig machen sie aber das Gegenteil und das, was sie immer machen: Jede Verantwortung und Zuständigkeit von sich weisen. Feministen schreien zwar immer, dass sie verantwortlich und emanzipiert sein wollen und alles besser könnten, als Männer, faktisch machen sie aber genau das Gegenteil, nämlich jegliche Verantwortung auf Männer abwälzen. Ist Euch schon aufgefallen, dass je stärker »emanzipiert« Feministinnen zu sein behaupten, desto mehr sie für alles was passiert, dem nächstbesten Mann jede Pflicht und Verantwortung zuweisen? Feministinnen leiden unter einem Burka-Syndrom: Wie im Brachial-Islam, in dem jede Entscheidung der Frau abgenommen wird und durch einen Gatten oder männlichen Verwandten (im Zweifelsfall auch ein jüngerer, noch jugendlicher Bruder) für sie getroffen werden muss, erwarten Feministinnen, dass Männer jede Verantwortung für sie wie ein Vormund übernehmen. Erwachsene Studentin vögelt mit erwachsenem Studenten – vier Wochen später fällt ihr ein, dass er dran schuld ist und das eine Vergewaltigung gewesen sein muss, weil er (ob nun Freund oder irgendein unbekannter One-Night-Stand) für sie die Verantwortung mittragen muss und für sie entscheiden muss. Er ist schuld dran, wenn sie mit jedem Typen in die Kiste hüpft.
Feminismus ist nichts anderes als nach vorne heraus zwar Emanzipation, gleiche Bezahlung und verantwortungsvolle Stellen zu fordern, in Wirklichkeit aber das Gegenteil zu tun, nämlich Vollversorgung und Befreiung von jeglicher Selbstverantwortung. Kein Lernen mehr, keine Leistungsanforderungen, keine Verantwortung, keine Selbstversorgung. Feminismus bedeutet heute, sich selbst völlig aufzugeben und sich unter fremde Vormundschaft und Versorgungsansprüche zu stellen. Früher hat man das individuell mit dem Ehemann gemacht, heute macht man das auf gesellschaftlicher Ebene und nach Geschlechtergruppen. Der nächstgreifbare Mann, egal wer das ist, muss immer Verantwortung für Frauen tragen, selbst wenn er mit denen nichts zu tun hat. Jeder Mann ist (Stichwort Safe Space und so) soll dafür verantwortlich sein, dass es allen Frauen in seiner Umgebung gut geht, sie wohl versorgt sind und mit keiner Mühe oder Unnanehmlichkeit belästigt werden.
Gerade wegen dieser Parallelen zwischen Feminismus und Islam geht mir seit einiger Zeit etwas durch den Kopf. Es heißt ja immer, der Islam sei patriarchalisch, frauenunterdrückend und so weiter. Das ist er sicherlich in manchen Gegenden auch. Schaut man sich aber in Deutschland um, dann laufen viele Muslima mit Kopftuch und nach islamischer Kleiderordnung herum und halten ihre Reinheit und Jungfräulichkeit hoch, obwohl sie das gar nicht müssten. Auch wenn sie noch gar nicht liiert sind, es also keinen drakonischen Gatten gibt. Da kann’s hier im Sommer 35 Grad haben, die rennen vollverkittelt herum, aber gehen in Talkshows und erklären, wie wichtig ihnen das sei. Zudem hat mich ein türkischer Kumpel mal darauf hingewiesen (das ist allerdings schon ein paar Jahre her, damals war die Türkei noch nicht auf dem Islamisierungstrip, dass diese „Kopftuchmädchen” eher ein deutsches Phänomen seien, in der Türkei gäb’s die viel seltener, und an den Universitäten war das Kopftuch sogar verboten. Das sei ein Spleen derer, die nach Deutschland gekommen seien.) Manchmal frage ich mich, ob das nicht eher mit einer Art Unterwerfungskult zu tun hat, vor allem dann, wenn man sich in eine fremde Kultur begibt (Türkei->Deutschland) und damit die Gattenbindung und Versorgungsfunktion festigen will. Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Verschleierung hier oft nicht mehr der Unterdrückung der Frau durch den Mann dient, sondern umgekehrt eine Art Unterwerfungs- und Bindungssymbol ist, um sich als eine Art Mündel zu stilisieren. Mich erinnert sowas immer an den Film „Die Maus, die brüllte” von Peter Sellers, in der ein Herzogtum versucht, einen Krieg gegen die USA anzuzetteln und zu verlieren, um dann als Opfer von denen dauerhaft versorgt zu werden.
