Klima: Über die politische Vernichtung von Wissenschaft
Viele Leser haben mich auf verschiedene Aspekte eines Falles einer abgelehnten Promotion hin, bei dem es anscheinend deutliche Parallelen zu meinem eigenen Fall geben könnte: Politisch unerwünschte Forschung.
Es geht um die Uni Leipzig und um Klimaerwärmung.
Nun, wie viele Leser schon gemerkt und worüber sich manche schon deutlich beschwert haben ist der Umstand, dass ich es in den letzten Jahren immer sehr vermieden habe, zum Streit um die Klima-Erwärmung Stellung zu beziehen. Der Grund ist, dass ich das einfach nicht beurteilen kann und davon keine Ahnung habe. Man sollte irgendwo auch seine Grenzen kennen. Einige Leser verlangten von mir, ich müsse mich halt in Klimawissenschaft einarbeiten. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust. Meine eigenen Themen sind mir wichtiger. Gleichwohl habe ich selbst den deutlich subjektiven Eindruck einer Veränderung in den letzten 40 Jahren, und verschiedene Volksgruppen, die ganz oder weitreichend im Freien leben (namentlich verschiedene Stämme in Afrika, etwa die Himba, und Aboriginees in Australien) haben mir sehr nachdrücklich – und vor allem persönlich – versichert, dass sie eine deutliche Veränderung des Klimas wahrnehmen. Zumal es objektive Merkmale gibt, wie etwa Verschiebungen der Flora und Fauna vom Äquator weg oder die Eisschmelze. Daraus geht aber noch nicht hervor, wovon die Klimaerwärmung kommt. Eine Korrelation ist nämlich noch keine Kausalität.
Nun hat da wohl der bereits voll im Beruf stehende Messtechniker Michael Limburg eine Dissertation geschrieben, die ich nicht kenne, aber deren Inhalt wohl ist, die Aussagen zur Klimaerwärmung in Frage zu stellen. Aber nicht etwa mit politischen Aussagen oder einem dafür-dagegen, sondern mit einer sehr nüchternen, trockenen Betrachtung historischer Messwerte: Deren Messgenauigkeit sei nämlich nicht hoch genug, und deshalb der Messfehler über 150 Jahre mindestens so hoch, wahrscheinlich noch viel höher als die behauptete Drift der Temperaturen sei.
Das ist eine sehr bemerkenswerte Aussage. Denn sie ist kein Standpunkt dafür oder dagegen, sondern der Hinweis, dass man keine tragfähigen Messdaten hat. Da kommt mir dann sofort der Gedanke, ob die Temperaturdrift vielleicht einfach in Veränderungen der Messtechnik oder veränderter Kalibrierung begründet liegen würde. Es heißt, wohlgemerkt, nicht, dass es keine Klimaerwärmung gibt, sondern nur, dass man es nicht genau weiß und keine ernstliche wissenschaftliche Grundlage dafür hat, diese zu behaupten. Auch wenn meine Erfahrungen und die der Aboriginees dagegen sprechen, sind diese Erfahrungen nur auf ein Menschenleben beschränkt. Wir wissen nicht aus eigenem Erleben, was früher war.
Ich habe das nicht gelesen, aber wenn das so da drin steht, dann wäre das eine der wenigen Dissertationen, die die Bezeichnung verdienen, denn daraus ginge neues wissenschaftliches Wissen hervor. Und zwar unabhängig davon, ob wir eine Klimaerwärmung haben und wovon sie verursacht wird. Einfach mal zu wissen, wie breit die Messungenauigkeit ist, innerhalb derer wir nichts belastbares sagen können.
Freilich sollte man dabei berücksichtigen, dass er wohl Vizepräsident von EIKE ist, also eine politische Agenda hat, was das Wetter angeht. Aber wir geben ja auch ständig Politikern aller Parteien Doktorgrade gratis. Und auf Messfehler hinzuweisen wäre ein völlig valider und wichtiger wissenschaftlicher Beitrag (im Gegensatz zu den Dissertationen von Politikern).
Anscheinend wollte man das nicht haben, weil damit ja im politischen Mainstream allerhand zusammenfallen würde.
Man hat ihm die Dissertation abgelehnt.
