Von der Universität zur Heiligen Inquisition
Wie unser Land gerade intellektuell zersetzt wird. Am Beispiel der Universitäten Kassel und Marburg.[Nachtrag 2 / Update 3: Der Sachverhalt war anders]
[Wichtig: Bitte Update 3 am Ende lesen!]
Gerade erst hatte ich berichtet, wie die Einheitspresse den Biologen Ulrich Kutschera als „Rückwärtsgewandt und unverschämt” diffamiert – weil er es wagt, Gender Studies zu kritisieren.
Gender Studies darf man nicht kritisieren.
Die sind unantastbare Wahrheit.
Erst kürzlich hatte mir das Verwaltungsgericht Berlin – deren Pressekammer – beschieden, dass man bei Gender Studies nicht mal danach fragen darf, ob und wie sie das nachgeprüft haben. Das sei unzulässige Polemik und vom Presserecht nicht mehr abgedeckt. Gender Studies gehörten zu jenen „Wissenschaften”, bei denen man nicht fragt, ob sie stimmen.
Vor ein paar Tagen wies mich ein Leser nun darauf hin, dass die Präsidentin der Universität Marburg, Katharina Krause (Professorin für „Kunstgeschichte”, was man heute eben so unter „Wissenschaft” versteht…), eine Vorlesung Kutscheras, nämlich die Auftaktvorlesung im Studium Generale, verboten und den wieder haben ausladen lassen. Weil er es gewagt habe, Gender Studies zu kritisieren. Deshalb zur Persona non grata erklärt, Lehrbefugnis eingeschränkt.
Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen richtigen Beleg dafür, weil man das offenbar still und unauffällig gemacht hatte. Nur einen Link auf eine Vorlesungsankündigung außerhalb der Löschreichweite der Uni Marburg, und einen Zeitungsartikel hinter Abo-Paywall.
Deshalb hatte ich bei der Presseabteilung der Uni Marburg nachgefragt, ob das so stimmt und ob es dazu irgendwelche Erklärungen gibt. Macht man so, nennt sich „Recherchieren”.
Keine Antwort.
Dafür hat mir ein Leser inzwischen eine Kopie eines Artikels dazu aus dem Hinterländer Anzeiger, Jahrgang 71, Nr. 83, geschickt, in dem das näher beschrieben wird. Auf „Empfehlung” der Präsidentin wurde der Vortrag abgesagt.
Man habe befürchtet, dass der Vortrag Kutscheras „nicht der Intention des Studiums generale gerecht würde”.
Ach. War es nicht Sinn und Zweck des Studium Generale, auch andere als die eigenen Sichtweisen kennenzulernen?
Die Präsidentin befürchte, so schreiben sie, dass Kutschera seine Ausführungen zur Evolution mit Polemik gegen Genderforschung verknüpfe.
Lasst Euch das mal auf der Zunge zergehen: Die Universität Marburg sieht einen Konflikt zwischen Evolution und Gender Studies, der durch Redeverbot gelöst werden muss. Genau so argumentiert auch die Kirche gegen Evolution, sie könnte ja den Glauben in Frage stellen.
Und auch der Vorwurf an sich ist altbekannt: Es ist der Vorwurf der Ketzerei, erhoben von den Bischöfen der heiligen Kirche.
Häresie (von altgriechisch αἵρεσις, haíresis, Wahl, Anschauung, Schule),[1] ist eine Bezeichnung für eine Aussage oder Lehre, die im Widerspruch zu einer vorherrschenden Auffassung steht, wie der Lehre einer Doktrin, Ideologie, oder insbesondere kirchlich-religiösen Glaubensgrundsätzen. Sie beansprucht, eine bzw. die Wahrheit richtiger oder besser zum Ausdruck zu bringen als andere Lehren, Meinungen, Weltanschauungen oder Philosophien.
Alternativ spricht man auch von Heterodoxie (von ἑτεροδοξία, heterodoxia, abweichende, verschiedene Meinung)[1] oder Ketzerei. Ein Gegenbegriff ist Orthodoxie (Rechtgläubigkeit).
Eine Lehre oder Lebensform kann prinzipiell nur relativ zu einer anderen – orthodox beurteilten – als häretisch bezeichnet werden.[2]
Der Begriff Häresie wird sowohl im Kontext der katholischen Kirche gebraucht als auch in orthodoxen, protestantischen bzw. evangelischen Kirchen, im Judentum, Islam sowie einigen anderen Religionen (siehe unten).
