Köln oder Murmansk?
Um die Diskussion mal auf den Punkt zuzuspitzen: [Update: Die Meldung war angeblich Fake – was aber an der Frage an sich nichts ändert.]
Ich war doch gerade in mehreren Blog-Artikeln, unter anderem in „Eurasien war nie im Krieg mit Pazifika”, „Plötzliche Politische Inversion” und „Mehr Umpolung”, beschrieben, wie da einige so urplötzlich, spontan, geräuschlos und wie selbstverständlich die politische Polarität und ihren Standpunkt gewechselt haben und jetzt einfach den entgegengesetzten Standpunkt eingenommen haben.
Bis zur Silvesternacht in Köln wurde auf den „weißen Mann” eingeprügelt, weil er gewaltätig, patriarchalisch, stereotyp, rollenbehaftet sei, man hat ihn mit allen Mitteln zum gewaltlosen devoten passiven Weichei abgerichtet. Und jetzt auf einmal beschweren sich viele derselben Leute, dass der Mann ein Warmduscher und Turnbeutelvergesser sei, der tatenlos zugesehen hat, wie die Frauen belästigt wurden, anstatt die Angreifer mal ordentlich zu verprügeln und ihnen zu zeigen, was Männer sind.
Ein Leser schickte mir dazu einen Hinweise auf jenen Zeitungsartikel: Murmansk: „Tut uns leid, Köln ist 2500 Kilometer weiter südlich von hier“.
Darin heißt es, dass es in Murmansk zu gleichartigen Vorfällen wie in Köln gekommen, die Sache aber aufgrund gewisser geographischer, kultureller und städtebaulicher Unterschiede einfach anders ausgegangen sei:
Medien berichteten, dass Norwegen zuvor etwa 50 Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afghanistan für ihr „schlechtes Verhalten“ wieder nach Russland abgeschoben hätte. In Polar Zori angekommen beschlossen die Flüchtlinge ein bisschen Spass in der lokalen Diskothek „Gandvik“ zu haben und begannen dann damit russische Mädchen zu drangsalieren und sexuell zu belästigen.
Ihr Pech war es, dass in Murmansk nicht die Toleranz des aufgeklärten Europas herrscht. Die Einheimischen machten ihnen schnell klar, wo sie sich befinden, und mussten sich dann anhören: „Tut uns leid, Köln ist 2500 Kilometer weiter südlich von hier“. Laut Kommentaren in sozialen Netzwerken versuchten sie zu fliehen und sich zu verstecken aber sie wurden gefunden und von den Bewohnern der Stadt „erzogen“. Wenn nicht ein ganzes Geschwader der Polizei gekommen wäre, hätte die Situation wirklich schlecht für sie ausgehen können, vor allem im Hinblick auf die winterliche Eiseskälte in Murmansk.
Der Kampf zwischen den Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und den Bewohnern der Stadt Polar Zori fand jedoch nicht im Club „Gandvik“ statt, sondern auf der Strasse, wo es für solche Gäste Orte gibt, an denen man sich „wie Männer unterhalten kann“, berichtet FlashNord.
Das Ergebniss: 18 Migranten im Krankenhaus, 33 Personen in der lokalen Strafanstalt und der grosse Wunsch bei den Flüchtlingen schnell wieder nach Hause gehen zu können. Offizielle Bestätigungen von den Strafverfolgungsbehörden gab es nicht, da sie offenbar keine Lust haben dem Westen mehr Futter für ihre Linie „Wildes Russland“ zu geben.
Vermutlich ist der Einfluss des Genderismus in Polar Zori noch nicht so weit fortgeschritten wie in Köln.
Ich denke, dass man sich – vor allem die, die vorher das Weichei als Mann durchsetzen wollten oder durchgesetzt haben, und die, die jetzt klagen, dass da in Köln Männer die Frauen nicht verteidigt haben – jetzt mal überlegen und entscheiden müsste, wie man es denn eigentlich haben will und welche die angestrebte Handlungsvariante ist.
Was will man haben?
Köln oder Murmansk?
(Und was man sich auch mal als Gedankenspiel überlegen kann: Wie wäre das bei uns journalistisch und politisch verlaufen, wenn die Kölner Nacht so abgelaufen wäre wie die in Murmansk? Man hätte die Männer wohl übelst dafür beschimpft, bestraft, als Rassisten abgekanzelt und das Wiedererstarken Nazi-Deutschlands international ventiliert. Seltsamerweise fordern einige eben jener Journalisten heute, dass es genau so hätte ablaufen müsste.)
Update: Ein Leser schreibt mir gerade, dass das laut dieser und dieser Webseite ein Fake sei.
Soweit ich das mit Google-Übersetzer verstehen kann, steht da aber nichts von Fake, sondern nur, dass die Polizei es nicht bestätigt hat. Da kann man sich jetzt überlegen, wie man das versteht und ob man darin ein Dementi oder nur ein „dazu äußern wir uns nicht” sieht.
Jedenfalls ist die Story so, dass es so hätte ablaufen können, das ist nicht unmöglich.
Und eigentlich ist das auch für die Diskussion egal, ob die Story echt oder erfunden ist, denn die Frage bleibt: Was will man? So, wie es in Köln ablief oder so, wie es über Murmansk behauptet wurde?