Und sowas in der Art läuft auch hier:
Die vordergründige Aussage ist, die Männer sind am Klima schuld.
Die subtile Botschaft ist jedoch: Frauen haben wieder einmal an nichts eine Verantwortung. Umweltverschmutzung ist wie Campus-Sex in groß: Gerne mitgemacht, aber hinterher den Männern die Schuld zugewiesen. Perverserweise fordert die Autorin mehr Verantwortung für Frauen, während sie gleichzeitig jede Verantwortung ablehnt.
Frauen verhalten sich umweltbewusster
Nehmen wir als Beispiel Deutschland und den Verkehrssektor, der zurzeit für fast ein Viertel der energiebedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist – vorwiegend aus den Auspuffen privater Kraftfahrzeuge. Männer im berufstätigen Alter sind bei uns im Vergleich zu allen anderen Personengruppen am stärksten aufs Auto orientiert und legen die wenigsten Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Frauen dagegen sind tendenziell umweltfreundlicher unterwegs, sei es zu Fuß, mit kleineren, sparsameren Autos oder mit dem ÖPNV. Auch in anderen Bereichen verhalten sich Frauen umweltbewusster, essen zum Beispiel eher vegetarisch und konsumieren überdurchschnittlich viel Biolebensmittel und andere umweltschonende Produkte.
Das finde ich dreist.
Die Männer müssen für Familien aufkommen und einen großen Teil des Familieneinkommens – oder das ganze – erwerben und sollen dann auch noch schuld dran sein.
Es ist bekannt und erwiesen dass Männer beruflich mehr Auto fahren müssen, und weiter und länger pendeln, eben weil sie mehr arbeiten und mehr Jobs annehmen als Frauen es tun. Und zwar auch die, die nicht zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu erreichen sind, sondern die auch weiter weg sein können.
Ich will dazu mal drei Begebenheiten aus meinem direkten Bekanntenkreis zum Besten geben:
- Ein Kumpel von mir ist in leitender Tätigkeit in einem IT-Unternehmen. In der Technik nur Männer. Sie wollten unbedingt Frauen einstellen. Auf eine Stellenausschreibung haben sich über 70 Männer und zwei Frauen beworben. Eine Frau war komplett indiskutabel, die hatte die Ausschreibung gar nicht verstanden und einen völlig anderen Beruf, komplett verirrt. Die andere war zwar im Bewerberfeld bei weitem nicht die beste, passte aber halbwegs rein und schien die Anforderungen auch erfüllen zu können. Also entschied man sich für sie, damit endlich mal eine Frau mit reinkommt und hat ihr sogar ein höheres Gehalt angeboten, als man es den Männern angeboten hätte (und dann auch gezahlt hat), aber sie hat das Angebot nicht angenommen. Nöh, sie hätte keine Lust zu pendeln oder umzuziehen. Warum sie sich dann überhaupt beworben hat, war unklar. Die Stelle hat ein Mann bekommen, der dafür sogar weniger Gehalt bekam und seither dreimal so weit pendelt.
- In einer früheren Tätigkeit war ich in einem Umfeld von Leuten mit gehobenen Einkommen und Darstellungszwang. Das größte, dickste Auto hatte allerdings eine zierliche Kollegin, so ein Riesen-Monster-Trumm von Mercedes. Bezahlt vom Gatten, denn sie hatte einen stinkreichen Mann. Als ich sie mal verblüfft auf die Riesen-Karre ansprach, erklärte sie mir grinsend, dass »Frauen« gerne große brachiale Karren führen und das in ihrem Freundinnenkreis auch so wäre. Ich kam übrigens zu Fuß zur Arbeit.