Die Zeitung dazu:
Der Organisator, der Marburger Biologie-Professor Stefan Rensing, beugt sich der Entscheidung des Präsidiums, wenn auch ein wenig mit Bauchschmerzen. „Ich finde die Absage bedauerlich. Kutschera war eigentlich eingeladen als international anerkannter Experte in der Evolutionsbiologie.” […]
Eigentlich sei Kutschera eingeladen gewesen, in dem Eröffnungsvortrag die Vorzüge der Evolutionstheorie gegenüber der christlich-fundamentalistischen Kritik im Kreationismus darzulegen. Wenn die Debatte um Evolutionsbiologie und Genderforschung aufgrund der Neuerscheinung nicht mehr sauber trennbar sei und darunter eventuell die Vortragsreihe leiden würde, dann müsse wohl den [sic] Vortrag auch mit Rücksicht auf das Stammpublikum abgesagt werden.”
Das ist eine deutliche religiöse Aussage. Das habe ich ja im Buch auch schon geschrieben, dass sich der Genderismus eng an eine religiöse Schöpfungsanschauung anlehnt, indem sie jede biologische Verbindung des Menschen leugnet. Und genau diese Frage hatte ich ja der Humboldt-Universität gestellt, was das Verwaltungsgericht – exakte Parallele zum Fall Kutschera – als unzulässige Polemik ablehnt.
Genderismus geht von einem künstlich und erst nach der Geburt geschaffenen Menschen aus, der keinerlei Verbindung mit Natur, Evolution, Biologie hat. Evolutionstheorie wird gerade soweit geduldet, wie sie der Ideologie nicht ins Gehege kommt.
Erstaunlich dabei, dass Rensing dabei Bauchschmerzen hat. Eigentlich müsste ihm das Rückgrat weh tun, so wie er es durchgebogen hat. Falls er überhaupt eines hat.
„Warum wurde Kutschera eingeladen?”, fragte Lorch-Göllner, die diese Einladung nicht verstehen kann. „Kutschera ist durch seine diffamierenden Äußerungen gegenüber der Geschlechterforschung in die Öffentlichkeit geraten”, so die Uni-Frauenbeauftragte. Dass ein wegen seiner Äußerungen zur Genderforschung so umstrittener Forscher den Eröffnungsvortrag bei der Vorzeige-Veranstaltung der Universität halten dürfe, sei nicht akzeptabel, monierte Lorch-Göllner. […]
Ein klares Statement kam daraufhin vom Studierendenverteter Konstantin Korn. Er erwarte vom Präsidium, dass Kutschera ausgeladen werde. Auch Elisabeth Kula vom Allgemeinen Studierenden-Ausschuss sagte: „Er ist ein knallharter Frauenfeind. Den kann man nicht einfach einladen.”
Es gab mal eine Zeit, in der man an Universitäten bevorzugt den Umstrittenen zugehört hat, nämlich um sich eine eigene Meinung zu bilden und am Streit zu beteiligen, sich selbst zu überlegen, was richtig ist. Heute müssen Universitäten denkfrei sein.
Es gab auch eine Zeit, in der waren Studenten wissbegierig, und nicht begierig darauf, anderen Studenten Wissen zu verbieten.
Und es gab mal eine Zeit, in der ein „Allgemeiner Studierenden-Ausschuss” nicht allein auf Frauen fixiert war.
Was es allerdings noch nie gab (und in absehbarer Zeit auch nie geben wird), ist eine Zeit, in der Frauen für Wissen und Denkfreiheit eingetreten sind. Sie beschweren sich, dass sie in der Wissenschaft nichts werden, sind gleichzeitig aber der strikten Auffassung, dass alles Wissen und Lernen und Argumentieren frauenfeindlich sei und Frauen vor Wissen bewahrt und geschützt werden müssen.
Niemand, wirklich niemand hält Frauen für so blöd wie Frauenvertreterinnen. Es gibt ein massives feministisches Interesse daran, Frauen blöd und folgsam zu halten. Was sicherlich auch daran liegt, dass diese Elisabeth Kula (oder zumindest eine Frau gleichen Namens) Lesbe und Linke ist, und damit das begeht, das Transparency als Korruption bezeichnet, nämlich den Missbrauch anvertrauter Macht zum persönlichen Vorteil. Denn als Lesbe und Linke hat sie gleich ein doppeltes Interesse, Studenten Wissen über die Unrichtigkeit ihrer Doktrinen und Manipulationen vorzuenthalten.
