Vergewaltigungsrasterfahndung an US-Unis
Da im Land der Freiheit geht’s gerade voll ab: Studenten müssen alle zur Sex-Beichte und ihre Sexualpraktiken überprüfen lassen.
Behauptet zumindest der STERN. Gut, jetzt kann man natürlich sagen, dass der STERN viel behauptet, wenn der Tag lang ist, andererseits wissen wir ja, welche Blüten der Feminismus an amerikanischen Universitäten treibt.
In Deutschland kann man die Idee kaum verstehen, aber in den USA üben die Hochschulen eine Art eigener Mini-Gerichtsbarkeit auf ihrem Campus aus – auf dem die meisten Studenten auch leben und feiern.
Journalisten – und deren Bildung – sind auch nicht mehr das, was sie mal waren: Bis vor etwa 100 bis 150 Jahren hatten auch in Deutschland die Universitäten und sogar die Schulen eigene Gerichtsbarkeit, sogar mit Gefängnis. Hieß nur nicht so, hieß Karzer.
Sie schreiben, dass in den USA nun die Studenten Sex-Fragen beantworten müssen, um aufgenommen zu werden:
“Wie häufig hattest Du Sex in den letzten drei Monaten (Oral inbegriffen)?”
(Eieiei, wo wir doch seit Bill „I did not have Sex with this woman” Clinton wissen, dass oral im amerikanischen Kulturraum nicht unter Sex zählt.)
“Wenn Du Sex in den letzten drei Monaten hattest, wie häufig hast Du dabei Alkohol getrunken?”
Im Zusammenhang mit „oral” könnte man da jetzt schlüpfrige Erwägungen anstellen, aber lassen wir das. Aber dann:
Mit dem eigenen Sex-Leben nicht genug, auch die erotischen Eskapaden des Freundeskreises sind von großem Interesse: “Was schätzt du, wie viel Prozent Deiner Bekannten hatten im letzten Monat Sex (Oral inbegriffen?)” Immerhin gab es keine Fragen zum Sexleben von Eltern und Familie.
Das ist ne schwierige Frage. Wenn man nämlich zu der seltenen Gattung Mensch gehört, die Oralsex mit Bekannten hat, wäre die Frage, ob das dann doppelt oder einfach zählt.
Eine Verweigerung der Antworten ist nicht möglich, es sei denn, man will dort nicht studieren. “Dieser Test ist verpflichtend, und Sie müssen ihn bis 9. Februar 2016 abgeschlossen haben”, heißt es in der Begleitmail. Sonst ruhe das Aufnahmeverfahren. […]
Wahrheitsgemäße Antworten sind Pflicht. Lügen bei derartigen Auskünften führen gemeinhin zur Exmatrikulation. Es handelt sich auch nicht um eine anonyme Umfrage, sondern um einen Test, dessen Ergebnisse einem Studenten zugeordnet sind. Es ist zudem vollkommen unklar, wer später Zugang zu diesen intimen Daten hat.
Ist das süß.
Mal ne Brust kann man dort nicht zeigen, Janet Jacksons wardrobe malfunction hat eine Staatskrise ausgelöst. Wer sich am Strand mal ein Oberteil wechselt, wird gnadenlos verhaftet. Aber wehe, man beantwortet Fragen zum Sexleben nicht.
Ich warte ja nur drauf, dass sich jemand über Diskriminierung beschwert, weil er aus religiösen Gründen nicht antworten könnte, oder weil das Leute dumm dastehen lässt, die noch nie…
Und wir wissen ja auch, dass in den USA nichts geheim ist. Da landet alles, von der Abiturnote bis zu Vortrafen in öffentlichen oder kommerziellen Datenbanken. In ein paar Jahren, wenn die also durch die Uni durch sind, können Chefs bei der Besetzung von Stellen die Mädels rausssuchen, die schon in jungen Jahren viel geblasen haben.
Land der Freiheit.