- Schon ein paar Jahre her. In meinem Bekanntenkreis habe ich in unmittelbarer Nähe mitangesehen, wie ein Beziehung vor die Hunde ging. Er: Arbeitet wie blöde, schuftet und schafft Geld ran, bis kurz vor dem Herzinfarkt. Sie: Arbeitet nicht, macht sich nen schönen Tag, geht baden oder mit Freunden aus, lässt sich aushalten. Irgendwann gibt es eine betriebliche Änderung in der Firma und er muss für ein, zwei Jahre an einen anderen Standort, was bedeutet, jeden Morgen eineinhalb bis zwei Stunden mit hohem Tempo über die Autobahn hin- und abends wieder zurückzudonnern. Neben der Arbeit dadurch noch jeden Tag drei, vier Stunden auf der Autobahn. Und abends natürlich fix und fertig und müde. Er hasst es und will das überhaupt nicht, sieht sich aber in der Versorgerpflicht und muss das Geld ranholen.
Passt ihr nicht. Sie beschwert sich, dass er sich nicht genug um sie kümmere und sie zu lange alleine ließ.
Er gibt sich Mühe, und stellt ihr einen fabrikfrischen nagelneuen, gut ausgestatteten Mercedes E-Klasse-Kombi in ihrer Lieblingsfarbe hin. Er selbst fährt nur C-Klasse.
Was macht sie damit? Fährt zum Spaß in der Gegend herum und schließlich zu Liebhabern, denn sie geht inzwischen fremd, weil „untervögelt”, während er wie blöde arbeitet um das alles zu bezahlen. Und sie reicht schließlich die Scheidung ein, weil er zuviel arbeitet und damit zuviel weg ist und sie alleine lässt.
Sie ungelernt, kein Abitur, kein Beruf, hat früher nur mal gekellnert, aber während der Beziehung nichts gearbeitet außer etwas Haushalt und beim Sortieren der Belege für die Steuererklärung mitgeholfen, aber sich versorgen lassen und das dickste und teuerste Auto gefahren, und ihn noch in der Entertainer-Pflicht gesehen.
Hätte er sie nicht versorgen und das Geld ranschaffen müssen, hätte er die Pendelei gar nicht mitgemacht und die vier Stunden täglich lieber als Freizeit verbracht. Nach feministischer Sicht ist er aber der, der die Abgase verursacht und dicke Autos fährt.
Männern kommt – von wegen Gender Pay Gap – immer noch die Hauptversorgungs- und arbeitslast zu und besonders Jobs mit weiten Reisewegen werden fast ausschließlich von Männern gemacht, Frauen machen das nicht. Und dann gelten Männer dafür, dass sie arbeiten, noch als die Verschmutzer.
Dass in der Folge der Klima-Fußabdruck von Frauen tatsächlich kleiner ist als der von Männern, wurde ebenfalls in einer internationalen Studie nachgewiesen.
Klar. Wenn man nur zu Hause rumsitzt oder sich Jobs in der direkten Umgebung sucht, verursacht man weniger Abgase, das ist zutreffend. Könnte man aber leicht ändern, indem man Ehe und Unterhaltspflichten abschafft und jeder für sich selbst sorgt.
Zudem schätzen viele Frauen das Klimaproblem als gravierender ein als Männer und wünschen sich ein entschiedeneres Gegensteuern vonseiten der Politik.
Ja, das stimmt. Im »Wünschen« sind Frauen führend, unbestritten.
Doch es drängt sich der Gedanke auf, dass einige Eigenschaften, die gemeinhin Frauen zugeschrieben werden, besser für Umwelt und Klima sind, als solche wie Risikobereitschaft, Dominanz und Technikaffinität, die oft der männlichen Rolle zugeschrieben werden.
Gefährlicher Denkfehler. Zivilisation erzeugt Abgase und Zivilisation wurde von Männern gemacht. Also sind Männer an den Abgasen schuld. Stimmt sogar, weil wir mit Frauen noch in einer Agrargesellschaft leben würden. Nur unsere technisierte Luxus-Gesellschaft hat den Feminismus überhaupt ermöglich, weil sie erst seither von körperlicher Arbeit befreit sind. In der vortechnisierten Zeit hatten Männer und Frauen nämlich noch dieselbe Lebenserwartung.