Was nicht nur zeigt, dass der Feminismus zwar immer so tut, als wären Frauen bessere Wissenschaftler, in Wirklichkeit Frauen und Wissenschaft aber für unvereinbar hält, weil sie Frauen als tumbe Ideologinnen brauchen.
Es zeigt auch, wie dumm Universitäten unter dem Einfluss des Feminismus geworden sind. Hier kann man greifbar sehen, dass Feminismus nicht nur dumm als Attribut, Makel, Fehler, sondern eine Form von Dummheit an sich ist. Feminismus und Gender Studies beruhen nicht auf Wissen, sondern darauf, von Wissen und Wissenschaft abgeschottet zu werden.
Und es zeigt, wie die Verfassung gebrochen wird. Denn die Freiheit der Forschung und Lehre heißt auch absolute Freiheit von jeglicher Ingerenz öffentlicher Gewalt. Wenn aber hier Politikerinnen der Linken Vorlesungen verhindern können, was ist das anderes als ein Eingriff der Politik in die Wissenschaft?
Hirn fehlt (wörtlich gemeint)
Und wisst Ihr, was daran kurios ist?
Gerade diese Ablehnung von Wissenschaft könnte biologische Gründe haben. Ich hatte neulich noch geschrieben, dass ich mitunter den Eindruck habe, dass die Leute nicht einfach nur bösartig sind, sondern dass denen der Teil des Gehirns, in dem Wissenschaft stattfindet, nie gewachsen ist, weil sie überhaupt nicht verstehen, was Wissenschaft ist und reden wie der Blinde von der Farbe. Für sie ist Wissenschaft nur ein seltsames Gehabe irgendwelcher Männer, die sie nicht mitspielen lassen, obwohl sie sie doch imitieren, Stichwort Cargo Cult. Reden von Wissenschaft wie der Blinde von der Farbe.
Nun machte mich ein Leser auf diesen Artikel aufmerksam: Critical thinking suppressed in brains of people who believe in the supernatural
The opposition between religious beliefs and scientific evidence can be explained by difference in brain structures and cognitive activity. Scientists have found critical thinking is suppressed in the brains of people who believe in the supernatural.
Published in PLOS One, their study examines how the parts of the brain responsible for empathy and analytical reasoning are linked to faith and spiritual thinking. It suggests religious beliefs and scientific thinking clash because different brain areas are involved in both cognitive processes. People who believe in the supernatural appear to suppress areas associated with critical thinking.
“From what we understand about the brain, the leap of faith to belief in the supernatural amounts to pushing aside the critical/analytical way of thinking…”, says lead author Tony Jack, a professor of philosophy at Case Western Reserve.
More empathy, more religion
In previous research, Jack and colleagues had identified, thanks to fMRI scans, two networks of neurones that competed with each other to let individuals see the the world either in religious or in scientific terms. They say the brain has an analytical network of neurons which triggered critical thinking and a social network which enabled empathy towards other and spiritual thinking.
Participants who went through the scans were presented with a physical or ethical problem. To solve it, the brain appeared to boost activity in one of the two networks, while suppressing the other. […]
In each experiment, the researchers found that both spiritual belief and empathic concern were positively associated with frequent religious practice. The more a person was religious, the more he or she is likely to suppress the analytical network in the brain, and to show empathy.
Scientists say that when an individual is conflicted between a scientific or religious view of the world, his brain structures will determine how he will address this opposition between beliefs and science.
Scheint, als hätte ich mit meiner Einschätzung ins Schwarze getroffen.
Das würde erklären, warum Feministen so denken, wie sie denken: Nämlich durch Stilllegungen ganzer Hirnareale. Derer, die für Wissenschaft zuständig sind. Deshalb sind die wissenschaftlich-argumentativ überhaupt nicht erreichbar, da sind ganze Hirnareale tot, taub, sediert, da reagiert nichts.
Ich habe das ja schon so oft beschrieben, dass die wie Zombies unterwegs sind, dass da überhaupt keine Hirnresonanz stattfindet, wenn man zu denen was sagt. Die kapieren nicht nur nicht, was man sagt, es kommt bei denen im Hirn überhaupt nicht an. Deswegen reden sie auch nicht mit einem, sondern erklären dann, aus welchen niedrigen Beweggründen man gegen sie redet.