Seine Darstellung der Vorgänge kann man in diesem Interview von EIKE (also quasi ein Eigeninterview, muss man vorsichtig behandeln) nachlesen. Wie bei mir: Die Prüfer lehnen die Prüfertätigkeit ab (was sie Prüfungs- und Beamtenrechtlich nicht können und dürfen, aber seit wann interessieren sich Professoren für ihre Rechte und Pflichten?).
Michael Limburg: Als ich von der Berufung von Prof. Wendisch erfuhr, befürchtete ich aus guten Gründen Befangenheit und protestierte. Wie sehr ich damit Recht hatte, stellte sich später heraus, denn diese Befangenheit manifestierte sich eindeutig in den handgeschriebenen Anmerkungen seines Exemplars der Dissertation, das mir vorliegt. Darin wimmelt es nur so von herabsetzenden Bemerkungen über mich und das dort Geschriebene, vielfach gewürzt mit Fäkalausdrücken wie „Scheiße“ oder „Bullshit“ Ich habe diese in meiner Kritik [KRIT] ausgewertet. Hanebüchen.
Auch das kommt mir so bekannt vor. Gut, bei mir waren es keine Fäkalausdrücke, aber willkürliche Schmähungen ohne sachliche Grundlage, die den Prüfer zutiefst befangen machen.
Und noch eine Parallele:
Michael Limburg: Definitiv. Beiden Gutachten ist gemeinsam, dass sie es versäumten, zu den überaus umfangreich entwickelten und umfassend belegten Kerngedanken der Arbeit vorzustoßen. Vielmehr blieben sie – vermutlich wegen ihrer manchmal wütenden Voreingenommenheit und fachlichen Begrenztheit – an der Oberfläche. Visbeck gab schon nach wenigen Seiten das intensive Lesen auf. Dies dokumentiert sich daran, dass seine Anmerkungen schon nach wenigen Seiten aufhören. Zudem ließ er sich von seiner Voreingenommenheit zu nicht haltbaren Wertungsaussagen hinreißen.
Wie bei mir.
Und auch das, nämlich das Verteidigen der eigenen Positionen des Gutachters (übrigens prüfungsrechtlich unzulässig) kommt mir bekannt vor:
Wendisch hatte wesentlich mehr gelesen, aber immer wieder darauf beharrt, dass ich den Treibhauseffekt nicht verstanden hätte, was er dann zum Anlass nahm, diesen in seinem Gutachten wortreich zu erklären. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass der Treibhauseffekt nirgends und in keiner Weise Gegenstand der Arbeit war. Denn nur an einer Stelle nahm die Arbeit hierauf indirekt Bezug, nämlich als die zwingend logische Schlussfolgerung gezogen wurde, dass die große Unsicherheit der Daten keinerlei Zuordnung von Ursachen zulassen würde, auch nicht die, dass das CO2 auf die Temperatur einwirken würde.
Das ist natürlich kritisch, wenn der Mainstream eine Korrelation als Kausalität hinstellen will, und dann kommt da einer und sagt, dass die messtechnische Grundlage fehlt, um überhaupt eine Korrelation sicher zu behaupten. Da fragt man sich dann schon, wie solche Leute jemals Professor werden konnten.
Und auch das gleicht meinem Fall:
Beide Gutachter wurden unter sehr trickreicher Umgehung formalrechtlicher sowie üblicher akademischer Gepflogenheiten beauftragt, was schon per se einen Verstoß gegen wissenschaftliche Regeln darstellt. Sie erstellten dann wunschgemäß Gefälligkeitsgutachten, deren wissenschaftliche Begründungen äußerst dürftig und in Teilen sogar falsch waren und weder formal noch inhaltlich den üblichen Ansprüchen bezüglich wissenschaftlicher Richtigkeit und Objektivität genügten. Beide sind demnach zu Recht als wertlose Gefälligkeitsgutachten zu bezeichnen. Die im Anhang unten zugänglich gemachten Dokumente belegen unwiderlegbar ihre tiefe Voreingenommenheit. Zudem offenbaren sie die oft recht lückenhaften Kenntnisse der Herren bezüglich des in der Dissertation behandelten Wissensgebiets.
Am 6.4. schrieb dann eigetümlich frei (kostenpflichtig) über den Fall, ungefähr gleicher Inhalt.