Finde ich übrigens erstaunlich, dass man jetzt „Risikobereitschaft, Dominanz und Technikaffinität” als männlich ansieht und den Männern die Schuld für die technische Entwicklung gibt, sich andernorts aber laut darüber beschwert, dass in der Technik-Geschichte fast nur Männer erwähnt werden.
Merke: Wenn es um Lob für Technik gibt, müssen Frauen auch genannt werden und Straßennamen bekommen, auch wenn sie nichts gemacht haben. Wenn es um Klimaerwärmung geht, dürfen nur Männer genannt werden, weil Frauen ja nichts gemacht haben. Wie man’s gerade braucht.
Zum einen stehen hinter den messbaren Geschlechterunterschieden gesellschaftliche Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, und zum anderen wird durch die Dominanz von Männern und ihren Perspektiven in den Entscheidungspositionen die ungerechte Situation weiter verfestigt, die klimaschädigendes Verhalten bevorzugt. Zum Beispiel spiegeln die Ergebnisse von Planungen und Entscheidungen im Verkehrsbereich das Mobilitätsverhalten von Männern, und fatalerweise ist in der Folge eine Verkehrswende nicht sehr deutlich absehbar.
Meine volle Zustimmung, da stehe ich voll dahinter. Männer sollten endlich weniger arbeiten, weniger pendeln, weniger Unterhalts- und Versorgungspflichten aufgebrummt bekommen, und mehr Teilzeit- und Freizeitangebote bekommen. Mal mit Freunden Angeln oder Radeln gehen. Man sollte verbieten, dass Männer einseitig mehr Überstunden als Frauen machen. Geschlechterquoten im Berufsverkehr. Geht mir nämlich schon lange auf den Wecker, dass man im Berufsverkehr (Beispielsweise Berliner U-Bahn) weit überwiegend Männer, im Freizeit- und Touristenverkehr dagegen überwiegend Frauen sieht. Fahrt mal unter der Woche um 11:00 Uhr U-Bahn. Gewaltige Frauenmehrheit, weil die Männer alle arbeiten sind.
Ich finde das pervers, dass die Arbeitslast mehrheitlich den Männern aufgedrückt und sie dafür noch als Umweltverschmutzer beschimpft werden. Schon mal überlegt, warum Männer eine geringere Lebenserwartung haben? Von Natur aus haben sie das nämlich nicht.
In Berlin zum Beispiel verfügt der Autoverkehr, ob er nun fährt oder steht, nach dem 2014 veröffentlichten Flächengerechtigkeitsreport über 58 Prozent der Verkehrsflächen. Obwohl durchschnittlich viel weniger, nämlich 33 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. Dem Radverkehr dagegen werden nur 3 Prozent des Straßenraums als sichere Wege zugestanden, obwohl 15 Prozent aller zurückgelegten Wege per Rad erfolgen. Ist das gerecht?
Ich weiß nicht, was sie damit sagen will. Aber nach meinem Eindruck ist die deutliche Mehrheit der Radfahrer in Berlin männlich.
Ein anderes Beispiel: der VW-Skandal. Die amerikanischen Autobesitzer klagen jetzt auf Schadenersatz wegen der manipulierten Abgas- und Verbrauchswerte. Ein Rechtsanwalt, der eine ihrer Sammelklagen vertritt, hofft sogar auf Kompensation für die “emotionalen Schäden”, da die Autobesitzer glaubten, ihre Gefährte seien sauber und würden der Umwelt “helfen”. Die Masse der Geschädigten, vor allem die Menschen ohne Auto, die den Abgasen und ihren Folgen ausgesetzt sind, erhält natürlich keine Entschädigung. Ist das gerecht?
Sind Frauen von den Abgasen stärker betroffen? Was hat das mit dem Geschlecht zu tun?
Oder geht’s nur darum, rhetorisch Leserempörung zu erwecken um das Geschlechteranliegen besser zu betten?