Auch dieser Vorwurf ist aus der Religion bekannt: Vom Teufel besessen.
Und so zeigt sich dann, dass Kirche und Genderismus sich nicht nur in ihrer Methodik, Sichtweise und Ablehnung von Wissenschaft, und auch dem Festhalten an einem willkürlichen Menschheitsbild gleichen, sondern gleiche Ursachen im Hirn haben.
Und es zeigt, warum Feminismus wissenschaftlich so völlig versagt: Weil er auf dem Verzicht dieser Hirnareale beruht.
Deshalb haben Linke Kampflesben auch so ein hohes Interesse daran, Leute wie Kutschera fernzuhalten. Nicht auszudenken, wenn der da irgendwelche Hirnareale kitzeln und wecken würde, auf deren Totheit Genderismus beruht. Das hat so ein bisschen was von Kirche gegen Luther und Buchdruck.
Genderismus ist im Prinzip nichts anderes als das Erdrosseln des für das Denken zuständigen Teil des Hirnes.
Und Gender Studies sind das politische Unterfangen, durch und trotz Stilllegung des Wissenschaftsteils des Hirns Professorin zu werden. Genderismus ist Enthirnung, im wörtlichen Sinne. Deshalb kommt da auch nicht mehr als das bloße Nachäffen der Äußerlichkeiten heraus.
Und deshalb ist es auch zweck- und aussichtslos, mit diesen Leuten reden, diskutieren zu wollen. Red’ mal mit jemandem, wenn das Hirn an der Stelle außer Funktion ist.
Mit einem Stück Holz zu reden ist sinnvoller. Das hat zwar auch kein Wissenschaftshirn, aber wenigstens nicht noch den Gegenspieler, der das zusätzlich noch bekämpft.
Das wirklich absurde daran: Das wäre doch mal ein Super-Thema für Geschlechterforschung, ob diese beiden Gegenspieler im Hirn geschlechtsneutral oder geschlechtsspezifisch sind. Dazu bräuchte man aber das Wissenschaftshirn, und das Monopol auf das Thema haben die, die den Hirnteil nicht haben.
Vielleicht finden ja die Evolutionsbiologen heraus, wofür das eigentlich gut ist.
Generell sagt man ja, dass dieser ganze Gefühls- und Ideologieapparat dazu dient, Situationen zu beurteilen, über die man kein Wissen hat, und sie deshalb nach Äußerlichkeiten abzuschätzen, schneller zu reagieren (auch in Gefahr, deshalb Angst, Flucht usw.), und einen Herdentrieb zu bilden, der sich als überlebensvorteilhaft bei Gefahr gezeigt haben könnte. Oder zur Brutpflege (Denk nicht nach, ob das Kind Dir Vorteile liefert, tu es einfach…).
Wichtig wäre es jedenfalls, um das Phänomen ausufernder aggressiver Religiosität einzudämmen. Wer die Ursachen islamistischen Terrors verstanden hat, der kennt dann wohl auch die Ursachen von Genderismus. Hirnasymmetrie?
Ein Thema für Neurologen und Psychologen. Vielleicht sind Gender Studies irgendwann therapierbar.
Und um auf den Bäcker-Tod zurückzukommen: Vielleicht ist es ja charakteristisch für diese Hirnasymmetrie, Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Die Ähnlichkeit von Islamismus und Nationalsozialismus wurde ja schon häufig beschrieben. Die Parallelen zwischen Genderismus und Scientology habe ich selbst schon mehrfach dargelegt. Stellt sich am Ende heraus, dass es im Hirn einen trainierbaren Mechanismus zum Unterdrücken des Verstandes (vielleicht in Not- und Krisensituationen?) gibt, und das alles Erscheinungen dieses Mechanismus sind?
Und ist dieser Mechanismus chemisch beeinflussbar? Etwa durch Drogen?
Universität Kassel
Nach dem seltsamen Zeitungsartikel über Kutschera und die Äußerung der Uni Kassel, wonach man Gender Studies einfach nicht kritisieren dürfe, habe ich dort mal (ohne Erwähnung Kutscheras oder der Gender Studies) nachgefragt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich gerne bei Ihnen erkundigen, ob die Universität Kassel wissenschaftliche Standards und Mindestanforderungen hat, und falls ja, wie diese aussehen und wo sie dokumentiert sind.