Am 26.4. berichtete dann die Leipziger Volkszeitung (auch kostenpflichtig). Auch darin findet sich wieder, was mir aus meinem Fall so bekannt vorkommt: Nämlich dass die Universität ihre Fehler damit entschuldigt, dass die Prüfer eben keine Juristen seien. Heißt auf deutsch: Sich nie darum geschert haben, was ihre Pflichten und Aufgaben sind, und wofür sie als Professoren eigentlich bezahlt werden. Für Prüflinge gilt Prüfungsrecht auch knallhart, die können sich auch nicht darauf berufen, keine Juristen zu sein. Andere Beamte, wie etwa Polizisten, müssen sich auch an geltendes Recht halten, ohne Jurist zu sein. Professoren suhlen sich jahrzehntelang in ihrer Bezahlung und Unkündbarkeit, ohne sich auch nur ein einziges Mal um Dienstpflichten oder Rechte anderer zu kümmern. Professoren sind Beamte, von denen man überhaupt nicht erwartet, dass sie irgendetwas wissen oder können. Eine unglaublich korrupte und verlogene Jauchegrube.
Und dann die Argumentation des Dekans in diesem Zeitungsartikel:
Entschieden weist er Limburgs Behauptungen zurück, dass es Gefälligkeitsgutachten gegeben habe, die Kommission befangen gewesen sei und die beteiligten Wissenschaftler über keine ausreichende Sachkenntnis verfügt hätten. „Beide Gutachter haben überregional einbeachtliches wissenschaftliches Standing“.
Fällt Euch was auf? Das ist überhaupt kein Gegenargument. Warum sollte das Argument, dass jemand ein „wissenschaftliches Standing” habe, ein Argument gegen Befangenheit oder ein Gefälligkeitsgutachten sein?
Im Gegenteil, ein wissenschaftliches „Standing” beruht heute auf einem dichten Geflecht aus Gegenseitigkeiten. Sowas bekommt heute nur noch der Korrupte und Gefälligkeitswillige. Und wieviel ein wissenschaftliches Standing wert sein kann, wenn die Leute solche Fehler machen, kann man sich denken.
Einer breiteren Leserschicht wurde der Fall aber erst durch einen Artikel bei Tichy (Herrje, der Dekan, der mich damals abgesägt hat, hieß auch Tichy) bekannt. Darin kommt ein anderer Wissenschaftler zu Wort, der sagt und belegt, dass sich das Klima in der Erdgeschichte immer wieder rauf und runterbewegt hat. Und er meint, das hinge nicht mit CO2 zusammen.
Den Shitstorm seiner Kollegen “Professores” möchte man nicht erleben.
Das ist schon ein paar Jahre her. Heute ist Prof. Mangini verstummt. Er sagt nach außen nichts mehr. Man hofft, dass er weiter seinen erstklassigen Forschungsarbeiten nachgeht, die man dann, wenn dieser Wahnsinn vorbei ist und wieder Freiheit der Forschung herrscht, genau studieren kann.
Da werden also noch mehr Leute zum Schweigen gebracht und aus der Forschungskarriere rausgeschossen. Auch das kommt mir so unglaublich bekannt und vertraut vor.
Und auch diese dümmlich-naive Ausrichtung von Professoren an politischen Wünschen:
Auftritt Wissenschaftler: “Ich ziehe es vor, meine Kenntnisse aus den autorisierten Informationen unserer Regierung zu beziehen.”
Das schreibt ein gestandener Wissenschaftler in einer Email. Es geht um eine Diskussion in Sachen Klimafragen. Man sieht: Auf unsere Wissenschaftler ist Verlass. Sie lassen sich nicht auf wacklige Aussagen ein, sondern auf das, worauf der Stempel des Amtlichen, des von oben Verordneten prankt. Zitiert und benutzt wird, was die Regierung autorisiert hat. Endlich herrschen wieder geregelte Verhältnisse in deutschen Universitäten.
Wie bei mir damals mit dem Kryptoverbot, dem Bundestag und dem Bundesnachrichtendienst.
Man stellt sich die Frage, von wem dieser seltsame Druck eigentlich ausgeübt wird, wer eigentlich diese von der Regierung autorisierten Informationen herausgibt. Auch das wird bei Tichy beantwortet:
Exodos, ἔξοδος: Auftritt Charaktermaske Barbara Hendricks, die den Sessel des Umweltministeriums besetzt hält. Thema ihrer Doktorarbeit: “Die Entwicklung der Margarineindustrie am unteren Niederrhein”.
Was geht in diesem Lande vor sich, dass solche Idioten das Sagen erobern konnten?