Die Frauenorganisationen wollen mit ihren Slogans zu Klima- und Geschlechtergerechtigkeit mehr erreichen: Denn allein die Teilhabe von Frauen an Entscheidungen ist noch keine hinreichende Voraussetzung für geschlechtergerechte Politik. Darüber hinaus sollte die Politik, um effektiv zu sein, Geschlechterrollen bei Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen mitdenken und transparent machen.
Was, bitteschön, sollen denn „Geschlechterrollen bei Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen” sein?
Wollen die uns weißmachen, dass das mit dem Klima automatisch besser wird, wenn Frauen mitreden? So, wie Angela Merkel zu Beispiel? Der das Klima scheißegal ist, die einfach immer das redet, womit man gerade Wählerstimmen bekommen kann?
Ich will noch ein Beispiel einwerfen:
Ich hatte in der Firma schon lustig-lustvolle Diskussionen mit Kolleginnen (ich bin in der glücklichen Ausnahmesituation, nur sehr nette Kolleginnen zu haben) über die Raumtemperatur. Wenn’s den Männern zu warm ist, frieren die Frauen. Was nicht nur am unterschiedlichen Temperaturempfinden liegt, sondern dauch daran, dass sich Männer richtig anziehen (ordentliche Schuhe, Jeans, winterangemessenen Pullover mit Kragen), während Frauen in Ballerinas, mit Rock oder Hosen aus dünnen Stoffen, Dekollete herumsitzen und sich dann beschweren, dass sie frieren. Neulich habe ich mal einen Zeitungsartikel aufgegabelt, wonach das – auch physiologisch begründete – Temperaturempfinden abweicht und Frauen im Schnitt 3 Grad höhere Bürotemperaturen brauchen als Männer (und meiner langjährigen Erfahrung aus mehreren Jobs nach gerne mal noch einen elektrischen Heizlüfter unter dem Tisch haben). Meine Kollegin protestierte übrigens energisch gegen diese „haltlose Unterstellung” im Artikel. Sie verlange nämlich 5 Grad mehr. Nur 3 Grad zu gewähren sei ihr zuwenig und nicht zu verantworten.
Gerade gestern abend war ich bei einem Bewohnertreffen, in dem auch die Nebenkosten diskutiert wurden, in dem einer erzählte, dass ihm 16 oder 18 Grad völlig reichen würden, er jedoch heizen müsse, seit seine Freundin bei ihm eingezogen ist, und sie stöhnte, weil es ihr immer noch zu kalt war. Das ist halt physiologisch einfach so und eigentlich kein Thema.
Wenn die aber schon damit daherkommen, dass Klimaschutz und Energieverbrauch geschlechtsbezogen sei, dann bitteschön auch unter Berücksichtigung der höheren Heiztemperaturen für Frauen und besonderer Berücksichtigung des Badewassers. Denn alle Männer, die ich kenne, (mich eingeschlossen), duschen. Schon mal aufgefallen, dass wenn in einem Kino- oder Fernsehfilm irgendwer in der Badewanne liegt, es weit überwiegend nur Frauen sind?
Und überhaupt, man sollte mal die längere Lebenszeit von Frauen betrachten, die – ich weiß es gerade nicht auswendig – 5 bis 8 Jahre länger leben als Männer, und in dieser Zeit ja auch nichts fürs Klima oder die Gesellschaft tun, sondern mit Energie, Wasser, Sauerstoff usw. versorgt werden müssen.
Nicht nur die Höhe der persönlichen Emissionen ist dabei relevant, sondern vor allem die tieferliegenden Ursachen von Konsummustern und Präferenzen.
Guter Punkt.
Geht man in ein Schuhgeschäft, ist die ganze Etage voll mit Frauenschuhen. Männer haben ganz hinten oder im 1. OG irgendwo eine Ecke.
Geht man in ein Einkaufszentrum, besteht das heute (egal ob man in Europa, Arabien, Afrika, Asien, Australien, USA reingeht) fast nur noch aus Mode-Läden, und die fast nur aus Frauenzeugs. Als ich Student war, hatte die Fußgängerzone in Karlsruhe noch eine breite Mischung an Läden aller Art. Dann waren die alle weg und die Straße voll von Modeläden.
Warum?