Wann ist etwas als „wissenschaftlich” anzusehen und was muss man tun oder nachweisen, um als „wissenschaftlich” zu gelten?
Mit besten Grüßen
Antwort von Beate Hentschel vom 22.3. (Leiterin der Hochschulkommunikation der Uni Kassel, Sozialwissenschaftlerin…)
Sehr geehrter Herr Danisch,
als Mitgliedsuniversität der Deutschen Forschungsgemeinschaft folgen wir den dort niedergelegten Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Damit vertritt die Universität Kassel eine gemeinsame Linie der deutschen Universitäten.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der DFG.
www.dfg.de
Mit freundlichen Grüßen
Meine Rückfrage dazu (mir fällt gerade auf, dass ich unhöflicherweise ihren Namen falsch geschrieben habe):
Sehr geehrte Frau Henschel,
ich muss da doch nochmal rückfragen, denn Ihre Antwort ist etwas unlogisch. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf diese Standards:
http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/reden_stellungnahmen/download/empfehlung_wiss_praxis_1310.pdf
Darin stehen aber nur Empfehlungen zum äußeren Ablauf, Betreuung, Ombudsman usw. Es steht nicht darin, was eigentlich wissenschaftliches Arbeiten selbst ausmacht und wann jemand wissenschaftlich arbeitet.
Insbesondere heißt es in Empfehlung 1, dass Regeln zur wissenschaftlichen Arbeit festgelegt werden sollen, darunter
allgemeine Prinzipien wissenschaftlicher Arbeit, zum Beispiel
– lege artis zu arbeiten,
– Resultate zu dokumentieren,
– alle Ergebnisse konsequent selbst anzuzweifeln,
– strikte Ehrlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von Partnern, Konkurrenten und Vorgängern zu wahrenUnd in Empfehlung 2 heißt es
Hochschulen und außeruniversitäre Forschungsinstitute sollen unter Beteiligung ihrer wissenschaftlichen Mitglieder Regeln guter wissenschaftlicher Praxis formulieren, sie allen ihren Mitgliedern bekannt geben und diese darauf verpflichten. Diese Regeln sollen fester Bestandteil der Lehre und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses sein.
Das ist also schon nach Ansicht der DFG nicht möglich, sich da einfach so anzuschließen, sondern die Regeln besagen, dass die Hochschule selbst aktiv werden und Regeln festlegen muss.
Hat die Universität Kassel etwas dazu?
Haben Sie denn diese Empfehlungen überhaupt mal gelesen oder ist das nur eine leere Presse-Floskel?
Mit besten Grüßen
Hadmut Danisch
Darauf ihre Antwort:
Hallo Herr Danisch,
selbstredend ist die Universität der DFG hier gefolgt und hat Regeln guter wissenschafticher Praxis auf der Grundlage der DFG-Richtlinien:
Mit freundlichen Grüßen
Beate Hentschel
Dazu als Anlage die Grundsätze der Uni Kassel.
Einfach bei der DFG abgeschrieben. Ich habe nochmal rückgefragt, weil da ja auch nichts drinsteht. Die DFG ist zwar übel und schlecht, aber immerhin gibt sie den Universitäten ein paar Dinge auf, die sie tun müssen. Und da hilft es nichts, die Liste nur abzuschreiben, solange man es nicht auch noch tut.
Und nach diesen Anforderungen der Uni Kassel gibt es eben überhaupt keine wissenschaftlichen Anforderungen. Da steht nicht viel mehr, als „lege artis zu arbeiten” und „Ergebnisse konsequent selbst anzuzweifeln”.
Was aber ist die lex artis, was sind die Regeln der Kunst, wenn da nirgends dokumentiert ist?
Oder gerade bei Gender Studies, die nicht nur keine haben, sondern ausdrücklich erklären, jegliche Regeln abzulehnen?
Wie kann das dann Wissenschaft sein?
Von der Uni Kassel habe ich jedenfalls nichts mehr gehört.
Sie bleiben dabei, Kutschera anzugreifen, weil er eine „wissenschaftliche Disziplin” angreife. Was aber Gender Studies überhaupt zu einer wissenschaftlichen Disziplin machen soll, das wissen sie selbst nicht. (Wie schon die Humboldt-Universität.)
