Ansichten eines Informatikers

Pathologie einer sterbenden Partei

Hadmut
18.4.2016 21:11

Zwei bemerkenswerte Zeitungsartikel über das Sterben der SPD. [Update/Anmerkung 😀 ]

In der ZEIT schreibt ein langjähriges SPD-Mitglied, dass er befürchtet, dass es mit der SPD vorbei ist. Es liest sich wie eine endlose Kette aus Inkompetenz, Fehlentscheidungen, Borniertheit, Arroganz, Ideologisierung, Verbohrtheit, Dummheit, eigentlich von allem, was eine Partei braucht, das Gegenteil. Und er beschreibt, wie all diese Idiotien dazu geführt haben, dass andere Parteien Themen besetzen und der SPD die dazugehörigen Stimmen abjagen konnten.

Kurios daran finde ich, dass die SPD daraus ja auch nichts lernt, sondern ihre Fehler immer weiter intensiviert. Wenn man mit dem Ideologie-Quatsch die Wähler vergrault, was macht man da? Klar: Noch mehr Ideologisierung. Kleines Zitat daraus:

Die Erosion der Partei begann ja schon bald nach Willy Brandt, als Helmut Schmidt nicht auf seinen Erhard Eppler hörte und immer noch weitere Milliarden in den Schnellen Brüter von Kalkar steckte. In Japan hat die Regierung damals schon massiv in die Mikroelektronik investiert. In der SPD und in den Gewerkschaften galten Computer als Jobkiller. Damit wollte man nichts zu tun haben.

Die gesamte politisch-wirtschaftlich-technische Elite hat damals die Mikroelektronik verschlafen, und als sie während der 80er Jahre aufwachte, kamen die Mikroprozessoren und die Software aus den USA, die Hardware aus Asien. Die Arbeitsplätze, die da entstanden waren, fehlten hier, fehlen bis heute.

Da wundert man sich immer, warum wir Technologieland sein wollen, aber im Technologiebereich Computertechnik eigentlich gar nichts zu melden haben. Und man hat nicht etwa irgendwann man entschieden, dass man da jetzt was anders machen könnte, sondern immer weiter so. Viele Informatikprofessoruren sind heute nur noch Witzposten und Politfutter, mit Genderquatsch besetzt. Da sieht man, wie die nicht nur sich selbst, sondern das Land kaputt machen.

Dazu passend: Die FAZ schreibt über Gender Mainstreaming. Das eigentlich fast niemand will und braucht, und von dem die Politik aus unerfindlichen Gründen trotzdem besessen ist wie bekloppt. Man will der Bevölkerung einen längst widerlegten Wahnsinn gegen deren Willen aufdrücken. Warum?

[Update/Anmerkung: Ich habe ein Detail übersehen: Der Artitkel in der FAZ stammt bereits von 2006, ist also zehn Jahre alt. (Hat auch nur ein Leser gemerkt.) Aber: Ich finde das nur umso schlimmer (und passender), wenn die SPD zehn Jahre lang nichts draus gelernt hat und jetzt daran kaputt geht. ]

Im Artikel werden deutlich drei Quellen der Idiotie genannt: Die SPD, die Grünen und Ursula von der Leyen.

Muss man sich mal vorstellen: Eine Ärztin, die auf diesen Schwachsinn hereinfällt, wird Verteidigungsministerin und als Kanzlerkandidatin gehandelt. Und auch die CDU verliert Stimmen und kapiert’s nicht.

Das Sterben merkt man auch daran, dass die etablierten Parteien aufgrund ihrer Wahlergebnisse Personal entlassen müssen. Deshalb sind die gerade so wild mit ihren Fördergeldern unterwegs, weil die ihr Personal jetzt in irgendwelchen Stiftungen, Aktionsgruppen und sowas unterbringen.

Interessant zu sehen, wie der Genderismus eine feministische Partei nach der anderen erledigt. Und sie selbst im Angesicht des Untergangs überhaupt nichts daraus lernen.