Weil Frauen vor dem vollen Kleiderschrank stehen und quäken „Ich habe nichts anzuziehen”.
Männer kaufen sich eine Jeans, Halbschuhe, einen Pulli und einen Anorak und tragen das jahrelang, bis es auseinanderfällt. Frauen kaufen irgendwelches schickes Zeug, das nicht lange hält, und sowieso nach der Saison wieder raus muss, weil aus der Mode. Oder beschweren sich, dass sie das Kleid nicht nochmal anziehen könnten, denn das hätten sie doch schon mal angehabt. Guckt mal auf irgendwelchen roten Teppichen. Die Männer kommen im Smoking, fertig. Kann auch immer der gleiche sein. Frauen kommen wie Paradiesvögel und dazu gibt es tonnenweise Frauenzeitschriften, die sich darüber das Maul zerreißen, wer wie aussah und – Katastrophe – jemand das gleich Kleid zweimal angehabt hätte.
Konsummuster und Präferenzen wären mal zu beachten.
Auch Fernreisen. Ich reise ja gerne und ab und zu mal weit, nach Australien, Neuseeland, Afrika. Bisher hatte ich in ausnahmslos jeder Reisegruppe einen starken Frauenüberschuss. Europäer- und Amerikanerinnen, also die Klima-schädlichen Bereiche. Und die Reiseleiter haben mir bestätigt, dass das immer so ist, sieht man auch in anderen Reisegruppen, die man ja unterwegs immer wieder mal trifft.
Was sagt uns das?
Und dann kommt der große Logik-Hammer.
Woran liegt das? – It’s the care economy, stupid! Frauen werden nicht nur im globalen Süden, sondern auch bei uns deutlich stärker auf Vor-, Ver- und Fürsorgen (care) hin erzogen, und in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung wird ihnen diese Rolle nach wie vor zugeschrieben. Auch in einem Vorreiterland der Gleichstellung wie Schweden verbringen Frauen deutlich mehr Zeit mit unbezahlter Haus- und Familienarbeit. Nicht, dass wir die Fürsorge für andere abschaffen wollen, nein! Die Lösung besteht darin, dass die essenzielle, aber unbezahlte und wenig anerkannte Versorgungsarbeit endlich aufgewertet und gerechter verteilt wird. Und dass die Fürsorge als ein Prinzip in Gesellschaft und Politik Eingang findet. Zu hoffen ist, dass dann der tief in unserer Kultur verwurzelte patriarchale Mythos von der Beherrschung und Kontrolle der Natur, den der Klimawandel Lügen straft, überwunden werden kann.
Äh, wie bitte!?
Frauen machen Haus- und Familienarbeit, Männer machen den Erwerb, wie ich ja schon beschrieben hatte, und deshalb sind die Männer am Klima schuld, weil sie die Erwerbsarbeit alleine machen müssen?
Die Versorgungsarbeit gerechter verteilen.
Was ändert das am Klima, wenn wir die Arbeitsplätze untereinander tauschen? Wenn der Mann die Kinder hütet und die Frau ins Büro fährt, was wäre dann am Klima anders? Denn an der Menge und Art der Arbeit, die zu machen wäre, würde das ja gar nichts ändern. Als ob eine Maschine plötzlich weniger Abgase produziert, wenn eine Frau am Bedienpult steht. (Als ich Kind war, herrschte irgendwie die allgemeine Überzeugung, dass nur Jungs furzen, Mädchen machen sowas nicht, können das nicht mal, weil die nämlich gar keine Verdauung haben, die leben von Blümchen, Schmetterlingen und rosa Ponys. Als meine Großeltern noch lebten und schon sehr alt waren, habe ich die Ursache für die Legende herausgefunden. Meine Großmutter hatte nämlich tornadomäßige Winde. Aber immer dann, wenn es passierte, guckte mein Großvater dazu so peinberührt und schuldbewusst, dass immer alle glaubten, er wäre es gewesen. Da wurde immer so ein Reinheitsideal der Frau verbreitet, hieß ja auch immer, Mädchen seien von Natur aus sauber, während man Jungs ständig waschen müsste weil sie immer im Dreck spielen.) Kohlekraftwerke geben automatisch weniger CO2 ab, wenn eine Frau im Aufsichtsrat sitzt. Ist halt so, feministische Theorie und naturgegeben.