Sie können nicht begründen, was an Gender Studies wissenschaftlich sein soll.
Aber sie sind gut darin, jedem Redeverbot zu erteilen, der danach fragt.
Gemäß dem Grundsatz, niemals den Teil des Gehirns zu wecken, der für Wissenschaft und Denken zuständig ist.
Nachtrag:
Geht mir gerade noch so durch den Kopf:
Schon lange bevor ich diese Vermutung geäußert habe, dass da irgendwie ein Teil, eine Funktion des Hirns fehlt, habe ich geschrieben, dass mir Frauenquoten und dieses Gegendere vorkommt, als würde man Frauen an die Universität holen, indem man ihnen so eine Art geistige Rollstuhlrampe baut, so eine Art „Behindertengerechter Ausbau” im geistigen Sinne. Wissenschaftskarrieren für Denkbefreite.
Das würde genau dazu passen, wenn Genderismus auf einer Funktionslosigkeit dieser Gehirnteile beruht und damit quasi sowas wie eine geistige Behinderung ist. Oder schlimmer noch, eine Art antrainierter Stilllegung dieser Teile des Gehirns ist. Insofern könnte man da durchaus Parallelen zu spiritueller Medidation, Gebeten, Religionsunterricht sehen, die anscheinend ebenfalls dazu dienen, diese Einseitigkeit des Gehirns zu festigen und auszubauen.
Nachtrag 2:
Mir fällt gerade immer mehr zu dem Thema ein. Ich hatte mal zum Thema Drogen darüber geschrieben, dass sie unser Verhalten manipulieren, weil sie chemisch auf das Belohnungszentrum im Hirn wirken, und das eben die Zentrale unserer Motivation ist, die Steuerung für Sozialverhalten, Gerechtigkeit und so weiter.
Ich habe auch geschrieben, dass ich Frauen kenne, die Informatik studiert haben, weil man das als Frau jetzt so macht, die darin teils sogar sehr gut waren und (naja, mit Frauenfreifahrt) mit Auszeichnung promovierten und dann hingeworfen haben, weil ihnen das eigentlich gar keinen Spaß macht, und lieber Hausfrau und Mutter geworden sind.
Was, wenn es auch wesentlich darauf ankäme, ob dieser Teil des Gehirns, der für kritisches Denken zuständig ist, bei manchen mehr, bei anderen weniger, mit dem Belohnungszentrum verbunden ist? Und das bei manchen eben zur Rückkopplung führt „mach mehr davon”, es andere aber einfach nur langweilt, weil da keine Belohnung im Hirn stattfindet?
Denn: Mir macht das richtig Spaß, kritische Artikel zu schreiben.
Aber warum? Was macht denn daran Spaß?
Irgendwie muss da ja wohl der eine Teil des Gehirns, der die Artikel schreibt, bei dem anderen Teil des Gehirns, der für Spaß zuständig ist, an der Signal-Leine ziehen und mitteilen „Fertig, kipp mal einen Kübel Spaß aus!”. Im Prinzip das, was nach meiner Drogenvermutung bei einem Raucher direkt chemisch passiert, ohne vorher was dafür getan zu haben. Oder bei einem Sportler nach dem Marathon.
Wenn diese Verbindung bei Genderisten nicht besteht und sie kritisches Denken deshalb langweilt, abstößt, anwidert?
Update 3: Man weist mich gerade auf einen Artikel bei sciencefiles.org zum selben Thema (Kutschera in Marburg) hin.
Demnach war die Sache etwas anders, als in der Presse dargestellt. Denn laut sciencefiles hat Kutschera den Vortrag selbst abgesagt, weil er von geplanten Protesten Wind bekommen hat, und die Uni Marburg habe dann zur Vertuschung die Absage dazugelogen. An anderer Stelle schreibe die Universität nämlich selbst:
25.3.2016: Information der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Katharina Krause, zur Absage des Vortrags von Prof. Dr. Ulrich Kutschera beim Studium Generale:
Das Präsidium hat dem Organisator des Studiums Generale im Sommersemester 2016 empfohlen, den Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Kutschera zum Thema „Evolutionstheorien und der kreationistische Grundtypen-Glauben“ (geplant am 13.4.) abzusagen, weil zu befürchten ist, dass der Vortrag nicht der Intention des Studiums Generale gerecht worden wäre, Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung in einer für die Öffentlichkeit verständlichen Form zu vermitteln. Insbesondere die Intention des Auftaktvortrags, in das Thema Evolution insgesamt einzuführen, schien dem Präsidium nicht erreichbar, da Herr Kutschera in jüngerer Zeit vor allem wegen seiner sehr polarisierenden Position zur Genderforschung wahrgenommen wird. Es war zu erwarten, dass sein Vortrag dazu führen würde, dass das zentrale Thema des Studiums Generale „Evolution“ in den Hintergrund gerät.