Doch zurück zum Klimagipfel. Gelingt es, Geschlechtergerechtigkeit im neuen Abkommen zu verankern, sollte das Konsequenzen für die Umsetzung der in Paris vereinbarten Verpflichtungen nach sich ziehen. Es wäre eine Bereicherung, auch für die deutsche Klimapolitik, die die soziale und geschlechtliche Dimension bisher weitgehend ausgeblendet hat. In der Praxis würde es bedeuten, dass geplante Strategien und Programme durchforstet werden, wie sie sich auf Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit auswirken, gefolgt von einer entsprechenden Optimierung der Maßnahmen.
Aha, darum geht es also. Das Klima interessiert die gar nicht, denen geht es nur darum, wieder mal in irgendeiner x-beliebigen Vereinbarung Frauenquoten und die Vollversorgung der Frau unterzubringen.
Man müsste mal ermitteln, wieviel Klimaerwärmung uns eigentlich die Luxusweibchen kosten, die vollversorgt werden müssen ohne dafür zu arbeiten und damit einen überhöhten Lebensstandard führen. Beispielsweise könnte man mal die Klimaauswirkungen einer Fakultät für Gender Studies und derer Studentinnen bei gleichzeitig völliger Nutzlosigkeit ermitteln und die Frage stellen, warum wir das dann eigentlich machen.
Das könnte etwa dazu führen, dass in Zukunft der Fahrrad- und öffentliche Verkehr tatsächlich Vorrang gegenüber dem Autoverkehr genießen würde. Und dass generell stärker auf soziale und strukturelle als auf technologische Innovation gesetzt wird. Es geht bei all dem nicht darum, Geschlechterstereotype zu manifestieren, sondern genau hinzusehen, Unterschiede aufzuzeigen und neue, gerechtere Lösungsansätze zu finden. Einige werden sich dennoch über den “Genderwahn” beklagen. Nebenbei: Ist es nicht erstaunlich, dass Unverständnis gegenüber unserem Ansatz vermutlich aus Kreisen kommen dürfte, die auch von der “Klimalüge” sprechen? Nein, eigentlich nicht.
Ja, gerne.
Ich fände es beispielsweise wunderbar, wenn Männer sich vor Unterhalts- und Versorgungsansprüchen mit der Begründung schützen könnten, dass sie keinen Arbeitsplatz in Fahrrad-Umgebung fänden. Oder man Frauen einfach mal die Pflicht auferlegt, Umzügen zuzustimmen um näher am Arbeitsplatz für das Familieneinkommen zu wohnen. Oder bei der Wohnungsauswahl nicht mehr die bevorzugt, die Frau und Kinder haben, sondern die näher am Arbeitsplatz sind.
Dumm nur, dass uns das nichts hilft, denn einen großen Teil der Energieeinsparungen und überhaupt der Nutzbarkeit erneuerbarer Energieen beruht auf Technologie. Sonst würden wir nach wie vor mit Kohle heizen, wie in London zu Zeiten Oliver Twists.
Bemerkenswert finde ich aber die Kernaussage, die aus diesem strunzdummen erzfeministischen Artikel spricht: Technik und Technologie sind Männerding, Frauen und Hausarbeit sind Frauending. Deshalb seien Männer am Klima schuld.
Und mit diesem Weltbild wollen die was werden?
Noch ein Lacher?
Da schreiben die einen Artikel, mit dem sie so auf die Männer einhauen. Sperren dann aber einen Leserkommetar mit der Begründung
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Äußerungen, die als frauenfeindlich wahrgenommen werden. Die Redaktion/cj
Aber männerfeindlich geht immer.
Was mich ja vor dem Hintergrund des Journalismus-Siechtums, des Zeitschriftensterbens und der Pressefäulnis schwer interessieren würde: Ausgerechnet die ZEIT gilt ja als finanziell noch halbwegs stabil. Wer kauft so einen Blödsinn und gibt denen noch Geld dafür?
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29.11.2015 12:29
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