Grundsätzlich versteht sich die Philipps-Universität als ein Raum für freie Forschung und Lehre und für den offenen wissenschaftlichen Diskurs. Dieser verlangt Respekt vor anderen Meinungen und Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder Religion. Die Universität Marburg ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Sie fördert Vielfalt und Gleichstellung, sie tritt ein für die produktive Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftsdisziplinen und den Dialog mit allen Gruppen der Gesellschaft. Wechselseitige Diffamierungen schaden der Wissenschaft und dem Dialog der Disziplinen über die Fächergrenzen hinweg. Die Universität kann daher nicht akzeptieren, dass bestimmten wissenschaftlichen Disziplinen, wie beispielsweise den Gender Studies, generell die Kompetenz und Legitimität abgesprochen wird.
sciencefiles zitiert Kutschera aber mit:
“Freiwillige Absage – gegenstandslose Ausladung.
Am 18. Maerz hatte mir der einladende Kollege und Organisator der Marburger Evo-Vortragsreihe, Herr Prof. Rensing, mitgeteilt, dass es Proteste aus der Gender-Zunft und von gewissen ASTA-Vertretern geben wird – man plane Protestaktionen gegen den Bio-Boesewicht aus Kassel.
Als Grund wurde u.a. mein verhasstes Fachbuch “Das Gender-Paradoxon. Mann und Frau als evolvierte Menschentypen, 2016” angefuehrt. Da ich mich, als international ausgewiesener Life Scientist und Lehrbuchautor, nicht von politisierenden Sozial-Konstruktivisten, die keine Ahnung von den Prinzipien physiologisch-evolutionsbiologischer Forschung haben, oeffentlich beleidigen lasse, habe ich am 19. Maerz meinen Marburger Einfuehrungsvortrag abgesagt— die nachgeschobene “Ausladung” ist eine Farce.
Diskussionen mit Moneyistisch indoktrinierten Gender-Religioten sind genauso sinnlos wie Gespraeche mit Junge-Erde-Kreationisten. Fuer beide Sektierer-Gruppen gibt es keine objektiven Fakten, alles sei nur sozial konstruiert, die Evolution sei auch nur ein Mythos usw. Biologen u.a. Naturforscher werden als irregeleitete Ideologen abqualifiziert. Gender-Kreationisten vertreten somit ein irrationales, vor-Darwin’sches, konservativ-reaktionaeres Weltbild, d.h. das Dogma vom “erschaffenen Grundtypen-Unisexmenschen”- Urvater John Money, der als paedophiler Kinderschaender in die Geschichte eingegangen ist, laesst gruessen.
Ich stehe hinter jeder Zeile , die ich im Gender-Paradoxon geschrieben habe und betrachte die Marburger “Ausladung” als weiteren Beweis fuer meine These, dass der Moneyismus eine dogmatisch-pseudowissenschaftliche Sekten-Ideologie ist, die von jedem vernunftbegabten Menschen zurueckgewiesen werden sollte.
Prof. U. Kutschera, Visiting Scientist, Stanford, California 94305, USA
Die Sache ist also genau umgekehrt und nicht so, wie sie die Uni Marburg darstellt. Man lügt dort also anscheinend systematisch.
Insbesondere die Tatsache, dass man nach außen behauptet, für den offenen Diskurs und Respekt vor der Wissenschaft zu stehen, in Wirklichkeit aber genau das Gegenteil betreibt, nämlich Wissenschaftler beschimpfen und bedrohen, und ihnen die Rede zu verbieten, zeigt, wie schlimm die Lage dort wirklich ist.
Und es zeigt, wer dort eigentlich das Sagen hat: Kleine, aggressive, politisierte Terrorgruppen.
Genau so lief das im Dritten Reich auch ab. Da kam das an den Universitäten auch von kleinen, politisch aktiven, aggressiven Studentengruppen.